Blutspenden vor der OP sinnvoll?

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    • Blutspenden vor der OP sinnvoll?

      Diese Woche kam ein interessanter Bericht, der mir selbst die Augen öffnete. Es ging um die vielfach benötigten Blutkonserven in den Krankenhäusern bei planbaren Operationen und im Zusammenhang dazu um die allgemein zu geringe Spendebereitschaft bei den Bürgerinnen und Bürgern. Man sprach davon, dass sich vor allem die Kliniken umstellen müssen, damit nicht soviel Blutkonserven benötigt werden. Das begann von den vielfach benötigten Blutbildern, wo der Patient oftmals während seines Krankenhausaufenthaltes mehrfach getestet wird. Die Tests selbst seien wichtig, aber man zeigte moderne Labore, wo mit neuen Maschinen kleinere Blutröhrchen genommen werden und somit der Patient weniger Blut dafür hergeben muss. Blut, was er vielleicht selbst benötigt. Hier sind es sicherlich nur ein paar ml, aber der nächste Fall ist meines Erachtens sehr interessant und sollte vor alle bei Klinken angewandt werden.
      Bevor ein Patient eine geplante OP bekommt, sollte vorher durch den Hausarzt der Hb-Wert überprüft und bei Bedarf therapiert werden, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Blutübertragung um ein vielfaches reduziert wird. Ich sehe es jetzt bei mir selbst. Hätte ich vor ein paar Wochen den Hb-Wert feststellen lassen, hätte ich Eigenblut spenden können. Nachdem dies aufgrund meiner Erkrankungen gar nicht möglich gewesen wäre, hätte ich aber zumindest durch meinen Hausarzt den Hb-Wert durch Infusionen etc. erhöhen können. Jetzt gehe ich übernächste Woche mit einem "gerade-noch-Wert" in die OP und gehe dafür das Risiko ein, dass ich Fremdblut benötige. Wenn nicht bei dieser Operation, dann wahrscheinlich bei der zweiten OP. Ich hatte an alles gedacht - nur nicht daran..
      Allerdings wurde auch darüber berichtet, dass Blutkonserven unter Umständen Nachteile haben können. Dies wird derzeit in Form einer Studie überprüft. Es gab zum Teil erschreckende Zahlen, was passieren KANN, wenn man Fremdblut bekommt. Es war von Thrombosen, Krebs, Diabetes etc. die Rede. Hier kann man wirklich von Fluch oder Segen sprechen. Ich jedenfalls ärgere mich, dass ich es versäumt habe, Eigenblut zu spenden bzw. meinen Hb-Wert rechtzeitig zu erhöhen. Jetzt muss ich froh sein, wenn ich überhaupt zu dem geplanten Termin operiert werde.
    • :nix: Bis heute war bei meinen Operationen nie eine Bluttransfusion nötig. Bei einer, gesundheitlich schwer angeschlagenen Freundin, haben diese Infusionen zu unerwarteten Nebenwirkungen - wie Kreislaufkollaps, sehr hohem Fieber, ja sogar Organversagen , geführt und zwar schon kurze Zeit - nach dem die Blutkonserve angeschlossen war. Sie hatte aber schon im Vorfeld desolate Blutwerte, so dass nur unter großem Vorbehalt, eine Infusion sog. gewaschenen Erythrozyten, angeordnet wurde. Sie ist dann leider auch verstorben, die Ärzte konnten aber keine genaue Ursache finden.
      Wenn nötig, entscheide ich mich unbedingt für eine Eigenblutspende. Im Allgemeinen kann und wird man, Risiken und Nebenwirkungen nie ausschließen können.
      Ich selber darf kein Blut spenden, wegen einer familiär vererbbaren Blutgerinnungsstörung.
    • Ramona die Nachteule schrieb:

      Nachdem dies aufgrund meiner Erkrankungen gar nicht möglich gewesen wäre, hätte ich aber zumindest durch meinen Hausarzt den Hb-Wert durch Infusionen etc. erhöhen können.
      Hallo Ramona,
      welche Infusionen wären denn das gewesen? Den Hb-Wert kann man nicht schnell mit einer oder mehreren Infusionen erhöhen. Welche hast du dir denn da vorgestellt? Wenn dein Ferritin eher niedrig ist/war und dein Hb grenzwertig ist/war, kann man zwar den Hb-Gehalt der Erythrozyten etwas pushen, aber die Blutabnahme für eine Eigenblutkonserve hätte dir vermutlich mehr Eisen wieder entzogen, als dir zugeführt wurde. Eher kurzfristig wäre dein Hb also niedriger als vorher, trotz Eigenblut.

      Um tatsächlich gravierend ins rote Blutbild einzugreifen und die Erythropoese im Knochenmark stark anzuregen, müsste man Erythropoietin spritzen (damit wird gedopt - mehr rote Blutkörperchen, mehr Sauerstoff) . Das wird dir aber im besten Fall ein Hämatologe verordnen und auch nur dann, wenn es dafür eine medizinische Indikation gibt. Die gibt es aber nicht, wenn man nur Eigenblut spenden möchte.

      Fremdkonserven werden einer strengen Kontrolle unterworfen. In welcher Studie wird darüber geschrieben, dass Fremdblut Krebs und Diabetes auslöst? Das glaube ich einfach nicht (und ich habe viele Jahre auf einer Hämatologie gearbeitet, da waren Blutkonserven an der Tagesordnung). Diabetes bekommt man, wenn man die Disposition dazu hat. Man kann ihn durch bestimmte Medikamente auslösen, wenn er latent ist. Die Entstehung von Krebs ist ein äußerst komplexer Ablauf, der mit einem entsprechenden Gendefekt einher geht. Dabei ist aber nicht nur ein Gen defekt, sondern es muss eine ganze Kaskade ablaufen, um daran dann zu erkranken. Thrombosen können mit und ohne Fremdblut nach einer Operation auftreten.

      An deiner Stelle würde ich mich jetzt nicht ärgern. Der Stress, den du dir und deinem Körper dadurch jetzt machst, ist sicher schädlicher als eine Fremdblutkonserve.
    • Das mit der Eigenblutspende wurde in vielen Kliniken schon wieder abgeschafft (bei uns damals auch).
      Je höher der Wert,mit dem Du in eine Op gehst ist,desto unwahrscheinlicher, dass fu Blut brauchst.
      Wenn du aber vorher spendest ist der Wert ja schon niedriger. ...dann kriegt man in den Fall sein eigenes Blut wieder.
      Stand aber bei uns in der Klinik in keiner Relation zum Kosten -Risiko -Faktor
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      Pouchrevision,Neuanlage Gastroenterostomie,sowie Minimizer Gr.2 am 26.1.16 Uni Freiburg Prof.Dr.Marjanovic
    • Mir ging es in diesem Posting nicht um meine Person, sondern rein um die Tatsache, dass immer weniger Menschen spenden, aber weiterhin sehr viel Blutkonserven benötigt werden. Um hier entgegenzuwirken, hat dieser Arzt eine Studie gemacht und ich finde die Aussage von ihm gut, dass der Patient bei einer planbaren Operationen mit einem ausreichend hohen Hb-Wert in die Klinik bzw. zur OP kommt.
      Norbert hat es geschafft, mir den Link zu der Sendung herauszusuchen. Wer also Interesse hat, sich die Sendung nochmals anzusehen, kann es hier machen:

      Gefährliche Bluttransfusionen - Was hilft gegen das Risiko?


      30.10.2017 | 44 Min. | Verfügbar bis 30.10.2018 | Quelle: SWR




      In deutschen Operationssälen werden pro Jahr über vier Millionen Bluttransfusionen gegeben. Seit einigen Jahren verdichtet sich ein Verdacht: Transfusionen helfen zwar Leben retten, können aber auch gefährliche Nebenwirkungen haben.
    • Ramona die Nachteule schrieb:

      Mir ging es in diesem Posting nicht um meine Person,
      Das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen. Du schreibst doch ausführlich, dass du dich ärgerst, weil du keine Eigenblutvorsorge gemacht hast, dass dir dein Arzt doch Infusionen hätte verordnen können, um deinen Hb zu heben. Darauf bezog sich meine Antwort. Dass es immer wieder zu Engpässen bei der Blutversorgung kommt, ist bekannt und auch, dass häufig die Menge an Bluttransfusionen in den Krankenhäusern sehr hoch ist, auch. Die wenigsten Leute könnten eine Eigenblutvorsorge machen, denn dazu muss man gesund sein. Das ist der überwiegende Teil aber nicht. Du auch nicht.
    • Ich habe die Sendung mit meiner aktuellen Situation verbunden, was wahrscheinlich zu den Missverständnissen kam. Trotzdem vielen Dank für die Infos.