Overstitch - hat es nicht funktioniert?

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    • Overstitch - hat es nicht funktioniert?

      Hallo Ihr Lieben,

      nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Das letzte Jahr war für mich privat und körperlich sehr schwierig, weshalb ich mich von allem sehr zurückgezogen habe und nur noch passiv im Forum war. Gerade sitze ich aber mit einem Panikanfall auf der Couch.
      Letzten Montag habe ich einen Overstitch bekommen, da ich in der letzten Zeit wirklich heftige Unterzuckerungen hatte. Gestern bin ich nach Hause entlassen worden und heute überfällt mich die Panik (ich lebe allein). Ich habe Angst, dass ich irgendetwas kaputt gemacht habe oder dass es nicht funktioniert hat. Die Ernährungsberaterin hat gesagt, ich solle deutlich weniger als 100ml zu mir nehmen. Trinken geht aber eigentlich fast so wie vorher - ich trinke natürlich schluckweise und setze die Tasse nicht an und lasse 100ml auf einmal in mich hinein laufen. Aber auch Joghurt (habe ich im Krankenhaus auch bekommen) oder ein selbst gemacht dünner Lassi bzw. Shake geht gut durch. Ich habe Angst, dass ich aus Versehen schon zu viel auf einmal zu mir genommen habe und die Naht evtl. wieder gerissen ist. Das Hungergefühl, dass mich von Anfang an begleitet hat, ist auch schon wieder da. Das Sättigungsgefühl ist besser geworden, da meine Portionen natürlich sehr klein sind. Vor einer Woche wäre ich bei dieser geringen Essensmenge vor Hunger die Wände hoch gegangen. Seit der OP habe ich auch schon wieder 7 Kilo abgenommen, bin jetzt im Untergewicht (63 Kilo bei 175cm).
      Bitte an die Overstitch-Erfahrenen: wie war das bei euch und welche Vorgaben habt ihr denn von der Ernährungsberatung bekommen? Ich drehe gerade etwas durch

      GlG
      bemari
      GlG
      Bettina :hallo:

    • Das erinnert mich total an die erste Zeit nach der Bypass-OP. Da hatte ich auch ständig Panik.
      Kann es sein, dass die Wunde langsam abschwillt und das Restriktionsgefühl deshalb nachlässt?
      GlG
      Bettina :hallo:

    • HAllo Bemari,

      hast du denn niemandem vom Fach, den du fragen kannst? Das du Angst hast, kann ich verstehen. Aber ich denke, eine kaputte Naht - das merkt man. Das sind nämlich schreckliche Schmerzen. Also, versuche Entspannungstechniken für dich zu finden und dies nicht dein Leben bestimmen zu lassen.

      Liebe Grüße
      Nicki
    • Hallo Nicki,

      vielen Dank für deine Antwort .

      Ich habe vorhin mit einer Cousine telefoniert, die früher Krankenschwester auf einer Gefäßstation war. Sie meinte auch, dass die Naht wohl nicht so schnell reißen kann. Ich werde morgen aber auf jeden Fall versuchen, noch einen meiner behandelnden Ärzte in der Klinik zu erwischen. Am Wochenende ist der nur leider nicht verfügbar und typischerweise bekomme ich solche Panikanfälle immer dann, wenn ich keine Fachkräfte zeitnah erreichen kann .
      Ich habe immer noch echt Angst, aber bin ein klein wenig ruhiger.

      Zur Ablenkung habe ich angefangen, mir einen komplizierten Cardigan zu häkeln - hoffentlich hilft es.

      GlG
      bemari
      GlG
      Bettina :hallo:

    • Hi,
      ganz ruhig.... ich hatte Anfang Juli einen Overstitch..
      Trinken ging von Anfang an recht normal und essen sollten wir die ersten 2 Wochen
      so flüssig das es durch einen dünnen Strohhalm passt.
      Dann noch 4 Wochen etwas dicker... (dicker Strohhalm)
      Menge sollte 150ml sein und 4 Mahlzeiten am Tag.
      Kein rohes Obst. Insgesamt so das keine Last auf die Nähte kommt.
      Ich habe jetzt und auch relativ schnell nach OP wieder ganz normal Hunger und die Portionen sind jetzt wie vorher.
      Nur eben keine Dumpings mehr und auch kein Dauerhunger.
      Mach Dir auch etwas Frischkäse/Sahne etc in Deine Suppen der Kalorien wegen.


      Gruß
      Anne
    • Hallo Anne,

      vielen, vielen Dank für deine Antwort :danke1: . Das beruhigt mich unheimlich, dann habe ich ja nicht wirklich etwas falsch gemacht. Der Tipp mit dem dünnen und dicken Strohhalm ist super. Da kann man sich besser etwas darunter vorstellen. Gerade habe ich mir ein leckeres Zucchinisüppchen gekocht :-) Ich bemühe mich auch langsam und mit Pausen zu essen, außerdem verwende ich nur einen Mokkalöffel.

      GlG
      Bettina
      GlG
      Bettina :hallo:

    • huhu und moin moin,

      ich soll in zwei Wochen einen Overstitch bekommen und bin natürlich sehr gespannt.

      Wie war es mit den Schmerzen nach OP? Ich werde Freitag operiert, soll Sonntag entlassen werden. Kann ich dann am Montag wieder arbeiten?
      OP im UKE am 28.02.13 :119:
    • Hi,
      Schmerzen hatte ich Null. Es wird ja über die Seiseröhre gemacht.
      2 Stunden nach dem aufwachen bin ich herumgewandert und habe mich umgezogen.
      Ich hatte 6 Wochen Flüssignahrung und bin nach 2 Wochen wieder arbeiten gegangen.
      Unterschätze nicht das es eine OP ist und man durch die Narkose nicht direkt 3 Tage später
      ins Büro gehen kann. Offenbach emfiehlt minimum 1 Woche nach OP.
      Derin Kreislauf macht Dir einen Strich durch die Rechnung. Mit Montag eine Woche drauf würde ich es realistisch
      einschätzen.

      Gruß
      Anne
    • Hallo liebe Katzenmutter,
      vielen Dank für den Strohhalmtipp, den ich nicht nur für Overstich-Patienten hilfreich finde. Ich werde ihn auf alle Fälle in meinen SHGs weitergeben. :danke1:

      Liebe Bettina :hallo:

      Ich freue mich wieder von Dir zu lesen, wobei ich selbst in letzter Zeit wenig im Forum war. Erst fehlte mir die Zeit und seit Mitte August bin ich in Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen und warte aktuell auf 2 Operationen AUSSERHALB von Adipositas.
      Ich kann JEDE/N verstehen, der vor einer weiteren/erneuten Zunahme Angst hat, aber ich bitte Dich darum, das Thema Essen, Ernährung und Kilogramm ETWAS lockerer zu sehen. Bitte steigere Dich nicht zu sehr rein. Wie schon gesagt, ich weiß wovon Du sprichst. Es gab schon Zeiten, wo ich im Unterbewusstsein nach jedem 5 Bissen brechen musste. Ich dachte nicht dass die Naht aufgegangen ist, sondern dass die Anastomose zu eng ist. Nachdem es aber Zeiten gab, wo es mit dem Essen und Trinken klappte, sagte mein damaliger Chirurg, dass es entweder klappt oder nicht, aber nicht so wechselhaft ist. Ich spreche hier vom Magenbypass, denn beim Magenband kann es wirklich so wechselhaft sein. Nachdem er mir dann "den Kopf so richtig gewaschen hat", kam das wirkliche Problem an das Tageslicht. Ich hatte im Unterbewusstsein so viel Angst wieder zuzunehmen, dass ich nach ein paar Gabeln brechen musste. Soviel zum Thema, wenn man sich zu sehr hinein steigert.

      Ich kann Dir einige "Techniken" empfehlen, aber wir wissen alle, dass jeder Mensch anders ist. Aus diesem Grund stelle ich ein paar Ideen rein und vielleicht ist die eine oder andere brauchbare für Dich dabei. Auf alle Fälle wünsche ich Dir liebe Bettina alles erdenklich gute und bitte Dich, Dein Leben zu genießen. Es kann sich ganz schnell ändern und es wäre schade, wenn man die gute Zeit nicht richtig genießen konnte, "nur" weil uns der Gedanke Adipositas nicht los lässt. Bitte verstehe meine Worte richtig - sie haben vor allem aktuell einen tiefen Hintergrund, warum ich das so schreibe.

      Tipps zum Entspannen und das Gewicht/Größe "unwichtiger" machen.
      -Kauf Dir etwas schönes (Kleidung, Schmuck etc.), gehe zu einem Fotografen und lasse Dir schöne Bilder machen
      -Triff Dich mit Freundinnen, die Du schon länger nicht mehr gesehen hast. Sie werden Dich vor Neid "auffressen". Ehrlich gemeinter Zuspruch läuft runder wie Öl. Ich habe heute z.B. eine Frau, die neben mir im Aufzug stand, vor allen Leuten gesagt, dass Ihr Style richtig gut aussieht. Sie sah echt top aus. Sie sah mich ganz verblüfft an und man spürte, dass sie nicht nur überrascht war, sondern sich auch freute. Also ran - Du siehst bestimmt auch super aus. Alleine Deine Körpergröße ist genial, auch wenn Du dafür nichts tun musstest :rolleyes:
      -Mache etwas, was Du sonst nicht machst. Nimm Dir ein schönes Buch und lese darin. Stricke etwas schönes, gönne Dir regelmäßig Wellnessabende. Du kannst sie auch kostensparend zu Hause machen
      -Guck Dir schöne Filme am (TV oder Kino) oder
      - gehe einfach im Laub spazieren, wenn es wieder trocken ist und lass die Natur auf Dich wirken. Nicht im Einkaufscenter, wo Du nur Stress und Hektik siehst, sondern wirklich raus in die Natur.

      Egal was Du machst, aber mache es mit Freude und denke kein bisschen an Dein Gewicht.
    • Liebe Ramona,

      vielen Dank für deine lieben Worte :danke1: . Gestern hatte ich die Kontroll-Magenspiegelung und es ist alles in Ordnung - ich darf endlich wieder etwas richtiges essen (kauen kann soooo schön sein ;-))

      Ich versuche wirklich zu einem entspannteren Umgang mit dem Thema Essen und Gewichtskontrolle zu kommen. Es fällt mir nicht immer leicht aber ich glaube, ich bin auf einem guten Weg. Mir ist auch bewusst, warum ich gerade im letzten Jahr in eine Art Kontrollwahn verfallen bin. Im letzten Jahr hat sich vieles - emotional und körperlich - meiner Kontrolle entzogen. Ich habe zwei mir sehr nahe stehende Menschen beim Sterben begleitet Erst ist meine Großmutter gegangen und 5 Monate später musste ich mich nach langer Krankheit von meiner Mum verabschieden (auch wenn man weiß, dass der Moment kommen wird, hat es uns dann doch überrascht, wie schnell es am Ende ging - von der emotionalen Belastung einer 8jährigen Krebserkrankung ganz zu schweigen). Kurz danach fing mein Körper an verrückt zu spielen. Vermutlich eine Kombination aus den beginnenden Dumpings und der völligen körperlichen aber v.a. emotionalen Erschöpfung. Ich habe mich dann wohl einfach auf den Aspekt meines Lebens konzentriert, über den ich Kontrolle ausüben konnte.

      Ich versuche jetzt die Overstitch - OP als eine Zäsur zu sehen - ein Neustart sozusagen, von nun an will ich wieder "leben" und mehr Aktivitäten, Spaß und Freude in mein Leben bringen. Bzgl. Gewicht haben mir Freunde und Familie in der letzten Zeit sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass es Zeit ist mit dem Abnehmen aufzuhören und lieber zu schauen, dass ich nicht mehr ganz so "knochig" unterwegs bin. Mir fehlt da einfach noch eine realistische Selbstwahrnehmung. Auch wenn die letzte BIA-Messung ergeben hat, dass ich keinerlei Unterhautfettgewebe mehr
      habe. Ich sehe einfach noch viel Bauch. Rational ist mir bewusst, dass das überschüssige Haut ist, die mit noch so viel Diät und Sport auch nicht weggehen wird. Nachwievor bin ich auch erstaunt, wenn ich Fotos von mir sehe. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich das sein soll. Hier mal ein aktuelles Foto von mIr:




      Ansonsten setze ich schon einige deiner Ratschläge um: Ich belohne mich regelmäßige mit neuen Klamotten - sehr gerne im 50er Jahre Style. Den fand ich schon immer toll und bin noch immer in der Phase, in der ich meinem Nachholbedarf was Kleidung angeht sehr gerne nachgebe ;-) Es ist einfach toll, endlich in die Klamotten zu passen, die ich früher nie tragen konnte. Sehr gerne betätige ich mich kreativ. Seit 20 Jahren ist mein liebste Hobby Goldschmieden. Daheim häkel ich sehr gerne (aktuell arbeite ich an einem Cardigan mit keltischem Zopfmuster) und seit letztem Jahr habe ich auch das Nähen für mich entdeckt (da bin ich aber immer noch im Anfängerstadium - obwohl mein Bruder und seine Frau zur Hochzeit eine selbstgenähte Patchworkdecke von mir bekommen haben, die gar nicht so übel geworden ist). Ich lese gerne und viel und habe mir fest vorgenommen, mich einer schottischen Tanzgruppe anzuschließen, wenn ich wieder richtig fit bin. Auch die Partnersuche möchte ich endlich wieder aktiv angehen, auch wenn ich mir nachwievor schwer tue, Signale von Männern richtig zu deuten. Da ich die letzten Jahre eher damit verbracht habe, Menschen nicht zu nahe an mir ran zu lassen (wer nah dran ist, kann einen auch verletzen), muss ich das Flirten erst noch lernen - bin wohl das Posterchild eines Spätzünders. Mir fällt es auch noch schwer, Komplimente anzunehmen. Mein erster Impuls ist meist zu denken, man will mich verar....

      Zusammengefasst kann ich sagen, dass es ab jetzt besser werden und bergauf gehen muss. Der Zustand, in dem ich mich im letzten Jahr befunden habe, kann so nicht weiter gehen. Die Umstände waren halt so, aber jetzt wird es Zeit, wieder nach vorne zu sehen. Hoffentlich gelingt es mir, u.U. suche ich mir noch professionelle Hilfe.

      Ganz liebe Grüße und nochmal tausend Dank für deine lieben Worte
      Bettina
      GlG
      Bettina :hallo: