Nicht dick genug, trotzdem krank ... Selbstzahlung Magenbypass?

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    • Nicht dick genug, trotzdem krank ... Selbstzahlung Magenbypass?

      Hallo,

      ich weiß ehrlich gesagt gerade gar nicht, wo ich anfangen soll.

      Ich bin jetzt 40, wiege aktuell um die 117 Kilo bei 1,83m Größe. Ich hatte vor etwa 5 Jahren schon mal an Magen-OP gedacht, aber nach Beratungsgespräch und unzähligen Attesten wieder verworfen, wollte es nochmal so versuchen. Hat auch geklappt ein bisschen, hatte damals 135 Kilo, jetzt also knapp 20 Kilo weniger.

      Ich bin auch Diabetiker und ja, jetzt dürfen alle aufschreien, extrem schlecht eingestellt. Ich bekomms grad nicht hin. Ich hatte zeitweise Werte von über 600, aktuell pendle ich bei 300-350 wenn ich nicht aufpasse.

      Ich komme nicht weiter vom Gewicht runter, ich schaffs nicht. Ich müsste noch 20-25 Kilo abnehmen, das wäre mein Traum. Obwohl noch mehr eigentlich zur Größe passen würde, würde noch mehr scheisse aussehen an mir. War immer großer kräftiger Typ.

      So langsam bekomm ich Angst und noch mehr Angst macht mir, dass ich gerade nichts schaffe. Weder mich um meinen Zucker zu kümmer, noch ums Gewicht.

      Ich habe Probleme mit den Bandscheiben, hatte jetzt schon 2 Mal intensive, große OPs wegen Abszessen (kann durch Zucker begünstigt sein, muss aber nicht, laut Arzt), habe Taubheitsgefühle in den Fingern und insgesamt total unzufrieden mit allem.

      Aktuellstes Problem ist ... ähm, peinlich und Gott sei Dank sind wir anonym ... es will nicht mehr. Ich habe gerade absolute Panik impotent zu werden. Jetzt muss ich sagen, ist es auch aktuell nicht die psychisch einfachste Zeit. Trennung von Ehefrau, demnächst ihr Auszug, Ungewissheit im Job, durch Trennung auch ganz andere finanzielle Situation (nicht wirklich einfacher), mein Gesundheitszustand und so weiter.

      So, meine Hoffnung, gerade was den Zucker, die Rückenprobleme, die Gewichtsprobleme angeht, ist eine Magenbypass-OP. Diese wurde mir schon damals empfohlen, als ich Beratung hatte. So, nun bin ich aber nicht mehr über BMI 35 wie damals. Prinzipiell sehe ich auch nicht sehr dick aus. Eher son gestandener Bär. Aber die Krankenkasse wird es mit Sicherheit nicht übernehmen. Auch gebe ich zu, bin ich ein sehr ungeduldiger Mensch. Jetzt irgendwie nochmal ewige Zeit mit Beratungen (ich weiß wie wichtig die sind) verstreichen zu lassen ... puh ... mir nimmt das die Hoffnung und schürt nur noch mehr Angst. Ich weiß auch, dass viele jetzt denken, boah, 20-25 Kilo ... was ein Luxusproblem ... aber nein, es ist wirklich ein Problem. Ich hab Angst vor der Zukunft. Bin sonst ein lebenslustiger Mensch, momentan aber extrem traurig und hilflos.

      Da ich mit 99,9% Sicherheit wohl keine Übernahme bekommen werde, selbst mit MMK und was weiß ich allem, ich bin halt einfach nicht dick genug, überlege ich, es selbst zu zahlen. Es ist nicht so, dass ich das einfach so kann. Ich müsste mir einen Kredit aufnehmen, aber aktuell bin ich an dem Punkt, wo ich sage ... in 10 oder 15 Jahren brauchste das nicht mehr machen, da haste noch mehr Folgeschäden. Ich denke, wenn, dann jetzt. Vielleicht kann ich jetzt noch einige Krankheiten aufhalten oder stoppen, gerade meinen Zucker und die Knie- und Rückenprobleme. Bin ja ein sportlicher Mensch, aber mir machen die aktuellen Beschwerden Probleme es auszuüben.

      Ich weiß, viele werden mir vom Selbstzahlen abraten, aber gibt es auch welche die sagen, ... hey, ich hab das gemacht, mach es. Oder die einem Mut zusprechen und einen nicht dafür verurteilen.

      Ich will doch einfach nur gesund werden und 1-2 Probleme abschalten. Ich weiß, so eine OP zieht auch Probleme, Pflichten und vor allem Disziplin mit sich. Das ist mir alles bewusst.

      Und hat das schon mal wer selbst gezahlt. Was in etwa hat es gekostet? Und was kostet das Prozedere danach. Untersuchungen, Vitamine, etc ...? Von 6.000-25.000 Euro liest man alles.

      Viele Grüße und sorry, dass ich mich mit meinen Problemen hier auskotzte. Aber wo, wenn nicht hier?

      Dave
    • Hallo Dave und herzlich willkommen.

      Dein BMI liegt ja nur ganz knapp unter 35, daher würde ich mich an ein vernünftiges Adipositas-Zentrum wenden, mit den Ärzten dort sprechen, was machbar ist. Bei deinen Begleiterkrankungen würde ich auf alle Fälle einen Antrag an die KK stellen. Ich finde, in deiner Situation muss man das unbedingt versuchen. Und wenn du vernünftige Ärzte hinter dir hast, dann versuchen die auch alles, dass der Antrag entsprechend begründet ist.
      Beginn 6-monatiges MMK: 11.08.2016, 132,4 kg
      Beginn 3-monatiges MMK: 13.02.2017, 133,0 kg
      Beginn der Eiweißphase: 04.05.2017, 123,3 kg
      Gewicht am OP-Vor-Tag: 17.05.2017, 119,5 kg
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      Wer mich dick nicht will, hat mich schlank nicht verdient!
      Dort, wo man nicht segeln kann, muss man wohl oder übel rudern...
    • Ganz ehrlich, zu dem BMI 35 fehlt dir nur 1 kg, wenn ich das richtig gerechnet habe. Das sollte doch das geringste Problem sein (auch wenn vielleicht nicht ganz die feine englische Art). So musst du nicht selbst zahlen und bei deinen Erkrankungen (habe ich selbst fast alle) finde ich das schon sinnvoll. Gerade die Neuropathien finde ich super unangenehm. Hätte man mir früher gesagt, dass es diese Möglichkeit gibt, hätte ich sie auch schon früher genutzt.
    • Dave schrieb:

      Hallo,

      Ich weiß, viele werden mir vom Selbstzahlen abraten, aber gibt es auch welche die sagen, ... hey, ich hab das gemacht, mach es. Oder die einem Mut zusprechen und einen nicht dafür verurteilen.

      Ich will doch einfach nur gesund werden und 1-2 Probleme abschalten. Ich weiß, so eine OP zieht auch Probleme, Pflichten und vor allem Disziplin mit sich. Das ist mir alles bewusst.

      Und hat das schon mal wer selbst gezahlt. Was in etwa hat es gekostet? Und was kostet das Prozedere danach. Untersuchungen, Vitamine, etc ...? Von 6.000-25.000 Euro liest man alles.

      Viele Grüße und sorry, dass ich mich mit meinen Problemen hier auskotzte. Aber wo, wenn nicht hier?

      Dave
      Hallo Dave,

      JA, es gibt so Leute. Ich bin auch Selbstzahler und spreche dir gerne Mut zu. Ich bin jetzt 6 Wochen operiert und bisher total glücklich und zufrieden.

      Ich habe keine „schlimmen“ Beikrankheiten, sber ich immer wieder ekelhafte Abszesse, grobe Probleme mit den Füßen und vor allem ganz extrem schlechte Luft. Gut ich rauche, aber trotzdem hat das Gewicht mit alledem auch zu tun.

      Für mich war die OP ein Arschtritt, ich bin jetzt schon viel aktiver und total überzeugt, dass ich es nun durchziehe.

      Meine OP hat all ink. 6500€ gekostet, ich war im Ausland. Und ich kann nichts Schlechtes sagen, ich war in jederlei Hinsicht positiv überrascht. Meine Vitamine zahle ich so oder so selber, ich hab alles von fitforme das macht 180€ im halben Jahr, also nur 1€ pro Tag. Die erste Blutuntersuchung hier beim Arzt hat meine Kasse ganz normal übernommen.

      Ich weiß, dass viele Leute es nicht verstehen, aber ich wollte das JETZT und mir war es das Geld absolut wert. Wenn ich lese wie viele Leute hier so leiden müssen während sie auf Antworten warten bei Widerspruch, Klage einreichen müssen etc. - mein Weg wäre das einfach nicht gewesen, ich hab so meine Nerven geschont und eben bezahlt. Ich bin ja auch selber Schuld, dass ich mich so gehen hab lassen und deshalb nicht der Meinung, dass die Kasse das übernehmen muss. Aber mit der Meinung stehe ich hier ziemlich alleine da, das weiß ich.

      Wenn du den Weg gehen willst und das für dich so entschieden hast dann geh ihn - es ist dein Körper und dein Glück und da hat niemand reinzureden.

      Ich wünsche Dir alles Gute :positiv:
    • Nicht dick genug, trotzdem krank ... Selbstzahlung Magenbypass?

      Nur ganz kurz, bin noch auf Arbeit.

      Ich kann das mit dem ungeduldig sehr gut verstehen, dass man es jetzt möchte, ich wollte nicht (nochmal) warten. Ich habe allerdings vor 2 Monaten einen Schlauchmagen bekommen (Bypass wollte ich nicht) und dieser hat mich ca. 7.000€ gekostet.

      Blutbild hat bei mir auch die KK gezahlt.

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    • Hallo Dave

      die Ungeduld kann ich gut verstehen.

      Vorstellen würde ich mich in einem Adipositas Zentrum unbedingt, und zwar mit einem BMI 35. (sonst hats keinen Sinn).
      Dann dürfte das für Dich als Diabetiker kein Problem sein.
      Die nervige "Wartezeit" MMK ist dann 6 monate gefüllt mit Chancen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und sich auf das Leben danach einzurichten, Vorfreude zu genießen usw. Das fand ich dann garnicht so schlecht letztendlich, weil man dann genau weiss, was man will und es sehr gut anderen gegenüber vertreten kann.

      Bei mir hat das MMK letztlich über ein Jahr gedauert, dafür ging der ANtrag glatt durch und ich bin operiert und happy damit.

      Der Quickie z.B. in Litauen ist wahrscheinlich ne schnelle und gute Alternative. Ich hatte das auch angedacht, fand aber nicht schön, dass evtentuelle Folgegeschichten, die auftreten können ( Komplikationen, GallenOP , Bauchstraffung usw in Deutschland dann selbst bezahlt werden müssen. Das finde ich ein sehr langfristiges Risiko. Ich möchte nicht für den Rest meines Lebens bei starken Bauchschwerzen Angst haben müssen, dass es eine teure Sache für mich wird, wenn ich in die Klinik komme.
      124 kg Höchstgewicht 2017
      120 kg OP Gewicht am 4.4.2018
      103 kg am 6.6.2018
      96 kg am 8.7.2018
      82 kg am 31.10.2018
    • So, ich habe jetzt im AC Sachsenhausen angerufen. Termin beim Chefarzt am 16.05.2018.
      Da ich ja wahrscheinlich nicht ums MMK drumrum komme, würde mich mal interessieren, wie das abläuft. Wo macht man das? Oder sucht man sich da die Therapeuten? Wer Bestätigt mir die Sporteinheiten? Und so weiter ...
    • Viel Glück Dave, das wird schon. Wäre meiner Meinung nach auch nicht korrekt wenn die Kasse das nicht macht. Einen Raucher zum Beispiel kann man ja auch nicht nach Hause schicken wenn er krank ist, obwohl er sich das selber angetan hat. Sucht ist Sucht. Wobei ich persönlich die Esssucht am schlimmsten, am schwierigsten zu bändigen, finde. Auf Zigaretten und Alkohol kann man verzichten, braucht man nicht zum Überleben. Essen muss man jedoch, schwierig da dann immer das Maß zu halten und sich selbst zu reglementieren.

      Alles Liebe, das wird schon :thumbsup:
      02.09.2015 Start MMK
      05.04.2016 Abgabe aller Unterlagen MIC
      20.04.2016 Eingang des Antrages KK
      26.04.2016 Mündliche / Schriftliche Zusage
      11.05.2016 Magenbypass - OP
      :laola:
    • Hallo Dave,

      und wenn du das Augenmerk auf deinen schlecht einzustellenden Diabetes legst? War die Magen-Bypass-OP nicht ursprünglich auch für Diabetiker gedacht und erst später ist man drauf gekommen, dass auch das Übergewicht dadurch gut in den Griff zu bekommen ist? Hab jetzt keine Ahnung, ob eine Bypass-OP auch "nur" wegen eines schlecht einzustellenden Diabetes genehmigt wird. Aber das könntest du vllt. parallel versuchen abzuklären.

      Alles Gute!

      LG
      hosta
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      Dez. 2010: 130,1 kg
      OP-Gewicht am 24.08.2011: 121 kg
      leben und leben lassen.....
    • ...hab einfach die S3 Leitlinie (seite 66) im Blick

      adipositas-gesellschaft.de/fil…tion_Therapie_2014-11.pdf

      Beim BMI 35 hängt der Hammer bei Diabetes.

      Du wirst beim ersten Termin gewogen.
      Du solltest 2, besser 3 Liter wasser am Tag trinken. Das ist gesund. Und mit dem gesunden Leben willst Du ja jetzt sowieso anfangen.
      124 kg Höchstgewicht 2017
      120 kg OP Gewicht am 4.4.2018
      103 kg am 6.6.2018
      96 kg am 8.7.2018
      82 kg am 31.10.2018