Motivationsschreiben, kann mir jemand einen Tipp geben?#

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    • Motivationsschreiben, kann mir jemand einen Tipp geben?

      Guten Abend ihr lieben :)

      Kann ich das alles so lassen? :)

      Mein Leidensweg beginnt schon in meiner frühen Kindheit. Ich habe schon mit 3 Jahren Übergewicht gehabt und kämpfe seit dem dagegen. Ich habe damals mit meiner Mutter angefangen meine Ernährung umzustellen, was auch kurzfristig Erfolg brachte aber auf Dauer wieder einen Gewichtsanstieg brachte und ich immer etwas mehr zunahm, als das ich abnahm. In der Grundschule war ich immer dicker als meine Mitschüler und habe im Sportunterricht auch mit bestimmten Übungen meine Probleme gehabt. Was dazu führte, dass ich in der vierten Klasse die Note „ausreichend“ bekam. Immer wieder startete ich mit Beihilfe meiner Mutter Diäten und Sportprogramme und erhoffte mir damit natürlich einen Erfolg, welcher auch kurzfristig gegeben war, aber es lief immer wieder darauf hinaus, dass ich wieder Gewicht zu nahm und es weiter anstieg. Im Jahr 2012 kam dann mein Knieleiden hinzu. Meine Kniescheibe luxierte und ich war sehr eingeschränkt, auch was die Bewegung anging. Ich kämpfte ungefähr ein Jahr lang mit Knieschmerzen und mein Orthopäde sagte mir, ich müsse Gewicht verlieren damit mein Knie optimal verheilen könnte. Meine Mutter sprach mit mir über eine Klinik auf Sylt, welche Jugendlichen die Chance gibt auf natürliche Weise Gewicht zu reduzieren (Haus Quikborn der DAK). Ich informierte mich mit meiner Mutter und stimmt zu, da es mein Wunsch war, all das tun zu können und anziehen zu können was andere in meinem Alter konnten. Zu der Zeit war ich 14 Jahre alt. Der Klinik Aufenthalt ging über 6 Wochen und ich schaffte es gute 13 Kilo abzunehmen. Während des Aufenthaltes erklärte ich meinen Betreuern, dass ich starke Rückenschmerzen habe was mich hinderte den Sport zu praktizieren der vorgeschrieben war. Ich wurde zu einem Orthopäden gebracht und ich hielt die Schmerzen für eine Nebenwirkung meines Knies. Bei den Untersuchungen stellt sich heraus, dass ich eine Fehlstellung des Rückens habe, was die Schmerzen erklärte. Diagnostiziert wurde eine Skoliose des Lendenwirbels und eine Beinlängendifferenz von 2cm (siehe Anlagen). Des weiteren luxierte mir die Kniescheibe während meines Aufenthaltes des öfteren. Nach der erfolgreichen Kur begann eine 10 Monatige Ernährungsberatung bei Matthias Züll in Nortmoor. Nebenbei behandelte mich ein Physiotherapeut wegen meines Knies. Ich versuchte immer wieder Sport zu machen, ging Joggen, schwimmen, reiten, viel spazieren und fuhr sehr viel Fahrrad. Es ging für eine kurze Zeit gut, doch mein Knie machte mir immer wieder Probleme. Ich besuchte meinen Orthopäden welcher mir eine Klinik in Oldenburg und in Bremen empfahl und ich dort vorstellig werden sollte. Ich entschied mich nach langem hin und her für die Klinik in Bremen. Dort vorstellig geworden wurde gesagt, dass mein Rücken untersucht werden müsse, um einen Bandscheibenvorfall auszuschließen. Ich bekam eine Überweisung zu einem Physiotherapeuten welcher mich behandeln sollte. Des weiteren wurde mir ein Schuhausgleich angefertigt. Bei meinem nächsten Besuch in der Roland Klinik wurde dann eine Untersuchung des Knies gemacht. Mir wurden Übungen gezeigt welche ich zuhause fortführen solle, welche ich Gewissenhaft jeden Tag mehrmals durchführte. Als alle Methoden ausgeschöpft waren, rieten mir die Ärzte zu einer Operation um die Bänder der Kniescheibe zu verkürzen. Die Operation wurde im Oktober 2013 durchgeführt, wobei festgestellt wurde, dass die „Schale“ in der die Kniescheibe liegt zu flach ist und mir wurde der entstandene Knorpel entfernt. Die Kniescheibe war von dem Knorpel so rau, dass diese „geschliffen“ werden musste. Nach der Operation bekam ich eine Kniebandage welche ich mindestens 6 Wochen tragen musste. Des weiteren natürlich die obligatorischen Thrombose- Spritzen. Danach war ich regelmäßig bei meinem Krankengymnast Jost Freriks in Warsingsfehn. Die Operation brachte mir jedoch keinen Schmerzfreien Tag. Ich bin sehr eingeschränkt, kann keine Treppen laufen, ohne dass mir das Knie weg knickt und ich hinfalle. Manchmal brauche ich mehrere Versuche um aufstehen zu können, da mein Knie nicht reagiert. Ich kann nicht lange sitzen, da ich sehr starke Schmerzen bekomme und diese sich auf das gesamte Bein legen. Stehen kann ich aber auch nicht lange, weil mein Knie dann auch einfach nachgibt und ich falle. Ich kenne keinen Tag ohne Schmerzen. Mein Rücken schmerzt nach 10m laufen und ich kann mich nicht vernünftig auf den Rücken legen um zu schlafen. Morgens aus dem Bett zu kommen ist für mich eine Qual. Meine Ärzte sagten mir, dass es bei einer Gewichtsreduktion besser werden würde. Durch die starken Bewegungseinschränkungen nahm ich wieder an Gewicht zu und es kamen immer neue Probleme hinzu. Ich verlor meinen Job als Produktionshelfer im August 2016, weil ich mir die Beine blutig gescheuert habe (Bilder anbei) und ich unter Rückenschmerzen litt. Ich musste mich Krankschreiben lassen und dadurch, dass ich in der Probezeit war und mein Chef sagte, dass dieser das nicht tragen könne, weil es kein einmaliger Vorfall bleiben würde, kündigte er mich. Ich wurde von allen Versuchen eine Ausbildung zu finden zurück gewiesen, der Grund sei, dass ich den Unternehmen optisch nicht ins Bild passe. Dazu kommt, dass ich im laufe der Jahre immer schon unter Mobbing litt. Auf dem Weg zur Schule wurde hinter meinem Rücken über mich geredet und ich wurde von allen „Sonne“ genannt. Meine Schwester sagte mir, dass sie sich für mich schämt wegen meines Übergewichts. Jedes mal wenn ich auf mein Gewicht angesprochen wurde musste ich weinen und lief weg. Selbst meine Mutter war ratlos und sie schlug mir immer wieder neue Diäten vor, welche ich immer wieder versuchte aber es nie einen dauerhaften Erfolg brachte. Ich wurde in der Schule körperlich angegriffen und alle die das sahen lachten mich aus, bis ein Lehrer dazwischen ging. Selbst auf den Elternabenden wurde über mein Gewicht gesprochen und mein Selbstwertgefühl sank stetig. Ich versucht immer wieder Joggen zu gehen oder einfach nur laufen zu gehen, aber ich konnte es nicht lange, durch die Schmerzen. Schwimmen gehen würde ich sehr gerne wieder, aber ich kann mich dazu nicht überwinden, weil ich zu große Angst habe, dass ich ausgelacht werde und unangebrachte Sprüche die runde machen. Ich habe immer wieder entzündete Leisten durch die Fettschürzen und gebe Unmengen an Geld aus für Cremes damit sich die Entzündungen legen. Wenn ich duschen gehe, decke ich den Spiegel ab, damit ich mich nicht selber sehen muss und versuche immer schnell das Bad wieder verlassen zu können. Ich brauche sehr viel Zeit um meine Hygiene bei zu behalten, da die Fettschürzen ein Pilzrisiko darstellen, was sich ab und zu leider nicht vermeiden lässt. Ich würde so gerne mal wieder in einen Klamotten Laden gehen und wissen, dass ich etwas finden könnte. Derzeit ist das nicht möglich. Natürlich gehe ich dann in Läden mit Übergrößen und suche dort was akzeptables oder bestelle online, aber ich kann nicht einfach mit Freunden shoppen gehen, ohne dass ich mir eine Ausrede einfallen lassen muss, warum ich nichts anprobiere. Mein sozial Leben ist sehr eingeschränkt und ich verlasse das Haus nur wenn es nötig ist.
      Wenn ich zu meinem Arzt muss, es ist vollkommen egal welcher, bereite ich mich tagelang darauf vor, dass es auf mein Gewicht zu sprechen kommt. Ich hatte im Jahr 2014 eine Halsinfektion und einer der Ärzte sagte zu mir, ich solle abnehmen dann würde ich keine Probleme mehr haben. In meiner vorhandenen Freizeit Boxe ich zuhause in meinem Zimmer. Ich habe mir einen Boxsack zugelegt, damit ich zumindest etwas an Sport machen kann, dazu hilft es mir meinen Stress zu reduzieren. Ich trainiere mindestens vier mal die Woche ca. 10 Minuten. Länger kann ich aufgrund meines Knies und meines Rückens nicht. An den heißen Sommertagen kommen dann leider noch Wassereinlagerungen in den Beinen und Füßen hinzu. Meine letzte Diät ist jetzt drei Monate her. Ich habe meine Mahlzeiten durch Shakes ersetzt und nach jeweils einer Woche einen Shake durch eine Mahlzeit ersetzt und schaffte es auch Gewicht zu verlieren. Bis jetzt habe ich bis auf 2kg von den Abgenommenen 6kg wieder zugenommen.
      Ich führe seit dem 06.08.2016 ein Ernährungs- Tagebuch und stelle meine Ernährung um. Seit dem 08.09.2016 besuche ich eine Selbsthilfe Gruppe im Mehrgenartionen- Treff in Moormerland, welche sich mit dem Thema Adipositas beschäftigt. Es tut gut, sich mit gleichgesinnten zu unterhalten und sich auszutauschen. Mein Freund unterstützt mich bei meinem Vorhaben und macht mir Mut, wir unterhalten uns viel über die Risiken und die Nachsorge. Mein Adipositas Chirurg Herr Krick unterstützt mich ebenfalls, berät mich und steht mir bei Fragen zur Verfügung. Ich leide sehr unter dem Vergangenem und möchte dauerhaft etwas ändern. Ich starte immer wieder Versuche mein Gewicht zu reduzieren, aber der dauerhafte Erfolg bleib leider bis jetzt aus.
      Ich schäme mich selber für mein Aussehen und sehe diese Operation als letzte Möglichkeit, um mein Gewicht wieder in den Griff zu bekommen. Ich weiß auch, dass die Operation alleine mich nicht zu meinem Ziel bringt, ich werde mitarbeiten müssen und dem werde ich gewissenhaft nachgehen. Mein Ziel ist es mein Gewicht um 50kg zu reduzieren und dies ist laut meines Chirurgen ein erreichbares Ziel. Bis jetzt sind alle Konservativen Möglichkeiten ausgeschöpft und ich sehe diese Operation als Ultima Ratio.

      danke ihr lieben :tulpe: :ihrseidprima:
    • hallo mullermaus,

      erstmal finde ich es gut geschrieben, meins war ähnlich geschrieben auch so persönlich und ausführlich. auch wenn ich dran glaube das ein sachbearbeiter das komplett liesst aber egal, sich das alles von der seele schreiben ist schon viel wert.

      aber eine frage, gehts du schon zu shg oder willst du dahin, über das datum bin ich gestolpert????

      bist du auch in friesoythe in behandlung?

      drück die daumen
      :hallo:
    • Hallo Mullermaus,

      ich wünsche dir, daß dein Leidensweg bald ein Ende hat. Wahrscheinlich ist dein Bericht etwas zu lang.
      Aber er ist so gut und ausfürlich geschrieben, daß er sicher gelesen wird. Du legst doch sicher noch
      Berichte von Ärzten bei?

      Ich bin 50 Jahre älter als du und habe 2014 einen Schlauchmagen bekommen. Jetzt habe ich die Genehmigung
      zu WHO bekommen. Freu mich unendlich habe gleichzeitig aber mächtig Bammel vor den OPs

      Also ich drücke dir beide Daumen, du wirst die Genehmigung sicher bekommen.

      Lg.Pilgerin
    • hallo,
      Danke erstmal an euch, dass ihr das alles gelesen habt :)

      @telestappi ja, ich hätte noch was zu der SHG schreiben wollen, ich besuch diese nächsten monat das erste mal, mein chirurg sagte ich sollte den antrag nach dem ersten besuch der SHG weg schicken, früher geht leider auch nicht, habe erst mitte September meinen Termin beim Psychologen. Habe mich aber schon mit ein paar Leuten getroffen, die auf dem Weg zu einer OP sind und welche die die schon hinter sich haben :)
      Ich bin in Varel im Johannes Hospital in Behandlung, aber die arbeiten in Kooperation mit friesoythe.

      @Pilgerin ich hoffe auch sehr, dass alles bald ein ende hat... und natürlich lege ich alle atteste und Bescheinigungen bei die ich habe, die meinen Weg belegen.

      Und Glückwunsch zu der Genehmigung :) das freut mich sehr, ich denke die Angst ist aber auch vollkommen verständlich :)
      Ich hoffe, dass ich bald in mein neues leben starten kann

      Danke für euer Daumen drücken <3
    • Finde dein Motivationsschreiben prima. Mich hast du damit voll erreicht und ich würde dir eine Zusage geben, wenn ich könnte. :)

      Gleichzeitig habe ich einen Kloß im Hals, weil du schon so viel negatives erlebt hast.
      Das mit dem Schwimmen kann ich gut verstehen und auch einiges andere habe ich wie du.
      Das mit dem Schwimmen habe ich in meinem Antrag auch stehen.

      Drücke dir die Daumen, dass dein Antrag bewilligt wird. Ich habe meinen gestern eingereicht.