Welche Alternativen gibt es? Es muss etwas passieren!

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    • Welche Alternativen gibt es? Es muss etwas passieren!

      Aber ich weiß nicht was.

      Ich habe mittlerweile einen BMI von 43, zig Umstellungen angefangen, aber nicht durchgehalten. Ich bin einfach nicht in der Lage, ohne Hilfe mein Gewicht zu reduzieren. Mein Mann ist den ganzen Tag arbeiten und kommt erst gegen 20:30 Uhr nach Hause.

      Es muss jetzt dringend etwas passieren, denn ich habe eine Thrombose-Neigung. Ich bin außerdem hochgradig sehbehindert und meine Sehfähigkeit nimmt ab - vermutlich durch Gefäßverschlüsse in der Netzhaut. Nichts Genaues weiß man nict.

      Ich denke, wenn ich psychisch stabiler wäre, es mir besser ginge, würde es auch leichter klappen mit der Gewichtsabnahme.

      Nun bin ich auf die Idee gekommen, eine Reha zu beantragen. Wegen rez. Depressionen und Adipositas. Ich hatte bereits 2008 und 2010 eine med. Reha wegen Depressionen. Aus dem Grund bin ich auch früh verrentet.

      Ich esse gar nicht so große Mengen, sondern einfach das falsche zur falschen Zeit. Wenn Schokolade im Haus ist, dann muss die weg. Ein Riegel klappt nicht. Ich weiß genau, dass das großer Mist ist, aber irgendwie geht es mir nach der Schokolade besser... Zumindest anfangs.

      Habt Ihr ein paar Tipps für mich wie ich am besten vorgehe oder habe ich vielleicht sogar andere/bessere Alternativen? In einer Reha-Klinik - Schwerpunkt Adipositas - kann mir sicher geholfen werden. Zumindest der Einstieg in ein besseres, gesünders und schlankeres Leben. Wenn ich überlege, dass ich mal Leistungssportler war...

      So, wenn Ihr noch Infos braucht, dann gebt Bescheid.

      LG aus dem Pott sendet
      Dr. Duliddel
      LG aus dem Pott sendet
      Dr.Duliddel
      ~~~~~~~~~~~~~~~~~~
      Beginn MMK: 19.09.2019
      Start-Gewicht: 116,5 kg
      OP: 06.10.2020
      OP-Gewicht: 109,3 kg
    • Hallo
      wenn ich das alles so gelesen habe frag ich mich, wer kauft bei Euch ein....kannst Du das noch wegen der Sehbehinderung...und warum liegt dann das Zeug bei Dir rum bzw wer kauft es ein, da Du Dir ja bewusst bist....es tut Dir nicht gut....ein erster Schritt. ...Problem vermeiden
      Hattest Du schon eine vernünftige Ernährungsberatung ....evtl ein zweiter Schritt
      Ich kann Dir die Seepark Klinik in Bad Bodenteich empfehlen. ...speziell für Adipositas geeignet. ..schau einfach mal nach
      LG Hilsa
    • Hallo Hilsa,

      vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

      Ich kaufe bei uns ein, denn mein Mann ist ja arbeiten. Es gibt die Möglichkeit, sich von Verkäufern helfen zu lassen oder ich gehe eben mit Hilfsmittlen wie z. B. einer Lupe einkaufen. Das geht alles. Vielleicht nicht so schnell wie ohne Einschränkung, aber es geht. Ich möchte mir ja meine Selbständigkeit bewahren.

      Problem vermeiden. Kenne ich, weiß ich und meistens klappt das auch ganz gut - aber eben nicht immer. Ja, eine Ernährungsberatung hatte ich bereits. Das sind alles Dinge, die ich weiß (wie sicher viele von uns), aber an der konsequenten Umsetzung hakt es.

      Ich denke, mit professioneller Hilfe schaffe ich den Einstieg besser. Das heißt natürlich nicht, dass ich nun Zuhause sitze und nichts mehr tue in der Richtung. Geht es mir aber nicht gut, dann passiert es schnell, dass ich zur Schokolade o. ä. greife. Die Seepark-Klinik in Bad Bodenteich hatte ich mir ja rausgesucht, weil sie eben als Schwerpunkt Adipositas- und die Behandlung von Essstörungen hat.

      Gibt es hier vielleicht Menschen, die dort schon gewesen sind und von ihren Erfahrungen berichten (können)?

      Ich bin mir nicht sicher, wer für eine Reha mein Kostenträger ist. Ich beziehe die EU-Rente. Die vergangenen Rehas hat die DRV-Bund finanziert. Ist das jetzt noch immer so oder ist das jetzt die Krankenkasse?

      LG aus dem Pott sendet
      Dr. Duliddel
      LG aus dem Pott sendet
      Dr.Duliddel
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      Beginn MMK: 19.09.2019
      Start-Gewicht: 116,5 kg
      OP: 06.10.2020
      OP-Gewicht: 109,3 kg
    • Hallo Dr. Duliddl,

      Herzlich willkommen hier im Forum. Ich finde es super, dass Du Dein Kräfte mobilisierst, um wieder gesünder zu werden.
      Zu den sozialversicherungsrechtlichen Punkten kann ich leider nichts sagen, aber ich denke, Dein Rententräger wird Dich da auch die richtige Spur setzen können.
      Du findest hier im Forum sehr unterschiedliche Ansätze, mit Adipositas umzugehen. Ich persönlich vertrete den Standpunkt, dass Essen in so großen Mengen, dass es zu Adipositas führt, immer ein gestörtes Eßverhalten mit sich bringt. Daher finde ich Deinen Ansatz, in eine Klinik, die sich auf Adipositas spezialisiert hat, super. Oft wird zwar Bulimie und Magersucht als Eßstörung akzeptiert und mit Behandlungskonzepten versehen, Adipositas aber nicht. Da heiß es dann schnell, iß weniger und beweg Dich mehr. Es gibt zwar einige Bücher (Essen als Ersatz, Die seelischen Ursachen von Übergewicht, etc), aber letztlich muss jeder für sich individuell schauen, warum esse ich, welche Emotionen versuche ich dadurch zu kontrollieren oder wegzudrücken, wie kann ich anders gut für mich sorgen, damit ich mich "satt" und sicher fühle.
      Daher habe ich mich zu einer tiefenpsychologischen Therapie entschieden und denke, dass Du auch in diese Richtung denken könntest, als längerfristiges Konzept und nicht nur in den Klinik-Wochen. Über die Jahre haben sich zwischen Gefühlen, Essen und Problemen so viele Wechselwirkungen gebildet und verfestigt, dass man das nur mit viel Geduld wieder aufdröseln kann, aber es geht.
      Auf diesem Weg kannst Du dann auch merken, was gesundheitlich für Dich das beste ist.
      Alles Gute!
    • Hallo,
      komme auch aus dem Pott (Duisburg).
      Ich kann dir auch Bad Bramstedt empfehlen. Hat mir vor Jahren auch gutgetan.
      Was ich auch wichtig finde ist eine ambulante Therapie. Bin seit vielen Jahren bei
      einer Therapeutin und das hilft mir sehr. Eine OP kommt für mich nicht in Frage.
      Es ist schwer...!
      Liebe Grüße
    • Ich war in der Seepark Klinik, daher habe ich sie auch vorgeschlagen

      Es gibt verschiedene Meinungen über die Klinik. ...nicht immer positives. ...ich kann von meiner Seite einerseits Positives berichten, leider auch Negatives...genaueres gerne via PN
    • Du musst erstmal anfangen an dich zu glauben :friends: Ich war auch mal an deinem Punkt und ich nahm ab, als ich aufhörte von schlank sein zu träumen. Und diesmal wollte ich nicht nur hungern um wieder Platz für neues Futter zu machen, sondern für das Leben. Seit 2012 habe ich nichts zugenommen.

      Man muss ganz, ganz ehrlich zu sich selber sein, aufhören wütend zu werden wenn einer was von Ausreden redet, weil man im Grunde weiß, die Person hat recht. Außer schwerer Krankheit, gibt es wirklich nur eins, was am Abnehmen hindert : Die Ausrede.

      Sicher steht ein riesen Berg vor einem, sicher kostet es Kraft und Disziplin, aber was man dafür bekommt ist der Hammer. Seinen Weg zum abnehmen muss jeder selber finden, man selber kann nur Mut geben.

      Ich kopiere dir mal meine Geschichte, vielleicht kann sie dir ein wenig Mut geben und ich stehe dir gerne für Fragen zur Verfügung :tatschel:

      Meine Story :Über Mich und meine Abnahme-Von der Krücke zur Hantel



      Ich war früher eher zu dünn, als zu dick. Kam sogar als Kind mit sieben in die Kur, weil ich zu dünn war und nur wie ein Vögelchen aß. Auch als Teenager war ich nicht adipös, fing aber schon im Alter von 14 Jahren mit radikal Diäten an, verfiel allerdings immer wieder in alte Muster zurück. Eine, die viel süß isst, war ich nie, ich vertilgte eher Unmengen an Fetten, wie Chips, Wurst, Fleisch, oder Soßen. Ich aß auch schon mal eine ganze Tüte Schnitzel. Ich war dann immer ein wenig mobbelig,wusste nicht dass ich am Lipödem litt, aber sobald es auf die 100 Kilo zuging, zog ich die Bremse.

      Es war ein rauf und runter mit dem Gewicht, aber über die 100 Kg kam ich nie. Ende 30, ich war mittlerweile vierfache, geschiedene Mutter, bekam ich chronische Krankheiten und lebte mit großen Schmerzen. Wurde immer unbeweglicher, alles wuchs mir über den Kopf. Aber anstatt dass ich dagegen ankämpfte, versuchte ich es mit Essen zu kompensieren. Als ich ca.120 Kg wog, fiel ich in großes Selbstmitleid, schob meine eigene Schwäche auf meine Krankheiten und hatte 1000 Ausreden, warum ich nichts dagegen tun kann. Ich wurde, um Schmerzen im Bewegungsapparat zu vermeiden, immer fauler, was die Bewegung betrifft.

      Ich konnte nicht mehr stehen, auch mit Krücken und Rollator nur kurze Strecken hinter mich bringen. Als die Waage 145 Kg anzeigte, hatte ich mich schon längst aufgegeben. Ich vegetierte nur noch vor mich hin, nur das Essen und meine Ziggis waren mir wichtig. Ich hatte Fettsucht, meine chronischen Krankheiten und rauchte dazu noch wie ein Schlot. Ein Todescocktail ! Doch an meinem 49. Geburtstag wurde mir klar, der Nächste wird der 50. sein!
      Würde ich ihn erleben ?



      Auf einmal wurde mir klar, ich will leben. Erleben. Und lieben!
      Aber auf dem Weg, auf dem ich mich befand, trieb ich mich in den Tod. Ich hatte schon Atemaussetzer beim Schlafen, einen schwer einstellbaren Bluthochdruck, eine Fettleber, ein vergrößertes Herz, usw. Ich wusste mit einem Mal, ich muss was tun. Und vor allem nur ICH kann was tun, um diesen Zustand zu ändern. Ich wollte diesen Weg ganz alleine gehen. Und, ich ging ihn!
      Ein Jahr erste Bewegungen im Sitzen und Terraband.


      Ich aß mageres Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst, vorwiegend also gesundes, kalorienarmes Essen und hoch kalorisches wurde stark eingedämmt, verboten hatte ich mir aber nur die Gier und die Völlerei. Ich hörte nach 35 Jahren (!) mit dem Rauchen auf – Zusätzlich. Ich hatte erst 10 Kg runter, als ich mit ca.135 Kg einen Schlaganfall, in Form einer Hirnblutung, bekam. Doch ich benutzte ihn nicht als Ausrede und machte weiter.

      2 Monate später, 129 Kg, der zweite Rückschlag.
      Ein Hirninfarkt, mit Halbseitenschwäche und gelähmter Hand. Doch gab es ein aufhören für mich? Nein- erkämpfte mir meine Hand zurück, nahm weiter ab und lernte nach und nach wieder Laufen.


      Ich konnte irgendwann sogar ins Sportstudio, machte Cardio und Krafttraining, besorgte mir für zu Hause eine Hantelbank, ein Trimmrad und trainierte dort weiter. Ich kam von fast 150 Kg auf 75 Kg.


      Mittlerweile trage ich oben 40/42, unten 44/46 wegen dem Lipödem. Die Hautstraffungen wurden genehmigt und auch neue Kniegelenke werde ich bekommen.
      Ich denke da geht noch mehr. Ich fing wieder an zu Leben, schrieb meine Geschichte auf 539 Seiten, stellte sie kostenlos zum Download um Anderen Mut zu geben.


      Denn Jeder, der was tut, ist toll. Und nicht immer ist der Schnellste auch der Sieger. Zusammen kann man viel erreichen. Ich habe einen dauerhaften Weg für mich gefunden, durch mein Bootcamp, für das eigene ICH. Diesmal jedoch, nahm ich nicht nur einfach ab, um Platz für neues Futter zu machen, diesmal machte ich Platz für das Leben!

    • Vielen Dank für die aufmunternden und aufbauenden Worte!

      Ich habe hier schon viel gelesen und kann nur den Hut ziehen! Unglaublich, welche Leistungen einige hier vollbracht haben und noch dabei sind. Davon kann ich nur träumen...

      Ich kann es nicht ausstehen, wenn Menschen in Selbstmitleid ertrinken. Ich habe kein Selbstmitleid, leider aber auch eher wenig bis gar kein Selbstbewusst sein. Deswegen ist es eher schwierig für mich, an mich zu glauben. Ich bin der Ansicht, dass ich mir das selbst angetan habe, also muss das auch in die andere Richtung funktionieren. Allerdings ist das lediglich die Theorie. In der Praxis mangelt es mir an der Umsetzung, genauer gesagt, an der Disziplin.

      Ich bin mir bewusst, dass ich durch mein Übergewicht erblinden kann. Ich habe unglaubliche Angst davor! Ich habe nur noch einen sehr geringen Sehrest und den möchte ich unbedingt erhalten. Selbstverständlich können mich noch weitere Erkrankungen ereilen, aber Panik habe ich vor der vollständigen Erblindung.

      Wenn mich aber mal wieder eine Heißhungerattacke ereilit, dann sind die Ängste wie weggeblasen und der Heißhunger MUSS gestillt werden. Einmal wird ja nicht so schlimm sein... Kennt Ihr das? Dann fühlt man sich besser, weil man endlich(!) wieder Schokolade essen kann und sagt sich: "Ach, dann fang ich eben morgen RICHTIG an mit der Umstellung und dem Sport." Ich weiß nicht was noch passieren muss, damit sich der berühmte Schalter umlegt. Ich glaube, der hat sich bei mir noch nicht umgelegt.

      Ich ärgere mich immer wieder über mich selbst. Denn Niemand hat mich dazu gezwungen, mir einen BMI von 43 anzufressen. Und ich habe alles hier. Ich brauche noch nicht einmal ins Fitness-Studio. Wir haben einen Cross-Trainier, ein Trainingscenter (für Kraftsport) und ein Ergometer. Und trotzdem bin ich nicht in der Lage konsequent an mir zu arbeiten. Ich kann nicht einmal sagen, warum das eigentlich so ist.

      Morgen bin ich bei meiner Hausärztin und bespreche das mit ihr. Außerdem werde ich meine KK kontaktieren, da diese offensichtlich mein Kostenträger für eine med. Reha ist.

      Ich bin noch dabei, mir einen Überblick über dieses Forum zu verschaffen. Für Menschen mit Sehbeeinträchtigung ist das hier nicht ganz so einfach, weil nicht unbedingt barrierefrei. Gibt es hier einen Bereich für Erfahrungsberichte mit Reha-Kliniken o. ä.?

      LG aus dem Pott sendet
      Dani
      LG aus dem Pott sendet
      Dr.Duliddel
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      Beginn MMK: 19.09.2019
      Start-Gewicht: 116,5 kg
      OP: 06.10.2020
      OP-Gewicht: 109,3 kg