Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit beantrage ich die Kostenübernahme einer Magenschlauch-Operation (sleeve gastrektomie) zur Behandlung meiner jahrelanger morbiden Adipositas.
Die OP soll im Adipositas-Zentrum in dem xxx in xxx durchgeführt
werden, bei dem ich seit April 2018 in Behandlung bin.
Ich bin 28 Jahre alt und wiege bei einer Körpergröße von 1,80 m momentan 153kg. Das ergibt einen BMI von 46,6kg/m2. Der Body-Mass-Index ist größer als 40 und gehört damit zu Grad III der morbiden bzw. krankhaften Adipositas.

Seit meiner frühen Kindheit leide ich unter schwere Adipositas. Meine Eltern sind auch adipös.
Bereits mit 14 Jahren wog ich 114kg und war bereits in der Spessartklinik in Bad Orb, zur Behandlung meines krankhaften Übergewichtest. Bei einem Kuraufenthalt von 4 Wochen nahm ich ca. 11 Kg ab. Leider ohne langfristigen Erfolg.
Mein Gewicht konnte ich bereits damals nicht reduzieren oder halten, ich erwarb zwischen meinem 14. und 18. Lebensjahr auch das Rettungsschwimmabzeichen in Gold, trotz des starken Übergewichtes (Gewicht 130-140Kg).
Mit 18 Jahren wog ich 140Kg und zog alleine von meiner Heimat (Bundesland1) nach xxx(Bundesland2).
Dies nutze ich als Chance mein Leben neu zu gestalten.
Hier in Bundesland 2 fand ich auch meine damalig Freundin, das Gewicht ließ sich trotzdem nicht reduzieren durch etliche versuche.
Ich fing an Regelmäßig über einen längeren Zeitraum in ein Fitnessstudio zu gehen, meine Kondition stieg mein Gewicht leider auch. Nach 6 Jahren ging unsere Beziehung in die Brüche und seitdem bin ich Single. Es fällt mir zunehmend schwerer neue Menschen kennen zu lernen.

Bereits 2011 suchte ich Hilfe im xxx in xxx und ließ mich zwecks einer Adipositasoperation beraten. Hier wurde auch ein Gutachten erstellt. Die Operation wollte ich damals nicht, da ich mich nicht bereit fühlte und erst einmal den weg ohne einen chirurgischen Eingriff angehen wollte. Da dies wirklich das letzte Mittel der Wahl sein sollte.

2016 hatte ich einen Bandscheibenvorfall, dieser ist nicht operativ behandelt und wird mit manueller Therapie behandelt.
Immer wieder versuchte ich durch Diäten mein Gewicht zu reduzieren, es schlug aber oftmals der Jojo-Effekt zu.
Somit kam ich im laufe der Jahre auf mein derzeitiges Gewicht von 151 Kg.

Vom 01.09.2017 bis zum 28.02.2018 besuchte ich regelmäßig ein ortsansässiges Fitnessstudio in xxx , hier blieb der Erfolg der Gewichtsabnahme vergebens. Eine Bescheinigung über die regelmäßigen Besuche liegt bei. Mein Gewicht betrug zu diesem Zeitpunkt ca. 152,5Kg

Im Zeitraum von Ende Februar 2018 bis April 2018 versuchte ich durch Umstellung meiner Ernährung mein Gewicht zu senken, dadurch reduzierte sich mein Gewicht um nur um 4 Kg.
Ein Komplettverzicht auf Zuckerhaltige Getränke wurde in dieser Zeit eingehalten. Begleitet wurde dies durch regelmäßiges Schwimmen (2-3 mal die Woche), welches ich bis heute fortführe.

Leider gab es dort auch viele Negativerfahrungen, als Beispiel: Duschte ich mich nach dem Schwimmen ab dort kam ein Vater mit seinem kleinen Sohn(ca. 4-6 Jahre alt) vorbei und der Sohn sagte:“ Oh guckmal Papa der hat aber einen ganz schön dicken Bauch“ der Vater sagte nur zu seinem Kind: „Da siehst du was passiert wenn du immer soviel Schokolade isst, dann wirst du auch so dick“

Ich sehe die Operation als ultima Ratio auf meinem Leidensweg.

Zurzeit besuche ich die Adipositas-Selbsthilfegruppe am xxx.
Ich nehme auch an der Ernährungsberatng in xxx teil.

Ich möchte nicht mehr der dicke oder der fette sein. Ich werde oft gehänselt und nur auf mein Gewicht beschränkt.
Im Sommer habe ich auch mit Problemen am Unterbauch zu kämpfen, da dort bei Bundhosen mit Gürtel, die Gürtelschnalle am Bauch sich reibt und ich dort immer wieder nässende und offene Wunden bekomme.
Ich arbeite derzeit in der Vermietung von Baumaschinen, dort ist mein Tätigkeitsschwerpunkt Kundenbetreuung, Disposition und Wartung der Maschinen.
Mein Gewicht macht mir auch zunehmend bei der Arbeit immer mehr Probleme, das sitzen auf einem normalen Bürostuhl ist nicht mehr möglich, da dieser nicht die erforderliche Breite besitzt damit ich rückenschonend am Arbeitsplatz sitzen kann. Das Treppensteigen, sowie das Aufsitzen auf Kompaktbaggern macht mir immer mehr Schwierigkeiten. Die Wartungen an den Maschinen sind für mich auch sehr schwer, da ich teilweise unter die Maschinen muss oder auch in die kleinen Kabinen rein muss um dort was zu reparieren.

In meiner Freizeit bin ich sehr aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr xxx . Dort bin ich trotz meines Gewichtes gut angesehen. In der Feuerwehr besetze ich die Position neben dem aktiven Dienst als Funkwart.
Es gibt aber auch in der Feuerwehr Tätigkeiten die mir schwer fallen, auch wünsche die ich leider mit diesem Gewicht leider nicht erreichen kann.
In Einsätzen fahre ich oftmals nur mit der Einsatzleitung raus, da ich keine arbeitsmedizinische Untersuchung(G26.3) habe und dadurch als Atemschutzgeräteträger, aufgrund meines Gewichtes, nicht tauglich bin.
Um mich bei der Feuerwehr aktiver einsetzen zu können ist es zwingend notwendig mein Gewicht zu reduzieren. Mein Wunsch bei der Feuerwehr ist es ein Leistungsabzeichen ablegen zu können, dies bleibt mir aber leider verwehrt da ich die erforderliche Ausrüstung (Sicherheitshaltegurt) nicht ordnungsgemäß tragen kann und dort die größte Größe zu klein ist.
Die Einsatz- und Ausgehuniform wurde extra von einer Schneiderin um genäht.
Ich würde gerne noch aktiver und qualifizierter in meiner Freizeit, ehrenamtlich, Menschen helfen!

In der Operation sehe ich eine große Hilfestellung, mein Kampf gegen das Gewicht und Folgeerkrankungen anzusagen!
Bitte berücksichtigen Sie die menschliche Komponente bei Ihrer Entscheidung.

Mit freundlichen Grüßen

Anlage:
- Gutachten Marienhospital, inkl. OP-Vorschlag
- Psychologischen Gutachten
- Stellungsnahme eines niedergelassenen Orthopäde/Unfallarzt/BG-Durchgangsarzt
- Befund Diagnostische Radiologie Stuttgart
- Stellungsnahme aktueller Hausarzt
- TSH Hemmtest
- Bewegungsprotokoll
- Bescheinigung vom Fitnessstudio
- Schreiben vom 20.01.2011 Krankenhaus Bad Cannstatt
- Bericht über stationären Aufenthalt in der Speassartklinik Bad Orb