Hallo ihr Lieben,
meine Frage geht gezielt an alle, die einmal bewusst esssüchtig waren und diese besiegt haben, egal ob durch eine OP oder nicht.
Wie hat sich euer Lebensinhalt, eurer Alltag gestaltet, als sich nicht mehr alles um die Esssucht (Essen, Diäten, Abnehmen, Hungern, Lesen zum Thema, etc.) gedreht hat? Wie habt ihr euch einen anderen, neuen Lebensinhalt aufgebaut?
Ich bin seit ca. 25 Jahren esssüchtig/essgestört. Ich hatte eine Sleeve-OP.
Jahrelanges kämpfen um die Kilos und noch schlimmer, jahrelanges Kämpfen mit meinem Kopf. Schon morgens nach dem Aufstehen der Gedanke, was könntest du essen? Was kochst du heute mittag? Welche Diät könntest du noch probieren? Welches Buch zum Thema noch lesen? Was könnte ich jetzt noch essen? Welches Video auf YT zum Thema abnehmen habe ich noch nicht geguckt? Wieviel Kalorien habe ich heute gegessen? Wieviele Kalorien habe ich noch übrig? Und so weiter...
Mein ganzer Tag drehte sich von früh bis spät ums Essen. In meinem Kopf ging es immer nur um Kalorien, essen, Fressen, Hungern, Abnehmen. Ich habe das ein viertel Jahrhundert so mitmachen müssen. Habe zeitlebens gekämpft, dass es anders wird und nun habe ich endlich den Durchbruch erreicht, dank zweiter Menschen, die mich in den letzten Jahren begleitet habe. Eine davon ist selbst essgestört und die andere ist meine Freundin und hat Psychologie studiert. Unendlich viele Gespräche und Tränen später habe ich vor einiger Zeit erkannt, wo mein Problem liegt. Warum ich esssüchtig wurde und dass ich heute keinen Grund mehr habe esssüchtig zu sein. Ich habe dann an diesen ganzen Gewohnheiten gearbeitet und sie anfangs umgeleitet, mich also abgelenkt und dann waren sie auf einmal weg. Erst nur einen Tag, dann ein paar Tage und immer so weiter.
Und nun habe ich ein Problem.
Ich habe keinen Lebensinhalt mehr.
Ich bin ins Leere gefallen.
Ich weiß nichts mehr mit mir anzufangen, jetzt, wo das Essen nicht mehr das Thema ist.
Ich freue mich. Auf jeden Fall. Bin so glücklich und erleichtert, aber eben auch in ein Loch gefallen.
25 Jahre Esssucht haben ihre Spuren hinterlassen und durch den Wegfall dieser habe ich nun Zeit übrig. Gedanken übrig. Alltag übrig.
Aber was damit tun?
Ich möchte mir gerne sinnvollen Ersatz suchen. Ich lese ja gerne und viel, aber ich kann nicht den ganzen Tag lesen. Ich bin ja seit 3 Jahren Frührentnerin und habe viel Zeit, die ich bisher mit Essen und Essthemen gefüllt habe. Doch nun? Ich habe einen tollen und lieben Mann, einen super tollen Hund. Und was noch?
Ich bin gesundheitlich noch eingeschränkt, so dass kein Sportverein in Frage kommt und auch kein Fitnessstudio.
Lesen ist schon ein Hobby von mir.
Ich baue mir gerade einen neuen Freundeskreis auf, weil ich mir denke, dass ich einfach auch mehr Kontakte brauche, jetzt, wo ich wieder lebensfroh bin und meine Prioritäten nicht mehr beim Essen liegen.
Wie habt ihr euch verändert?
Was hat sich verändert?
War es für euch auch so schwer, in den neuen, bei vielen ja auch "leichteren" Alltag zu starten?
Habt ihr euch neue Hobbies gesucht?
Oder hat sich bei euch gar nichts verändert?
Lasst mal euren Gedanken freien lauf...
meine Frage geht gezielt an alle, die einmal bewusst esssüchtig waren und diese besiegt haben, egal ob durch eine OP oder nicht.
Wie hat sich euer Lebensinhalt, eurer Alltag gestaltet, als sich nicht mehr alles um die Esssucht (Essen, Diäten, Abnehmen, Hungern, Lesen zum Thema, etc.) gedreht hat? Wie habt ihr euch einen anderen, neuen Lebensinhalt aufgebaut?
Ich bin seit ca. 25 Jahren esssüchtig/essgestört. Ich hatte eine Sleeve-OP.
Jahrelanges kämpfen um die Kilos und noch schlimmer, jahrelanges Kämpfen mit meinem Kopf. Schon morgens nach dem Aufstehen der Gedanke, was könntest du essen? Was kochst du heute mittag? Welche Diät könntest du noch probieren? Welches Buch zum Thema noch lesen? Was könnte ich jetzt noch essen? Welches Video auf YT zum Thema abnehmen habe ich noch nicht geguckt? Wieviel Kalorien habe ich heute gegessen? Wieviele Kalorien habe ich noch übrig? Und so weiter...
Mein ganzer Tag drehte sich von früh bis spät ums Essen. In meinem Kopf ging es immer nur um Kalorien, essen, Fressen, Hungern, Abnehmen. Ich habe das ein viertel Jahrhundert so mitmachen müssen. Habe zeitlebens gekämpft, dass es anders wird und nun habe ich endlich den Durchbruch erreicht, dank zweiter Menschen, die mich in den letzten Jahren begleitet habe. Eine davon ist selbst essgestört und die andere ist meine Freundin und hat Psychologie studiert. Unendlich viele Gespräche und Tränen später habe ich vor einiger Zeit erkannt, wo mein Problem liegt. Warum ich esssüchtig wurde und dass ich heute keinen Grund mehr habe esssüchtig zu sein. Ich habe dann an diesen ganzen Gewohnheiten gearbeitet und sie anfangs umgeleitet, mich also abgelenkt und dann waren sie auf einmal weg. Erst nur einen Tag, dann ein paar Tage und immer so weiter.
Und nun habe ich ein Problem.
Ich habe keinen Lebensinhalt mehr.
Ich bin ins Leere gefallen.
Ich weiß nichts mehr mit mir anzufangen, jetzt, wo das Essen nicht mehr das Thema ist.
Ich freue mich. Auf jeden Fall. Bin so glücklich und erleichtert, aber eben auch in ein Loch gefallen.
25 Jahre Esssucht haben ihre Spuren hinterlassen und durch den Wegfall dieser habe ich nun Zeit übrig. Gedanken übrig. Alltag übrig.
Aber was damit tun?
Ich möchte mir gerne sinnvollen Ersatz suchen. Ich lese ja gerne und viel, aber ich kann nicht den ganzen Tag lesen. Ich bin ja seit 3 Jahren Frührentnerin und habe viel Zeit, die ich bisher mit Essen und Essthemen gefüllt habe. Doch nun? Ich habe einen tollen und lieben Mann, einen super tollen Hund. Und was noch?
Ich bin gesundheitlich noch eingeschränkt, so dass kein Sportverein in Frage kommt und auch kein Fitnessstudio.
Lesen ist schon ein Hobby von mir.
Ich baue mir gerade einen neuen Freundeskreis auf, weil ich mir denke, dass ich einfach auch mehr Kontakte brauche, jetzt, wo ich wieder lebensfroh bin und meine Prioritäten nicht mehr beim Essen liegen.
Wie habt ihr euch verändert?
Was hat sich verändert?
War es für euch auch so schwer, in den neuen, bei vielen ja auch "leichteren" Alltag zu starten?
Habt ihr euch neue Hobbies gesucht?
Oder hat sich bei euch gar nichts verändert?
Lasst mal euren Gedanken freien lauf...