Adipositas / Sexualfunktion

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    • Adipositas / Sexualfunktion



      Adipositas / Sexualfunktion

      reduzierte Fertilität
      Geburtskomplikationen 1%

      Bei adipösen Schwangeren ist das Risiko für eine Fehlbildung des Kindes erhöht. Frauen mit einem BMI von über 30 haben nach einer Untersuchung der Mainzer Universitäts-Kinderklinik ein deutlich erhöhtes Risiko, Neugeborene mit Fehlbildungen zur Welt zu bringen. Von 20.248 Neugeborenen hatten insgesamt 7,2% eine Fehlbildung. Eine klare Assoziation zwischen Adipositas der Mütter und der Fehlbildungsrate der Kinder ergab sich auch unter der Berücksichtigung des Alters der Mütter und Risikofaktoren, wie Diabetes mellitus, Alkohol- und Nikotinabusus oder Fehlbildungen bei Geschwistern.

      Zu den häufigsten Fehlbildungen gehören solche des Urogenitalsystems, der Augen und der orofazialen Spalten. Vor allem war das Risiko für An- oder Mikrophthalmus fünffach erhöht, für Nierenagenesie und Nierenektopie vierfach und für die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte fast dreifach erhöht. Auch das Risiko von Enzephalozelen, Transpositionen großer Gefäße und Ösophagusatresien war signifikant erhöht.

      Die Ursachen für diese Zusammenhänge sind noch nicht eindeutig geklärt, postuliert werden aber u.a. Ernährungsfaktoren.

      Bei adipösen Frauen konnte eine reduzierte Fertilität nachgewiesen werden. In einer Studie mit 58 adipösen, ungewollt kinderlosen Frauen wurden verschiedene Laborparameter wie Glukose-, Insulin-und Hormonwerte untersucht. Die Frauen wiesen zu Beginn der Untersuchung einen BMI von durchschnittlich 34,6 auf. Nach einem Diät-Programm, an dem 35 Patientinnen teilnahmen, lag der durchschnittliche BMI bei 31,6. Im Vergleich zur Ausgangsuntersuchung sind die Glukose-, Insulin-, Dihydrotestosteron- und Östradiolserumspiegel nach der Gewichtsreduktion signifikant niedriger ausgefallen.


      Bei adipösen Frauen mit reduzierter Fertilität besteht offenbar auch eine spezifische Insulinsensitivität des Ovarialgewebes. Hyperinsulinämie, Androgenämie, eine höhere LH/FSH-Ratio und auch ein polyzystisches Ovar mit chronischer Anovulation gehören zu diesem Symptomenkomplex. Da diese Frauen nur relativ selten von einer medikamentösen Therapie profitieren, von den Nebenwirkungen ganz abgesehen, stellt die Gewichtsreduktion die Therapie der ersten Wahl dar.


      Quelle: easyway