Der Ernährungswahn ist die neue Ersatzreligion

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    • Der Ernährungswahn ist die neue Ersatzreligion

      Der Ernährungswahn ist die neue Ersatzreligion von Uwe Knopp

      • Heute gilt es als gesund und elitär, auf Nahrungsmittel zu verzichten
      • Dabei gibt es keinerlei wissenschaftliche Grundlage für diese Trends
      • Essen dient hierbei vor allem der Abgrenzung und Selbstprofilierung

      Essen Sie noch, was Ihnen schmeckt? Ganz intuitiv, ohne Regeln und Verzicht – einfach, worauf Sie in dem Moment, wenn der Magen knurrt, Lust haben? Dann kann ich Ihnen nur gratulieren, denn Sie gehören zu der bemerkenswerten Gruppe der „Normalesser“. Und davon, so entsteht schnell der Eindruck in diesen Tagen, gibt es nicht mehr viele.
      Da predigen die Veganer, man solle bloß auf tierische Produkte verzichten, während die Anhänger der Steinzeit-Diät in hippen Paleo-Restaurants ihre blutigen 400-Gramm-Steaks verzehren. Clean-Eating-Jünger versuchen sich in den sozialen Netzwerken gegenseitig mit ihren Superfood-Kreationen zu übertrumpfen, die vor allem eines sind – superteuer. Und während die High-Carb-Fraktion Kohlenhydrate zum Heiligtum verklärt, sind sie für die Low-Carb-Esser das genaue Gegenteil: ein Produkt des Teufels. So verschieden all diese Ernährungstrends auch sein mögen, es eint sie doch eines: Aus ethisch-moralischer Sicht kann und soll jeder essen, was er will, aus ernährungswissenschaftlicher Sicht jedoch sind sie reiner Hokuspokus.

      Kaum Studien, viel Streit
      Es gibt keine Studie, die beweist, dass es gesünder ist, auf Fleisch, Nudeln, Eiweiß oder Sonstiges zu verzichten – und es wird auch niemals eine solche Studie geben. Und doch streiten die Anhänger der jeweiligen Ernährungsform in einer Heftigkeit miteinander, die mich nur staunen lässt. Was genau ist da eigentlich mit unserem wichtigsten Überlebensurtrieb „Essen“ passiert? Wann wurde aus genussvoller Nahrungsaufnahme zur Lebenserhaltung eine Ersatzreligion?
      Fragt man die Verfechter eines Foodtrends selbst, erhält man meist die immer gleiche Antwort: weil es gesünder ist. Das ist – Verzeihung – Blödsinn. Wer glaubt, dass er mit Clean Eating oder Paleo schöner, erfolgreicher und gesünder wird, sitzt einfach der gut durchdachten Marketingstrategie der jeweiligen Industrie und Päpste auf. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall: Wir wissen nicht, was der gesundheitliche Benefit dieser Ernährungsformen ist – wir wissen aber auch nicht, ob sie krank machen. Ist es nicht Irrsinn, komplett auf tierische Lebensmittel zu verzichten, weil es angeblich gesünder ist, um den Mineralstoffmangel dann mit chemischen Pillen auszugleichen? Ich finde schon.

      Essen wird plötzlich elitär
      Nein, die Gesundheit ist nur das Deckmäntelchen. Was wirklich im Zentrum steht, ist häufig die Selbstprofilierung. Längst gilt nicht mehr der Satz: Du bist, was du isst. Heute heißt es: Du bist, was du nicht mehr isst. Verzicht ist hip. Und das in einer Gesellschaft, in der alles im Überfluss vorhanden ist. Klingt paradox? Ist es auch. Doch in einer globalisierten Welt, in der alles miteinander verknüpft ist, sehnen sich wieder viele nach Abgrenzung, nach Schwarz und Weiß statt des Allerleis. Und dafür eignet sich die Ernährung wunderbar. Mit einher geht ein nahezu elitärer Anspruch der jeweiligen Gruppen – nicht umsonst ist der Ernährungswahn vor allem ein Phänomen der jungen Oberschicht. Gut zu wissen: Die öffentliche Präsenz und Wahrnehmung differiert enorm zur tatsächlichen Anzahl – die Spezial-Esser bilden mit nur 0,X% der Bevölkerung eine kulinarische Diaspora.
      Und was macht die Ernährungswissenschaft? Die dient auch noch als Steigbügelhalter für all die teuren Heilsbringer. Denn Ernährungsforschung ist de facto der dankbarste Wissenschaftszweig, um jede beliebige Weisheit und jeden Wegweiser für sich zu interpretieren. Die Ökotrophologie liefert keinerlei harte Fakten, sondern ausschließlich wachsweiche Hypothesen, Spekulationen und Vermutungen – und das in alle Himmelsrichtungen.
      Mein Tipp: Vielleicht sollten wir, anstatt uns in ideologischen Debatten aufzureiben, einfach mal wieder auf denjenigen hören, der uns schon lautstark sagt, worauf er gerade Hunger und Lust hat – unseren Bauch.

      Quelle: XING
    • 100%ige Zustimmung!

      Es gibt keinerlei seriöse Studien oder Beobachtungen, die belegen, dass eine Ernährungsform oder bestimmte Makronährstoffe besser wären als Andere!

      Die Medien versuchen uns aber genau DAS immer wieder weiszumachen, wobei in den meisten Fällen ein nicht unerhebliches finanzielles Interesse dahinter steht.
      "INSANITY:
      Doing the same thing over and over again
      and expecting different results."
      (Albert Einstein)


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    • Hey, super!!

      Ich soll also alles essen, worauf mein Bauch grade Lust hat??
      Dann her mit den Chips, meiner geliebten Lindt-Schokolade, Haribos, Burgern und Pommes!!

      Scheiß auf die 50 kg, die ich dann wieder zunehme.....!!

      :335:
    • NinaLynn schrieb:

      Hey, super!!

      Ich soll also alles essen, worauf mein Bauch grade Lust hat??
      Dann her mit den Chips, meiner geliebten Lindt-Schokolade, Haribos, Burgern und Pommes!!

      Scheiß auf die 50 kg, die ich dann wieder zunehme.....!!

      :335:
      Da ist dann die Frage... Bist du sicher das der Bauch das verlangt, oder der Kopf? Das is bei mir nen riesen Unterschied...
    • In dem Artikel, bzw. dem obigen Thema geht es nicht um das Zuviel an Essen oder an Kalorien, sondern um das WAS wir essen.
      Man kann mit sogenannten "gesunden" Lebensmitteln genauso zunehmen wie mit Fastfood oder Gummibärchen.

      Leider geht der Trend häufig dahin, alles recht simpel in schwarz-weiß erklären zu wollen und zu verstehen....weil einfache Lösungen sind so herrlich bequem....
      "INSANITY:
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      and expecting different results."
      (Albert Einstein)


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    • Ja, na klar können wir von sogenannten "gesunden" Nahrungsmitteln auch zunehmen.

      Schon Paracelsus sagte "Die Dosis macht das Gift".....

      Dennoch finde ich, der Herr Knopp macht es sich ein bisschen einfach und wertet uns zudem auch noch ab, wenn er sagt:

      Nein, die Gesundheit ist nur das Deckmäntelchen. Was wirklich im Zentrum steht, ist häufig die Selbstprofilierung.

      Also, ich kann da nur für mich sprechen: ICH habe meine Ernährung umgestellt und das beinhaltete sicher auch den Verzicht auf so einiges, in meinem Fall eben am Anfang unter anderem den kompletten Verzicht auf Kohlehydrate und Industriezucker, und jetzt, nach der Abnahme esse ich Kohlehydrate und Zucker auch nur noch sehr eingeschränkt..

      Die Umstellung und damit logischerweise den VERZICHT habe ich nicht durchgeführt, um mich selbst zu profilieren sondern um mein selbstverschuldetes Übergewicht (weil ich eben jahrelang genau das gegessen habe, worauf mein Bauch/mein Kopf/was-auch-immer Hunger und Lust hatte) in den Griff zu bekommen.

      So gesehen kann ich also dem Herrn Knopp nur sehr bedingt zustimmen und finde seinen Artikel eher arrogant und beleidigend als hilfreich......

      Aber, wie gesagt, MEINE Meinung........ 8)
    • NinaLynn schrieb:

      Nein, die Gesundheit ist nur das Deckmäntelchen. Was wirklich im Zentrum steht, ist häufig die Selbstprofilierung.

      Also, ich kann da nur für mich sprechen: ICH habe meine Ernährung umgestellt und das beinhaltete sicher auch den Verzicht auf so einiges, in meinem Fall eben am Anfang unter anderem den kompletten Verzicht auf Kohlehydrate und Industriezucker, und jetzt, nach der Abnahme esse ich Kohlehydrate und Zucker auch nur noch sehr eingeschränkt..
      Du bist aber auch nicht die Mehrheit der Bevölkerung, Du hast jahrelang Essensmissbrauch betrieben bzw. hattest ein völlig gestörtes Verhalten zum Essen, also eine Essstörung.
      Der Satz "statt Sport mit 85 Plänen, Personal Coach und Ausrüstung für mehrere 1000 Euro zu betreiben und Angst zu haben, beim falschen Aufwärmen auf ewig ein Krüppel zu sein/werden, bewegt euch einfach, wenn euch danach ist" macht natürlich bei Sportsüchtigen oder Menschen mit funktionellen Einschränkungen wie Verletzungen oder Erkrankungen keinen Sinn.
      Aber generell ist das "simplyfying" also das Vereinfachen der Dinge, nicht die schlechteste aller Lösungen. Ich hab ne Bekannte, die ist seit Kindheit Vegetarierin, also so mehr oder weniger. Sie mag einfach kein Fleisch. Fisch isst sie, Sushi auch und 1-2x im Jahr Hühnchen... sie versucht niemanden zu bekehren, sie isst einfach worauf sie Lust hat und auf Fleisch hat sie halt so gut wie nie Lust - wunderbar. Dann hab ich ne Freundin, die rennt jedem Trend hinterher - Gojibeeren, Chiasamen, Veggie-Day, Stoffwechseldiät - ihr graut es vor wirklich gar nix. Mit dem zweifelhaften Erfolg, dass sie sich dick diätet hat und nun nach sehr erfolgreicher Abnahme nur noch mit schlechtem Gewissen oder nur noch vermeintliches Superfood isst.
      Vielen, auch hier im Forum, wäre eine Karriere als extrem Adipöser erspart geblieben, wären sie nicht jedem Diättrend hinterher gerannt, vieles was gemacht wird ist Humbug, Geldmacherei oder ganz und gar gefährlich.

      Ich habe 15 Jahre lang Schokolade konsumiert wie andere illegale Drogen. Ich hatte geheime Verstecke, hatte überall Schokolade, hab die Verpackungen versteckt oder getarnt, hab selbst an normalen Tagen bis zu einem Pfund davon gegessen.... so sehr ich es mir wünsche, ich werde dieses Leben wohl keinen normalen Umgang damit mehr bekommen - aber bei mir ist das Kind eben auch schon in den Brunnen gefallen - mit einer Einstellung wie der beschriebenen bleibt es anderen vielleicht erspart.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • Den Artikel kann ich voll unterschreiben. Er hat Recht - und wenn wir tatsächlich nur lesen, was da steht und nicht reininterpretieren, was wir (nicht) lesen wollen, dann muss man ihm eigentlich zustimmen.

      Wichtig ist vor allem zu lernen, auf den eigenen Magen zu hören. Wenn DER Schoki verlangt ist es bestimmt unbedenklich, aber wir müssen eben wissen, dass es tatsächlich der Bauch ist, nicht die Werbung grad im Kopf nen Schalter umgelegt hat. Das ist das schwierigste, meiner Meinung nach. Den äußeren Einflüssen (auch Stress und Langeweile) zu widerstehen und auf uns selber hören.

      Ich für meinen Teil hab mit dem Essen grunsätzlich meinen Frieden gemacht - versuche gesund und ausgewogen zu essen, kasteie mich aber nicht. Das bezahle ich (natürlich) auch mit noch immer deutlichem Übergewicht, aber das ist für mich absolut akzeptabel
      Liebe Grüße von Gaugele


      Erstgespräch 19.07.2012 mit 186 kg >>> Schlauchi-OP 20.02.2013 mit 169,5 kg >>> BDS 23.01.2015 mit 90 kg
      Mein OP-Bericht Mein OP Bericht Schlauchi am 20.02.2013
    • Ramona die Nachteule schrieb:

      Da predigen die Veganer, man solle bloß auf tierische Produkte verzichten, während die Anhänger der Steinzeit-Diät in hippen Paleo-Restaurants ihre blutigen 400-Gramm-Steaks verzehren. Clean-Eating-Jünger versuchen sich in den sozialen Netzwerken gegenseitig mit ihren Superfood-Kreationen zu übertrumpfen, die vor allem eines sind – superteuer. Und während die High-Carb-Fraktion Kohlenhydrate zum Heiligtum verklärt, sind sie für die Low-Carb-Esser das genaue Gegenteil: ein Produkt des Teufels. So verschieden all diese Ernährungstrends auch sein mögen, es eint sie doch eines: Aus ethisch-moralischer Sicht kann und soll jeder essen, was er will, aus ernährungswissenschaftlicher Sicht jedoch sind sie reiner Hokuspokus.
      Es ist vielleicht nicht jedem aufgefallen, aber eine große Gruppe fehlt in dieser Aufzählung: die Vegetarier, sprich klassischerweise Ovo-Lakto-Vegetarier, die also kein Fleisch, keine Wurst und meistens auch keinen Fisch essen, aber an tierischen Produkten Eier und Milch(produkte).

      Denn komischerweise gibt es - anders als dieser doch eher polemische Artikel es anklingen lässt - HAUFENWEISE Studien, dass ein Verzicht auf Fleisch und Wurst oder zumindest eine DEUTLICHE Reduzierung des Konsums einen messbaren gesundheitlichen Vorteil bringt, und zwar ohne dass die Gefahr einer Mangelernährung besteht (wie bei Veganismus z.B. im B12-Mangel).

      Ich zitiere hier beispielhaft nur eine Studie aus der Fachpresse, wen es weiter interessiert, der findet viele weitere Studien.

      pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=64019

      "Die erste prospektive Studie zur mediterranen Ernährung – eine der wenigen Interventionsstudien zu diesem Thema – wurde 2013 publiziert. Die PREDIMED-Studie schloss 7500 spanische Frauen und Männer mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko ein, aufgeteilt auf drei Gruppen. Zusätzlich zu einer mediterranen Ernährung, die alle Studienteilnehmer zu sich nahmen, verwendeten die Probanden in Gruppe 1 eine Flasche Olivenöl pro Woche, die zweite Gruppe aß täglich 30 g gemischte ­Nüsse. Gruppe 3 sollte sich möglichst fettarm ernähren.

      Innerhalb von 4,8 Jahren senkte die olivenölreiche Kost (Gruppe 1) das ­Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-bedingte Todesfälle im Vergleich zur Kontrollgruppe (Gruppe 3) um 30 Prozent, durch die nussreiche Diät (Gruppe 2) um 28 Prozent. Auch die Gefahr, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, lag bei den ersten beiden Gruppen wesentlich niedriger. Qualität und Quantität der Nahrungsfette sind also von besonderer Bedeutung."


      Den direkten Zusammenhang von der Aufnahme zu vieler Harnsäure aus bestimmten Lebensmitteln und der Entstehung von Gicht haben wir schon vor vielen Jahren im Bio-Grundkurs gelernt.

      Es ist also mitnichten so, dass die Ernährung GAR keinen Einfluss auf die Gesundheit hat und jedem Ernährungswissenschaftler stehen bei solchen Behauptungen die Haare zu Berge.


      Dass das Ganze derzeit etwas übertrieben wird und jeder Pfurz zum neuen Ernährungstrend gemacht wird genauso wie die 757643 Unverträglichkeiten voAnanas bis Zirbelnüssen, steht auf einem ganz anderen Blatt und da gehe ich auch konform (zumal man inzwischen auch weiß, dass es nicht die EINE richtige und erfolgreiche Ernährungsform für alle Menschen gibt, sondern dass da auch genetische Disposition eine Rolle spielt).

      Aber ansonsten: lieber mal Hirn einschalten. Eine ovo-lakto-vegetabile ausgewogene Ernährung ist gesünder als der Mist, den viele Menschen zu sich nehmen, beugt vielen Zivilisationskrankheiten vor und würde einen Haufen Probleme bezüglich der Massentierhaltung und dem CO2-Ausstoß beenden...
      07.02.2018 Beginn Eiweißphase 163kg
      22.02.2018 Op-Gewicht 156,3kg
      15.05.2018 123,9kg -> BMI 39,5, ich habe "nur" noch Adipositas Grad 2
      30.09.2018 102,2kg macht -60kg!!!
      07.11.2018 Der Uhu ist gelandet - nur noch 98kg!
      23.07.2019 jetzt bei 87,5kg - BMI unter 28 YEAH!!!
    • Der Ernährungswahn ist die neue Ersatzreligion

      LadyVenus schrieb:

      Ramona die Nachteule schrieb:

      Da predigen die Veganer, man solle bloß auf tierische Produkte verzichten, während die Anhänger der Steinzeit-Diät in hippen Paleo-Restaurants ihre blutigen 400-Gramm-Steaks verzehren. Clean-Eating-Jünger versuchen sich in den sozialen Netzwerken gegenseitig mit ihren Superfood-Kreationen zu übertrumpfen, die vor allem eines sind – superteuer. Und während die High-Carb-Fraktion Kohlenhydrate zum Heiligtum verklärt, sind sie für die Low-Carb-Esser das genaue Gegenteil: ein Produkt des Teufels. So verschieden all diese Ernährungstrends auch sein mögen, es eint sie doch eines: Aus ethisch-moralischer Sicht kann und soll jeder essen, was er will, aus ernährungswissenschaftlicher Sicht jedoch sind sie reiner Hokuspokus.
      Es ist vielleicht nicht jedem aufgefallen, aber eine große Gruppe fehlt in dieser Aufzählung: die Vegetarier, sprich klassischerweise Ovo-Lakto-Vegetarier, die also kein Fleisch, keine Wurst und meistens auch keinen Fisch essen, aber an tierischen Produkten Eier und Milch(produkte).

      Denn komischerweise gibt es - anders als dieser doch eher polemische Artikel es anklingen lässt - HAUFENWEISE Studien, dass ein Verzicht auf Fleisch und Wurst oder zumindest eine DEUTLICHE Reduzierung des Konsums einen messbaren gesundheitlichen Vorteil bringt, und zwar ohne dass die Gefahr einer Mangelernährung besteht (wie bei Veganismus z.B. im B12-Mangel).

      Ich zitiere hier beispielhaft nur eine Studie aus der Fachpresse, wen es weiter interessiert, der findet viele weitere Studien.

      pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=64019

      "Die erste prospektive Studie zur mediterranen Ernährung – eine der wenigen Interventionsstudien zu diesem Thema – wurde 2013 publiziert. Die PREDIMED-Studie schloss 7500 spanische Frauen und Männer mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko ein, aufgeteilt auf drei Gruppen. Zusätzlich zu einer mediterranen Ernährung, die alle Studienteilnehmer zu sich nahmen, verwendeten die Probanden in Gruppe 1 eine Flasche Olivenöl pro Woche, die zweite Gruppe aß täglich 30 g gemischte ­Nüsse. Gruppe 3 sollte sich möglichst fettarm ernähren.

      Innerhalb von 4,8 Jahren senkte die olivenölreiche Kost (Gruppe 1) das ­Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-bedingte Todesfälle im Vergleich zur Kontrollgruppe (Gruppe 3) um 30 Prozent, durch die nussreiche Diät (Gruppe 2) um 28 Prozent. Auch die Gefahr, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, lag bei den ersten beiden Gruppen wesentlich niedriger. Qualität und Quantität der Nahrungsfette sind also von besonderer Bedeutung."


      Den direkten Zusammenhang von der Aufnahme zu vieler Harnsäure aus bestimmten Lebensmitteln und der Entstehung von Gicht haben wir schon vor vielen Jahren im Bio-Grundkurs gelernt.

      Es ist also mitnichten so, dass die Ernährung GAR keinen Einfluss auf die Gesundheit hat und jedem Ernährungswissenschaftler stehen bei solchen Behauptungen die Haare zu Berge.


      Dass das Ganze derzeit etwas übertrieben wird und jeder Pfurz zum neuen Ernährungstrend gemacht wird genauso wie die 757643 Unverträglichkeiten voAnanas bis Zirbelnüssen, steht auf einem ganz anderen Blatt und da gehe ich auch konform (zumal man inzwischen auch weiß, dass es nicht die EINE richtige und erfolgreiche Ernährungsform für alle Menschen gibt, sondern dass da auch genetische Disposition eine Rolle spielt).

      Aber ansonsten: lieber mal Hirn einschalten. Eine ovo-lakto-vegetabile ausgewogene Ernährung ist gesünder als der Mist, den viele Menschen zu sich nehmen, beugt vielen Zivilisationskrankheiten vor und würde einen Haufen Probleme bezüglich der Massentierhaltung und dem CO2-Ausstoß beenden...


      Und am Ende werden auch die OVO-lakto-irgendwas eines Todes sterben....

      Meimeimei....

      Ich freue mich für Dich, dass Du den richtigen Weg gefunden hast.

      Verzeihe den Unwissenden.


      Gesendet von iPhone mit Tapatalk
      "Live every day, as if it were your last, because one of these days you´ll be right..."

      "Rather die on my feet than live on my knees..."

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    • Der Autor liebe Venus, schreibt übrigens auch..... :

      ..... So verschieden all diese Ernährungstrends auch sein mögen, es eint sie doch eines: Aus ethisch-moralischer Sicht kann und soll jeder essen, was er will,......

      Der Autor setzt lediglich den Fokus auf ein aktuelles Trendthema. Alle paar Monate werden neue Diätsäue durchs Land getrieben. Dagegen ist zunächst einmal nichts einzuwenden.

      Was ich schlimm finde ist, wenn man sich gegenseitig von seinem Ernährungsstil überzeugen will. Also Predigt, dass man das bessere Leben lebt. Das ist einfach purer Quatsch!

      Ich sage nur: leben und leben lassen!

      Extremdiäten natürlich ausgenommen, bei denen man Leib und Leben riskiert!
    • Moin,

      in was für einer Gesellschaft leben wir? Diese Frage muß ich mir bei all den Beiträgen zur Ernährung immer wieder Fragen. In welchem Luxus wir uns bewegen, das wir über die Zubereitung von Essen (Steak von jeder Seite 3 Min oder 2,5 Min gebraten :whistling: ...) oder über die ach so gesunden Bestandteile irgend eines exotischen Lebensmittel streiten können, wenn gleichzeitig hunderte von Millionen Menschen um die notwendige Nahrung auf dieser Welt kämpfen. Denen wäre es egal was für "gesundene" Nährstoffe in der Nahrung sind, wichtig ist für sie satt zu werden und zu überlebn.
      Sicherlich gibt es dazu viele Dinge die jeder einzelene beitragen kann unsere Welt zu verbessern, aber ob es in unserer globalisierten Welt tatsächlich Einfluß hat, wage ich zu bezeweifeln.


      Margarita schrieb:

      Ich sage nur: leben und leben lassen!


      Dem kann ich mich nur anschließen.

      Euer Wolfshäger
    • Es ging mir um die vom Autor geäußerte Behauptung

      "Es gibt keine Studie, die beweist, dass es gesünder ist, auf Fleisch, Nudeln, Eiweiß oder Sonstiges zu verzichten."

      Denn das ist schlichtweg falsch. Es gibt solche Studien zu Hauf.



      Was natürlich nichts dran ändert, dass jeder seine eigene Ernährung selbst bestimmen darf (und das ist wie Wolfshäger ganz richtig schreibt, ein echter Luxus in unseren Breiten) und dass zum großen Ärgernis der Mediziner bisher noch jedes Leben mit dem Tod geendet hat...

      Die Frage ist halt, inwieweit die eigene Ernährung die Zeit DAVOR beeinflussen kann. Und dass sie das kann, wissen wir hier alle wohl am besten...


      (Was nicht heißt, dass man jedem neuen Hype hinterherrennen muss, aber mal was ausprobieren schadet ja in den wenigsten Fällen. Die meisten der ungesunden Ernährungshypes sind so extrem, dass das eh kein denkender Mensch auf Dauer durchziehen kann. Gut so...)
      07.02.2018 Beginn Eiweißphase 163kg
      22.02.2018 Op-Gewicht 156,3kg
      15.05.2018 123,9kg -> BMI 39,5, ich habe "nur" noch Adipositas Grad 2
      30.09.2018 102,2kg macht -60kg!!!
      07.11.2018 Der Uhu ist gelandet - nur noch 98kg!
      23.07.2019 jetzt bei 87,5kg - BMI unter 28 YEAH!!!
    • LadyVenus schrieb:

      Es gibt keine Studie, die beweist, dass es gesünder ist, auf Fleisch, Nudeln, Eiweiß oder Sonstiges zu verzichten."

      Denn das ist schlichtweg falsch. Es gibt solche Studien zu Hauf.
      Richtig. Es gibt Studien die Alkohol positiv bewerten, die Schokolade positiv bewerten, die aussagen, dass Menschen mit Übergewicht länger leben - wenn ich eine Studie bezahle, kann ich festlegen was untersucht werden soll und kann da solange dran feilen, bis mir das Ergebnis gefällt und ich es in blumige Worte verpacken kann.
      Ich fand das mal ganz spannend, es gab eine Studie die besagte, dass Kinder die viel Fisch essen, intelligenter sind als Kinder die kaum Fisch essen. Macht Fisch also intelligent? Oder ist es eher so, dass arme Familien sich keinen Fisch leisten können? Fisch ist ein teures Lebensmittel, den TK-Alaskaseelachs aussen vor gelassen, fängt es eigentlich erst bei 10€/kg an, geht aber problemlos bis 30€/kg und mehr. Dann muss der Fisch noch aufwendig zubereitet werden - die sozial und finanziell abgehängten Familien machen das in den wenigsten Fällen... und schon ist es eben doch nicht der Fisch, der intelligent gemacht hat, sondern die finanziell günstige Ausgangslage.
      Die WHO als quasi höchste "Gesundheitsorganisaton" empfiehlt stillen für 2 Jahre, neben der Beikost... damit wirste hier schon komisch angeschaut und giltst als "Langzeitstillende durchgeknallte Helkopter-Öko-Whatever-Mutti", und im muslimischen Jemen ist zwar ein Kopftuch für Frauen "Common Sense", aber das öffentliche Stillen ist mehr toleriert als bei uns in Deutschland. Wir stellen hier also unsere kulturelle Prägung über Gesundheit... wobei man auch ehrlicherweise sagen muss, dass für uns das Stillen nicht so wichtig ist wie in anderen Ländern, da wir mit Sicherheit das bestmögliche Niveau an Ersatzmilch UND sauberes Wasser haben.

      Studien bestätigen meist doch nur, was ich wissen möchte -mit der richtigen Formulierung klappt das auch und insofern sind Studien wirklich mit Vorsicht zu geniessen, es sei denn man macht sich die Mühe und vergleicht die Rohdaten, bevor sie vom Marketingfuzzi nett verklausuliert wurden.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • Ich muss LadvVenus lachend zustimmen. Zum Ärgerniss meines HA und sogar meines Diabetologen, esse ich Sahne, richtige Butter, (auch zum Kochen), Avocados, fettreichen Käse, viele Eier.... zur Rohkost gibt es viel Leinöl, habe dabei überhaupt keine Probleme mit meinem Cholesterin, meine Leberwerte sind ok. Mein Immunsystem läuft anscheinend auf Hochturen, da ich fast gar nicht unter Infekte leide, keine Verdauungschwierigkeiten oä. aufweise! Versuche aber - so viele "Lebensmittel" zu erwischen - wie möglich. Bei zu "Tode" produzierten, haltbar gemachten, entfetteten und anscheinend "leicht verdaulichen Produkten, am besten noch mit einem Gütesiegel der Gentechnik, von diversen Laboratorien bestätigt - fällt es mir oft schwer, die für meinen Body" richtige Wahl zu finden...Aber wie heißt es doch:" Die Menge macht das Gift". :positiv:
      :chor: Sigrada grüßt Fans und Friends