Ich für meinen Teil finde es einen der besten Nebeneffekte der OP, dass ich eben nicht mehr so akribisch sein muss. Zumindest ist das jetzt nach 6 Monaten so, wie es später wird, weiß ich nicht und kann mich daher jetzt nicht danach ausrichten.
Endlich muss ich nicht mehr in gute und böse Lebensmittel unterteilen, bei einem Stück Schokolade Angst haben, die ganze Tafel zu essen etc. Alleine das Wissen darum bringt mir eine große Entspannung in das Thema.
Ja, ich schreibe FDDB, weil ich kein Gefühl dafür habe, was eine halbe Tasse Reis wiegt und was sie an Nährstoffen hat. Ich schaue nur, dass ich um die 1200kcal und min. 80-100gr Eiweiß habe, sonst justiere ich mit einem Shake nach.

In Diätphasen, ja.

Hi,
also ich denke genau mein Perfektionismus stand/steht mir immer im Weg, Diäten konnte ich perfekt.

Allerdings wenn dann die Diät dann zuende war bin ich in alte Muster verfallen. Und dann nahm ich mir meine nicht optimale Ernährung übel.

Dieses schlechte Gefühl beim "nicht perfekt sein" hat mich dann immer wieder in den Jo-Jo getrieben...

Schönen 1. Advent :-)

Nein, akribisch nenne ich das nicht. Aber sehr wohl bewusster. Ich zähle keine Kalorien, ich wiege nichts ab und ich verfolge nicht mal genau, wieviel Eiweiß am Tag ich esse. Das will ich nicht, und ich glaub, das braucht man auch nicht um das Gewicht zu halten. Dafür ist es mir sehr wichtig, mich an die Leitlinien meiner Klinik zu halten:

- Nie mehr essen als nötig - darauf achten, wenn der Magen schon gefüllt ist, nicht erst aufhören wenn er übervoll ist
- Bei jeder Mahlzeit Eiweiß vorrangig essen, dann Gemüse oder Salat und erst wenn das nicht reicht, die "Sättigungsbeilage"
- 3 (maximal 4) Mahlzeiten täglich mit mindestens 4 Stunden Pause
- genug trinken - mindestens 2 Liter
- JEDEN Tag ausreichend bewegen und mindestens 3 x die Woche Sport
- Süßigkeiten und Alkohol sind keine Nahrung sondern Genussmittel - und die gibt es nicht ständig sondern als etwas besonderes

Und damit fahre ich momentan recht gut. Ich merke selbst, wenn ich mal in falsches Fahrwasser gerate, dann würde die Waage nach oben gehen - wenn ich eine Woche dann wieder richtig drauf achte, dann klappt es mit dem halten bzw. sogar mit leichter Abnahme auch wieder. Aber trotzdem bin ich immer in "hab-acht-Stellung" weil wenn ich es schleifen lasse - dann steigt das Gewicht ganz sicher.

Und ja, ich sehe es ganz genauso - wenn ich die Chance dieser OP schon bekommen habe, dann ist es meine Pflicht wenigstens das zu tun und darauf zu achten, dass ich mich vernünftiger verhalte als vorher. Und meine Krücke Schlauchi hilft mir dabei

Tolles und interessantes Thema für ein Greenhorn. Danke Heike!! ;)

Ich war vorher schon genauso akribisch... und genauso diszipliniert.. aber ich bin mit 2000kcal einfach nicht satt geworden.. und ab einem gewissen Gewicht hab ich mit 2000kcal auch nicht mehr abgenommen, trotz Sport.

Ohne OP hätte ich fast 50kg Abnahme nie geschafft, jetzt bin ich überzeugt, mit der mir eigenen Disziplin das Gewicht auch halten zu können.

Ich war immer so akribisch für die Zeit der Diät aber dann wurde geschludert und schwupps war es vorbei meistens hielt das höchstens 3-4 Monate.

Und ich merke jetzt auch ich fange an zu schludern. Hier ein Stück Käse dort mal eine Weintraube, hier mal abgebissen.
Letzten habe ich mir zum Mittag Gulasch mit Nudeln gekauft,ich habe den ganzen Nachmittag daran gegessen und habe es aufgegessen.
Das macht mir Angst und so versuche ich jetzt wieder akribischer zu sein. 3 Mahlzeiten als Zwischenmahlzeit Milchkaffe fertig.
Kein abbeißen und probieren mehr.

Also ich bin ziemlich schockiert wie oft man hier von Diät und Kaloriezählen nach der Op liest. Mich haben die Diäten der letzten zwanzig Jahre, und die damit verbundene Akribie samt Zählen der Kalorien an einen Punkt gebracht, an dem ich eine Operation an einem eigentlich kerngesunden Organ als letzten Ausweg gesehen habe.

Ich habe mir daher vorgenommen nie wieder eine Diät zu machen. Ich hatte verstanden, dass ein Bypass oder Schlauch, gesunde, ausgewogene Ernährung und so viel Bewegung wie möglich zwangsläufig früher oder später zum Ziel führen werden. Wie lange das dauert ist mir eigentlich ziemlich egal. Der Hinweg hat immerhin 20 Jahre gedauert....

Nach der OP habe ich nun endlich wieder ein Sättigungsgefühl. Ich versuche dieses Gefühl zu konservieren, um mein Ziel möglichst ohne Diät zu erreichen. Ich lass mich überraschen... ;)

...

Bei Männern ist es meist etwas leichter. Denn die Mengen die Mann oder Frau mit einem Bypass oder Schlauchmagen essen kann ist fast identisch, aber der Grundumsatz ist viel höher bei Männern (meistens).

So entsteht ein viel größeres Kaloriendefizit.

Es ist schon ein Unterschied, ob Frau bei 1600 kcal zu nimmt oder ein Mann bei mehr als 2000 kcal das Gewicht hält.

Somit - als Mann wird es bestimmt besser mit der - nie wieder Diät Strategie - klappen!

Ich drück die Daumen!

ich schaffe Gsd nur kleine Mengen, deshalb bleibt mir die Akribie noch erspart.

Ich achte halt nur , dass die Lebensmittel im Rahmen bleiben,

gönne mir aber, wenn ich Lust habe auch mal einen Sahnepudding oder ein kleines Stück Kuchen, wobei ich Torten meide.

Bisher läuft es ja sehr gut bei mir und bin mal gespannt, wie lange es so bleibt.

Nur leider habe ich wieder angefangen zu rauchen (nach 14 Jahren Abstinenz)
Habe aber ehrlich gesagt momentan noch keine Lust mir das wieder zu verbieten, da genieße ich irgendwie den Kontrollverlust, so bescheuert das auch sein mag.

@Ort0815

Vielen Dank. Es stimmt was Du sagst, und dann ist da ja noch der §15 des kölschen Jrundjesetzes... Jede Jeck eß anderß! Ich finde es persönlich unglaublich interessant wie individuell jeder auf diese OP reagiert. Insbesondere wie schnell oder langsam die Menschen ihr Gewicht verlieren, wie sehr oder wie wenig sie dafür kämpfen müssen und wie akribisch man vielleicht werden kann, wenn man die Geduld verliert.


@evaine2016

Ich mag es wie entspannt Du bist, und gehe genau so wie Du an das Ganze heran. Das mit der Raucherei ist ärgerlich, aber wer es einmal geschafft hat....


Das ist auch so ein Ding. Ich habe 30 Jahre geraucht, nicht viel, aber jeden Tag. Dann hat mir doch tatsächlich jemand zum Geburtstag einen Gutschein für eine Hypnose Behandlung geschenkt. Ich widerwillig dort hin, hab mir stundenlang das Gelaber angehört wie schädlich Zigaretten doch sind, dann noch fix eine geraucht und seit dem habe ich keine Interesse mehr an Zigaretten. Das kann ich bis heute nicht fassen. Mir sind die Dinger tatsächlich komplett egal. Mich stört es nicht einmal, dass die beste aller Ehefrauen immer noch raucht. Hin und wieder mach ich ihr sogar ne Zigarette an, um zu prüfen ob ich etwas verpasse.

Jedenfalls bin ich zwei Wochen später noch mal zu diesem Schamanen, und habe ihn gefragt ober mir nicht auch den Appetit wegfluchen könne. Der Spaß hat mich 150,00 € inkl. dem chinesischen Buffet nach der Hypnose gekostet....