Aus was schöpft ihr eure Kraft (im Beruf)?

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    • Tonje schrieb:

      bin ich die einzige, die ihre Arbeit erledigt, weil es nunmal sein muss? ;(

      Wenn ich das Geld nicht bräuchte, würde ich auch nicht arbeiten ;) oder nur so einen Tag pro Woche und sonst irgendwas gutes Tun.
    • :D @Tonje, ne das glaube ich nicht, das du die einzige bist. Laut einiger Umfragen haben über die Hälfte der Deutschen innerlich gekündigt und gehen nur noch, weil sie "müssen". Du befindest dich also in guter Gesellschaft. ;)

      @Andi87, boah, das wäre mir auf Dauer bzw. bis zum Rest meines Arbeitslebens zu mühsam. Ich würd mich umdrehen und nochmal was anderes beginnen.
    • @Tonje, als ersten Grund gehe ich arbeiten, weil ich das Geld brauche, als zweiten Grund, weil mir sonst einfach auf Dauer zu langweilig wäre.
      Und wenn ich schon arbeiten MUSS, kann ich das auch GERNE tun und Spaß dabei haben.
      Beginn 6-monatiges MMK: 11.08.2016, 132,4 kg
      Beginn 3-monatiges MMK: 13.02.2017, 133,0 kg
      Beginn der Eiweißphase: 04.05.2017, 123,3 kg
      Gewicht am OP-Vor-Tag: 17.05.2017, 119,5 kg
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      Wer mich dick nicht will, hat mich schlank nicht verdient!
      Dort, wo man nicht segeln kann, muss man wohl oder übel rudern...
    • Bei mir ist mein Job der Fels in der Brandung. Egal wie sich mein Privatleben entwickelt hat, mein Job hatte und hat mir immer (okay, meistens) Spaß gemacht.

      Als Kind wollte ich immer was mit Tieren machen, war aber trotz guter Noten zu faul, um Abi zu machen und zu studieren. Ich wollte früh Geld verdienen. Also bin ich nach der 10 vom Gymnasium auf die höhere Handelsschule und danach zur Versicherung zwecks Ausbildung. Ich habe mir damals gedacht, dass die Versicherungsbranche gut bezahlt und ich somit meine Tiere nebenbei halten könnte. Rein pragmatisch also.
      Und bei der Versicherung bin ich noch heute nach 27 Jahren. Ich habe mehrere Bereiche durchlaufen: Vertrieb, Immobilienfinanzierung, freigestelltes Betriebsratsmitglied und nun betriebliche Altersversorgung. Da ich eine Weile alleinerziehend war, habe ich die "Freiheiten" in meinem Job sehr genossen, wir haben flexible Arbeitszeit und zwischendurch habe ich immer mal wieder Stunden reduziert.

      Ich liebe den Kontakt zu Mitarbeitern und Kunden, habe einen schönen Verantwortungsbereich und nette Kollegen und bin heute überzeugt, dass dieser Weg 100%ig die richtige Wahl war. Und zu 99 % gehe ich täglich gerne zur Arbeit. Meine Tiere habe ich dann wirklich noch nebenbei: 1 Pferd, 2 Hunde, 1 Katze und 24 Meerschweinchen (draußen als Herde zum Rasen mähen).
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      141,9 kg am 10.09.2016 [Blockierte Grafik: http://forum.nicolai-worm.de/wcf/images/smilies/shok.gif] (Beginn Eiweißphase)
      138,1 kg am 28.09.2016 (OP Schlauchmagen)
      99,9 kg am 10.07.2017 [Blockierte Grafik: http://forum.nicolai-worm.de/wcf/images/smilies/party.gif] So "leicht" wie 1990 [Blockierte Grafik: http://forum.nicolai-worm.de/wcf/images/smilies/party.gif]
    • Wenn einem die Arbeit gar keinen Spaß bringt, dann sollte man etwas anderes machen. Verbringt man doch mehr Zeit dort, als man Freizeit hat.

      Sicher ist es richtig:

      "Do not live to work, work to live"Aber Arbeit sollte einen schon erfüllen.
      "Live every day, as if it were your last, because one of these days you´ll be right..."

      "Rather die on my feet than live on my knees..."

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    • @Schnutzelchen
      das ist Sonnenklar. Aber das Eine hat doch mit dem Anderen nichts zu tun. Es gibt genügend Menschen, die auch nach Jahren ihren Beruf noch gerne machen. Meine Mama war bis zu ihrer Rente nichts lieber als Krankenschwester und hat das mit Leidenschaft gelebt.

      Wenn man Dinge aber nicht mehr gerne macht oder es sich im Laufe des Berufslebens herausstellt: jetzt funktioniert das nicht mehr. Dann sollte man evlt. mal darüber nachdenken, etwas anderes zu machen. Wie @D2 Steher schon geschrieben hat. Man verbringt ja fast mehr Zeit in der Arbeit, als im Wachzustand zu Hause. Da sollte es zumindest bis zu einem gewissen Prozentsatz schon passen.
    • klar hat das was miteinander zu tun. Gerade die Pflegeberufe haben mit die höchsten Burn Out Raten. Für den einzelnen mag in der Akutsituation eine Kündigung richtig sein, gesamtgesellschaftlich kann das aber nicht das Ventil sein. Da müssen die Rahmenbedingungen geändert werden, damit auch dort ein halbwegs befriedigendes Arbeiten möglich ist.
      Aber damit beende ich diese Schleife, hier gehts ja eigentlich um die Frage, woraus man Kraft im Job gewinnt und nicht um Sozialpolitik.
    • Auch in der Pflege gibt es gute Arbeitsbedingungen mit guter Bezahlung. Man muss nur den richtigen Arbeitgeber finden.
      Aber in der Pflege ist man ja in der vorteilhaften Lage,dass man sich das aussuchen kann
      Ich persönlich kann es mir nicht mehr vorstellen in einer Klinik zu arbeiten.
      Genauso wie Andi87 schreibt...jeden Tag nörgelnde Patienten die immer anspruchsvoller werden.
      Ich hab mein Plätzchen un der häuslichen Pflege gefunden und bin da jeden Tag glücklich drüber.

      LG Petra
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      Pouchrevision,Neuanlage Gastroenterostomie,sowie Minimizer Gr.2 am 26.1.16 Uni Freiburg Prof.Dr.Marjanovic
    • ich würde auch jedem raten, der mir sagt, er ist in seinem Beruf oder an seiner Arbeitsstelle unglücklich, sich vielleicht was Neues zu suchen.
      Also in der Theorie stehe ich da auch voll hinter. Praktisch gesehen weiß ich nicht, wie ich das umsetzen sollte. Niemand schult mich um, wäre ich Kauffrau und wollte umsatteln in die Pflege, hätte ich keine Probleme, aber mit Unterstützung raus aus der Pflege? Das funktioniert leider nicht bei dem bestehenden Mangel.
      Und ich bin keine 25 mehr und nicht nur für mich verantwortlich, finanziell nicht und in anderen Bereichen auch nicht. Wäre ich eine Insel und hätte keine Verpflichtungen, könnte ich mir gut eine Zeitlang "Pflege ohne Grenzen" vorstellen, oder mich irgendwo im Baumarkt n die Kasse setzen ;)

      Aber um da auf all die finanziellen Einbußen zu pfeiffen und mit noch weniger auszukommen, dazu bin ich leider zu feige.
    • Ich muss zum oben genannten sagen, dass wir in der Schweiz natürlich auch ganz andere Arbeitsbedingungen in der Pflege haben, als in vielen Einrichtungen in Deutschland.
      Auf meiner Station kommt praktisch jeder pünktlich nach Hause, wenn nicht, ist es eine Ausnahme oder ein etwas langsamerer Mitarbeiter. Der Lohn als Pflegefachfrau/Krankenschwester ist gegenüber anderen Berufen mit ähnlicher Verantwortung wenig, aber völlig ausreichend, um als "Single" oder allein wohnende Person auch 80% zu arbeiten, wenn man keine besonders grossen Ansprüche hat.
      Mehr als 5-6 Tage am Stück arbeiten hier nur wenige. Ich habe mit 90% und vor allem Nacht- und Spätdienst auch regelmässig 4-5 Tage am Stück frei.
      Wir können sehr frei agieren, arbeiten Hand in Hand mit den Ärzten. Es gibt kaum Hierachien, ausser bei gewissen Ärzten, die wohl auch privat denken, wer sie sind. Hier ist es eher so, dass wir den Ärzten sagen "Du, verordne noch das und jenes um, das passt nicht" oder können in einem gewissen Rahmen selbst entscheiden, ob wir mal kurz eine Blutkontrolle machen, wenn es einem Patienten nach der OP schlecht geht. Danach kann immer noch Rücksprache gehalten werden, wenn die Ergebnisse da sind.

      In Pflegeheimen sieht es natürlich wieder anders aus, je nach Standard sind die Arbeitsbedingungen dort auch miserabel. Aber oft Welten, zu dem was man teilweise aus DE hört.

      Von daher darf ich mich zumindest zu den Bedingungen nicht beklagen.
    • ich wollte auch nicht deinen Faden schreddern, Margarita und dies zu einer Diskussion über Pflege machen ;)
      (obwohl ich natürlich spannend finde, was z.B. Andi dazu erzählt)
      Ich wunderte mich nur über die zufriedenen Beiträge und dachte, es muss doch einfach noch mehr Leute geben, die ähnlich wie ich nur wegen des Geldes arbeiten gehen.


      Mein Traumjob wäre übrigens die Ausbildung und Arbeit mit Hunden :D
    • Tonje schrieb:


      Mein Traumjob wäre übrigens die Ausbildung und Arbeit mit Hunden :D
      Tonje, ich glaube, das hat aber trotzdem noch jeder. Auch wenn ich in meinem Job glücklich bin, wäre mein Traum ein Bauernhof mit Pferde- und Hundepension. Aber das muss man sich leisten können und ob man davon leben kann, wenn man es artgerecht und zum Wohle der Tiere aufzieht, wage ich mal zu bezweifeln.

      In der Übergangszeit versuche ich es dann mal mit Lotto spielen ;)
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      141,9 kg am 10.09.2016 [Blockierte Grafik: http://forum.nicolai-worm.de/wcf/images/smilies/shok.gif] (Beginn Eiweißphase)
      138,1 kg am 28.09.2016 (OP Schlauchmagen)
      99,9 kg am 10.07.2017 [Blockierte Grafik: http://forum.nicolai-worm.de/wcf/images/smilies/party.gif] So "leicht" wie 1990 [Blockierte Grafik: http://forum.nicolai-worm.de/wcf/images/smilies/party.gif]
    • @ Andi87: was du schreibst, klingt sehr traurig. In der Pflege kann man sich doch die Stelle schon aussuchen. also bei uns ist es so...viele, viele Stellen und wenig Bewerbungen darauf.

      Das liebe ich an meiner Arbeit. Ich habe 20 Mitarbeiter, wir sind eine kleine Familie. Jeder ist für jeden da und es gibt keinen großen Streit/Stress unter den Mitarbeitern. Zu uns kommen die Kinder ja geplant, also keine Akutaufnahmen von jetzt auf sofort. Das entspannt schon sehr. Da wir die Kinder kennen, wisssen wir immer ganz genau, was kommt und worauf wir achten müssen.

      Nächte sind bei uns auch sehr sehr ruhig. Ich hab auch eine Mitarbeiterin, die als Dauernachtwache arbeitet und das liebt. Passt super zu ihrem Familienleben.

      Liebe Grüße
      Nicki
    • Schon früh zeichnete ich. Ich im weißen Kleid mit ner Haube auf dem Kopf. Im Kinderzimmer meine Puppen, die mit Verbänden bewickelt waren und täglich Wassersuppe zur Genesung bekamen. Der Gedanke Kinderkrankenschwester zu werden war glaube ich schon früh da, ohne das ich es recht wußte.
      Ein Schulpraktikum absolvierte ich im Krankenhaus. Unter anderem auch im Kreißsaal wo ich bei einer Geburt anwesend sein durfte. MIt nicht gutem Ausgang. Ich war traumatisiert, doch der Wunsch in der Pflege zu arbeiten blieb.
      Nach dem Abitur überlegte ich hin und her. Studium? Welches? Medizin konnte ich bei meinem Schnitt vergessen. Ich begann die Ausbildung zur Krankenschwester. Glücklich arbeitete ich in einer großen Notfallaufnahme. Machte den Leitungslehrgang. Nach Geburt meiner Tochter arbeitete ich im Nachtdienst. Mit Kind für mich optimal. Meine Familie gab mir Kraft mich immer weiterzuentwickeln. 2001 wechselte ich in den OP danach in die Anästhesie und auf die Intensiv. Ich erlangte die Zusatzbezeichnung Fachkrankenschwester für Intensiv und Anästhesie. Häufig mit Extremsituationen wie Freude und Leid konfrontiert, merkte ich, dass sich etwas veränderte. Ich war nicht mehr froh im Krankenhaus. Ich wußte nicht woran es lag. Ich kürzte meine Stundenzahl in der Hoffnung das dann durch mehr Freizeit alles wieder gut werden würde und begann mich für die Hospizbewegung zu interessieren. Eine Palliativstation gab es in unserer Klinik nicht. Ich machte die Zertifizierung für Pflegepersonal arbeitete weiter auf der Intensivstation. Immer häufiger jedoch fühlte ich mich fehl. Die Umstände in der Pflege änderten sich. Ich würde krank. Ich konnte nicht mehr. Nach einer Reha faßte ich den Entschluss meinen Traumberuf nach 30 Jahren aufzugeben. Ich war leer.
      Nach einer Auszeit von einigen Monaten arbeitete ich für kurze Zeit in einem dessousladen für gehobene Ansprüche. War sehr lustig, jedoch nicht auf Dauer befriedigend. :thumbsup:
      An einem schönen Frühlingstag fuhr ich mit dem Rad durch unsere Stadt und kam am Hospiz vorbei. Ohne darüber nachzudenken hielt ich und klingelte dort. Ich fragte ob ich für einen Monat unentgeltlich helfen könnte. Ich würde mit offenen Armen empfangen. Seit 2 Jahren bin ich nun dort tätig und bin wieder erfüllt und glücklich. Ich weiß nicht was noch kommen wird, ich könnte mir vorstellen als Koordinatorin dort tätig zu sein. Aber mal sehen.
      13.10.2011 Sleeve und Cholezysektomie - UKSH Kiel
      14.11.2016 Lockwood, Straffung Rektusdiastase,
      Liposuktion beider Ober- und Unterschenkel - Asklepios Hamburg/Barmbek Dr. Klaus Müller
    • @BeaRia
      Ich ziehe meinen Hut vor allen ,die im Hospiz arbeiten.
      Bin selber in der Pflege und habe auch schon viele Menschen sterben sehen und dabei begleitet.
      Aber in einem Hospiz könnte ich niemals arbeiten.Das würde mich komplett zerfressen.

      Wünsche Dir ganz viel Kraft bei Deiner Arbeit!

      LG Petra
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      Pouchrevision,Neuanlage Gastroenterostomie,sowie Minimizer Gr.2 am 26.1.16 Uni Freiburg Prof.Dr.Marjanovic
    • @'Petra

      Danke. Ich finde es befriedigend den Gästen in unserem Haus ihre letzte Zeit so schön und würdevoll wie möglich zu gestalten. Es geht dabei auch um die Familie und die Zugehörigen des Gastes die manchmal einige Zeit bei uns sind. Ihnen zuhören, sie trösten, Ihnen eine Stütze sein, wenn sie es möchten. Du kennst das.

      Klar nimmt man auch vieles mit nach Hause. Und natürlich kann man nicht alles abschütteln und wieder zur Tagesordnung übergehen.
      Ich weiß es klingt eigenartig zu sagen, dass ich meine Arbeit liebe. Aber es ist so.
      Ich bin froh das ich in einer glücklichen Partnerschaft lebe, meine Kinder habe und gerne in die Natur gehe. Das gibt mir Kraft.
      13.10.2011 Sleeve und Cholezysektomie - UKSH Kiel
      14.11.2016 Lockwood, Straffung Rektusdiastase,
      Liposuktion beider Ober- und Unterschenkel - Asklepios Hamburg/Barmbek Dr. Klaus Müller