Wann ist eine psychische Erkrankung ein Ausschlußkriterium für die OP

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    • Lies mal die S3 Leitlinien zur Behandlung von Adipositas und den Beurteilungsleitfaden des MDK zur Genehmigung solcher Operationen - beides ist als pdf über google zu finden - unbehandelte Buliminie ist ein k.o.-Kriterium, akutes, unbehandeltes Binge Eating ebenso, akute Suizidalität auch... die Klassiker wie Depressionen oder Panikstörungen oder PTBS (sofern daraus nicht andere Krankheiten resultieren) sind kein k.o-Kriterium.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • Ich war heute bei meiner Psychologin um mit ihr mein Vorhaben zu besprechen. Eigentlich ist sie außen vor, denn mein AZ hat eine "eigene Psychologin" die das relevante Gutachten erstellen wird.

      Ich befinde mich in Verhaltenstherapie seit 2015, bin u.a. wegen einer rezidivierenden Depression auch EU-Rentnerin. Meine Psychologin war nun der Meinung, dass meine depressive Erkrankung ein Ausschlußkriterium sei. Ich habe über eine Stunde auf sie wie auf einen lahmen Gaul eingeredet - entweder wollte sie mich verarschen, testen oder sie hatte wirklich keine Ahnung.

      Auf alle Fälle habe ich ihr die entsprechenden Absätze aus dem Begutachtungsleitfaden kopiert und gerade per Fax geschickt (ich kenne diese Leitlinien, weil sie für mich das Regelwerk sind nach dem ich vorgehe und auch meinen Antrag gestalte)

      Klar, wenn der MDK etwas finden möchte, findet er und gerade bei Psychos ist das sicher ganz einfach.

      Ach Caprese, übrigens, Rheinland Pfalz hat den Ruf das strengste Bundesland zu sein - du hattest vorhin im anderen Thread geschrieben, ich hätte gute Chancen wenn ich außerhalb Bayerns leben würde - hmm - ich denke, jedes Bundesland hat so seine Vorzüge und auch Nachteile

      Vielen Dank euch und noch einen schönen Tag
    • Eifelhexe57 schrieb:

      Ach Caprese, übrigens, Rheinland Pfalz hat den Ruf das strengste Bundesland zu sein
      Also wenn ich mir so die Zu- und Absagen nur hier im Forum anschaue, dann ist es definitiv Bayern - auch der Adipositas-Fachanwalt Tim Werner hatte noch vor einem Jahr (oder länger) gesagt, dass fast alle seiner Klienten mit einem hohen BMI aus Bayern kommen - er war damals recht oft in den Medien, weil einer seiner Klienten verstorben ist, bevor die AOK Bayern endlich die lebensrettende OP bezahlt hat. Auch hier im Forum hat Schooferl mit einem BMI von um die 70 erst jahrelang prozessieren müssen - und damit war sie für Bayern wahrlihc nicht die einzige, wohl aber die mit dem heftigsten BMI.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • In Bayern werden 95% aller Anträge vom MDK Rosenheim erstmal abgelehnt.
      Ich denke nicht, dass das irgend ein anderes Bundesland toppt!
      Beginn 6-monatiges MMK: 11.08.2016, 132,4 kg
      Beginn 3-monatiges MMK: 13.02.2017, 133,0 kg
      Beginn der Eiweißphase: 04.05.2017, 123,3 kg
      Gewicht am OP-Vor-Tag: 17.05.2017, 119,5 kg
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      Wer mich dick nicht will, hat mich schlank nicht verdient!
      Dort, wo man nicht segeln kann, muss man wohl oder übel rudern...
    • Hallo Eifelhexe und herzlich Willkommen im Forum.

      Ich leide seit Jahren unter massiven psychischen Problemen (emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Agoraphobia und soziale Phobie). In einem Beratungsgespräch mit der AOK Nordwest wurde mir gesagt, das nur eine unbehandelte psychische Erkrankung ein Ausschlusskriterium darstellt.

      So wie ich es bei dir lese, bist du in Behandlung. Ich finde es allerdings sehr sehr schade, das deine Psychologin sich so quer stellt, schließlich kann so ein massives Übergewicht auch zu erneuten psychischen Problemen führen. Leider sind nicht alle Menschen den bariatrischen OP's so gut gesinnt.

      Mein Psychiater hat bei seinem Gutachten, Leitfäden der Adipositasgesellschaft durchgelesen und auch im Internet recherchiert. In meinem Gutachten hat er geschrieben wann ich bei ihm in Behandlung bin, meine aktuelle Diagnose, den Behandlungsverlauf, sowie eine Empfehlung zur OP als auch beschrieben das ich trotz meiner psychischen Probleme in der Lage bin die "Regeln" zur Vorbereitung vor - sowie nach der OP zu befolgen.

      Vielleicht kannst Du ja nochmal mit deiner Psychologin reden. Ansonsten kann ich dir gerne am Freitag mein Gutachten mal zukommen lassen (liegt momentan noch bei meiner Hausärztin), das kannst du ja vielleicht der Psychologin als "Muster" vorlegen.

      Liebe Grüße und Alles Gute
      Nadine
      I don't care how long it takes Me. I'm going somewhere beautiful.

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    • Vielen Dank für Eure Antworten.
      OK, Bayern hat gewonnen :335: das ist ja wirklich heftig mit den Ablehnungen dort!
      Insgesamt ist es eigentlich nicht nachzuvollziehen, dass in Deutschland Adipositas immer noch nicht zu den Krankheiten zählt, wenn man nur an die Grenzländer denkt, bei denen der "Keks schon lange gegessen" ist - naja, ein Politikum und man kann nur hoffen, dass sich da sehr bald etwas tut!

      Zu meiner Psychiaterin - ja ich weiß auch nicht was ich von ihr halten soll - ich bin auf alle Fälle auf ihren "Schrieb" gespannt und wenn er mir nicht gefällt, werde ich ihn auch nicht zu meinen Unterlagen legen. Eigentlich brauche ich ja nach den Leitlinien diese ganzen Atteste bez. der vielen Begleiterkrankungen nicht - aber egal, jetzt habe ich sie nun mal gesammelt, da kommen sie auch alle in die Akten.

      Da meine KK eine Langzeittherapie genehmigt hat, ich 2014 in der Akutpsychosomatik und anschließend in Reha war, ich schon lange AD nehme kann ich das ja alles schlecht hinten runterfallen lassen. In meinem Antrag habe ich das Thema wie folgt abgearbeitet:

      Zitat aus meinem Antrag:
      Ich befinde mich seit Mai 2015 in einer Langzeit-Verhaltenstherapie, in der auch psychologische Strategien zur Veränderung des Ess- und Ernährungsverhaltens besprochen werden. Diese Therapie begründet sich mit einer rezidivierenden Depression, derzeit mittelgradige Episode, die nicht primär mit meinem Gewicht zusammenhängt. Meine Psyche hat sich derzeit stabilisiert. Besonders kann ich dies an meiner selbstgewonnenen Erkenntnis ausmachen, dass ich nun weiß, dass es mein Recht ist, auf mich selbst zu achten. Ich möchte mich wieder um mich selbst kümmern, möchte gesund werden und mir Lebensfreude und -qualität zurückholen. Ein psychologischer Zusammenhang der Depressionen mit der Adipositas besteht nicht, hingegen die Adipositas meinen sozialen Rückzug weiterhin begünstigt und damit meine Lebensqualität ständig einschränkt und schmälert.

      Ende

      Aber ich hoffe natürlich, dass die Psychologin vom AZ ein entsprechendes Gutachten schreiben wird.

      Angrylandstar, dein Angebot werde ich gerne annehmen - wäre für mich schon interessant, wie solch ein Gutachten auszusehen hat - vielen Dank! :positiv:
    • wie hat ein psychotherapeutisches Gutachen/Attest auszusehen?
      Ihr kennt das sicher, man muss seinen Ärzten/Therapeuten schon oft auf die Sprünge helfen bis sie alles so schreiben, wie man selbst gerne möchte :rolleyes:
      Würde mir jemand sein entsprechendes Schriftstück zur Ansicht geben? Vertrauliches und sensibles Umgehen damit ist für mich selbstverständlich :!:
    • So , bin gerade vom Hausarzt wieder zu Hause und habe meine Mappe mit den Stellungnahmen der Ärzte, hier mal das, was mein Psychiater mir geschrieben hat:

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    • vielen Dank Angrylandstar !
      Es geht mir allerdings um das Therapeuten Gutachten - also den Menschen, der die Psychotherapie ausführt.
      Normalerweise ist der Weg (für mich jedenfalls) dass ich zu einer Psychologin des AZ gehen soll. Diese spricht dann mit mir und erstellt ein psychologisches Gutachten. Darin stellt sie fest, ob ich an Essstörungen leide, die zu therapieren sind.

      Ich gehe davon aus, dass keine vorliegen (wurde auch mehrfach von anderen Fachärzten festgestellt)

      Damit sollte die Sache erledigt sein. Im Gutachten muss stehen, dass keine Therapie zu erfolgen hat.

      So, nun bin ich aber bereits seit 2015 in einer Verhaltenstherapie - allerdings nicht wegen der Adipositas sondern wegen Depressionen. Zwei Therapien bekomme ich nicht, das ist mal klar und muss auch nicht diskutiert werden.
      Ich kann aber meine Langzeittherapie nicht unter den Tisch kehren. Also muss ich dazu Stellung nehmen, zumal ich AD nehme.

      So, welche Atteste brauch ich jetzt? Reicht ein Psycho-Gutachten oder soll meine Therapeutin auch noch was schreiben?
      Ich habe heute mit ihr gesprochen, hab ihr dies Seiten ausgedruckt aber sie sagt mit Recht, dass sie darüber gar keine Auskünfte geben kann weil das zum Einen an ihrem Berufsbild vorbeigeht und zum anderen ich ja gar nicht wegen dieser Dinge bei ihr in Behandlung bin

      Hm - also ich bin im Moment ratlos
    • Hallo Eifelhexe.

      Hmm also meine Therapeutin, gibts nicht mehr, also sie gibts schon nur weiß ich nicht wo.
      Mein Doc ist Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie.

      Laut Krankenkasse würde das Gutachten der Psychologin des AZ reichen, aber je mehr du hast umso besser ist es.
      In meinem Falle lege ich als Gutachten/Stellungnahme bei (Stellungnahme ehemaliger Hausarzt, Stellungnahme aktueller Hausarzt, Stellungnahme Psychiater, Stellungnahme Orthopäde, Stellungnahme Gynäkologe, Stellungnahme des Adipositaschirugen des Krankenhauses Gummersbach, Stellungnahme des Adipositaschirugen des Krankenhauses Remscheid / Hagen).

      Ich nehme auch AD, und ich sitze gerade an meinem persönlichen Anschreiben, ich erwähne meine psychischen "Weh-Wehchen" nicht, ich finde nicht das es was zur Sache tut, die Krankenkasse wird ja den ganzen Haufen von Gutachten an den MDK weiterleiten, und da steht ja eigentlich alles drin.
      I don't care how long it takes Me. I'm going somewhere beautiful.

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    • @Angrylandstar, ich denke, es muss eben alles plausibel sein und bevor Nachfragen wegen der AD kommen, will ich das kurz erklären. Besonders ausführlich werde ich das ganze Psychothema auch nicht strapazieren.
      Ich habe jetzt 11 Stellungnahmen/Befürwortungen von verschiedenen Ärzten und Therapeuten, ich denke, das möge ausreichend sein. Ich mag auch nicht mehr ständig zu Ärzten fahren, da muss man ja zum Hypochonder werden, wenn man sich ständig und nur noch damit auseinander setzt.

      Vielen Dank auf alle Fälle für deine Antworten und viel Glück für dich auf deinem Weg
    • Wie hoch ist Dein BMI?

      GsD gibt es für Patienten noch Auswege, wenn sie im schlimmsten Bundesland in Bezug auf Kostenübernahmen für AC wohnen.
    • Also irgendwie habt Ihr da aber mal den ganz falschen Ansatz. Diese Beurteilung dient doch nicht als "Ablehnungsbegründung" für unwillige Krankenkassen. Diese OP und die Abnahme sind nun mal kein Zuckerschlecken und keine Kleinigkeit, die man "mal eben so" machen lässt. Der Psychologe soll beurteilen, ob

      a) keine andere psychische Erkrankung den möglichen Erfolg der OP verhindert, weil eben etwas schwerwiegendes vorliegt, was vorranging behandelt werden müsste

      b) (was ich noch viel wichtiger finde) ob der Patient durch die Folgen der OP nicht noch mehr gefährdet ist. Also z.B. zwanghaft depressive Zustände durch massenhaftes Essen überbrücken muss. Denn wenn z.B. dieses Ventil fehlt, er womöglich erheblich suizidgefährdet ist. (nur als Beispiel)

      Ich finde es total fahrlässig, ein Urteil der Ärztin, die Dich bereits behandelt und kennt ggf einfach in den Wind zu schießen, wenn sie etwas schreibt, was zu einer Ablehnung führen könnte. Mindestens würde ich das anderweitig nochmal genauer abklären lassen. Mir nur irgendwo ein "Gefälligkeitsgutachten" abzuholen, damit ich die OP bekomme, das aber nicht auf meinem echten Zustand beruht, sondern ich den Gutachter angelogen habe - das finde ich gefährlich. Und zwar für den Patienten gefährlich ! Es gibt eine ganze Menge Fälle, in denen die Menschen mit den Folgen der OP nicht klargekommen sind - und auch Todesfälle deswegen. Wenn man also sowieso schon an einem erheblichen psychischen Problem leidet, dann sollte man das auf jeden Fall ernst nehmen und sich echten Rat und Hilfe suchen. Es sei denn natürlich, man hat sich eine psychische Krankheit nur zugelegt, um Rentenanspruch zu haben, dann ist es wohl egal. Aber das will ich Dir ja nun ganz und garnicht unterstellen.

      Glaubt doch nicht immer, dass Euch alle, die diese OP an Bedingungen, Überprüfungen oder das MMK knüpfen Euch was böses wollen. Im Normalfall steht auch bei diesen Psychologen, den Krankenkassen und den Ärzten das Wohl des Patienten im Vordergrund. Dass es auch Entscheidungen aus Willkür oder finanziellen Gründen gibt, will ich ja nicht bestreiten, aber es ist auch nicht die Regel !

      Tut Euch einen Gefallen und belügt Euch nicht selbst, denn Ihr werdet auch selbst die Folgen tragen müssen !
      Liebe Grüße von Gaugele


      Erstgespräch 19.07.2012 mit 186 kg >>> Schlauchi-OP 20.02.2013 mit 169,5 kg >>> BDS 23.01.2015 mit 90 kg
      Mein OP-Bericht Mein OP Bericht Schlauchi am 20.02.2013