Fettzellen bilden Hormon, das den Blutdruck erhöht

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    • Fettzellen bilden Hormon, das den Blutdruck erhöht



      Fettzellen bilden Hormon, das den Blutdruck erhöht
      Leptin aktiviert Sympathikus

      BERLIN (wma). Daß Übergewicht ein wesentlicher Risikofaktor für Hypertonie ist und sich der Blutdruck bei vielen Patienten allein durch eine Gewichtsabnahme senken läßt, ist seit langem bekannt. Erst jetzt sind Wissenschaftler aber den Ursachen dieses Zusammenhanges auf der Spur.

      Jeder zweite Übergewichtige hat erhöhten Blutdruck, und die Hälfte aller Hochdruckpatienten wiegt zu viel, wie Professor Arya Sharma von der Berliner Charité auf einer Pressekonferenz beim 2. Internationalen Symposium für Adipositas und Hypertonie in Berlin gesagt hat.

      Wann und über welchen Mechanismus Adipositas zu einem erhöhten Blutdruck führt, war aber bisher noch unbekannt. In jüngster Zeit wurde jedoch nachgewiesen, daß die Fettzellen selbst sehr viele Moleküle bilden können, die direkt in die Blutdruckregulation oder den Stoffwechsel eingreifen, berichtete Sharma.

      So fand man etwa, daß das in den Fettzellen gebildete Hormon Leptin das sympathischen Nervensystem aktiviert und damit den Blutdruck erhöht. Darüber hinaus scheine es, als seien die Fettzellen fähig, alle Komponenten des Renin-Angiotensin-Systems zu bilden, berichtete Sharma.

      Auch über diesen Mechanismus könne Übergewicht zur Entwicklung einer Hypertonie oder auch eines Typ-2-Diabetes beitragen. Diese Erkenntnisse lieferten eine mögliche Erklärung, warum die antihypertensive Therapie in der Praxis oft so schwierig sei , so Sharma. Durch einige Medikamente gegen Hochdruck oder Diabetes werde das Abnehmen zudem erschwert.

      Bisher könne nur spekuliert werden, mit welchen Arzneimitteln sich der Hochdruck speziell bei Übergewichtigen am besten senken lasse. Zur Abschätzung von Wirksamkeit und Nutzen seien klinische Studien mit adipösen Hochdruckpatienten erforderlich.
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