Ich bin absolut überfragt. ##.

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    • Ich bin absolut überfragt. ##.

      Hallo liebes Forum,

      ich befinde mich derzeitig in den Vorbereitungen für eine Magen-OP. Angedacht war zuerst eine Magenbypass Operation, allerdings weiß ich nun nicht mehr mit Sicherheit, ob ein Schlauchmagen nicht doch die für mich sinnvollere Alternative wäre.

      Ich bin 28 Jahre, 189cm groß, wiege etwas über 200 Kilo und bin vor kurzem Vater geworden (mit der Hauptgrund, wieso ich mich dahingehend verändern möchte). Ich befinde mich aktuell im MMK und in ein paar Monaten wird mein Antrag an die Krankenkasse geschickt. Die OP wird in Berlin, in der MIC-Klinik stattfinden. Konventionelle Abnehmversuche blieben bislang erfolglos. Wenn sich erfolge eingestellt haben wurde ich nach einem Jahr gerne mit einem „JoJo“ belohnt. Ich bin beruflich eigentlich konstant im Stress, die wenige Freizeit die ich habe verbringe ich mit meiner Familie und da habe ich bislang nicht wirklich auf meine Ernährung geachtet.

      Was mich beim Bypass stutzig macht ist folgendes: Ich koche gerne und genieße ebenfalls gerne. Probiere liebend gerne neue Dinge. Beruflich kommt es auch des Öfteren vor, dass ich mit Geschäftspartnern essen gehe. Alles schön und gut. Ich weiß, dass dies mit einem Magenbypass nicht mehr der Fall sein wird. Zumindest in der ersten Zeit? Wie ist es denn in 5, 10, oder in 15 Jahren? Werden dahin die Portionsgrößen wieder „normaler“, kann ich in 5, 10, 15 Jahren wieder gemeinsam mit der Familie im Restaurant sitzen und ein Steak genießen? Bei Geschäftsessen Verträge schließen und mich weiterhin kulinarisch durch die Küchen dieser Welt probieren können?

      Würde sich da nicht ein Schlauchmagen eher anbieten? Dieser wird sich ja im Laufe der Jahre eher wieder zu einem Magen eines „Normalgewichtigen“ zurückbilden, als es beim Bypass der Fall wäre.

      Ich bin selbst der Meinung, dass der Schlauch mir den Kick geben wird, den ich benötige, mein Gewicht dauerhaft zu reduzieren und dafür vom Kopf her zu wissen, dass das alles nur ein „Verzicht“ für einen Zeitraum von ein paar Jahren ist und kein „Verzicht“ auf Lebzeiten. Also, dass die Portionsgrößen kleiner bleiben ist mir bewusst und es ist auch gut so. Aber irgendwann wieder „normale“ Portionen essen wäre äußerst schön.
      Zur Not, also bei einem Misserfolg, kann ich ja noch immer vom Schlauch zum Bypass umoperieren lassen? Würde das die Krankenkasse denn problemlos bewilligen, oder muss ich dann ein erneutes MMK durchlaufen?


      Was sind Eure Langzeiterfahrungen mit den Bypass und dem Schlauch, seid Ihr umoperiert worden, wenn ja wieso?

      Ich freue mich über jede Hilfe die ich von Euch bekomme.

      Viele Grüße

      Edit: Ich glaube ich habe im falschen Bereich gepostet.

      Gerne kann man mich an die richtige Stelle verschieben.
    • Hallo

      da gibt es leider keine allgemeingültige Antwort. Allerdings würde ich bei der Entscheidung auf keinen Fall schon mal das Hintertürchen 2. OP (von Schlauch auf Bypass) als Kriterium einbeziehen. Eine Revisions-OP sollte wirklich nur gemacht werden, wenn triftige medizinische Gründe vorliegen.

      Ich selbst habe einen Bypass (seit über 3 Jahren) und habe null Probleme damit. Ich vertrage alles und kann auch genießen. Dumpings, Unverträglichkeiten etc. kenne ich nur aus der Theorie, habe sie nie erlebt.

      Aber das kann auch anders laufen, sowohl beim Schlauch als auch beim Bypass - Garantien gibt es keine, egal welche OP-Methode.

      Meine Klinik sagt, das hat viel mit der inneren Einstellung zu tun: je mehr ich bereit bin, mich auf mein neues Leben einzulassen und die Veränderungen nicht als Beschränkung, sondern als Bereicherung zu sehen, desto besser geht es mir rundum. Kann ich rückblickend nur bestätigen.

      Klar wirst du auch nach einer OP genießen können; du stellst deine Essgewohnheiten um, aber das bedeutet ja nicht automatisch, dass du dann nur noch doofe, langweilige Sachen essen sollst. Und ein gutest Steak (um mal bei deinem Beispiel zu bleiben) schmeckt klasse, auch wenn man nur 100g davon isst und nicht wie früher 200g plus volles Rohr Beilagen. Klasse statt Masse, das soll dein neues Motto sein und es wird dir nicht schlechter dabei gehen, wenn du die richtige Einstellung mitbringst.

      Wenn du aber jetzt schon dir Sorgen machst, ob du nach der OP weiterhin "richtig" essen kannst, dann geht das Gedankenkarussell in die falsche Richtung und daran solltest du arbeiten, bevor du dich auf diesen Weg begibst.

      Hier gibt es auch einige, die richtig Pech hatten und selbst Jahre nach der OP noch kämpfen müssen, um einigermassen normal essen zu können. Dieses Risiko besteht und ich will es auch nicht kleinreden. Nur du kannst entscheiden, ob du das in Kauf nehmen willst, wenn du dich zur OP entscheidest.

      Aber eine Faustregel gibt es nicht; z.B. wurde jahrelang gemeint, wer zum Süßessen neigt, sollte einen Bypass haben, weil der einen mit Dumpings erzieht/bestraft, wenn man da über die Stränge haut. Inzwischen weiss man, dass das so pauschal nicht stimmt.

      Informiere dich umfassend über beide Methoden und sprich mit der Klinik, die dich betreut. Auch sie können nicht vorhersagen, was nach der OP bei dir Sache sein wird, aber sie haben viele Erfahrungen und werden dir nach bestem Wissen und Gewissen Antworten / Tips geben.

      Alles Gute für deinen Weg.

      Chi
      +++
    • Hallo und herzlich willkommen hier im Forum.

      Ich habe noch keine Langzeiterfahrung - am 6.6. darf ich das Einjährige mit einem gut funktionierenden Magenbypass begehen.
      Mir geht es sehr gut. Meine Blutwerte sind bei den regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen in Ordnung. Ich bereue den Schritt in keinster Weise.

      Bypass oder Schlauchmagen, das musst du für dich gemeinsam mit dem beratendem/operierendem Arzt entscheiden.

      Du schreibst, dass du Angst hast, erst in 5/10/15 Jahren wieder "normal" essen und genießen kannst. Das wundert mich schon sehr!
      Was verstehst du unter "normal"?
      Ich war ca. 2 Monate nach der OP wieder im Restaurant essen. Es ging nur eine kleine Portion ital. Salat mit Schinken und Käse. Ich habe es trotzdem
      sehr genossen und genieße z.B. Salat und Gemüse immer noch sehr. Steaks z.B. kann ich so gut wie gar nicht mehr essen, dafür Hackfleischgerichte,
      Fisch und Käse in allen Variationen.

      Meine Portionen sind mit der Zeit wieder größer geworden und ich vertrage auch wieder mehr Lebensmittel, als das noch vor einem halben Jahr der
      Fall war, aber z.B. Reis und Nudeln gehen so gut wie gar nicht, weil die im Magen noch aufquellen und dann starke Schmerzen/Übelkeit verursachen.
      Es geht z.B. auch schon wieder Eis/Schokolade/Kuchen, jedoch sind das echte Ausnahmen, die ich mir nur ab und zu mal erlaube. Selbst z.B. Schnitzel
      (paniert und großzügig in Fett gebraten) kann ich schon wieder in kleiner Menge essen. Allerdings habe ich, nachdem ich "entsetzt" war, wie gut ich
      es vertrage, solche Sachen komplett von meinem Speiseplan gestrichen. Ich würde mit Sicherheit wieder zunehmen, wenn ich das wieder so oft wie
      vor der OP esse (und da dachte ich ja auch noch, dass meine Ernährung "normal" ist ... ). Natürlich darf es auch mal als Ausnahme vorkommen
      wenn man beim Essen im Restaurant nix findet, was gut in den Speiseplan passt; ist mir allerdings noch nie passiert, ich finde immer leckere Sachen,
      die nach meinem Ernährungsplan sind und die genieße ich dann auch sehr.

      Am Anfang lief die Abnahme wie von selbst. Mittlerweile muss ich um jedes Gramm kämpfen und die letzten Kilos ziehen sich wie Gummi, trotz
      "vorschriftsmäßiger" Ernährung, wie ich es während des MMK gelernt habe.
      Du darfst nicht denken, dass es einfach nur mit der OP getan ist. Du musst langfristig deine Ernährung umstellen.
      Normal sollte sein, dass fett- und zuckerhaltige Lebensmittel nur sehr selten auf deinem Speiseplan stehen. Auf eiweißreiche Ernährung musst du dein
      Augenmerk lenken. Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln, Reis, Pommes etc. sind absolut nebensächlich; Gemüse und Salat sollten bevorzugt werden.
      Wenn du hoffst, dass ein Schlauchmagen sich mit der Zeit wieder zu einem "normalen" Magen zurückbildet, dann ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit
      auch eine Gewichtszunahme damit verbunden, wenn du deine Ernährung nicht entsprechend umgestellt hast.

      Ich koche auch sehr gerne und probiere neue Sachen aus. Ich esse jetzt viel abwechslungsreicher und hochwertiger als vor der OP.
      Der Genuss der kleineren - gesünderen - Portionen steht bei mir im Vordergrund, nicht die Menge des Essens, das ich auf dem Teller habe.

      Du schreibst, dass du dein Gewicht dauerhaft reduzieren möchtest und würdest einen Verzicht für einen gewissen Zeitraum dafür in Kauf nehmen
      und dann erhoffst du dir, dass sich der Magen wieder "vergrößert" und du wieder "normal" essen und genießen kannst. Das widerspricht sich sehr.
      So wird es nicht funktionieren.
      Deine neue Ernährung darfst du nicht als Verzicht ansehen, dann wird es eine tagtägliche Qual werden.
      Und einen Schlauchmagen zum Bypass umoperieren, das ist - glaube ich - nicht wirklich so ein Kinderspiel, wie du es dir vorstellst.

      Es ist liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor dir ... vor uns allen hier, wenn wir dauerhaft das Gewicht reduzieren, bzw. das bisher erreichte
      halten wollen.

      Beste Grüße und alles Gute für dich - Zita
    • Hallo und herzlich willkommen,

      deine Ausführungen wundern mich. Warum machst du dir über Essen danach, "normales" Essen Gedanken.

      Du kannst mit beiden Methoden normal essen. Der Unterschied zu vorher: Klasse statt Masse. Ich war von Beginn an im Restaurant. Auch eine Suppe schmeckt sehr gut oder ein kleiner Salat! Es muss ja kein 3 Gänge Menü sein. Außerdem kann man sich Reste einpacken lassen. Alles möglich.

      Mein Schlauchmagen ist 6 Jahre alt und ich kann bis heute keine Portionen von vorher essen. Bsp.: ich schaffe keine ganze Pizza. Nach 1/2 ist mein Magen voll. Ich bevorzuge aber auch, Dinge selbst zu kochen (kein Fastfood). Aber auch bei Salaten, Jogurts etc. - ich schaffe nicht, was andere essen können.

      Die größte Veränderung findet im Kopf statt bzw. muss dort stattfinden. Die OP ist nur eine Krücke.Laufen lernen muss man alleine.

      Alles Gute
      Nicki
    • Ich bin absolut überfragt. ##.

      Du solltest dir die Frage stellen, wie du denn zu deinem jetzigen Körpergewicht gekommen bist. Vermutlich durch dein herkömmliches Essverhalten.

      Was wird also passieren wenn du in 5,10,15 Jahren wieder 'normal' essen kannst/willst? Du landest wieder da wo du vorher warst.

      Das macht den ganzen OP Ansatz, der eigentlich vor allem eine Starthilfe sein soll, zunichte.


      Gesendet von iPhone mit Tapatalk
    • jennyli schrieb:

      Du solltest dir die Frage stellen, wie du denn zu deinem jetzigen Körpergewicht gekommen bist. Vermutlich durch dein herkömmliches Essverhalten.
      So sehe ich das auch. Bei waren auch die grossen Portionen schuld an meinem Übergewicht, Süsskram und Alkohol war nie mein Ding, aber ich musste eben richtig viel essen um satt zu sein.

      Ich habe ja einen Schlauchmagen und konnte von Anfang an mehr essen als der Grossteil der Schlauchmagenoperierten und das ist eher ein gravierender Nachteil.

      Ich hatte aber auch Bedenken wie es ist, wenn ich beim Grillen oder am Buffet nicht mehr reinhauen kann, aber das geht. beim Grillen esse ich 1 Bratwurst und 1 Nackensteak und etwas Salat und am Buffet plündere ich meistens sowieso nur die Meeresfrüchte, wenn denn welche da sind. Im Restaurant esse ich ne Vorspeise.


      KnollenGesicht schrieb:

      Zur Not, also bei einem Misserfolg, kann ich ja noch immer vom Schlauch zum Bypass umoperieren lassen?
      Und wenn das auch nix hilft, was kommt dann ? Lass Dich beraten, was für Dich die bessere OP ist und am Ende wirst Du merken, es ist alles gar nicht so schlimm. Und nie vergessen: der Kopf wird nicht mitoperiert und Deine Mitwirkung ist extrem wichtig für einen Langzeiterfolg.
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • Hallo,

      ich komme auch aus Deiner Gewichtsklasse, habe mit dem Bypass mein komplettes Übergewicht verloren. :freu:
      Meine OP ist fast sechs Jahre her, ich kann auch alles essen, vertrage alles, hatte nie Dumpings.
      ......und glaube mir, auch ich koche und backe für mein Leben gern, damals wie heute.

      Anfangs sind die Portionen natürlich winzig, aber das ändert sich ja im Laufe der Zeit.
      Ich kann heute auch normal essen gehen, lasse aber zu 99 % die Sättigungsbeilagen weg.
      Nicht, weil sie mir nicht schmecken würden, aber dann ist die Portion einfach zu groß.
      ....und ich freue mich, wenn ich im im " all you can eat Restaurant", nicht solche Portionen essen muss :positiv: , wie viele sich reinstopfen. :zwinker:
      Liebe Grüße Angelika :=):

      [Blockierte Grafik: http://www.ketoforum.de/diaet-ticker/pic/weight_loss/103814/.png]

      Aktuelles Gewicht: 81 kg - 31 kg mit FdH, 41 kg mit Ballon, 8 kg in Eiweißphase abgenommen, OP-Gewicht 128 kg

      Oberarmstraffung am 4.12.13, Abdominoplastik am 11.2.14, am 16.09.14 Bruststraffung. - 03-11-15 OS-Straffung
    • Hallo KnollenGesicht

      Wow, da kommen gerade ein paar Punkte zusammen. Auch ich hatte irgendwie diese Angst, dass ich nichts mehr Essen kann! Warum? Angst zu verhungern? Sind es nicht genau diese grossen Portionen, die aus einem kleinen Bauch einen Grossen gemacht haben?

      Ich arbeite als Restaurant Manager und habe den ganzen Tag Essen um mich. Auch ich bezeichne mich als Lebemann und geniesse Essen noch Heute. Ist die Frage, ob mein ein Gourmet oder eher ein Gourmant ist? Ich würde mich Heute als Gourmet bezeichnen. Die Qualität macht es und eben nicht die Quantität.

      Ist es nicht so, dass man eigentlich sein Leben ändern möchte? Wenn Du weiterhin viel Essen willst, warum dann die OP? Mal schnell dünn werden?

      Ein Kollege von mir, gelernter Metzger, welcher die Magenbypass-OP schon vor Jahren gemacht hat, hat mir folgenden Satz gesagt, (als ich nicht mehr so ganz wusste soll ich oder soll ich eben noch nicht die OP machen): "Mein halbes Leben habe ich die leckersten und grössten Steaks gegessen - das geht jetzt nicht mehr und das ist auch gut so!" Irgendwie hat mich dieser Satz geprägt.

      Wie schon bereits geschrieben, viele gehen schon kurz nach der OP in ein Restaurant - Suppe geht meistens am Anfang immer, dann halt noch ein kleiner Salat und das ist alles! Als "Dicker" wirst Du am Anfang etwas blöd angeschaut, aber nachdem die ersten Kilo weg sind, ist alles ganz normal. Jetzt bin ich einfach nur satt und lasse abräumen (und das ist ja nicht gelogen).

      Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich alles Essen kann was ich will und eigentlich keine Probleme habe. Ausser auf Dessert, da verzichte ich freiwillig. Komischer Weise habe ich auf viel ungesunden Sachen auch gar keine oder viel weniger Lust. :positiv:

      Frage Dich, warum Du die OP willst? Willst Du etwas verändern? Die OP wird Dich verändern! Ob Du es willst oder nicht. Ich habe die letzten 9 Monaten 55 Kilo abgenommen! Habe ein anderes Auftreten wie früher, bin bestimmter und selbstsicherer; dick sein ist doch in unserer Gesellschaft und in der Führungsetage ein Zeichen von Schwäche. Deine Geschäftspartner werden doch auch mit einem Dünnen Geschäfte machen wollen oder etwa nicht?

      Langer Reden kurzer Sinn - es ist Dein Leben. Bitte überdenke aber, was Du nach dieser OP von der Zukunft erwartest - eine Änderung oder eben nur eine kurzfristige Abnahme mit anschliessender Zunahme?

      NB die Spargen Heute bei meiner Mutter waren ausgezeichnet - früher hätte ich das Doppelte oder noch mehr gegessen. Ich war/bin satt und der Genuss war absolut da!

      Beste Grüsse aus der Schweiz

      Soldi.
    • Hallo und ein großes Danke für all Eure Antworten. Hilft sehr das zu lesen um den Kopf wieder etwas freier zu bekommen.

      Ihr habt recht, ich bin natürlich nicht ohne mein Zutun zu diesem Gewicht bekommen. Eine ganz große Rolle spielt hierbei die Bequemlichkeit.

      Ich will und werde definitiv eine der Operationen durchziehen, alleine meinem Sohn bin ich es schuldig, nur bin ich mir noch nicht sicher welche es denn sein wird.

      Ich war bis vor ein paar Tagen noch fest zur Bypass-Operation entschlossen, allerdings habe ich nach einem meiner Termine bei der Ernährungsberatung mit dem Zweifeln begonnen. Sie erzählte von Fällen welche ihr bekannt sind, wo es zu unangenehmen Dumpings gekommen ist, oder von Patienten die aus irgendwelchen Gründen immer weiter abgenommen haben, obwohl sie schon längst bei einem BMI eines errechnetens Idealgewichts angekommen sind und nun, laut ihrer Aussage, hochkalorinäre Flüssignahrung, oder pure Sahne zu sich nehmen müssen. Hinzu kommt die lebenslange Einnahme von Medikamenten, das ist doch beim Schlauchmagen um einiges Einfacher, oder irre ich mich?

      Ich könnte auf gut Deutsch kotzen. Seit diesem Termin denke ich nur noch über die ganzen negativen Sachen nach die so bei einer Bypass-Operation passieren können. Ich beschäftige mich mit der Thematik des Bypasses seit 2010, damals habe ich schon darüber nachgedacht und das MMK, abgesehen von der Ernährungsberatung, abgeschlossen. Damals dachte ich: "Ach, das schaffst du jetzt auch so mit der Gewichtsreduktion". Leider war es nicht der Fall. Mir ist bewusst, dass ich, wenn es bei der OP ganz schlecht läuft, auch sterben könnte und davor habe ich auch keine Angst. Ich verstehe einfach nicht wieso mich der Termin mit der Ernährungsberaterin so mitgenommen hat, dass ich an einer Entscheidung so stark zu zweifeln beginne, die mir zum Großteil nur Gutes für mein weiteres Leben verschaffen wird.

      Wie gesagt, bis vor ein paar Tagen war ich zu 100% vom Bypass überzeugt, hatte keinen einzigen Zweifel. Das nervt mich gewaltig.

      Ich weiß nicht genau wie ich das formulieren soll. Ich sehe die eventuell zweite Operation nicht als "Wenn der Schlauch nicht passt und ich nicht abnehme, kommt halt der Bypass", da habe ich mich komplett falsch ausgedrückt. Ich möchte abnehmen. Nur geht es mir eher um folgendes: Wenn beim Bypass Spätfolgen, Dumpings, etc auftreten ist nur noch ein äußerst komplizierter Rückbau möglich. Der Schlauch ist nicht so endgültig, da habe ich noch die Möglichkeit zum Umbau zum Bypass. Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine. Weiß wirklich nicht wie ich es formulieren soll. Ich versuch das mal anhand eines Beispiels zu erklären, wahrscheinlich mach ich mir das einfach nur selbst zu kompliziert und ihr wisst genau was ich meine.

      Ich habe lange Haare und mein Ziel ist, nicht mehr auf dem Kopf zu schwitzen, weil es Sommer ist. Also gehe ich zum Frisör. Nun habe ich folgende Möglichkeiten. Ich kann mir meine Haare auf 2cm kürzen, oder mir eine Glatze rasieren lassen. Die Sonne brennt allerdings ekelhaft heiß, also laufe ich bei einer Glatze unter Umständen Gefahr, dass ich mir den Schädel verbrenne. Bei den 2cm könnte es allerdings noch immer zu heiß sein, eventuell aber auch nicht. Bei dem 2cm Haarschnitt habe ich noch immer die Möglichkeit mir eine Glatze rasieren zu lassen, da ja noch genügende Haare zur Verfügung stehen die rasiert werden können. Wenn ich allerdings zuerst die Glatze schneide habe ich keine Möglichkeit mehr mir meine Haare wachsen zu lassen, weil keine Haare mehr vorhanden sind.

      Also wenn ich das jetzt in eine Reihenfolge bringen würde wäre es wie folgt:


      2cm Haarschnitt = Wahrscheinlich absolut zufriedenstellend, falls nicht, besteht die Möglichkeit zur Änderung
      Glatze = Endgültig

      Hat sich da denn keiner von Euch Gedanken drüber gemacht, bevor es zur OP gegangen ist? Zerbrech ich mir einfach nur zu sehr den Kopf?

      Sorry, dass ich so kompliziert und wirr wirke.

      Liebe Grüße
    • Hallo @KnollenGesicht

      ich habe auch sehr gezweifelt.
      mir wurde ein Bypass angeraten. Meine Zweifel, ob der Sleeve mit die schonendere Variante ist, waren da. Da es nicht so endgültig ist.

      Allerdings habe ich dann viel gelesen: Viele Sleeves, wo das Ergebnis nicht hinreichend ausreichend war.

      Und sublimieren muss man mit dem Sleeve meines Wissens auch.

      Letztendlich muss du für dich entscheiden. Ich denke, hier gibt es 50:50 Stimmen.

      Ich hatte von der Zusage nach Monaten Kampf mit dem MDK jetzt nur knapp 14 Tage. Ich bin übermorgen dran und ich kann sagen: Ich freue mich so sehr auf ein schmerzfreieres Leben.
      Alles andere liegt an meinem Verhalten nach der OP.
      Wenn ich falsch esse oder zu schnell, kann ich Dumpings bekommen. Das gleiche gibt es beim Sleeve auch, meine ich.

      Lies hier viel! Das ist mein Tip.
      Lies viele Erfahrungsberichte von Operierten. Das hilft sehr, beantwortet Fragen und kann bei der Entscheidungsfindung helfen.

      Viel Erkenntnis bei der Vorbereitung wünsche ich dir
      :wird gut:
    • Huhu und Glückwunsch zum Nachwuchs und der Entscheidung, etwas zu ändern!

      Deine Überlegungen pro und contra Sleeve und Bypass kann ich gut nachvollziehen. Ich hatte auch über viele Wochen das Gedankenkarussell vor meiner OP im März und habe hier viel interessante Hilfestellung bekommen (Thread). Dummerweise kam zu jedem Pro stets ein Contra... Am Ende habe ich mich für den Sleeve entschieden, da mir der Bypass, zu dem ich anfangs tendierte, doch als zu großer Eingriff in meine Autonomie vorkam. Ich hörte in der SHG auch von mehreren Leuten, die wegen der Dumpings berufsunfähig wurden. Zudem fahre ich täglich Autobahn als Pendlerin - und dabei ein Dumping zu haben, stellte ich mir unpraktisch UND gefährlich vor. Fazit: Nein, das Risiko wollte ich nicht eingehen, damit todunglücklich zu werden und mir das selbst angetan zu haben... Nicht, wenn es noch eine weniger radikale Methode gibt.

      Im Falle eines Misserfolgs durch den Sleeve (BMI weiterhin über 30), sagte auch mein Operateur, er hätte gar kein Problem, in 2, 3 Jahren einen Bypass nachzulegen. Das scheint auch bei der KK akzeptiert zu werden, wenn der AC das so argumentiert. Suboptimal, aber im Notfall eine beruhigende Auffangmöglichkeit, fand/finde ich. Die meisten hier sehen dies vermutlich anders, aber ich sehe das noch als einen letzten Trumpf im Ärmel und kann Deine Glatze/2cm-Logik gut nachvollziehen. Allerdings scheinen die Ergebnisse der Gesamtabnahme bei beiden Methoden auf Langzeitsicht sowieso in etwa gleich auszulaufen. Die Sleeves wurden früher zu groß belassen; da hat man aber inzwischen dazu gelernt. Es muss daher nicht mehr bei ca. einem Drittel der Sleeve-Operierten nachgelegt werden, wie noch vor einigen Jahren!

      Was den Konsum betrifft: Ich war am Verzweiflungspunkt angekommen und daher bereit, dauerhaft Konsumqualität aufzugeben (egal wie viel davon!), um Lebensqualität zurück zu bekommen! Ironischer Weise ist es gerade anders gekommen: Ich konnte schon 2 Wochen nach der OP sämtliche Lebensmittel essen und trinken, im selben Tempo, bekomme auch keine brutalen Stopsignale durch den Sleeve, Hunger und Gelüste sind geblieben und ich kann halt am Stück nur so ein Drittel essen im Vergleich zu vorher, dann rutscht es nicht mehr gut. Wer es nicht weiß, merkt nicht, dass ich eine OP hatte, auch nicht bei Geschäftsessen. Und ein Dessert geht eine halbe Stunde später allemal wieder, und wenn die anderen sich dafür entscheiden, gönne ich mir auch eins. Also gab es großartig keine Konsumeinbüßen. Erst war ich enttäuscht, doch mittlerweile bin ich doch zufrieden damit. Gehe seit der OP auch fast noch lieber ins Restaurant wie zuvor. Kann ich doch statt ein Mal zusätzlich zuhause noch weitere Male durch das Eingepackte genießen und spare mir ein, zwei, drei mal Kochen. Genuss hat aus meiner Sicht auch nichts mit der Menge zu tun. Im Gegenteil, mit der selben Menge kann ich nun öfter genießen. ;)

      Deine Hoffnung auf einen temporären Verzicht und wenn das Normalgewicht erreicht ist einfach dann wie ein Normalgewichtiger zu essen, kann ich verstehen, aber ich fürchte, daraus wird nichts. Wir werden niemals wie ein Normalgewichtiger, der nie adipös war, essen können. Egal ob mit oder ohne OP. Das Übergewicht und die Abnahme und letztlich auch die OP hat unseren Körper und den Stoffwechsel verändert. (Es sei denn vielleicht, Du gibst die Arbeit auf und machst den ganzen Tag Sport...) Aber ich glaube, dass man auch mit weniger Essen glücklich werden kann. Am meisten muss man wohl dran arbeiten, dass einen das gesünder essen dauerhaft glücklich macht, sonst ist durch die OP wohl nicht viel geholfen... :saint:

      Alles Gute Dir!
      Viele Grüße, Tanka

      OP-Vorbereitung mit 139 Kg | Sleeve-OP mit 134 Kg | Ziel erreicht (nach 18 Monaten und 76 Kg Abnahme) mit unter 65 Kg! :D
    • Hallo KnollenGesicht :hallo:

      Es ist eigentlich alles gesagt bzw. geschrieben worden, weshalb ich nur noch ein persönliches Beispiel nennen möchte. Meine OP ist jetzt 17 Jahre her und wenn Jemand nicht weiß, dass ich operiert wurde, fällt es nicht auf. Wir hatten am Wochenende eine kleine Familienfeier und grillten. Zusätzlich hatten wir leckere Zutaten. Ich habe wirklich alles gegessen. Das Schönste ist/war, dass ich satt war, ohne dass ich mich -wie früher- überfressen hatte. Auch wenn ich nicht nur die Sonnenseite von der Adipositaschirurgie kenne und hatte, würde ich es jederzeit wieder machen lassen. Einzige Änderung ist, dass ich es früher angehen würde und das Wissen, was ich jetzt habe, in meine Überlegungen wie und was mit einbeziehen würde.
    • KnollenGesicht schrieb:

      Der Schlauch ist nicht so endgültig, da habe ich noch die Möglichkeit zum Umbau zum Bypass. Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine. Weiß wirklich nicht wie ich es formulieren soll.
      War genau meine Überlegung und ich hab mich für den Schlauch entschieden - jetzt hab ich echte Probleme mit Sodbrennen, mein Gewicht ist auch immer noch im adipösen Bereich - aber ich kann mich trotzdem nicht für den Bypass entscheiden. Noch nicht, final nicht... keine Ahnung, komm wohl auf den Leidensdruck an, den das Sodbrennen noch so verursachen wird.
      Umgebaute berichten auf jeden Fall, dass das angenehme Sättigungsgefühl mit dem Bypass so nicht mehr zu spüren ist und sie dem massiv nachtrauern, für mich noch mehr ein Grund, bei meinem Schlauch zu bleiben.

      Bei beiden OPs kann es zu Unverträglichkeiten kommen und ja, die Portionen sind kleiner als vor der OP, aber es kommt eben drauf an. Wir haben einen Groupon-Gutschein bekommen für einen Restaurantbesuch: Grillteller für zwei, vorweg Suppe - die Portionen waren so gross, dass es für uns 6 Portionen waren und die Hunde trotzdem noch jeder eine Portion Kohlenhydrate futtern konnten. Die Bedienung hat selten dämlich geschaut, als sie zwei quasi fast volle Teller abräumen und einpacken sollte.
      Aber beim Sushi-Essen fällt es kaum auf, weil wir ausgewogen bestellen und eben genussvoll essen. Im HardRockCafe bestellen wir diVorspeise Buffalo Chicken Wings... selbst wenn da 2-3 übrig bleiben, dann lassen die sich gut "verstecken"und das beigelegte Gemüse wird ja sowieso von vielen verschmäht :D

      Die Tage waren wir in einem guten Restaurant, ich hatte Edelgarnelen mit Gemüsegedöns... wäre früher eine viel zu kleine Vorspeise gewesen, war jetzt genau richtig und auch so, dass ich es mir leisten konnte - früher wären mir 15€ für eine Vorspeise viel zu viel gewesen. Mein Mann hatte einen Lachsburger - das Brötchen hat er liegen lassen und der ein oder andere Bissen ist ganz elegant unter dem Tisch gelandet :D
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • ja, korrekt. Sodbrennen und Reflux sind nunmal DIE Hauptnebenwirkungen des Schlauchis... vorher hatte ich gar nix, seit OP vor 2,5 Jahren schon mehrere recht ausgeprägte Gastritis.
      Warum sich heute schon erhängen, wenn es nächstes Jahr noch viel bessere Gründe dafür gibt?



    • Danke @Caprese :) Ich frage, weil ich vor der OP öfter mal mit Sodbrennen zu tun hatte, und danach so gar nicht mehr. Das mag mit Sicherheit auch an der geänderten Ernährung liegen, aber ich hatte schon Sorge nach der OP ohne Protonenpumpenhemmer nicht mehr leben zu können. Letztendlich habe das Pantoprazol bereits ca. drei Wochen nach der OP abgesetzten können.
    • Huhu,

      kann, aber muss nicht. Ich kenne auch Menschen, die umoperiert wurden, weil ihnen versprochen wurde, das Sodbrennen, der Reflux sind dann weg. Und: nix. Alles beim alten.

      Ich denke, da spielen viele andere Faktoren eine Rolle.

      Ich hab einen Schlauch und mit Sodbrennen und Reflux nix groß zu tun. Mal zwischendrin gehabt, ging aber schnell weg.

      LG
      Nicki
    • Bin jetzt 6 Jahre Post OP. Habe mit meinem Schlauche fast 90 Kg weniger und halte das auch. Ich kann alles essen nur eben kleine Mengen. Doch bei Nudeln habe ich meine Probleme. Bei Spaghetti ist die 4 Gabel die Speigabel.
      Sodbrennen so alle 6 Woche mal. Aber so selten, dass ich es nicht für notwendig finde zu beobachten was ich esse. Ich nehme dann ein Pantoprozol 25 und gut ist es.
      Pietro

      Wenn du den Geschmack eines Apfel erkennen willst, musst du hineinbeißen
    • Es wurden dir jetzt schon viele Tipps gegeben.
      Meine OP ist jetzt 11 Jahre her, und ich kenne noch viele von damals.
      Es stellt sich raus, dass je mehr Zeit vergeht, desto geringer sind die Unterschiede zwischen Schlauchmagen und Bypass.
      Kein Körper besteht nur aus dieser OP, es spielen so wahnsinnig viele andere Dinge eine Rolle.
      Eine Ernährungsberatung ist eine Ernährungsberatung ist eine ....
      Sie ist keine OP-Beratung, dass solltest du mit deinem Chirurgen besprechen, und zwar solange bis du dich 100 Prozent sicher fühlst.

      Du irrst nämlich wenn du denkst, eine der beiden Methoden wäre sanfter... es kann so sein, aber es muss nicht. Es hängt auch davon ab wie dein Magen liegt, wie groß er ist, wie es deinen anderen Organen geht usw.
      Schreib dir alle Fragen auf, event. kannst du mit deinem Chirurgen auch Emailkontakt haben.

      Du musst nicht unsicher einer der beiden OP-Methoden zustimmen.

      Und zum Schluss noch mein Wort zum Essen.
      Mein LIeblingsessen als Schwabe war Kässpätzle. Und davon konnte ich wirklich viel essen.
      Jetzt ist es immer noch Kässpätzle, allerdings wenig!
      Es ändert doch nichts am Geschmack wieviel man von einer Speise isst. Es wird doch nicht leckerer nur weil man 2 Teller isst.
      Essen gehen funktioniert natürlich. Erst seit ich Vegetarierin bin wurde es schwieriger, viel schwieriger wie nach meiner OP.

      Und Dumpings sind lästig, falls man welche hat. Überfressen sein war auch lästig oder betrunken sein. Da muss man halt schauen was man tut. Am besten ist vernünftig essen, Dinge die man verträgt, genau wie beim Alkohol (oder man lässt es ganz, sollte als Beispiel dienen).

      lg
      Bärbel
      Du selbst, genauso wie jeder andere im ganzen Universum,
      verdienst deine Liebe und Zuneigung
      (Buddha) :niceday: