Studien über konservative Abnahme

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    • Studien über konservative Abnahme

      Ich habe eine interessante Studie gefunden.
      Bei der Studie wurden 176.000 Personen in Großbritannien begleitet.
      Alle 176.000 Personen hatten einen BMI über 30.
      Es waren 100.000 Frauen und 76.000 Männern. Die Studie lief in der Zeit von 2004 bis 2014.

      Der Übergewichtsverlust von 5 % in einem Jahr schaffen 1 von 8 Männern und 1 von 7 Frauen.

      Bei einem BMI von 30 - 35 versuchte man das Gewicht auf Normalgewicht zu reduzieren.
      Dies schaffte 1 von 210 Männern und 1 von 124 Frauen.

      Die dritte Staffel war mit Patienten von BMI 40-45. Auch hier war der Versucht, das Gewicht auf Normalgewicht zu reduzieren.
      Hier sprechen die Zahlen für sich bzw. für eine Operation.

      Nur 1 schaffte es von 1290 Männern und
      nur 1 von 677 Frauen.

      copyright: American Journal of Public Health, September 2015, Vol 105, No.9
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    • Hallo Ramona,

      danke für den Hinweis auf diese Studie! Ernüchternd, ernüchternd.... Sie bestärkt einen darin, dass der OP-Weg der richtige ist.

      Gut fand ich auch das Fazit der 10-Jahres-UK-Studie:
      Conclusions
      Our findings indicate that current nonsurgical obesity treatment strategies are failing to achieve sustained weight loss for the majority of obese patients. For patients with a BMI of 30 or greater kilograms per meters squared, maintaining weight loss was rare and the probability of achieving normal weight was extremely low. Research to develop new and more effective approaches to obesity management is urgently required.

      Die Ergebnisse decken sich auch mit einem Schaubild, die in dem AC-Vortrag gezeigt wurde, wonach bei einer 2 Jahres-Studie mit Teilnehmern mit hohem BMI, die über 2 Jahre entweder Diät, Ernährungsumstellung oder Verhaltenstherapie gemacht haben, die Kurven nach 24 Monaten alle wieder um das Ausgangsgewicht herum lagen - egal wie tief sie vorher runter gegangen waren. (Ich werde ihn beim Gespräch nächste Woche mal fragen nach der konkreten Studie. Oder kennst Du die zufällig?)

      Da sehe ich noch eine Schwäche bei der UK-Studie, dass sie zwar riesige Bevölkerungs-Gewichtsdaten aus einer Datenbank ausgewertet haben, aber nur annehmen, dass die Personen vermutlich irgendwie versucht haben, Gewicht zu reduzieren, da sie übergewichtig sind...

      Liebe Grüße :hallo:
      Viele Grüße, Tanka

      OP-Vorbereitung mit 139 Kg | Sleeve-OP mit 134 Kg | Ziel erreicht (nach 18 Monaten und 76 Kg Abnahme) mit unter 65 Kg! :D
    • Ich hab Normalgewicht ohne OP erreicht, halte es und halte es auch weiterhin... ich denke keineswegs, dass ich ein besonderer Fall bin. Hab auch unter Hunger gelitten und konnte diesem Gefühl nicht widerstehen. Dies führte dazu, das ich keine Diät lange durchgehalten habe.

      Mit meiner neuen Ernährung kein Problem mehr... hätte mich bloß vorher jemand darauf aufmerksam gemacht...

      Es mag Menschen geben, die einfach nicht ohne OP Abnehmen können. Keine Ahnung...
      Aber diese Studie sagt meiner Meinung nach (auch) etwas anderes aus: die Medizin/ Lehre der Ernährung ist überfordert, den Menschen optimal zu betreuen. In der Ernährung gibt es so viele Strömungen und Meinungen darüber, was gesund und richtig ist. Hier sollte mal erforscht werden, wie eine optimale Ernährung auszusehen hat. Und das frei von irgendwelchen Interessen oder andere Gesichtspunkte (dieser "Frei-Von" Quatsch).
    • Negev schrieb:

      Es mag Menschen geben, die einfach nicht ohne OP Abnehmen können. Keine Ahnung...

      Aber diese Studie sagt meiner Meinung nach (auch) etwas anderes aus: die Medizin/ Lehre der Ernährung ist überfordert, den Menschen optimal zu betreuen.
      Hallo Negev :hallo:

      Ich freue mich immer für Jede/n, der es ohne Operation schafft, aber es sind in der Tat wirklich die sog. Ausreißer. Auf die Gründe hierfür, warum sie es nicht schaffen, möchte ich hier gar nicht eingehen, denn es ist immer wieder das Gleiche.
      Was mir bei Deinem Posting allerdings völlig richtig ist, dass die Medizin/Lehre der Ernährung überfordert ist. Selbst in Fachkreisen ist man sich hier nicht einig. Für eines ist man sicher aber ganz sicher. Es gibt zu wenig bezahlbare konservative Hilfestellungen und die Lobby der ungesunden Lebensmittel ist einfach zu groß. Würde man schon hier ansetzen, würde manches anders aussehen. Solange es Firmen gibt, die mit Ihren Produkten zum Großteil dafür verantwortlich sind, dass wir adipös werden und später, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, uns mit ihren ebenfalls vermarkteten Schlankheitsprodukten wieder versuchen rauszuholen und dies auch noch geduldet und zum Teil sogar gefördert werden, werden wir den Kampf gegen die Kilos so schnell nicht gewinnen. Lieber schaut man zu, wie mittlerweile ein Großteil der Bevölkerung u. a. wegen diesen Produkten erkrankt, anstatt diese Produkte von vornherein zu verbieten, werden wir uns weiterhin dem Thema Adipositas beschäftigen müssen.
      Was mich bei Dir liebe Negev allerdings interessieren würde, wie hoch war Dein Gewicht vor der Ernährungsumstellung, wieviel hast Du in welcher Zeit abgenommen und seit wann hälst Du Dein Gewicht.
    • Ramona die Nachteule schrieb:

      Was mich bei Dir liebe Negev allerdings interessieren würde, wie hoch war Dein Gewicht vor der Ernährungsumstellung, wieviel hast Du in welcher Zeit abgenommen und seit wann hälst Du Dein Gewicht.

      Hab meine Ernährung vor zwei Jahren auf LowCarb umgestellt. Mein Höchstgewicht lag irgendwo oberhalb von 160 kg. Vor 4 Wochen hab ich mein Normalgewicht erreicht. Ich wiege also 78 kg minus 2 kg bis 3 kg Haut. Während meiner Zeit, in der ich Abgenommen habe, habe ich weder Hunger leiden müssen noch habe ich Kalorien gezählt(!) und mein Verlangen nach süßes habe ich verloren. Ich musste also nicht auf Schokolade und co. verzichten - weil ich keine Schokolade "brauchte".

      Diese Ernährung ist mir also in vieler Hinsicht sehr entgegen gekommen. Hunger kann ich (und vermutlich viele andere) nicht ertragen. Hier hat man aber keinen Hunger! Also alles prima! Diszipliniert war ich auch nicht! "Wie ich soll auf Chips verzichten?", "Eine halbe Tüte soll auch reichen?" Hier ist es aber KEIN Verzicht! Weil das verlangen nach diesen Produkten gar nicht mehr da ist!
    • ja, genau Low Carb war es mit dem ich wunderbar abgenommen habe...Fast normal Gewicht habe ich erreicht jedoch nach dem Umzug und viel Stress im Leben und irgendwelche Denkfehler, zwei Schwangerschaften,in denen sowieso alles anders ist,wieder hier und da Carb zugelassen, dazu kommt noch das Fleisch und Eier hier wahnsinnig teuer sind und ruckzuck wieder zugenommen und das mit Zins und Zinseszins. Schön wenn man so stark ist und das Ding durchzieht, aber ich sehe mich da wie einen trockenen Alkoholiker, ein bisschen von dem was ungesund ist und einen dick macht, man ist wieder auf "Droge"!!! Dabei wüsste man es ja besser, tja.
      :wind: Wer Wind sät...


      ...wird Sturm ernten.
    • .zitat : Schön wenn man so stark ist und das Ding durchzieht, aber ich sehe mich da wie einen trockenen Alkoholiker, ein bisschen von dem was ungesund ist und einen dick macht, man ist wieder auf "Droge"!!! Dabei wüsste man es ja besser, tja

      Sehe ich auch so.
      ich habe durch Ernährungsunstellung (logi , low carb) 55 kg abgenommen und halte +\- 3-5 kg seit einigen Jahren.
      Aber ich kämpfe jeden Tag

      lg klementine
      "Der Glaube an die eigenen Möglichkeiten macht vieles möglich."
    • Ich frage mich da schon, was bei solchen Studien verglichen wird. Bei mir war eine anhaltende Beratung, wie ich meine Ernährung umstelle, und dazu die Mitgliedschaft in einer SHG sehr hilfreich, auch vor der OP. Die Umstellung verlief bei mir so, dass ich, statt zu verzichten wie bei so vielen Versuchen, zu neuen Vorlieben geleitet wurde, und damit auch abnehmen konnte.

      Allerdings war ich schon mal in einem Adipositas-Projekt, bei dem ich zuerst gut abgenommen hatte - dann wurde es beendet, und als ich wieder allein für mich war, ging das Gewicht auch allmählich wieder rauf. Deswegen denke ich auch nicht daran, die SHG hinter mir zu lassen, auch wenn es gerade gut bei mir läuft.
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      Höchstgewicht Sommer 2014: 240 kg
      Beginn-Ende Eiweißphase (Feb-März 2016): 203 kg -> 189 kg
      Halbiert (35): 18.1.2017 UHU (29): ?.?.2017 Ziel (25): ?.?.201?
    • Naja - ich gebe Negev insovern Recht, als dass sich hier in diesem Forum ja nur diejenigen tummeln, die es eben ohne OP NICHT geschafft haben. In der restlichen Welt gibt es aber sehr wohl einige, die es schaffen. Da spreche ich mal nur von meiner Zeit bei den Weight Watchers - da habe ich auch einige erlebt, die dauerhaft schlank geworden sind.

      Aber ab einem gewissen massiven Übergewicht wird es halt zunehmend schwerer ! Wobei vorher vielleicht bei den meisten auch nicht der unbedingte Wille da ist, der halt nun mal voraussetzung für eine langfristige Abnahme ist. Es beisst sich halt irgendwie der Hund in den Schwanz. Man geht es nicht gaaaaaanz so motiviert an (bzw. hält es nicht lange genug aus), nimmt also wieder zu - und wenn man dann an dem Punkt angelangt ist, an dem es definitiv passieren muss, ist man zu schwer, um es noch zu schaffen. Fataler Kreisauf !

      Ich bin aber genau deswegen auch immer voller Respekt vor allen, die es ohne OP schaffen - UND es auch halten können ! Ganz ganz viel Erfolg dabei !!!!!
      Liebe Grüße von Gaugele


      Erstgespräch 19.07.2012 mit 186 kg >>> Schlauchi-OP 20.02.2013 mit 169,5 kg >>> BDS 23.01.2015 mit 90 kg
      Mein OP-Bericht Mein OP Bericht Schlauchi am 20.02.2013
    • hmm also ich hab 1 jahr low carb gegessen , mich wirklich daran gehalte, war drei mal die Woche je 2 Stunden im Fitnesscenter hab Ausdauer und Kraft gemacht , mir nach 20 Jahren ein fahrad gekauft mit dem zur Arbeit gefahren und sonst bin ich auch immer unterwegs. Trozdem nur 20 Kilo abgenommen undbsobald ich mal kein sport machen konnte zb Urlaub oder mich weniger bewegt hatte hab ich direkt zugekommen, ich war sehr motoviert und gegen eine op bis ich eingesehen habe es ohne nicht zu schaffen.
    • Studien über konservative Abnahme

      gaugele schrieb:

      Naja - ich gebe Negev insovern Recht, als dass sich hier in diesem Forum ja nur diejenigen tummeln, die es eben ohne OP NICHT geschafft haben. In der restlichen Welt gibt es aber sehr wohl einige, die es schaffen. Da spreche ich mal nur von meiner Zeit bei den Weight Watchers - da habe ich auch einige erlebt, die dauerhaft schlank geworden sind.

      Aber ab einem gewissen massiven Übergewicht wird es halt zunehmend schwerer ! Wobei vorher vielleicht bei den meisten auch nicht der unbedingte Wille da ist, der halt nun mal voraussetzung für eine langfristige Abnahme ist. Es beisst sich halt irgendwie der Hund in den Schwanz. Man geht es nicht gaaaaaanz so motiviert an (bzw. hält es nicht lange genug aus), nimmt also wieder zu - und wenn man dann an dem Punkt angelangt ist, an dem es definitiv passieren muss, ist man zu schwer, um es noch zu schaffen. Fataler Kreisauf !

      Ich bin aber genau deswegen auch immer voller Respekt vor allen, die es ohne OP schaffen - UND es auch halten können ! Ganz ganz viel Erfolg dabei !!!!!


      Es wird beides gehen, sofern der Wille da ist. Ich bin seit etwas länger als einem Jahr hier dabei und lese bei einigen quasi heraus, dass es dauerhaft nicht funktionieren wird, da Wille und Disziplin nicht vorhanden sind, das Konzept aus OP, Ernährung/Essverhalten UND Bewegung nicht verstehen oder verinnerlichen.

      Da hilft dann die schiere OP nichts.

      Ergo wird es im Bereich der konservativen Abnahme auch genügend positive Beispiele geben.

      Ich glaube an die Kombination aus realisieren, verstehen, angehen, umsetzen, durchhalten


      Gesendet von iPhone mit Tapatalk
      "Live every day, as if it were your last, because one of these days you´ll be right..."

      "Rather die on my feet than live on my knees..."

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    • Ich denke, ich hätte es alleine nie geschafft. Zwar hatte ich in meinem Leben viele Phasen, wo ich viel gewandert und radgefahren bin, aber trotzdem konnte ich nie richtig dauerhaft abnehmen. Hätte ich aber die ganze Hilfe, die ich jetzt begleitend bekomme, vor 20 oder auch nur vor 10 Jahren bekommen, hätte ich es wohl ohne OP geschafft - stattdessen bekam ich bestenfalls eine Empfehlung, diese oder jene Diät zu versuchen.

      Wenn es stimmt, dass die Krankenkasse meine OP deshalb unterstützt hat, um künftige dauerhafte Krankheitskosten zu sparen, dann hätte es sich für sie wohl noch mehr gelohnt, mich schon früher begleitend zu unterstützen...

      Deshalb auch meine Frage zum Inhalt der Studien - allein abnehmen zu wollen und umfangreiche begleitende Beratung und Rückhalt zu bekomme unterscheiden sich wie Tag und Nacht.
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      Höchstgewicht Sommer 2014: 240 kg
      Beginn-Ende Eiweißphase (Feb-März 2016): 203 kg -> 189 kg
      Halbiert (35): 18.1.2017 UHU (29): ?.?.2017 Ziel (25): ?.?.201?
    • D2 Steher schrieb:

      sofern der Wille da ist.
      Wille war immer da. Trotzdem sind frühere Abnehmversuche gescheitert. Ich hätte jemanden gebraucht der, mir einen Weg aufgezeigt hätte. Stattdessen hat man mich von der ein Hunger-Diät in die nächste geschickt. Klassische Diäten haben bei mir eben nicht funktioniert. Von sogenannter "Vollwertiger" Kost wie Vollkorn-Gedöns, Müsli-, Magerquark wurde ich nicht Satt. Heute weiß ich weshalb. Hätte man mir das früher gesagt - wäre ich nicht so fett geworden.

      Ich hätte einfach Hilfe gebraucht...
    • Ramona die Nachteule schrieb:

      Solange es Firmen gibt, die mit Ihren Produkten zum Großteil dafür verantwortlich sind, dass wir adipös werden
      .. DAS finde ich eine völlig falsche Denkweise - jeder ist selbst dafür verantwortlich, was er konsumiert. Inzwischen gibt es schon länger eine Kennzeichnungspflicht, so das jeder sich informieren kann, was er sich in den Einkaufswagen legt. Das die Firmen gern Inhaltsstoffe mit "harmlosen" Bezeichnungen verschleiern, das ist zwar wahr, aber ich finde als Endverbraucher sollte man sich ja sowieso etwas damit beschäftigen, was man so kauft.
      Auch geht es mir so wie schon von anderen hier geäußert, ich kann mir nicht vorstellen, das ich eine Ausnahmeerscheinung bin - ich kenne mittlerweile einige Leute in meinem beruflichen und privaten Umfeld, die dauerhaft über 40 kg abgenommen haben...
      ich hab selbst von ca. 140 kg bei 1,60 auf 73 kg (+-5 kg) abgenommen, konservativ.. im Zeitraum von 08/2012-ca. 04/2013.. also ziemlich crashmäßig.. ich halte mein Gewicht seitdem.. es ist immer ein Kampf- und wird es immer bleiben.. aber ich denke, das das fast jedem so geht, der von so großem Gewicht runter kommt und unten bleiben will.. ob mit OP oder ohne.

      Ich kann durchaus verstehen, das man sich für eine OP entscheidet, wenn man richtig extrem übergewichtig ist.. aber ich bin der Meinung, das es immer das letzte Mittel sein sollte.

      Ich fänd jetzt eher etwas bedenklich, das so die Ansicht Fuß fassen könnte .."die Studie zeigt, NUR mit OP macht eine Abnahme Sinn".. und mancher dann von vorne herein den Mut/Hoffnung verliert, es selbst zu schaffen.
    • D2 Steher schrieb:


      Ergo wird es im Bereich der konservativen Abnahme auch genügend positive Beispiele geben.
      Die gibt es eben nicht!!!!!!

      Es gibt massenhaft Menschen (und zu denen gehören hier im Forum wahrscheinlich fast alle) die schon viele Kilos abgenommen haben aber die es nicht dauerhaft geschafft haben, da sie nicht geschafft haben ihre Lebensweise für immer entsprechend anzupassen. Und dann alles und noch mehr wieder zugenommen haben.

      Dies gilt Langfristig leider auch für viele operierte Menschen.

      Für mich gilt Abnehmen heute nur noch als erfolgreich, wenn der Mensch nach 10 bis 15 Jahren 80 Prozent seiner Höchstabnahme noch halten konnte.

      D.h. jemand hat z.B. 60 kg von 140 kg im Maximum abgenommen und z.B. 80 kg gewogen und 10 Jahre später wiegt er immer noch unter 95 kg. Dies würde ich als positives Beispiele für Abnahme gelten lassen. Aber diese Menschen sind wenige.

      Weight Watcher Dauererfolge liegen vermutlich auch eher bei den Menschen, die nicht über 30 kg Übergewicht hatten und daher noch lange nicht so viele hormonell aktive Fettzellen hatten wie so richtig Adipöse.

      Heute weiss ich, dass Abnahme (bei nicht Operierten) weniger an der Art der Ernährungsumstellung liegt, sondern an der Verinnerlichung der Motivation und der Verinnerlichung und Verankerung der Ziele, die es einem ermöglichen in ein Kaloriendefizit zu kommen. Und sobald die Motivation sinkt und die verankerten Ziele sich wieder losreißen und davonschwimmen ist es auch schon wieder vorbei mit der Abnahme und der Körper hat wieder leichtes Spiel auf seinen Setpoint zu kommen.

      Hier ist Biggest Looser ein schönes Beispiel. Die Kandidaten stehen in einem enormen Druck und können durch die extreme Motivation ihre "Hungerspiele" durchziehen und eine Menge abnehmen. Aus einer US-Staffel von vor 6 Jahren, haben alle Teilnehmer ihr altes Gewicht und noch mehr wieder auf den Rippen. Denn die Gewaltumstellungen hatten ja mit ihrem "normalen" Leben nichts zu tun. In Deutschland halten auch nur die zunächst einigermaßen ihr Gewicht, die anschließend selber Fitness Coach oder ähnliches werden und dadurch viele Umstellungen beibehalten können. Die anderen haben kaum eine Chance.

      Leider wird von der Gesellschaft inklusive Ärzten und uns Übergewichtigen selber, immer nur die Zeit der Abnahme betrachtet und als Erfolg für alle daran Beteiligten gewertet!!! An der darauf folgenden Zunahme ist man dann aber selber schuld! Versager! Obwohl dies eigentlich zwangsläufig kommt.

      Zitate Prof. Weiner (Koryphäe auf dem Gebiet bariatrischer Operationen):
      Auch wenn die Behandlung von Fettleibigkeit sein täglich Brot ist, sieht er eine wirksame Bekämpfung der zunehmenden Adipositas in der Gesellschaft nur in der Prävention.

      Prof. Weiner sagte sinngemäß, das jeder Mensch in der Lage wäre 3,5,7 kg Fett mittels einer Nahrungsumstellung abzunehmen und dauerhaft zu halten.
      Wenn aber ein Körper es geschafft hätte 20kg Fettzellen und mehr anzulegen, dann könne diese Methode nicht mehr funktionieren. Adipöse seinen keinesfalls dümmer, hätten weniger Durchhaltevermögen, wären
      fauler ... sie hätten schlichweg keine Chance - keine! Denn der Körper führt Krieg. 20 kg Fettzellen führen ein hormonelles Eigenleben, dass nicht zu besiegen sei. Den Kampf dagegen aufzunehmen hätte ungefähr die
      gleiche Erfolgschance, wie wenn man sich morgens vor den Spiegel stellen würde und beschliesse: "Ab heute wächst mir kein graues Haar mehr, oder ich bekomme keine weiteren Falten". "Sie sind nicht schuld!"

      Ich habe nun 5 Jahre gebraucht um mir dies zu verinnerlichen und ihm Recht zu geben.
      Ich bin nicht Schuld und ich habe keine Chance!
      Ich bin kein Versager, da es nicht alleine meinem Willen unterliegt!

      Und genau dies gibt mir Hoffnung! Denn ich muss mich nicht mehr als Versager fühlen. Jedes Kilo das ich abnehme und halten kann ist ein Mega Erfolg. Und mir nützt keine schnelle Abnahme mit anschließender wieder Zunahme, sondern ich muss meinen Weg gehen.
    • Aber ist ergo dann nicht sogar medizinisch notwendig, diese Fettzellen,nach der Abnahme durch eine bariatrische Operation, zu entfernen, da ja diese sich jederzeit wieder füllen könnten...Nur so ein Gedanke, denn meine Krankenkasse verweigert mir im Vorfeld schon jede Art von Schönheitsoperation, um überschüssige Haut zu entfernen.
      ?(
      :wind: Wer Wind sät...


      ...wird Sturm ernten.
    • Ich finde es auch toll, wenn einzelne es dauerhaft konservativ mit welcher Reduktionsform auch immer schaffen von Adipositas auf Normalgewicht runter zu kommen! Hut ab, das ist fantastisch!

      Ich denke aber, es sind wirklich einige wenige. Entweder totale Kämpfernaturen, die mit eisernem Willen und Disziplin der konstanten Versuchung entsagen und sich statt dessen dem Sport und der gesunden Ernährung verschreiben, oder solche, die es geschafft haben, ihre bisherigen Vorlieben tatsächlich dauerhaft "umzuprogrammieren". Otto-Normal-Schlanker verweist aber aber genau auf diese wenigen (meist ohne überhaupt den Langzeiterfolg mit in Betracht zu ziehen) und sagt: "Sieh, die/der schafft es doch auch (z. B. mit Verweis auf Biggest Looser) - dann mach doch auch Sport und ernähre Dich gesund - ist doch ganz einfach!"

      Bei der überwältigenden Mehrheit - und das bestätigen soweit ich sehe sämtliche Abnahmestudien - handelt es sich nur um Teilzeiterfolge, die auf lange Sicht auch noch das Gewicht erhöhen... (Da können die meisten von uns hier wohl ein Lied davon singen.)


      Auch die WWler - zu denen ich bereits mit 12 Jahren erstmalig gehörte - haben im Schnitt keine tollen Erfolge. Ich glaube die durchschnittliche Abnahme über alle Mitglieder weltweit langzeit beträgt 2 Kilo pro Kopf (was nicht gerne kommuniziert wird) - und hierzu dreht sich der ganze Tag eigentlich nur noch um Essen/Punkte (oder was auch immer grad neu vermarktet wird) und es wird sehr viel Geld für dieses überschaubaren 2 Kilo ausgegeben...

      Maja1377 schrieb:

      Ich fänd jetzt eher etwas bedenklich, das so die Ansicht Fuß fassen könnte .."die Studie zeigt, NUR mit OP macht eine Abnahme Sinn".. und mancher dann von vorne herein den Mut/Hoffnung verliert, es selbst zu schaffen.
      Ich denke genau anders herum: Wäre die relative Aussichtslosigkeit der konstanten Abnahmeversuche bekannter, würden viele erst gar nicht in die Dauer-Diät/Abnahme/Zunahme-Spirale geraten und somit letzten Endes überhaupt erst massiv übergewichtig werden... (Bei mir war zum Beispiel sicherlich nicht förderlich mit 11 schon vom Arzt auf Kalorienzählen mit Appetitzüglern und 0-Diät an den Wochenenden gesetzt zu werden! Der Anfang vom jahrzehntelang dauernden Kampf inkl. Jojo. Wäre es einfach beim damaligen Übergewicht geblieben, wäre ich deutlich besser dran.)
      Dann hätten einige vielleicht nur einige Kilos zu viel, wären aber nicht massiv übergewichtig. Und die bereits Adipösen würden sich viel Quälerei und Versagensgefühle sparen, wenn der Wegweiser Richtung OP, gestützt mit Fakten aus solchen Studien, in Deutschland populärer wäre.

      Aber egal, wie viele medizinische Studien es gibt und dass sie alle die selben Erkenntnisse beinhalten - gegen die allgegenwärtige Bewerbung von Diäten, z. B. in so ziemlich allen Frauenzeitschriften oder durch die Hausärzte, wird sich die Kenntnis über die Realität des Machbaren sowieso nicht allgemein durchsetzen...


      @daaja1: Vielen Dank für Deine Weitergabe der Erkenntnisse von Prof. Weiner! Dass die Fettzellen hormonell aktiv sind, und dadurch in Masse beispielsweise den Appetit/Hunger fördern und somit die weitere Zunahme begünstigen etc. wusste ich gar nicht - das erklärt einiges! Vor allem, wenn sie in riesiger Zahl bereits von klein auf vorhanden sind. :cursing:
      Viele Grüße, Tanka

      OP-Vorbereitung mit 139 Kg | Sleeve-OP mit 134 Kg | Ziel erreicht (nach 18 Monaten und 76 Kg Abnahme) mit unter 65 Kg! :D
    • Studien über konservative Abnahme

      Sunnyday schrieb:

      Das bedeutet, dass auch nach bariatrischen Op, nach 10-15 Jahren fast alle wieder massiv zunehmen?
      Ich habs schon fast vermutet, soviele die ich kenne die kämpfen wie die Löwen, und doch verlieren.


      Hier im Forum gibt es doch auch Belege von Langzeiterfolgen. Ich würde das nicht immer so negativ sehen. Letztendlich hat es jeder selbst in der Hand.


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      "Rather die on my feet than live on my knees..."

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