Dicke alle psychisch krank ?#

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Dicke alle psychisch krank ?#

      Hallo und schönen Samstag:)

      Habe vorhin meinen Ex-Verhaltenstherapeuten beim einkaufen getroffen und der war mittelmässig entsetzt, dass ich noch dicker bin, als zu unseren Therapiezeiten. Nach seiner Ansicht überfrisst sich ein psychisch gesunder Mensch nicht und ist schlank. Kann man das so im Raum stehen lassen ?

      Also ich habe einen an der Waffel, ich habe ne Panikstörung mit Agoraphobie, kann das aber nicht mit essen in Verbindung bringen. Wohl war ich ein Gefühlsesser. Schlechte Gefühle wurden mit essen kompensiert, gute Gefühle mit essen gesteigert. Das habe ich mir aber abgewöhnt.
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze: :katze:
    • :thumbsup: Dein ehemaliger Therapeut ist cool.

      Also, dann müsste doch eigentlich fast jeder Mensch einen an der Waffel haben. Die einen kompensieren mit Essen, die anderen mit Sport (oder hat man da keinen an der Waffel, weil angeblich gesund), die nächsten mit einem Shopping-Wahn und, und, und ... die Liste ist unerschöpflich.

      Also ich denke nicht, das per se, jeder der Übergewichtig ist, eine Verhaltensstörung hat. Ich habe eine, das weiß ich und ich bin ich. Aber immer gleich alle Menschen oder bestimmte Menschengruppen über einen Kamm zu scheren, das finde ich als Therapeut gelinde gesagt schon bedenklich.

      In dem Sinne kann ich nur sagen: sei froh das es dein ehemaliger Therapeut ist.

      Meine Therapeutin hat übrigens gut was auf die Hüften und sie therapiert mich supergut. Gerade auch, was mein Berührungspunkte mit der Essstörung anbelangen.
    • Kann man nicht pauschal sagen, nein. Auch wenn einige das denken.

      Ich habe nie aus psychischen Gründen gegessen. Weder aus Langeweile, noch Frust oder Einsamkeit. Sondern einfach, weil ich nie satt war und dann zuviel gegessen habe. Mehr nicht.
    • Essstörungen sind ernst zu nehmende psychosomatische Erkrankungen, die durch schwere Störungen des Essverhaltens gekennzeichnet sind.

      Wenn keine anderen krankheitsbedingten Ursachen vorliegen, würde ich mal sagen, Dein Therapeut hat recht - bezogen auf adipöses Übergewicht.
      Auch wenn er das nicht sehr nett geäußert hat.
      Was Du bei Dir beschreibst kennen sicherlich viele. Und ja, das ist eine Essstörung und damit eine psychosomatische Erkrankung.

      Das zu akzeptieren und vor allem das in den Griff zu bekommen ist sicherlich eine Grundvoraussetzung für den langfristigen Erfolg einer bariatrischen OP.


      Viele Grüße,

      Lorenzia

      .
      Nichts schmeckt so gut, wie sich Schlanksein anfühlt...
      Und das kann ich bestätigen: Traumgewicht erreicht! Fühlt sich großartig an!


      ... Nun nicht mehr so aktiv im Forum... Aber sicherlich noch ab und an dabei...
    • *Heike* schrieb:

      Der hatte mehr so Klopfer drauf. Fernseh gucken und stricken kann ich auch im Altersheim, ich soll mich sinnvoller beschäftigen. Ist schon ein komischer Kauz gewesen, aber direkt :D
      Ich sags mal mit einfachen Worten, ohne großartige Diagnosen zu erläutern oder zu stellen:
      Die meisten denken doch, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen! Egal ob Krankenkasse, oder Therapeuten.

      Ich hab von der Krankenkasse auch eine Verhaltenstherapie (für das MMK und für nach der OP) aufgedrückt bekommen.
      Psych. Gutachten der Uniklinik und Gutachten dieser Verhaltenstherapeutin haben mir vor der OP bescheinigt, dass "keine psychosomatischen
      Erkrankungen oder Eßstörungen oder Verhaltensstörungen" vorliegen.
      Die Krankenkasse hat 25 Stunden genehmigt (noch lange bevor ich den Antrag auf Kostenübernahme gestellt habe und lange bevor der KK
      irgendein Gutachten oder ähnliches vorlag) und jetzt muss ich die "absitzen". Manchmal tut mir die Therapeutin schon fast leid, weil sie
      einfach nix findet bei mir und manchmal gar nicht so richtig was anzufangen weiß in unserer Therapiestunde. Sie gräbt und gräbt .... bald
      landen wir beim Tag meiner Geburt ... und gibt dann jedes Mal zu, dass es nix zu therapieren gibt.
      Ihre Worte sind dann immer: "Naja, wir sehen uns dann in vier Wochen und wo nix ist, da können wir ja auch nix herbeireden" ...
      Wir plaudern dann halt ein bißchen über dieses und jenes. Dann kommt noch eine Entspannungsübung vom CD-Player und dann geh ich
      wieder.
      Und warum bin ich so dick geworden? Ganz einfach: weil ich zu viel und zu ungesund gegessen habe!
      Man muss doch nicht immer gleich einen an der Waffel :334: haben.

      LG - Heidrun
    • Unter anderem ist mein Serotoninspiegel (zur Sättigung) zu niedrig. Und ich bin mir sicher, dass mein Darm beim Essen auch nicht ausreichend bestimmte Hormone wie PSI(?) produziert, die eine gesunde Sättigung anzeigen.
      Schildrüsenhormone und Cortison produziere ich ohnehin zu wenig.
      Die Liste kann bestimmt ins Unendliche ausarten ...

      Der eine will mehr Sex, der andere mehr Konsum, etc. als nötig ... alle ballaballa? Nein, nicht grundsätzlich. Viele Sex-Wütige produzieren wahrscheinlich ein Zuviel an bestimmten Hormonen und deren Rezeptoren reagieren auf bestimmte Reize bestimmt anders als bei anderen.
      Das nennt man physiologische Vorgänge, die irgendwann gestört sein können. Und unsere Lebensumstände entsprechen nicht unserer eigentlichen Natur.

      Niemand zum Beispiel braucht ein Auto ..., für die Fortbewegung haben wir Beine zum Gehen. Soll der Therapeut sich doch mal zur Abwechslung alle Autofahrer und -besitzer vornehmen und sie in die Psycho-Ecke platzieren.

      Wie viele Tiere in Gefangenschaft (auch Haustiere - vor allem Hunde) würden sich überfressen, wenn man sie ließe?
      So einfach ist das alles nicht zu erklären. Und gesunde Menschen gibt es lt. WHO ohnehin nicht.
      Liebe Grüße

      Lady Occupy

      Magenballon: von BMI 32 auf unter 27, dann alles wieder rauf
      Magenbypass: von BMI 32 ...

      [Blockierte Grafik: http://www.diaet-ticker.de/pic/weight_loss/134747/.png] bei 1,58 m
    • Nicht satt zu werden ist auch eine psychische Störung.
      Nicht satt am Leben werden....

      Nicht satt werden und nicht spüren, wann es genug ist, ist die Wurzel der Essstörung.
      Ich bin seit meinem 15 Lebensjahr essgestört. Bin nun seit fast 40 Jahren ohne sättigungsgefühl.
      Das Band zeigt mir mit einem druckgefühl, dass es genug ist. Deshalb bin ich nun seit 12 Jahren mit dem Band normalgewichtig.
      Aber im Kopf ändert sich nichts.

      Die Erklärung mit den Hormonen hinkt, denn was war zuerst, das Huhn oder das Ei.


      Ich bin trotz Normalgewicht immer noch essgestört, und habe einen an der Waffel.
      Genauso wie alle andern Menschen einen an der Waffel haben.
    • Hallo,
      ich möchte jetzt nicht die Amerikaner positiv bewerten, aber dort hört ein Psychotherapeut(in) bei fast jedem dazu.

      Was ist normal und was nicht, da sind die Grenzen fliessend.

      Ich würde mich auch nicht als psychisch krank bezeichnen, aber so richtig gesund? Mmmh weiss nicht.

      Warum habe ich mehr gegessen als mir gut tat? Anstatt sich zu bewegen oder sonst was zu tun, habe ich lieber gegessen.
      Normal war das nicht.
      Und noch heute ertappe ich mich in "Stress" Situationen dabei, wie ich mir was zum Essen suchen will. Heute kann ich fast immer gegensteuern.
      Auch die großen Mengen kommen nicht von ungefähr, den Magem - ein Muskel - habe ich immer weiter gedehnt. Keiner ist mit einem riesigen Magen geboren, oder?

      Der Eine trinkt mehr Alkohol als "normal", der nächste raucht zu viel und ich habe mehr gegrssen als "normal". Zumindest mehr als mein Körper brauchte.

      Ich hatte nur 5 Therapie Sitzungen, aber ein Schlüssel Satz klingt mir immer noch in den Ohren. Warum können Sie denn negative Gefühle nicht mal zulassen und aushalten?
      Da hätte ich keine Antwort drauf.

      Somit, wo ist die Grenze zu "krank". Bei einem Alkoholiker ist das einfacher ...

      Alles Liebe Sabine
    • Also ich denke das alle Menschen psychisch krank sind. Meiner Meinung nach hat jeder Altlasten zu tragen. Nur nicht jeder frisst es in sich rein. Auch Menschen die scheinbar normal und gefestigt sind haben insgeheim auch mit diversen Problemen zu kämpfen.
      Ganz normale Dinge... Sätze die im Kopf nachhallen... Ängste... ich denke wir alle haben unser Päckchen zu tragen, nur nicht bei allen sieht man es gleich.
      Ich wünsche mir für mich, dass ich lerne mich nicht mehr auf mich und meine Gefühle zu konzentrieren, dass ich mit weniger Menschen Kontakt pflege die mir nicht gut tun. Das ich einfach Prioritäten setze.
      [Blockierte Grafik: http://www.diaet-ticker.de/pic/weight_loss/134796/.png]

      Beginn Eiweißphase 147 kg BMI 62,8
      04.04.2017 OP Gewicht 143,1 kg BMI 61,1
      04.05.2017 132,7 kg -10,4 kg BMI 56,4
      04.06.2017 127,0 kg - 5,7 kg BMI 54, 2
      04.07.2017 118,5 kg - 8,5kg BMI 50,62
      04.08.2017 115,1 kg - 3,4 kg BMI 49,3
      04.09.2017 108,7 kg - 6,4 kg BMI 46,6
      04.10.2017 104,1 kg - 4,6 kg BMI 44,4
      04.11.2017 100,4 kg -3,9 kg BMI 42,7
      04.12.2017 98,9 kg -1,5 kg BMI 41,9
    • *Heike* schrieb:

      Nach seiner Ansicht überfrisst sich ein psychisch gesunder Mensch nicht und ist schlank. Kann man das so im Raum stehen lassen ?
      Nein!

      Dicke sind psychisch krank. Blonde sind dumm. Kleine Leute sind geltungssüchtig, etc. p.p. Wer so einfache Lösungen anbietet, hat meiner Meinung nach ein erhebliches, persönliches Defizit. Nicht umsonst ist die Volksmeinung zu Therapeuten die, dass sie ihr Studium und ihre Arbeit nur zur Selbsttherapie machen. Nicht jeder dicke Mensch ist aufgrund einer Essstörung dick geworden. Ich hatte nie eine und habe auch jetzt ein völlig entspanntes Verhältnis zu Essen. Ich war ein dickes Kind, ein junger, dicker Erwachsener und habe mich, wie viele hier, durch Diäten weiter gemästet. Deswegen habe ich trotzdem immer noch noch alle Tassen im Schrank, auch wenn ich in einigen Bereichen einen Vogel habe. Das ist aber nach einer erheblichen Anzahl an Lebensjahren vollkommen normal. :D
    • Hmm....sicher kompensieren "viele" aber nicht alle Gefühle usw mit Essen, aber andere machen das mit Alkohol, Drogen uvm.

      Ich hatte im Rahmen des MMK's eine Psychologin die sich auf Adipositas spezialisierte. Ich weiß jetzt warum, denn sie kompensiert selber ihre Macken damit. In einer der Stunden sass ich mit meiner voller Pracht von 167 Kilo vor ihr, und hatte versucht von ihr Handwerkszeug zu bekommen, um eben nicht bei Streß oder ähnliches wieder zu fressen. Das Einzige was dann kam war: Ja, Streß ist schon doof..ich habe auch gute 5 Kilo zuviel und werde mal eine Shakephase einlegen. Ehm hä? In keiner der Therapiestunden habe ich auch annährend irgendwas aufarbeiten können, meine Bitte mir zu zeigen was ich machen kann, statt Essen, kam nichts.
      Lediglich wegen dem Attest blieb ich noch, als ich dass hatte, war ich dann weg.
      Diese Therapeutin arbeitet irgendein persönliches Problem an den adipösen Patienten auf...mir hatte jedenfalls NULL geholfen.

      Sehr schade, ich hatte mal eine ganz tolle Gesprächstherapeutin mit Anfang 20 und die hat mir damals so viel mitgeben, davon zehre ich heute noch. Leider (zu meinem Leidwesen) wurde sie dann schwanger und arbeitete dann nicht mehr und ich bin dann aus der Stadt gezogen.
    • Schnutzelchen schrieb:

      Ich denke, es gibt bei dem Thema mehr als nur schwarz oder weiß.
      Für die hier Schreibenden stimme ich dir zu, für den erwähnten Therapeuten nicht und genau da liegt der Hund begraben. Die vorgefassten Meinungen sind billige Polemik und haben mit Fachverstand, den ich bei einem Therapeuten erwarte, nichts zu tun. Um solche Meldungen zu hören, genügt es mich in einer Stammtischrunde umzuhören. Dicke sind nicht nur zu faul, zu inkonsequent und zu verfressen und einfach nur zu willensschwach, sondern laut der Aussage des "Fachmannes" auch noch mit einer psychischen Erkrankung behaftet. Somit gibt es einen weiteren Grund, um Dicke zu ächten. Menschen mit psychische Krankheiten (dazu zählt ein breites Spektrum), werden doch generell ausgegrenzt, bzw. ist es ein Tabuthema darüber zu sprechen, dass es einen schlecht geht.
    • Meiner Erfahrung nach sind die meisten Übergewichtigen Emotionsesser. Nicht alle aber die meisten. Und da macht eine Therapie schon Sinn. Das heißt ja nicht, dass man schwer psychisch krank sein muss. Allerdings bei so einem Therapeuten wie dem hier kann man sich das auch schenken und beim Stammtisch solche Parolen anhören. Dabei kann man dann wenigstens noch ein Bierchen oder einen Cocktail genießen.
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


      Jeden 2. Dienstag im Monat um 17h trifft sich die SHG im Martin-Luther-Krankenhaus Berlin. Zur Zeit nur online bei Facebook facebook.com/groups/1646631915475507