Mit Volldampf zurück in alte Verhaltensweisen - Hilfe!

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    • Mit Volldampf zurück in alte Verhaltensweisen - Hilfe!

      [tt][/tt]Hallo ihr Lieben,

      ich könnte mich gerade ohrfeigen. Bin gerade in einer psychischen Ausnahmesituation - meine Mutter liegt im Sterben und ich begleite sie. Daher war ich in der letzten Zeit nicht ganz so diszipliniert wie sonst und habe immer mal wieder zu Süßigkeiten gegriffen, aber alles noch im Rahmen, habe auch meist gleich mit mehr Sport ausgeglichen. Da es jetzt aber definitiv dem Ende zugeht , geht das gerade nicht mehr. Vor ein paar Minuten hat mich der Rappel gepackt und ich habe auf ein Mal zwei Pralinenkugeln, zwei Kekse, ein Stück Eiskonfekt, ein Mini Schokoriegel und eine Minitafel 85/ Schokolade in mich hinein gestopft. Und das nachdem ich heute Nachmittag schon ein kleines Stück Kuchen gegessen habe. Das waren heute locker 600 Kalorien extra, die nicht hätten sein müssen und dürfen. Außerdem kriege ich seit drei Wochen meine Tage nicht - klar wegen dem emotionalen Stress, und bin deswegen total aufgebläht.
      Musste mir das mal von der Seele schreiben. Wie geht ihr mit solchen Totalausfällen um? Fühle mich jetzt total mies, wir ein Versager.
      GlG
      Bettina :hallo:

    • :friends: Das ist eine ganz besondere Ausnahmesituation und daher auch kein Wunder, wenn du kurzzeitig in alte Verhaltensmuster zurück fällst.
      Mit ist das duch extremen Stress auch schon mal für ein paar Tage passiert. Das Beste was ich damals machen konnte, war: mir ganz klar zu sagen, das dies jetzt KEIN Versagen ist - sondern: es ist gerade, wie es ist!

      Als Abhilfe, wenn du wirklich möchtest: ich habe mich damals mit Obst und Gemüse eingedeckt. War der Magen erst einmal damit reichlich gefüllt, haben auch keine Naschsachen mehr hinein gepasst. Außerdem habe ich bei Süßhunger Roibos Karamel mit Milch und Stevia getrunken. Hatte ich Bock auf Salziges, habe ich mir eine wirklich große Tasse Suppenbrühe gemacht. Mal hab ich ein wenig Tomatenmark mit rein, mal Tabassco oder auch mal Pfeffer oder andere Gewürze.

      Für die kommende Zeit wünsche ich dir sehr viel Kraft! :troest2:
    • Hallo Bemari,

      Du bist keine Versagerin! Wie Du selber sagst, Du bist in einer Ausnahmesituation. Die Pflege, Angst um die Mutter, dazu das alltägliche Leben...
      Hast Du jemanden, mit dem Du persönlich sprechen/telefonieren kannst? Freundin, Seelsorger, Psychologe, Telefon-Seelsorge?
      Unsere Muster lassen uns so schnell nicht los, auch, weil wir uns lange durch sie geschützt fühlten, und Du brauchst offensichtlich jetzt Schutz.
      Ich habe bisher erst einmal seit der OP eine Situation gehabt, in der ich unbedingt essen wollte und habe angewandt, was die Psychologin mit mir erarbeitet hat (klingt vielleicht ein bissi albern, aber hilft gegen das schlechte Gewissen). Ich habe mich in Gedanken bei meinem Essmuster bedankt, dass es mir zur Seite stehen will und habe meiner Angst und Sorge gesagt, dass ich sie wahrnehme und auch weiß, das bisher Essen geholfen hat. Dass ich das aber nicht mehr möchte und der Sorge und der Angst gerne zuhören würde. Dann habe ich mich hingesetzt und die Sorgen runtergeschrieben. Anschließend haben wir uns geeinigt, dass das schon gut geholfen hat und wir zusammen einmal um den Block gehen.

      Alles Gute für Dich!
    • Danke schön. Ich mampfe auch schon den ganzen Tag über Karotten und Tomaten, trinke Tee und Brühe. Wahrscheinlich muss ich mir die Ausrutscher der letzten Tage und die, die evtl die nächsten Tage noch kommen können, echt verzeihen. Ist eine schwere Zeit und ich drücke gerade ganz viele Gefühle weg, weil ich sonst nicht funktionieren könnte. Blöd ist halt, dass ich i m m e r Hunger habe, sogar in dieser besch.... Zeit
      GlG
      Bettina :hallo:

    • Versuche wirklich nicht zu hart mit dir selbst Gericht zu gehen. Das ist kontraproduktiv, hilft dir in der augenblicklichen Situation überhaupt nicht, sondern macht sie vielleicht so gar noch schlimmer.

      Verzeih dir deine Essanfälle und nimm sie für die nächsten Tage hin. Und finde danach wieder zu deinem neuen Lebensstil zurück. Jetzt würde das wohl nur unter aufwendig von Kraft und Anstrengung gehen und die brauchst du einfach für deine Mama.
    • meine Mum ist gestern Abend gestorben. Heute wurde sie abgeholt. Jeweils direkt danach habe ich Schokolade in mich hinein gestopft. Ich verzeih mir das jetzt mal und hoffe einfach, dass ich den Weg zurück in mein disziplinierter Essverhalten wieder finde. Im Moment hatte ich einfach keine Kraft dazu und hab meinem Verlangen nach Schokolade nachgegeben. Schon komisch wie unterschiedlich Menschen reagieren. Viele bekommen in solchen Situationen gar nichts mehr herunter, ich war leider immer Stress Esser. Aber wie gesagt, ich verzeih mit dass jetzt. Meine Kraft ist jetzt anderweitig gebunden
      GlG
      Bettina :hallo:

    • ach @bemari - mein Beileid! Ich hoffe, es ging für Deine Muter am Ende ohne Schmerzen. Dir wünsche ich viel Kraft für alles, was in den nächsten Tagen und Wochen kommt. Und ja, dass Du jetzt essen musst, ist verständlich und keine Schande.
      Fühle Dich bitte gedrückt!

      Schnutzelchen
    • Mein aufrichtiges Beileid! Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für diese schwere Zeit.
      Iss ruhig die Schoki, die schüttet auch Glückshormone aus, dann fällt dir das alles vielleicht nicht gar so schwer.
      Wenn der Alltag wieder einkehrt, konzentrierst dich wieder auf dich und deine Abnahme.
      Nimm dir die Zeit, du brauchst deine Kraft jetzt.
      Beginn 6-monatiges MMK: 11.08.2016, 132,4 kg
      Beginn 3-monatiges MMK: 13.02.2017, 133,0 kg
      Beginn der Eiweißphase: 04.05.2017, 123,3 kg
      Gewicht am OP-Vor-Tag: 17.05.2017, 119,5 kg
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      Wer mich dick nicht will, hat mich schlank nicht verdient!
      Dort, wo man nicht segeln kann, muss man wohl oder übel rudern...
    • Herzliches Beileid liebe Bettina und ganz viel Kraft für die schwere Zeit.

      Setz Dich nicht zusätzlich mit dem Problem Essen unter Druck. Gib Dir eine Weile Zeit, das schlimme zu verarbeiten und starte dann neu durch - eben auch mit wieder dem richtigen Essverhalten. Das wird - Du warst ja in einer echten Ausnahmesituation !
      Liebe Grüße von Gaugele


      Erstgespräch 19.07.2012 mit 186 kg >>> Schlauchi-OP 20.02.2013 mit 169,5 kg >>> BDS 23.01.2015 mit 90 kg
      Mein OP-Bericht Mein OP Bericht Schlauchi am 20.02.2013
    • danke schön. Ich denke mein Verstand lenkt mich gerade mit dieser Thematik an, damit ich mich nicht mit den Verlust auseinandersetzen muss. Ich war jetzt ein Jahr sehr "brav" und jetzt hat es mich halt auch mal erwischt. Ich zahle auch schon den Preis mit ordentlichen Magenschmerzen. Das ist aber nix dagegen, wie ich mich sonst fühle.
      GlG
      Bettina :hallo:

    • Mein aufrichtiges Beileid .

      Ist doch verständlich , dass du in dieser schweren Phase kompensiert hast .

      Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft und alles gute. Setz dich nicht unter Druck , lasse dir die Zeit die du brauchst .

      Fühl dich mal gedrückt . :friends:
    • Auch von mir herzliche Anteilnahme. Es ist immer schwer, einen geliebten Menschen gehen lassen zu müssen.
      In solchen Ausnahmesituationen funktioniert man einfach so, wie man es schon immer gewohnt war. Wenn die erste schwere Zeit der Trauer vorüber ist, wirst du wieder den Fokus auf dich lenken können und deine neuen Verhaltensmuster wieder übernehmen.
      Ich wünsche dir viel Kraft.
      Liebe Grüße
      Susanne







      Esther Anouilh schrieb:

      Wer ein lohnendes Ziel vor Augen hat, überwindet auch steinige Wegstrecken.
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    • Liebe @bemari,

      Deine Situation tut mir sehr leid. Das ist unglaublich schlimm und schwer zu verkraften.
      Ich wünsche Dir alles Gute zum Überstehen dieser schrecklichen Zeit. Die ja noch schrecklicher wird, wenn das Unvermeidliche eintritt.

      Es klingt nach einem "Aber", oder?
      Ja, und das kommt auch und ist lieb gemeint.

      Ich habe mich letztens auch erwischt, als ein Freund auf extrem tragische Art und Weise ums Leben kam. Ich habe mich erwischt, dass ich diese Situation mit Naschen irgendwie auszugleichen versucht habe. Ich habe es sofort gestoppt.

      Deine Situation ist schlimmer. Vielleicht war auch Deine Essstörung schlimmer als meine, das weiß ich nicht.

      Aber versuche gegenzusteuern. Und zwar JETZT! Die Situation wird noch schlimmer, wenn das Unvermeidliche eintritt.

      Und irgendwann wird die Situation wieder besser - aber Du hast x kg mehr und bist voll in alten Verhaltensmustern und Verhaltensweisen wieder drin...


      Alles Gute für Dich.

      Viele Grüße,
      Lorenzia
      .
      Nichts schmeckt so gut, wie sich Schlanksein anfühlt...
      Und das kann ich bestätigen: Traumgewicht erreicht! Fühlt sich großartig an!


      ... Nun nicht mehr so aktiv im Forum... Aber sicherlich noch ab und an dabei...
    • Nachtrag:

      Gerade gelesen, dass Deine Mutter schon gestorben ist. Mein herzliches Beileid und wie gesagt - alles Gute für Dich.

      Lorenzia

      .
      Nichts schmeckt so gut, wie sich Schlanksein anfühlt...
      Und das kann ich bestätigen: Traumgewicht erreicht! Fühlt sich großartig an!


      ... Nun nicht mehr so aktiv im Forum... Aber sicherlich noch ab und an dabei...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lorenzia ()

    • Ich finde, du machst genau das Richtige. Du redest drüber!!! Über deine Sorgen, deine Trauer, dein Essverhalten. Du darfst dir auch in dieser Zeit die Schoki gönnen. Sobald Ruhe einkehrt und die Verarbeitung beginnt, wirst du wieder die Kraft finden in gesundes Essverhalten zu gelangen.

      Und bitte, lass die Trauer zu, du darfst auch schwach sein. Dass muss auch ich lernen, das ist nicht leicht. Wenn du das alleine nicht schaffst, dann hol dir Hilfe. Ich habe Zwillinge in der 16. Woche verloren, das ist 14 Jahre her, die Trauer ist immer noch da und kommt immer wieder. Ich hatte damals versucht stark zu sein und die Trauer nicht zuzulassen. Das war nicht gut.

      Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft!

      LG Maus






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      jeden 1.Donnerstag im Monat
      19-21Uhr im Klinikum Bremerhaven

      Konferenzraum 3.Etage vor der Cafeteria
    • Liebe Bettina :knuddel:

      Mein aufrichtiges Beileid und viel Kraft für die kommende Zeit.

      Ich selbst stecke in einer schwierigen Phase (Mann erkrankt, selbst erkrankt usw.) und das einzige was mich dann eben derzeit tröstet ist -wie früher auch schon- Süßes. Ich habe nicht die Kraft, micht jetzt auch noch mit dem Essen auseinander zu setzen. Irgendwann hoffe ich, dass ich wieder die Kurve krieg und "normal" essen kann.

      Alles Gute für Dich.