Mentale Arbeit nach der OP

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    • Mentale Arbeit nach der OP

      Hallo zusammen,
      ich vermisse leider in dem Forum einen Bereich für mentale Arbeit nach der OP.
      Ich meine im speziellen jetzt nicht nur Verhaltenstherapie, die definitiv dazu gehört aber wie seid ihr mental in die OP und wie meistert die Zeit nach der OP?

      Wir haben total viel mit Ängsten und Sorgen zu kämpfen und die meisten von uns nutzen dieses Forum um sich bei anderen Rat und ein offenes Ohr zu holen. Vielleicht können wir auch auf dem Gebiet etwas gemeinsam machen.

      Mittlerweile höre ich jeden morgen 15 min bewusst klassische, sehr langsame Musik (es kann natürlich jeder nach Musikgeschmack seinen Präferenzen nachgehen). Es hilft mir unwahrscheinlich runter zu kommen und nicht meinen hektischen Impulsen nachzugeben.
      Vielmehr bin ich sehr viel aufmerksamer dadurch geworden.

      Habt ihr viel Stress? Wie geht ihr damit um?

      Kennt sich jemand mit autogenem Training aus oder gar Qi Gong, Tai Chi, Meditation etc und mag uns etwas darüber erzählen?

      Ich würde mich sehr über Infos freuen.

      VG

      Shikatzu
    • Das finde ich ein ganz wichtiges Thema!
      Nicht nur die tägliche Arbeit im Tagesablauf. Das sich selber beobachten, darauf achten, was einem guttut, wie man sich durch die Abnahme körperlich und seelisch verändert....
      Auch die Möglichkeit, Hilfe durch eine Therapie in Anspruch zu nehmen, zu lernen, für sich selbst zu sorgen...
      Wie Du in Deinem anderen Beitrag geschrieben hast, nicht immer alles allen recht machen zu wollen, nur damit die nicht schlecht über die Dicke denken.
      Wenn man lange in so einem Gedankenkonstrukt gelebt hat, und das Schutzgerüst mit sinkendem Gewicht zu schwanken anfängt, kann das in vielen Dingen befreien sein, aber es macht auch Angst, weil man erst mal andere Schutzmechanismen entwickeln muss.
    • Danke für das tolle Thema. Leider bin ich gerade auf den Sprung, will aber schon mal sagen das ich mich gerade dazu die nächsten Tage mal sehr ausführlich äußern möchte.

      Ich würde mir wünschen, dafür würde es einen extra Forumsbereich geben und nicht nur einen Themenstrang, soviel schon mal dazu.
    • So, jetzt habe ich mehr Zeit.
      Für mich war und ist die Kopf-Arbeit eines der Hauptthemen vor und nach der OP.

      Gerade jetzt wo der Magen nicht mehr soviel fassen kann, mussten andere Bewältigungsmechanismen her, die ich sonst üblicherweise mit Essen überbrücken konnte.

      Ich habe viel ausprobiert, vieles wieder verworfen und anderes in mein Repertiore aufgenommen.

      Ich habe mir angewöhnt zu frühstücken. Das gab es vor einigen Monaten noch nicht bei mir. Selbst als Kind habe ich Frühstück gehasst. Inzwischen geniesse ich die Minuten bewusst und mache mir klar, das ich damit einen guten Start in den Tag habe.

      Ich lese wieder mehr und nehme mir Auszeiten für mich. Ich habe die letzten Wochen gelernt, vor allem bei Bewegung auf mein Lust-Gefühl zu hören. Alles kann, nichts muss.

      Gewisser Sport ist Routine und wird auch routiniert gemacht. Wie z.B. zweimal pro Woche Krafttraining und am Wochenende die Wander- oder Radtour. Aber zum Beispiel das Laufen hab ich neu für mich entdeckt und das mache ich auch nur, wenn ich so ein Kribbeln in mir spüre und das Gefühl hab, ich will und muss jetzt Laufen gehen.

      Ich habe früher gerne meditiert, das ist irgendwann in Vergessenheit geraten. Jetzt habe ich es wieder hervorgeholt.

      Und ich habe ein tolles Ritual für mich entdeckt. Abends im Bett, kurz vorm einschlafen gehe ich den Tag noch mal durch und bedanke mich für die tollen Sachen des Tages. Das sie die Kleinigkeiten, wie z.B. ein liebes Wort von meinem Schatz, ein bestimmter Duft der eine schöne Erinnerung hervorgerufen hat, die Sonne .... was auch immer. Mein Tag soll einen positiven Abschluss haben, das lässt mich ruhig zurück und ich merke, ich Ruhe immer mehr in meiner eigenen Mitte.

      Außerdem begrüße ich den Tag seit neuestem mit einem Gute-Laune-Lied, damit die Vibes gleich stimmen. Das Lied wechselt immer wieder. Zur Zeit höre ich *Achtung, jetzt wirds lustig* "Guten Morgen Sonnenschein" von Nana Mouskouri. Da kann man nicht anders als Grinsen und gute Laune bekommen, egal was das Wetter draußen grad macht.
    • Gerade heute hatte ich dieses Thema mit meinem Schwiegersohn , als wir im Auto saßen , auf der Heimfahrt von einer psychiatrischen Klinik .
      Wir haben dort meine Tochter besucht , die seit einer Woche stationär ist , wegen Depressionen .

      Sie hatte vor 2 Jahren einen schlauchmagen bekommen und 85 Kilo abgenommen .
      Sie ist jetzt 35 Jahre alt.

      Die Abnahme hat ihr viele Vorteile gebracht , sie ist beweglich geworden , fährt Fahrrad und schwimmt und macht tausend Sachen , die sie vorher nicht konnte. Und es hat ihr das Leben gerettet , denn sie hatte schon richtige gesundheitliche Probleme.
      Operiert wurde sie in der Schönklinik in Hamburg und es lief alles super !

      Aber das was sie vorher mit dem Essen kompensiert hat, hat sie jetzt eingeholt und zu Depressionen geführt , die behandelt werden müssen !

      Ich bin gerade im Norden , bei ihr zu Hause , bei meinem Schwiegersohn und zwei schulpflichtigen Enkelkindern. Noch zwei Wochen und dann muss ich erst mal nach Hause , habe auch Nachsorge Termin .

      Dann komme ich aber wieder .

      Zurück zum Thema , wir hatten überlegt , woher die Depressionen jetzt kommen . Und warum es keine Nachsorge für die psychische Seite gibt . Nur eine körperliche Nachsorge ist nicht immer ausreichend !

      In Therapie ist sie auch schon eine Weile .

      Ganz viele von uns haben mit essen kompensiert . Natürlich muss nicht jeder Depressionen kriegen , aber machen trifft es eben. Während der Abnahme bekam sie manchmal Heulkrämpfe ohne zu wissen warum .

      Das ist alles nicht zu unterschätzen . Mir persönlich geht es noch gut , hoffe es bleibt so, man weiß es vorher nie .


      Margarita, deine Rituale finde ich gut und so etwas habe ich auch.
      Ich mache autogenes Training , das habe ich mal in einer Reha erlernt , es tut total gut.
      Auch die positiven Sachen des Tages lasse ich Revue passieren .
    • Ich behauptete vor und auch jetzt 3 Monate später, dass ich kein Psychisches Problem hatte bzw. mit Essen irgendwas kompensiert habe. Wenn es hieß, der Magen wird operiert nicht der Kopf., habe ich das nicht wirklich ernst genommen.
      Ich habe nicht damit gerechnet ein Problrm bekommen zu können. Ich komme überhaupt nicht klar, dass ich toll aussehen soll. Ich glaube meinen Mitmenschen einfach kein Wort, wenn sie meinen ich sehe so toll aus.
      Dazu bin ich kein Stück entspannt beim Thema Essen. Ich komme etwa auf 560-780kcal und suf 75-95g Eiweiß. Ich esse fast ausschließlich Eiweiß, also kaum Gemüse und erst recht krine KH bzw. Obst. Laut AC soll ich nur auf 90g Eiweiß achten. Trotzdem denke ich abends, toll Eiweiß geschafft, aber wie gesund ist es nur Käse, Quark, Huhn oder Fisch zu essen? So kannst das Gewicht später nie halten.
      Solches "Kopfkino" hatte ich vorher nie. Ich wußte einfach was richtig ist bzw. stehe dazu.
      Heute, kann mich jeder total verunsichern. Erklärt ihr mir, dass der Himmel nicht blau sondern lila gepunktet ist, glsube ich das.

      Ich arbeite noch dran, leider kommt extremer Stress bei der Arbeit dazu und ein ungeplanter Umzug, was mich mental gerade alles total fertig macht.
    • Ein wirklich wichtiges Thema, dass hier angesprochen wird.

      Da ich 2010 wegen schwerer Depressionen und Burnout meinen Job aufgeben musste, bin ich auf Depressionen in gewisser Weise vorbereitet.

      Ich merke sehr schnell, wann es anfängt "bergab" zu gehen und steuere entgegen.

      Ein allgemeines Rezept gibt es da leider nicht, jeder muss für sich rausfinden, was ihm hilft.

      Ich arbeite viel mit progressiver Muskelentspannung nach Jakobson und geführten Traumreisen.
      Da kann ich mich fallen lassen, die Umwelt komplett ausblenden und meinen Kopf freimachen.

      seit einiger Zeit habe ich Malbücher für Erwachsenen für mich entdeckt, da kann ich total abschalten und habe dazu noch das Gefühl etwas geschaffen zu haben.

      Dazu kommt, dass ich mich jederzeit bei den Psychologen der Klinik melden kann, die Psychosomatik arbeitet da eng mit der AC zusammen. Das ist ein grosser Vorteil.
      Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft,denn in ihr gedenke ich zu leben.
      A. Einstein


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    • Jelly , woran liegt das, dass du anderen nicht glaubst , gut aus zu sehen ?
      Ich sehe auch oft nicht , dass ich abgenommen habe , nur wenn ich mal wieder in eine Hose steige, die zu groß ist .
      Ob es die eigene Wahrnehmung ist ? Ich kapiere es nicht .
      Ich sehe aber meinen dicken Bauch , und dass ich dick bin ! Das nervt mich schon manchmal.
      Ich denke dann , wie bist du vorher rum gelaufen ? Muss ja noch schlimmer gewesen sein.

      Und ja , Ich beschäftige mich mehr mit dem Thema essen , als vorher . Früher habe ich wahlloser gegessen , jetzt bedachter mit der Auswahl , das empfinde ich aber positiver . Natürlich sorge ich mich jetzt mehr um Mängel vorzubeugen , oder zu beheben .

      Obst esse ich so gut wie keins , auch eher Eiweiss , und frage mich auch , wie gesund das ist auf Dauer . Einmal hatte ich Lust auf Banane , habe drei Tage an der Banane gegessen und den Rest weg geworfen.
      Blöd .
      Habe Wassermelone gegessen , Kalorientechnisch aber so wenig , da es sozusagen eine Mahlzeit ersetzt , auch nicht gerade toll .

      LG
    • Evaine , ich finde es toll, dass du die Möglichkeit hast die Psychosomatik beim AC ansprechen zu können .

      Ich werde das Thema beim nächsten Nachsorgetermin mal ansprechen.
    • Mentale Arbeit nach der OP

      Jelly81 schrieb:

      Ich behauptete vor und auch jetzt 3 Monate später, dass ich kein Psychisches Problem hatte bzw. mit Essen irgendwas kompensiert habe. Wenn es hieß, der Magen wird operiert nicht der Kopf., habe ich das nicht wirklich ernst genommen.
      Ich habe nicht damit gerechnet ein Problrm bekommen zu können. Ich komme überhaupt nicht klar, dass ich toll aussehen soll. Ich glaube meinen Mitmenschen einfach kein Wort, wenn sie meinen ich sehe so toll aus.
      Dazu bin ich kein Stück entspannt beim Thema Essen. Ich komme etwa auf 560-780kcal und suf 75-95g Eiweiß. Ich esse fast ausschließlich Eiweiß, also kaum Gemüse und erst recht krine KH bzw. Obst. Laut AC soll ich nur auf 90g Eiweiß achten. Trotzdem denke ich abends, toll Eiweiß geschafft, aber wie gesund ist es nur Käse, Quark, Huhn oder Fisch zu essen? So kannst das Gewicht später nie halten.
      Solches "Kopfkino" hatte ich vorher nie. Ich wußte einfach was richtig ist bzw. stehe dazu.
      Heute, kann mich jeder total verunsichern. Erklärt ihr mir, dass der Himmel nicht blau sondern lila gepunktet ist, glsube ich das.

      Ich arbeite noch dran, leider kommt extremer Stress bei der Arbeit dazu und ein ungeplanter Umzug, was mich mental gerade alles total fertig macht.


      Psychisch gefestigt zu sein, ist sicher ein großer Vorteil, den die Veränderung für einen und vor allem das Umfeld ist frappierend.

      Ich bin dankbar, dass ich hier wohl Glück bzw. eine entsprechende Konstitution habe.

      Den Rest wird die Zeit zeigen.

      Ich fand mich auch vorher gut, habe aber dünne und dicke Zeiten erlebt und lehne die vielfach nur auf das Äußere abzielenden Kommentare und Stellungnahmen der Umwelt zum größten Teil ab.

      Wenn mich jemand über Gebühr als super tituliert, sage ich schon mal direkt, was ich denn vorher für ihn war...

      Das wirkt.. Auch wenn ich weiß, dass das nicht jeder so bringt....


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      "Live every day, as if it were your last, because one of these days you´ll be right..."

      "Rather die on my feet than live on my knees..."

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    • @Kea, meine EB meint, dass die Veränderung bei uns halt schnell geht und der eigene Kopf da nicht mit kommt.
      Ich denke, ich glaube den anderen nicht, weil ich immernoch denke, die wollen nur nett sein.
      Ich gehe jetzt alle 10 Wochen etwa zum Fotografen, der macht schöne Fotos und ich stelle mich dann vor den Spiegel und suche Ähnlichkeiten.
      Gestern als ich im Auto saß, musste ich den Sitz höher machen, weil ich nicht mehr übers Lenkrad gucken konnte. Ich hoffe ja, das solche Situationen meinem Kopf helfen.
      Früher war ich psychisch gefestigt, ich stehe in Konferenz- / Schulungsräumen seit vielen Jahren vorne. Ich bin auch gut in meinem Job, nur habe ich bisher immer mit Leistung überzeugt. Es ist unreal, dass ich attraktiv geworden sein soll.
      Hab Ende der Woche nen Termin beim AC, mal sehen wie normal oder unnormal, er das jetzt findet. ;-)
    • Wow, da scheine ich einen Punkt getroffen haben zu haben. Es geht also sehr vielen wie mir.
      Ich habe auch noch das Problem vom inneren Selbstbild. 2,5 Jahre nach der OP bin ich in einem Zwischending gefangen. Anders kann ich es nicht ausdrücken.
      Mein altes, inneres Ich ist noch da aber will nicht ganz verschwinden. Mit meinem alten Ich habe ich ja auch noch die alten Gewohnheiten, die alten Denkmuster. Mein neues Ich kommt mir noch sehr sensibel und empfindlich rüber...zaghaft..behutsam, scheu.
      Und wenn ich mich innerlich vorstelle, habe ich absolut kein Bild! Das hatte ich früher schon. Ich kannte mich ja auch durch Fotos und wenn ich das mit meinem inneren Bild verglichen habe, war das durchaus stimmig.

      Auch als ich zunahm, war es einfacher. Zwar war es die Fotos zu ertragen unschön und ich bin immer fast ausgeflippt aber letztendlich wusste ich doch, dass es stimmt.

      Mit dem jetzigen Ich fühle ich mich etwas überfordert. Nicht, dass ich es nicht toll finde aber ich verstehe wenn Jelly nicht glauben kann, dass andere Sie attraktiv finden. Ich für meinen Teil glaube mittlerweile, dass es stimmen muss, da ich es nun so oft von anderen gehört habe, dass ich denke: da muss was wahres dran sein, wenn so viele unterschiedliche Leute unabhängig voneinander das sagen. Aber es ist noch nicht so, dass ich von innen heraus sage: du bist attraktiv etc.

      Das aber ist mein kleineres Problem. Mir geht es herzlich wenig um ein attraktives Äußeres. Ich sehne mich nach meinem inneren Bild. Oft frage ich auch meinen Bruder ob er mir jemanden in der Menschenmenge zeigen könnte, der meiner Figur ähnlich sieht. Eher glaube ich, er hat Tomaten auf den Augen, wenn er mir eine Person zeigt, die zierlich ist. So sehe ich mich überhaupt nicht.

      In der Hinsicht fühle ich mich schon etwas alleine gelassen. Obwohl ich lange und sehr erfolgreich die Verhaltenstherapie gemacht habe, verstehen nur Menschen mit der selben Erfahrung was ich meine. Solange ich noch nicht dies innere Bild von mir habe werde ich wohl im Zwischending gefangen sein aber ich arbeite sehr stark daran. Demnächst werde ich eine systemische Aufstellung zu meiner Thematik machen lassen um mir das quasi von außen anzusehen. Ich bin schon sehr gespannt.
    • Warum wir Komplimenten oft misstrauen?
      Ich bin seit Monaten in einer Verhaltenstherapie. Berufliches BurnOut, wiederkehrende mittelschwere Depression und schlussendlich kam die Ess-Störung dazu. Wobei die Ess-Störung weitestgehenst aufgelöst ist. :freu:
      Aber zurück zu: Warum wir Komplimenten oft misstrauen?

      Auch das war ein Thema in einer meiner Sitzungen und meine Therapeutin hat mir erklärt, warum Menschen überhaupt Komplimenten oder einem Lob misstrauen. Es ist schlicht und ergreifend zu allgemein gehalten und dann hat man im Unterbewusstsein oftmals das Programm laufen "der sagt das halt, damit er was Nettes gesagt hat.

      Wird ein Lob oder ein Kompliment hingegen konkret, dann können wir das viel leichter annehmen und vor allem auch glauben.

      Also z.B.: seit du soviel abgenommen hast, ist mir aufgefallen das du eine tolle Taille hast.
      Oder so etwas wie: Mensch, jetzt durch die Abnahme kommen deine Muskeln an den Oberarmen richtig gut raus.

      Das ist konkret, damit kann der Mensch was anfangen. Ein: "Klasse das du jetzt soviele Muskeln hast", denkt man sich wirklich einfach: gut, der will was Nettes sagen, lass ihn mal.

      Und meist sagen solche Menschen auch einfach nur was Nettes! Den wenn ich richtig gucke und mir über den Menschen, dem ich ein echtes Lob oder Kompliment mache, dann will ich von selbst schon konkreter werden.

      Versteht ihr was ich meine? Oder war ich jetzt irgendwie konfus :D .


      Danke Kea, mir sind diese Rituale auch wirklich sehr sehr wichtig und es hat schon eine ganze Weile und einige Fehlversuche gedauert, bis ich dahin gekommen bin. Das erarbeitet deine Tochter jetzt sicherlich auch gerade in der Therapie. Du wirst sehen, das dauert zwar noch eine ganze Weile, aber mit Mitarbeit und Neugierde wird aus deiner Tochter wieder ein Lebenslustiger Mensch werden. Bei mir hat das jetzt fast 1 Jahr gedauert, ABER jetzt bin ich auch wieder bereit für das Arbeitsleben.
    • Shikatzu schrieb:

      Wow, da scheine ich einen Punkt getroffen haben zu haben. Es geht also sehr vielen wie mir.
      Ich habe auch noch das Problem vom inneren Selbstbild. 2,5 Jahre nach der OP bin ich in einem Zwischending gefangen. Anders kann ich es nicht ausdrücken.
      Mein altes, inneres Ich ist noch da aber will nicht ganz verschwinden. Mit meinem alten Ich habe ich ja auch noch die alten Gewohnheiten, die alten Denkmuster. Mein neues Ich kommt mir noch sehr sensibel und empfindlich rüber...zaghaft..behutsam, scheu.
      Und wenn ich mich innerlich vorstelle, habe ich absolut kein Bild! Das hatte ich früher schon. Ich kannte mich ja auch durch Fotos und wenn ich das mit meinem inneren Bild verglichen habe, war das durchaus stimmig.

      Auch als ich zunahm, war es einfacher. Zwar war es die Fotos zu ertragen unschön und ich bin immer fast ausgeflippt aber letztendlich wusste ich doch, dass es stimmt.

      Mit dem jetzigen Ich fühle ich mich etwas überfordert. Nicht, dass ich es nicht toll finde aber ich verstehe wenn Jelly nicht glauben kann, dass andere Sie attraktiv finden. Ich für meinen Teil glaube mittlerweile, dass es stimmen muss, da ich es nun so oft von anderen gehört habe, dass ich denke: da muss was wahres dran sein, wenn so viele unterschiedliche Leute unabhängig voneinander das sagen. Aber es ist noch nicht so, dass ich von innen heraus sage: du bist attraktiv etc.

      Das aber ist mein kleineres Problem. Mir geht es herzlich wenig um ein attraktives Äußeres. Ich sehne mich nach meinem inneren Bild. Oft frage ich auch meinen Bruder ob er mir jemanden in der Menschenmenge zeigen könnte, der meiner Figur ähnlich sieht. Eher glaube ich, er hat Tomaten auf den Augen, wenn er mir eine Person zeigt, die zierlich ist. So sehe ich mich überhaupt nicht.

      In der Hinsicht fühle ich mich schon etwas alleine gelassen. Obwohl ich lange und sehr erfolgreich die Verhaltenstherapie gemacht habe, verstehen nur Menschen mit der selben Erfahrung was ich meine. Solange ich noch nicht dies innere Bild von mir habe werde ich wohl im Zwischending gefangen sein aber ich arbeite sehr stark daran. Demnächst werde ich eine systemische Aufstellung zu meiner Thematik machen lassen um mir das quasi von außen anzusehen. Ich bin schon sehr gespannt.
      Finde ich wirklich ein interessantes Thema. Wie ist es dir mittlerweile ergangen?

      Nach 5 Monaten habe ich in dem Bereich noch nicht soviel zu kämpfen. Auch wenn ich ab und zu nur meinen dicken Bauch sehe. Und das auch einschränkend hinzufüge, wenn andere Leute mal wieder sagen, ich hätte so sehr abgenommen. Aber selbst das wird dann immer zurück gewiesen: auch und gerade am Bauch würde man es sehen. Damit habe ich nach wie vor Probleme das zu akzeptieren.

      Insgesamt kann ich meine neue Figur aber gut akzeptieren. Vielleicht liegt es auch daran, dass mir die Gewichtsklasse von früher nicht unbekannt ist.

      Viel mehr beschäftigen mich Gedanken, wie kann ich für die Zukunft besser vorsorgen. Wie kann ich Frustfressen in Zukunft ersetzen mit anderen Aktivitäten? Denn es ist ja ziemlich sicher, dass es auch wieder Frustphasen im Leben geben wird. Diese waren ganz klar die Ursache für mein Übergewicht. Und ehrlich gesagt, ist meine Suche nach den Alternativen noch nicht abgeschlossen.
      01.01.2018 - Beginn Fitnessprogramm - 162,0 kg
      01.05.2019 - Beginn Proteinphase - 152,0 kg
      25.06.2019 - OP - 142,0 kg
      13.07.2019 - 133,9 kg
      03.08.2019 - 128,2 kg
      07.09.2019 - 121,1 kg
      08.10.2019 - 114,7 kg
      03.11.2019 - 111,0 kg
      30.11.2019 - 103,2 kg
      04.01.2020 - 101,9 kg
    • D2 Steher schrieb:

      Wenn mich jemand über Gebühr als super tituliert, sage ich schon mal direkt, was ich denn vorher für ihn war...

      Das wirkt.. Auch wenn ich weiß, dass das nicht jeder so bringt....
      Das ist ja mal richtig cool. Das werde ich mir merken!
      .... und freundlich grüßt die Azalee
      OP-Termin am 09.06.2020 Mini-Bypass (Omega-Loop)
      BMI 40,1 Beginn Eiweißphase
      BMI 20,7 aktuell