Milli's Weg - über's MMK zur OP

Hallo Julia, mit meinen alten Kollegen habe ich keinen richtigen Kontakt mehr. Bin ja am Montag aus der WhatsApp-Gruppe ausgetreten, meine Kollegin hat noch kein WhatsApp (mit dem neuen Smartphone will sie das ändern), aber ein Kollege ist ihr Sprachrohr oder wir wechseln mal eine SMS. Am 15.12. gehen wir zu Dritt Pizza essen, wenn die anderen auf der großen Firmen-Weihnachtsfeier sind. Aber der Rest meldet sich nicht (mehr). Ich mich aber auch nicht.

Heute haben wir in der neuen Halle alle um 13 Uhr Feierabend gemacht und dann wurde zum Einstand von 5 Leuten dick gegrillt. Bin nach einer Stunde los.. werde mit den meisten nicht so richtig warm.. und einigen traue ich vom Bauchgefühl her auch nicht.
Morgen arbeiten habe ich dann auch abgesagt.. brauche ein wenig Abstand.. aber die Arbeit selbst wird gaaaaanz langsam angenehmer. Hangel mich aber immer noch von Feierabend zu Feierabend und Wochenende zu Wochenende.. einzig die bevorstehende OP Anfang des Jahres, treibt mich gerade noch halbwegs an.



Das ist das vorläufige Ergebnis.. demnächst sollen die Tattoos im Nacken und vorne auf der Brust, über Schulter und Oberarm miteinander verbunden werden.. aber erstnal sehen, ob ich demnächst arbeitslos bin und wenn, dann kommt erst der Unterarm.. Oberarm erst nach der OP, wenn der deutlich schmaler ist..

So, heute um 15 Uhr war mein Arbeitseinsatz dann nun endgültig zu Ende. Ich bin abgemeldet.

War direkt nach Feierabend bei meiner Sachbearbeiterin, die hat keinen neuen Einsatz für mich. Bzw. sie hätte was bei Nobilia Küchen gehabt, aber die machen je nach Bereich 2- bis 3-Schichten, da bin ich direkt raus gewesen. Heute Morgen hatte sie meine "Bewerbung" noch an eine andere Firma geschickt, sie glaubt aber nicht, dass ich da große Chancen habe, da ich erst seit 5 Wochen "löte", die wollen aber Jemanden, der auch Löt-Reparaturen machen kann und allgemein mehr Erfahrung darin hat.

Deswegen sind wir so verblieben, dass ich jetzt erstmal 10 Tage Resturlaub nehme, danach bis zum 01.01.19 Überstunden abbaue und wenn was passendes rein kommt, wird sie mich vorschlagen und ich beende den Urlaub dann, wenns passt.

Das mit dem Urlaub finde ich gut, dass der bis Ende des Jahres und über meine Überstunden gehen soll, finde ich ehrlich gesagt nicht so prall.. am 10.12. muss ich zu meiner Neurologin, wenn ich ihr von dem Hin und Her erzähle, wird sie bestmmt vorschlagen, ob sie mich 1-2 Wochen krank schreiben soll (somit würde ich zumind. mein Überstundenkonto etwas entlasten).. weiß nicht, ob ich das Angebot dieses Mal annehmen soll. Die letzten Male habe ich es immer abgeschlagen, aber die letzten Wochen haben auch ganz schön an meiner Substanz gezerrt, so sehr, dass ich an dem Termin auch besprechen möchte, ob es Sinn macht, das AD wieder ein wenig zu erhöhen.. ich bin abgeschlagen, dauermüde, traurig (ok, da weiß ich wo es her kommt), antriebslos, frigide, .. irgendwas ist nicht ok. Das kann nicht nur das Wetter/die Jahreszeit sein..

Arbeit:
Gestern hatte ich ein Vorstellungsgespräch. Ist gut gelaufen. Die aktuell dringend benötigte Stelle werde ich aufgrund der OP am 04.02. erstmal nicht besetzen. Der Vorgesetzte hatte Bauchschmerzen damit, wenn ich jetzt 2 Wochen mit der Einarbeitung beginnem und dann direkt 4-6 Wochen ausfallen würde. Aber es sollen noch 2-3 Plätze geschaffen werden und dann komme ich auf jeden Fall noch der OP in Frage.

Außerdem hat die alte Firma angeklopft und noch mal daran erinnert, dass sie mich nach den 3 Monaten gerne wieder zurück haben wollen.

OP:
Am Dienstag muss ich nach Hannover, 3-4 Stunden OP-Planungsgespräch, Blutabnahme, Narkosegespräch, .. hoffentlich bekomme ich dann auch die Uhrzeit für die OP am 04.02. - würde den Tag gerne halbwegs planen..

Supplimentierung:
Vorhin kam die Postbotin mit meinem Gratispaket von FitForMe mit meinen Vitaminen und dem Eiweiß.

Und am Freitag kommt eine Dame aus Hamburg in die SHG von Bariatric Advantage und bringt auch ein kleines Probepaket mit. Tendiere aber vom Gefühl her zu FFM.

Termine:
14.01.2019 - Massage
15.01.2019 - Henriettenstift OP-Planung
18.01.2019 - Vorstellung Bariatric Advantage
25.01.2019 - SHG
29.01.2019 - Beratung Permanent Make-Up
04.02.2019 - Magenbypass ?

Da ich jetzt in einem Einzelzimmer liege, will ich die Zeit mal nutzen und alles ein wenig sortieren. Ich habe nämlich das ganz große Los gezogen..

04.02.19 - um 11 Uhr war ich pünktlich im Krankenhaus, gegen 12 Uhr habe ich auf Station 3b mein vorläufiges Zimmer bezogen, hab chicke OP-Kleidung und einen mobilen Schrank inkl. Safe bekommen.
Um 13:15 Uhr wurde ich abgeholt und kurz im Aufwachraum geparkt, wo ich kurze Zeit später von Schwester Jennifer abgeholt wurde. Umgebettet auf die Pritsche, alle nötigen Zugänge gelegt und dann war ich schon sediert. Danach erinnere ich mich nur noch, dass ich gegen 16:45 Uhr wach auf der Intensivstation lag. Kein Handy oder so, war aber auch nicht unbedingt nötig, da ich eh viel zu müde war. Herr Franzke war kurz da, hat berichtet dass alles komplikationslos verlaufen ist und wir uns am nächsten Tag zur Visite wiedersehen.

05.02.19 - Visite war gegen 8 Uhr, viele der Zugänge durften abgemacht werden, ich soll direkt mit trinken beginnen und auf Station 6 kommen.. erstmal hat das ca. 4 Stunden gedauert, aber in der Zeit konnte ich mich dann frisch machen und hab das erste Mal geheult. Handy gab's auch nicht für mich.

Dann komme ich endlich in mein Zimmer und wer liegt da? Eine 75jährige Frau.. eigentlich sagte man mir, dass die gleiche Operationen zusammen auf ein Zimmer legen und am Morgen vor mir, war mindestens ein weiblicher Bypass dran, da ging es also schon los. Erste schlechte Nachricht. Die Frau terrorisierte wirklich alles und jeden. Das Personal, die Ärzte, sogar ihre Familie. Und es wurde wirklich mit jedem Tag schlimmer.

An aufstehen, rumlaufen und essen war noch nicht zu denken. Das erste Mal Toilette war eine Katastrophe. Ich habe geschwitzt wie ein Schwein, hatte Druck auf beiden Ohren, Schmerzen am Magen, ... ich war froh, dass ich wieder liegen konnte.

In der Nacht auf den 06.02.19 plötzlich 4 oder 5x Blut-Durchfälle gehabt. Vor der Visite, nach der Visite und am Abend Blut abgenommen.. das Hämoglobin ist rapide abgestiegen, also um 16 Uhr eine Notfall-Magenspiegelung. Hier stellte sich raus, dass oben am Magenrand eine Stelle nicht richtig dicht war. Ob aufgegangen bei Bewegung oder schon nach der OP nicht ganz dicht, kann man jetzt nicht mehr nachvollziehen, aber die Stelle wurde geklebt, also 13 Uhr bis nächsten morgen 8 Uhr wieder Trinkverbot und Kostaufbau verschoben, damit die geklebte Stelle am Magen trocknet.

07.02.19 - Endlich war Visite und ich durfte wieder mit trinken beginnen. Dann hat sich kurz danach erst meine Vene im rechten Arm verabschiedet, das Pantoprazol hing also im Oberarm fest. Der Zugang musste raus und gekühlt werden. Und wenn ich bis heute Nachmittag nicht auf mindestens 1 Liter Wasser komme, legt mir die Ärztin einen neuen Zugang.. aber alle meine Zugänge sind lila, schwarz, grün, .. sie sagt, dass das ziemlich weh tun wird und sie möchte das lieber nicht tun.

In der Zwischenzeit war ich schon alleine duschen, das hat sooooo unheimlich gut. Aber das Anziehen danach war noch mal ein Kraftakt. Hab es bis jetzt noch nicht geschafft, meine Jogginghose anzuziehen.. aber da ich jetzt eh alleine bin ich nicht unbedingt auf die Flur soll, hat sich das ja auch irgendwie erübrigt.

Eine Stunde später kam die Ärztin noch mal rein und macht aus meinem Zimmer, mal eben, ein Quarantänezimmer. Rein nur noch mit Kittel, Handschuhe und Mundschutz und raus ebenso, da sie ein Darmbakterium gefunden haben (in einem Abstrich von Montag!), der für keinen von uns gefährlich ist, außer man hat eine Immunschwäche.. tja und da ich in einem Krankenhaus liege, darf sich das hier natürlich nicht verbreiten. So wurde aus meinem 2-Bettzimmer mal eben ein Einzelzimmer. Und aus meinem Freigang auf dem Flur ein Trauerspiel in meinen eigenen vier Wänden.

Und mein Plan, morgen nach Hause gehen zu können, hatte sich mit der Notmagenspiegelung ja auch bereits erledigt.

Alles in allem haben mein Bypass und ich einen holprigen Start. Aber das Bakterium hat einen Vorteil. Die Omi wurde endlich auf die Station verschoben, wo sie von Anfang an hingehörte. Das war auch mehr als nötig, für alle (unschuldig) Beteiligten und ich kann jetzt machen was ich will. Ohne Kopfhörer Filme gucken und Musik hören, nachts ohne Festtagsbeleuchtung schlafen, .. nur eben alles jetzt alleine.. #einzelkämpfermodus

Ich bin jetzt seit Sonntag, 20 Uhr ohne Essen und so langsam hätte ich gerne mal was zwischen den Zähnen..träume seit gestern von einer Mini-Mozzarella Kugel hoffentlich verschiebt sich der Kostaufbau nicht noch mal auf Samstag.

Ich danke euch!

Sollte ich mir heute aus dem "Katalog der Komplikationen" nicht doch noch etwas aussuchen, darf ich morgen Mittag nach Hause gehen. Wir beginnen gleich mit dem Kostaufbau und dann schauen wir mal.

Meine Tabletten kann ich gut mit Flüssigkeit schlucken, danach muss ich nur einmal Luft rauslassen und dann geht's vom Druck. Ich glaube, ich bin noch zu dumm zum richtigen Trinken. Vorher hatte ich beim Trinken doch auch keine Luft mit ihm Bauch, warum dann jetzt? Naja..

in 4 Wochen soll ich dann zur Kontrolle kommen, den Termin kann ich mir morgen direkt dafür mitnehmen.

Bin gespannt, wie der heutige Tag und die letzte Nacht werden.

Das mit der Luft habe ich trotz Strohhalm. Mittlerweile verzichte ich darauf. Vielleicht beginne ich damit zu Hause noch mal, wenn ich mich komisch fühle. Aber ich mochte noch nie Strohhalme und fühle mich damit so.. krank? Weiß nicht genau.. aber ich werde mal abwarten.

Gerade gab es Schokopudding, ich denke, dass das einer sein sollte.. lecker! Und viel zu wenig. Das Essen gerade klappt(e) deutlich besser als das Trinken. Habe mich gemütlich an den Tisch gesetzt, Handy aus, Mini-Löffel voll genommen und nach jedem Schluck auf ein komisches Gegühl im Magen gewartet. Kam nichts. Abwarten, ob das beim Mittagessen auch so bleibt. Jedenfalls bleibt der Druck im Magen weg.