Wir sind fast Op-Zwillinge. Bis gestern hätte ich gesagt: hey, läuft alles immer besser, ich kriege das mit dem Essen jetzt hin.

Heute Früh hatte ich einen Bissen Brot (das "erlaubte") zu viel und ich k***e seit 2 Stunden. Der Magen macht komplett dicht, an trinken ist nicht zu denken. Schlecht ist mir, es drückt unangenehm und das soll aufhören.

Was ich sagen will: ich halte es für normal, dass das mit dem Essen und Trinken nicht sofort und mit Fingerschnipp klappt. Es ist eine riesige Umstellung und wir brauchen Zeit dafür.


ABER: wenn es Dir nicht gut geht und Du schon fast nichts mehr runter bekommst, würde ich das am Dienstag auf jeden Fall mit dem AC klären. Wenn es rapide schlechter wird auch mal in der Klinik nachfragen, wo Du operiert wurdest (irgendein Feld-Wald-Wiesen-Arzt im Notdienst wird sich mit dieser sehr speziellen Thematik wohl nicht auskennen...). Vielleicht ist da bei Dir eine Stenose oder irgendwas läuft schief und das muss abgeklärt werden.

Denn es ist klar: wir müssen manches aushalten; das ist der Preis für die Abnahme - aber wir müssen nicht leiden. (Oder zumindest ist das so nicht geplant...)

wieso hast du denn bislang wenig/nichts gegessen?

Hallo @speede2008,

das allerwichtigste vorweg: Du bist definitiv nicht allein, ich denke jeder von uns hat so eine Phase mindestens einmal durchgemacht - das geht wieder vorbei, sei dir dessen sicher.

Das Trinken ist das größte "Problem" - an dem solltest du zu allererst arbeiten. Gibt es irgendetwas, was du problemlos trinken kannst, z.B. Tee oder Kaffee? Oder besteht das bei allen Flüssigkeiten? Wenn ja - schleunigst im AC vorstellig werden.h n

Wenn du bei der Einnahme der Tabletten Magengrummeln bekommst: lass alles weg, was nicht zwingend notwendig ist. Ich selber habe das in der Situation so gehandhabt, dass ich nur Pantozol und die anderen Medikamente genommen, aber die ganzen Vitaminpillen weggelassen habe. (Da ich einen Vitamin-D-Mangel habe, war diese die einzige Vitamintablette, die ich mir einmal die Woche reingeschoben habe) Vor der OP hat uns der Vitaminspiegel ja auch nicht sonderlich gejuckt, oder? Und wenn du mal für ein, zwei, drei Wochen den Kram weglässt, wird die Welt nicht gleich untergehen.

Du schreibst du bist in der Breiphase... Wenn du mit Brei noch Schwierigkeiten hast, reduziere den Brei-Anteil einfach und verlängere ein wenig die Flüssigphase (oder was auch immer du vorher gegessen/getrunken hast). Bei mir ist die OP knapp 5 Monate her, und es gibt immer mal Tage, wo auch mir das festere Essen quasi im Halse stecken bleibt, und ich lege dann freiwillig einen Flüssig-/Breitag ein bis es sich wieder bessert :)

Würde dir gern etwas anderes sagen, aber die Schwierigkeiten, die du mit dem Essen hast, werden dich noch eine ganze Weile begleiten, aber sie werden Stück für Stück weniger. Als ich nach 4 Wochen den Kostaufbau hinter mir hatte, was habe ich da geflucht und innerlich mit mir selbst geschimpft, dass ich die OP gemacht habe. Ich dachte, Essen und ich werden nie wieder "Freunde". Es war eine Tortur, essen zu MÜSSEN, weil der Kreislauf gemotzt hat, und nicht weil ich Hunger hatte.
Man lernt jeden Tag etwas neues, was man gut/schlecht oder überhaupt nicht verträgt - sieh es als persönliche Challenge.

Und chapeau, in so kurzer Zeit 20kg zu entsorgen - das verdient allemal Hochachtung.

Was die Magensäure im Magen angeht: wahrscheinlich ist die Dosierung für dich zu niedrig (Achtung, das schreibe ich jetzt als absoluter Medizin-Laie). Dadurch, dass deine Nahrung jetzt langsam fester wird, wird der Magen mehr Säure produzieren, um den ganzen Kram für die Verdauung vorzubereiten. Das kann den Magen mit seinen frischen Narben zusätzlich reizen - war bei mir auch der Fall. Ich musste bzw durfte dann eine zusäzliche Pantozol einnehmen, so dass es für mich erträglicher wurde.

Das Leben 2.0 ist nicht immer eitel Sonnenschein, es gibt viele dunkle Tage. Und auch wenn du es nicht siehst - dein Körper dankt es dir auch jetzt schon...

Du packst das

Spritzen bekommst du natürlich in der Apotheke...warum sollte das nicht gehen?
S**** auf den Zucker in den Getränken... eh du gar nichts trinken kannst, ist hin und wieder sowas ok.

Ich bin am Anfang auch bei solchen Miniportionen satt gewesen, hab aber spätestens nach drei Stunden wieder eine Kleinigkeit gegessen, weil der Kreislauf nicht so wollte wie ich.

HAllo,

das ist jetzt eine Phase. Dein Körper ist immer noch mitten im Heilungsprozess und dein Organismus stellt sich um.Glaub mir, du wirst wieder normal essen können und auch schneller als dir lieb ist wieder mehr. Versuche die Zeit jetzt zu genießen, auch wenn du das im Moment gar nicht fühlen kannst.

Alles Gute
Nicki

Ich besorge mir insulinspritzen 1ml aus der Apotheke und spritze mir mein b12 auch selbst. Klappt wunderbar.

Hallo speede,
Ach diese Gefühle kenne ich nur zu gut. Das Wichtigste zuerst: ES WIRD BESSER, VERSPROCHEN.
Ich wurde im Oktober 2017 operiert und hatte ähnliche Probleme wie du. Habe auch mit der Entscheidung zur OP gehadert, aber so Stück für Stück verbessert sich die Situation. Es ist halt wirklich kein Spaziergang, das hat mir der Arzt immer gesagt, ich habe es freundlich abgenickt und war dann doch erstaunt...
Aber ganz präzise: ich kann bis heute kein reines Wasser trinken, das liegt wie ein Stein im Magen, also nehme ich ein Fruchtsatgetränk und verdünne es 1:3 oder 1:4. Damit flutscht es runter und ich komme (mit Kaffe und Tee) locker auf 2 Liter.
Zum Pantoprazol hat mir mein Arzt gesagt, dass das Medi nur ca. 3-4 Stunden volle Wirksamkeit zeigt, das hat bei mir überhaupt nicht gereicht. Jetzt habe ich Dexilant 30mg (Dexlansoprazol). Vielleicht gibt es sowas ja auch in Deutschland.
Für die Tabletten habe ich mir ein Wochendosett (wie heisst das jetzt schon wieder in DE??) und so kann ich es gut planen.
GANZ WICHTIG: die (schrecklichen) WLS Optimum immer mit oder nach dem Essen nehmen. (Ich nehme immer 3 Löffel Yoghurt, dann die Tablette und dann den restlichen Yoghurt. (Musste nach der OP auch einige Zeit warten um die Dinger zu vertragen, aber sind scheinbar doch mit Abstand doch die besten, was die Zusammensetzung betrifft.
Und irgendwie kommen auch immer mehr Lebensmittel dazu, die man wieder gut verträgt. Ich esse immer noch sehr kleine Portionen, dafür nehme ich am Morgen 250.ml Milch mit 30 g Proteinpulver in meinen Kaffe. Damit ist schon mal eine gute Basis gelegt.
Es braucht wirklich Zeit, ein Bekannter hat mir auch gesagt, die ersten 6 Monate sind die härtesten, da müssen wir durch.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Swissbee

Ich vertrage kurioser Weise auch kein Stilles, oder Leitungswasser mehr. Habe dann, genau wie du, ein absolut unangenehmes Drücken im Magen. Auch Sprudel kann ich nicht trinken. Bin dann auch recht züging auf Volvic Touch umgestiegen. Das hat 8-12 Kcal pro 100ML (gibt bestimmt auch Sorten die mehr haben, allerdings hatte ich das noch nicht in der Hand). Seitdem klappt es ohne Probleme mit dem Trinken. Leidglich an die kleinen Schlücke muss ich mich noch gewöhnen. Gerne auch DEIT Limonade. Das hat mir zur Zeit allerdings noch zu viel Sprudel. Da sind es allerdings auch nur bis 3 Kcal. auf 100 ML. Das Zitronenzeug schmeckt auch tatsächlich fast wie Sprite und allgemein schmecken die Sachen bedeutend besser als irgendwelche light-Getränke.

Hier mal die Nährwerte:

deit.de/deit-sortiment/naehrwertangaben.html



Was noch ein zusätzlicher Tipp ist, welcher mir persönlich sehr gut geholfen hat: Kauf dir eine Flasche Active o2 und füll dein Getränk um. Ich persönlich finde es bedeutend angenehmer aus einer Nuckelflasche (Keine Ahnung wie sich der Verschluss richtig nennt) zu trinken, als aus einer 1,5L Flasche. Wieso auch immer, so schaffe ich bis zu 3x 0,75L, also über 2 Liter. Wenn ich direkt auf der Flasche trinke kämpfe ich sogar teilweise mit den 1,5L. Hat bestimmt irgendwelche psychologischen Gründe, aber da kenne ich mich definitiv nicht gut genug mit aus. :)

Nach 9 Jahren Schlauch, habe ich immer noch probleme mit trinken, ich vertrage nur Stilles Wasser, aber nicht jede sorte und Kaffee.

Speede ich würde statt Leicht & Cross lieber Quark mit Obst vielleicht Banane essen, da hat man doch etwas mehr Eiweiß. Oder Hütenkäse mit Obst.
Nach und nach merkt man wie sehr das essen einem doch fehlt, es hat bei mir viele Gefühle ausgelöst, Trost, Gemütlichkeit Hilfe in jeder Lebenslage, man muss lernen das essen nicht alles ist.
Ich habe gemerkt wenn ich statt war wenn links oben ein leichter schmerz entstand dann habe ich sofort aufgehört sogar den bissen im Mund habe ich ausgespuckt, sonst wurde ich gleich mit heftigen schmerzen bestraft und müde war ich nach dem Mittag essen oft musste ich mich etwas hinlegen.
Heute merke ich schnell das ich satt bin, ich höre dann auch auf.

Den Schlauch habe ich nie bereut, wer weis wo mein Gewicht heute wäre oder ich selber.

Hallo #Speede,

ich trinke fast alles mit Eiswürfel seit Weihnachten stark verdünnten Eistee mit stillem Wasser und Eiswürfel das geht am besten bei mir und ich bin 9 MOnate operiert, trink das was dir gut tut, ganz ehrlich wer hat vor der OP auf irgendwas geachtet und jetzt sollen wir päpstlicher als der Papst sein, gesundes Mittelmaß ja aber normal Leben ist angesagt nicht von einem Mist in den Nächsten, ist übrigens auch die Meinung meines Psychologen und der kennst sich besonders mit Adipositas gut aus.... also lass die Kirche im Dorf und hör auf Dein Gefühl

Hm, ich denke / merke ja auch, wie viel da auch eigenes Empfinden/Bedürfnisse dabei sind; jeder hat nunmal auch einen anderen Geschmack und mag andere Sachen. Und ich spreche nicht von "Ich esse nur Sahnetorten".

Aber ich habe gerade heute wieder einen Einlauf verpasst bekommen vom Chirurgen und der EB, dass NUR IHRE VORGABEN einzuhalten sind und alles andere würde ich TOTAL FALSCH machen. Den Hinweis, dass andere Kliniken das anders unterrichten (und natürlich IHRE Version für die einzig mögliche Wahrheit halten), habe ich mir dann verkniffen. Als ob wir mit der Op unsere Mündigkeit abgegeben haben und sklavisch nur noch tun dürfen, was der AC sagt.

Wenn ich vorher immer geschafft hätte, nur Karottenschnitze mit einem Hauch Magerquark zu essen, wäre ich ja nicht so dick geworden. Und wegen der Op soll ich jetzt *hexhex* zu einem besseren Menschen mutiert sein???

Ich denke, dass letztendlich jeder Weg individuell ist und es keine Patentlösung außerhalb von "viel Eiweiß, gesunde Kohlenhydrate, gesunde Fette, reduzierte Kalorien" gibt. Und ich hielte es für sinnvoller, MIT dem Patienten eine gangbaren Weg zu finden und ihn dabei zu unterstützen, als gebetsmühlenartig zu sagen


SIE MÜSSEN ABER!!!!!

oder
SIE DÜRFEN ABER NICHT!!!


Ja, bingrad etwas genervt...

war denn deine Gastro in Ordnung, LadyVenus?

oh oh, vor sowas habe ich Angst! Habe keine Ahnung, wie streng und unflexibel mein AC und die EB sind. Werde natürlich versuchen, mich an die Vorgaben zu halten, aber ich merke ja schon bei der EiweißPhase meine großen Schwierigkeiten. Und wenn ich dann nichts falsch machen darf... "Schimpfe" von (vermeintlichen) Autoritäten kann ich ganz schlecht ab. Werde dann ganz klein und heule nur. Kann nicht sachlich diskutieren/argumentieren bei sowas. Mein Muster ist dann, den Kontakt zu vermeiden bzw. abzubrechen, wenn es irgend geht. Und mich selber fertig zu machen. Beides nicht sinnvoll, ich weiß.
Oh, da kommt noch einiges auf mich zu..
Was machst du denn alles "falsch" liebe LadyVenus? Und schaffst du es, diese Kritik in sinnvollen Teilen anzunehmen und die nicht so sinnvollen einfach abzuhaken? Wo wurdest du operiert?

VG Bowski

Alles nicht so verbissen sehen, meine Nachsorge sieht so aus, wie geht es, wieviel abgenommen, schön die Vitamine nehmen und Tschüss!!!!! Keine 10 Minuten, dafür fahre ich drei Stunden , nix Ernährungsberatung, Verhaltensregeln oder so..... Ist eben überall verschieden.