Lichtblicke

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    • Lichtblicke

      Ihr Lieben,

      ich habe was erlebt, das ich total gerne mit jemandem teilen will, der es irgendwie versteht. Deswegen poste ich es hier im Forum. Vielleicht kennt das ja jemand, oder hat etwas ähnliches erlebt?

      Ich bin am 22. März zum ersten Mal seit über 10 Jahren einfach satt gewesen.

      Vielleicht klingt das total banal, und wahrscheinlich ist es das auch. Ich hätte früher mit dieser Aussage nichts anfangen können. Satt, naja, schön für dich? Aber heute ist es für mich so besonders, daß es mich zu Tränen gerührt hat, und ich heulend auf dem Küchenfußboden saß.
      Über 10 Jahre lang hatte ich ein permanentes schwarzes Loch im Magen, das sich nie stopfen ließ, egal was, wann oder wieviel ich gegessen habe. Es gab hungrig oder "Aua, ich platze, mir ist schlecht...", aber nie dieses Gefühl, einfach nur satt zu sein.
      Ich habe von Leuten nach Bypass / Schlauch gehört, die davon erzählt haben, und ich habe mich so sehr danach gesehnt. Das war auch meine Hauptmotivation, als ich mich wegen des Bypasses informiert hatte, die Gewichtsreduktion stand ehrlich gesagt für mich an 2. Stelle. Und jetzt bin ich da, ohne OP. Es ist immer noch schwer zu glauben, und ich ertappe mich immer wieder, daß ich mißtrauisch in mich hineinhorche.
      Klar hatte ich seither Appetit, oder war hungrig, aber nach dem essen war es einfach gut.
      Adieu, Graf von Krolock...

      Welche schönen, eindrücklichen Erlebnisse haben euer Leben in Bezug auf eure Gewichtsreduktions beeinflusst oder verändert? Gab / gibt es etwas, das euch hilft oder auf eurem Weg geholfen hat?

      Herzliche Grüße,
      Federherz
    • Wie hast du das denn geschafft oder was hat sich verändert?

      Ich bin erst vor Kurzem drauf gekommen, dass ich kein richtiges Sättigungsgefühl habe. Ich dachte, es ist normal, dass man merkt, dass man satt ist dadurch, dass der Bauch spannt oder sogar wehtut. Dass es da noch ein Gefühl vorher gibt, war mir gar nicht bewusst.
      Ich fühle mich zwar nicht ständig hungrig, aber wenn ich esse, dann fühle ich mich erst satt und zufrieden, wenn nichts mehr reingeht.
    • Entschuldigt bitte, daß ich so lange nicht geantwortet habe, wir hatten einen Trauerfall in der Familie. Keinen Nerv auf Internet...

      Tamiko, ja, das klingt sehr vertraut was du erzählst. Ich konnte mich dran erinnern daß ich "früher" (vor mehr als 12 Jahren) während des Essens einfach satt war und die Gabel beiseite gelegt habe. Das war für mich in den letzten Jahren absolut undenkbar. Ich habe eher versucht nur soviel zu kochen, wie auch beim Essen direkt verzehrt wurde, da ich sonst ständig an den Kühlschrank bin und mir die Reste (bzw. das, was für den nächsten Tag vorgekocht war) in die Backentaschen gestopft habe. Teils, weil es einfach gut geschmeckt hat, teils, weil Fressen für den Moment meine emotionalen Löcher gestopft hat, und teils, weil ich einfach wirklich immer hungrig war. Immer.
      (Falls jemand das Musical 'Tanz der Vampire' gesehen hat: Graf von Krolocks 'die unstillbare Gier' war meine Hymne, wenn es um Essen ging.)


      Ich habe meine Ernährung auf Ketogen umgestellt (75% Fett, 20% Eiweiß, 5% Kohlenhydrate), und halte mich an das 16/8 Untervallfasten (in meinem Fall esse ich zwischen 12 und 20 Uhr 2 Mahlzeiten). Das fehlende Hungergefühl scheint an dem hohen Fettanteil in der Nahrung zu liegen, ich habe mich inzwischen mit anderen Ketos ausgetauscht, die haben vom gleichen Effekt berichtet.
      Ich weiß, wie hahnebüchen sich diese Ernährungsphilosophie anhört, wenn man sich das erste (2. und 3.) Mal damit auseinandersetzt. Mir ging das auch so. Weil ich quasi plötzlich all das essen sollte, was ich mir vorher verzweifelt verkniffen habe (Steak, Hähnchenschenkel mit Haut, Butter, fetten Fisch, Ei...). Dazu eben viel Grünes, grünen Spargel, Brokkoli, Kohl, Salat, Avokado,... Aber eben keinen Zucker, kein Getreide/produkte, kaum Früchte (wg. Fruchtzucker) bis auf Beeren,...
      Pro Woche nehme ich seit dem 01.01. diesen Jahres 1 kg ab, und das momentan noch ohne Sport (ich weiß, ich müßte...), letzten Montag war ich auf 140,6 (von 156,5 am 1.1.).
      Es klingt auf's erste hinhören fad, ungesund und unmachbar, aber wenn man sich ein bißchen umsieht (Youtube und Co) finden sich super Rezepte.

      Keto ist bestimmt nicht für jeden; aber ich kann jedem, der auch eher auf Herhaftes als auf Süßes abfährt, wirklich empfehlen, es für 30 Tage zu versuchen.
      Ich wünschte, ich hätte es schon früher einfach mal versucht, aber ich bin super dankbar dafür, daß es jetzt so gut läuft. Ich habe mich seit langer Zeit körperlich nicht mehr so wohl gefühlt.
      (Und ganz am rande: Ketogene Ernährung findet inzwischen auch in der klinischen Krebstherapie Anwendung, da Tumorzellen sich mit Begeisterung von Zucker ernähren. Deswegen wird es auch in der Prophylaxe zunehmend als hilfreich anerkannt. Da unter meinen unmittelbaren Ahnen die meisten an Krebs gestorben sind ist das für mich nochmal ein besonderes Thema.)
    • Ich habe mich auch schon fast5 Monate kerogen ernährt, super damit abgenommen, keinen Hunger gehabt usw.
      Das Problem war nur, dass für mich diese Ernährungsform nicht dauerhaft in Frage kommt und so nahm ich alles, was ich abgenommen hatte wieder zu (+10 Kilo).
      Abnehmen finde ich einfach- die Königsdisziplin ist das Halten und daran bin ich bisher gescheitert. Daher die Op vor bald 2 Jahren.
    • Das kann ich total gut verstehen, julchen16. Mir ging das mit allen anderen Diäten vorher so. In 11 Jahren Fettleibigkeit hatte ich mehrfach abgenommen (mein bestes Ergebnis waren über 30 kg), aber ich habe es nie halten können. Alles wieder drauf plus Extrakilos. Das ist sooo frustrierend.

      Das hier ist mein letzter Anlauf so, wenn das nicht klappen sollte, wird es bei mir auch ein Bypass.

      Aber ich bin momentan super optimistisch, weil ich wirklich nichts vermisse ernährungstechnisch (wir sprechen uns im Sommer nochmal, wenn mein Herz nach frischen Früchten schreit... ^^ ), und sich so viel bessert. Sogar meine Akne ist weg. :rolleyes:

      Aber wie gesagt: Ich denke auch, daß es nicht die perfekte Ernährungsform gibt. Es muß jeder für sich herausfinden, womit er langfristig kann.

      Für welche OP hattest du dich denn entschieden? Und hat sie dir die gewünschten Ergebnisse gebracht?
    • Ich habe über 40 Kilo mit der ketogenen Ernährung abgenommen.
      Ich war vor diesem/ meinem letzten Versuch schon einmal bei meinem AC und habe mich dann für diesen letzten Versuch entschieden- 12 Monate später habe ich dann erneut einen Termin wahrgenommen und im Juli 2016 einen Rny Bypass bekommen. Abgenommen habe ich damit wunderbar von rund 117 kg auf 62/63 kg aktuell. Bis jetzt stellt das Halten kein Problem dar- lebe vermutlich wie viele Normalgewichtige: es gibt Tage, da esse ich mehr, dann gibt es viele Tage, da ist Essen absolute Nebensache und seit ich joggen kann, gibt es überhaupt keinen Stress mehr für mich, wenn ich einen Fresstag habe.
    • Federherz schrieb:

      Ich habe meine Ernährung auf Ketogen umgestellt (75% Fett, 20% Eiweiß, 5% Kohlenhydrate)
      Wieviele Kalorien isst du da dann?


      julchen16 schrieb:

      Abnehmen finde ich einfach- die Königsdisziplin ist das Halten und daran bin ich bisher gescheitert.
      Ich habe noch nie willentlich abgenommen (versucht habe ich es, aber es hat nie geklappt). Konnte daher noch nie testen, ob ich es halten würde... :huh: