Hallo ihr lieben!
Ich habe das Anschreiben für meine Krankenkasse fertig gemacht und wollte mal eure Meinungen hören.
Kann ich was verbessern? Sollte ich was streichen?
Vielen Dank!
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit stelle ich einen Antrag auf die Kostenübernahme einer bariatrischen Operation.
Doch zunächst etwas zu meiner Person. Mein Name ist xyz, ich bin 30 Jahre alt und leide seit meinem 16. Lebensjahr unter massivem Übergewicht. Mittlerweile beträgt mein Gewicht knapp 124kg, was bei meiner Größe einem BMI von 41 (also Adipositas Grad III) entspricht. Dazu aber später mehr.
2005, im Alter von zarten 18 Jahren und einem Kampfgewicht von genau 111,1kg beschloss ich, dass ich etwas ändern muss und meldete mich bei Weight Watchers an. Dank dieser Unterstützung konnte ich einige, nicht nennenswerte, Kilos abnehmen. Besagte Kilos waren dann allerdings auch schnell wieder drauf.
In den Jahren zwischen 2005 und 2012 unternahm ich zahlreiche weitere Versuche, irgendwie doch Gewicht zu verlieren. Ob Kohlsuppen- oder Brigitte-Diät oder exzessiver Sport… Nichts fruchtete so richtig. Im Herbst 2012 wurde dann mein Höchstgewicht von 133kg, inklusive Diabetes mellitus Typ II, diagnostiziert. Sofort wurde ich auf Metformin eingestellt - und nehme mittlerweile auch schon seit Jahren die Tageshöchstdosis.
Nach dem Diabetes-Schock beschloss ich, nachdem ich das ein oder andere Kilo wegen des starken Durchfalls durch die Metformin-Einnahme verloren hatte, wieder mit Weight Watchers zu beginnen. Dort habe ich dann auch gut 15 Kilo abgenommen, bis mir der „Jojo-Effekt“ Hallo sagte und ich innerhalb der nächsten 6 Monate 18 Kilo zunahm.
Frustriert, kraftlos, und immer kränker meldete ich mich 2014 in einer Reha-Einrichtung xyz. In Zusammenarbeit mit der hausansässigen Oecotrophologin schaffte ich es dann doch, noch einmal 13 Kilo abzunehmen. Allerdings blieben auch die nicht lange verschwunden, sodass ich ein Jahr nach der Ernährungsbersbratung gut 19 Kilogramm schwerer war, als vor Beginn der Ernährungsberatung. (Und auch während der Durchführung des MMKs unter ärztlicher Aufsicht, habe ich es geschafft, ganze 3 Kilogramm abzunehmen. Ein Mensch in meiner Gewichtsklasse und ohne Diabetes, schafft das innerhalb von einer Woche. Ich habe, inklusive Sport(!) knapp sechs Monate dafür gebraucht.)
Natürlich bin ich während dieser Zeit nicht fröhlich durch die Gegend gehopst. Zwischen den einzelnen Diäten, und auch währenddessen, ging es mir immer schlechter. Bluthochdruck, PCOS, Gicht, Sodbrennen und Gelenkbeschwerden (und ein Gewicht von 124kg) gesellten sich zu meinem Diabetes, der sich ebenfalls verschlimmerte. Mittlerweile bin ich nur noch einen Arztbesuch vom Insulin entfernt – glauben Sie, dass ich das will? Zum einen, mein restliches Leben an der Spritze hängen und zum anderen, durch das Insulin noch mehr zuzunehmen? Für mich ist das ein Teufelskreis.
Ich bin früher so gerne Fahrrad gefahren. Immer schnell mit dem Wind. Mittlerweile sieht es so aus, dass ich nach einer Fahrt japsend nach Hause komme und mich erstmal hinlegen muss, weil ich denke, dass ich sterbe. Ich kann keine Treppen mehr laufen, ohne röchelnd oben anzukommen, meine Ausdauer und Belastungsgrenze sind absolut unterirdisch. Ich habe während des MMKs immer Sport gemacht. Zum einen bin ich zwei Mal die Woche, jeweils für 1 ¼ Stunden, Schwimmen gegangen. Des Weiteren habe ich den langen Weg zur Arbeit (35 Min.) bei Wind und Wetter mit dem Rad zurück gelegt.
Ich sehe diese Operation als letzten Weg für mich. Ich habe schon so viel versucht. Nichts halt geholfen. Ich möchte einfach wieder fit werden, etwas zur Gesellschaft beitragen. Auch, wenn ich im meiner Kinderzeit ein bisschen dicker war, habe ich immer gerne Sport gemacht.
Da will ich wieder hin. Ich möchte irgendwann mal einen Marathon laufen. Aber so? Ich schaffe gerade mal 100m. Im Schritttempo. Rennen ist aufgrund meiner Knieschmerzen schon länger nicht mehr möglich.
Mir haben bereits mehrere Ärzte gesagt, dass ich die 40 nicht erreichen werde, wenn es so weiterläuft. Schöne Perspektive, nicht wahr?
Eigentlich hätte ich gerne Kinder. Ich möchte in der Zukunft eine Familie gründen. Aber mein Übergewicht und das PCO-Syndrom machen das fast unmöglich.
Ich bin ein Kämpfer und möchte nicht ungeschlagen aufgeben. Ich möchte nicht, dass auf meinem Grabstein steht, dass ich zu ‚fett‘ zum Leben war. Mir ist auch bewusst, dass die Operation nur ein weiterer Stein auf meinem matschigen Weg ist. Ein guter Freund, der mich für eine gewisse Zeit an die Hand nimmt und mir temporäre Unterstützung bietet. Laufen (bzw. abnehmen) muss ich letztendlich selber.
Ich habe das Anschreiben für meine Krankenkasse fertig gemacht und wollte mal eure Meinungen hören.
Kann ich was verbessern? Sollte ich was streichen?
Vielen Dank!
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit stelle ich einen Antrag auf die Kostenübernahme einer bariatrischen Operation.
Doch zunächst etwas zu meiner Person. Mein Name ist xyz, ich bin 30 Jahre alt und leide seit meinem 16. Lebensjahr unter massivem Übergewicht. Mittlerweile beträgt mein Gewicht knapp 124kg, was bei meiner Größe einem BMI von 41 (also Adipositas Grad III) entspricht. Dazu aber später mehr.
2005, im Alter von zarten 18 Jahren und einem Kampfgewicht von genau 111,1kg beschloss ich, dass ich etwas ändern muss und meldete mich bei Weight Watchers an. Dank dieser Unterstützung konnte ich einige, nicht nennenswerte, Kilos abnehmen. Besagte Kilos waren dann allerdings auch schnell wieder drauf.
In den Jahren zwischen 2005 und 2012 unternahm ich zahlreiche weitere Versuche, irgendwie doch Gewicht zu verlieren. Ob Kohlsuppen- oder Brigitte-Diät oder exzessiver Sport… Nichts fruchtete so richtig. Im Herbst 2012 wurde dann mein Höchstgewicht von 133kg, inklusive Diabetes mellitus Typ II, diagnostiziert. Sofort wurde ich auf Metformin eingestellt - und nehme mittlerweile auch schon seit Jahren die Tageshöchstdosis.
Nach dem Diabetes-Schock beschloss ich, nachdem ich das ein oder andere Kilo wegen des starken Durchfalls durch die Metformin-Einnahme verloren hatte, wieder mit Weight Watchers zu beginnen. Dort habe ich dann auch gut 15 Kilo abgenommen, bis mir der „Jojo-Effekt“ Hallo sagte und ich innerhalb der nächsten 6 Monate 18 Kilo zunahm.
Frustriert, kraftlos, und immer kränker meldete ich mich 2014 in einer Reha-Einrichtung xyz. In Zusammenarbeit mit der hausansässigen Oecotrophologin schaffte ich es dann doch, noch einmal 13 Kilo abzunehmen. Allerdings blieben auch die nicht lange verschwunden, sodass ich ein Jahr nach der Ernährungsbersbratung gut 19 Kilogramm schwerer war, als vor Beginn der Ernährungsberatung. (Und auch während der Durchführung des MMKs unter ärztlicher Aufsicht, habe ich es geschafft, ganze 3 Kilogramm abzunehmen. Ein Mensch in meiner Gewichtsklasse und ohne Diabetes, schafft das innerhalb von einer Woche. Ich habe, inklusive Sport(!) knapp sechs Monate dafür gebraucht.)
Natürlich bin ich während dieser Zeit nicht fröhlich durch die Gegend gehopst. Zwischen den einzelnen Diäten, und auch währenddessen, ging es mir immer schlechter. Bluthochdruck, PCOS, Gicht, Sodbrennen und Gelenkbeschwerden (und ein Gewicht von 124kg) gesellten sich zu meinem Diabetes, der sich ebenfalls verschlimmerte. Mittlerweile bin ich nur noch einen Arztbesuch vom Insulin entfernt – glauben Sie, dass ich das will? Zum einen, mein restliches Leben an der Spritze hängen und zum anderen, durch das Insulin noch mehr zuzunehmen? Für mich ist das ein Teufelskreis.
Ich bin früher so gerne Fahrrad gefahren. Immer schnell mit dem Wind. Mittlerweile sieht es so aus, dass ich nach einer Fahrt japsend nach Hause komme und mich erstmal hinlegen muss, weil ich denke, dass ich sterbe. Ich kann keine Treppen mehr laufen, ohne röchelnd oben anzukommen, meine Ausdauer und Belastungsgrenze sind absolut unterirdisch. Ich habe während des MMKs immer Sport gemacht. Zum einen bin ich zwei Mal die Woche, jeweils für 1 ¼ Stunden, Schwimmen gegangen. Des Weiteren habe ich den langen Weg zur Arbeit (35 Min.) bei Wind und Wetter mit dem Rad zurück gelegt.
Ich sehe diese Operation als letzten Weg für mich. Ich habe schon so viel versucht. Nichts halt geholfen. Ich möchte einfach wieder fit werden, etwas zur Gesellschaft beitragen. Auch, wenn ich im meiner Kinderzeit ein bisschen dicker war, habe ich immer gerne Sport gemacht.
Da will ich wieder hin. Ich möchte irgendwann mal einen Marathon laufen. Aber so? Ich schaffe gerade mal 100m. Im Schritttempo. Rennen ist aufgrund meiner Knieschmerzen schon länger nicht mehr möglich.
Mir haben bereits mehrere Ärzte gesagt, dass ich die 40 nicht erreichen werde, wenn es so weiterläuft. Schöne Perspektive, nicht wahr?
Eigentlich hätte ich gerne Kinder. Ich möchte in der Zukunft eine Familie gründen. Aber mein Übergewicht und das PCO-Syndrom machen das fast unmöglich.
Ich bin ein Kämpfer und möchte nicht ungeschlagen aufgeben. Ich möchte nicht, dass auf meinem Grabstein steht, dass ich zu ‚fett‘ zum Leben war. Mir ist auch bewusst, dass die Operation nur ein weiterer Stein auf meinem matschigen Weg ist. Ein guter Freund, der mich für eine gewisse Zeit an die Hand nimmt und mir temporäre Unterstützung bietet. Laufen (bzw. abnehmen) muss ich letztendlich selber.