Ich bin jetzt leider auch dabei (+ 20 kg)

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    • @Ort0815

      Jeder dieser Punkte ist ein schlimmes Zeichen für krankhaftes Verhalten, von Sucht wird dann gesprochen wenn mindestens drei der Kriterien oben erfüllt sind, die Grenze zwischen Genug und Sucht ist dabei fließend.

      Also angenommen Esssucht würde in diesen Katalog aufgenommen werden, und dabei wird sich an Alkohol oder Drogen orientiert, und zum Beispiel die 6 Punkte übernommen, also 1.Starker Wunsch oder Zwang ...2.Kontrollverlust...3.Absinenzverlust....

      Dann wären bei mir mehr als drei Kriterien erfüllt und meiner Meinung nach wäre ich also süchtig....

      Bei Bing Eating und Bullimie Nervosa ist die Politik schon weiter...Esssucht wird deswegen nicht aufgenommen weil die Folgekosten sonst immens wären und dass will die Lobby und die Politik nicht...und dann gibt es auch noch die Zuckerlobby, dass sind die vollen bad boys...
      :135:
    • @Fender

      Der verlinkte Beitrag ist schon ok. Natürlich kann man seine Hormone durch Ernährung beeinflussen, aber das Gen, welches z. B. für die Insulinproduktion zuständig ist, kann man nicht durch Verhalten ändern und das hast du in deinem ersten Beitrag in etwa geschrieben. ;)

      Dass Krebszellen aggressiv sind, stimmt zum Teil. Sie überwuchern gesundes Gewebe, haben meist eine sehr hohe Replikationsrate. Es gibt aber auch ausgesprochen langsame Tumorarten, die jahrelang vor sich hin dümpeln, bevor sie Probleme machen. Aber nicht jede Krebszelle hat sehr viele Mutationen. Es genügt schon eine einzige genetische Veränderung, die sich dann repliziert und der Tumor ist da. Genau da setzt die Gentherapie an und zwar mit monoklonalen Antikörpern, die sich in diese Fehlexpression von mutierten Genen einschleust. Aber das alles ist so etwas von off Topic, dass ich die Tipperei jetzt besser bleiben lasse. :sorry:
    • Fender schrieb:

      von Sucht wird dann gesprochen wenn mindestens drei der Kriterien oben erfüllt sind
      Ich erkenne mich da in 1 - 3 wieder, aber nicht nur in Bezug auf Schokolade, wo man ja häufiger von Sucht spricht, sondern auch in Bezug auf Essen allgemein (zu große Portionen, nicht aufhören können).
      Normalerweise denkt man, man kann nur nach etwas süchtig werden, was auch Suchtmittel ist (Drogen, Alkohol, Zigaretten...), aber offenbar kann es ja alles mögliche sein, jede beliebige Verhaltensweise oder jede beliebige Substanz, die einem individuell irgendein positives Gefühl verschafft.

      Suchttherapeuten können doch auch Verhaltenstherapeuten sein, oder?
      Es ist ein guter Hinweis von dir, dass man vielleicht in die Richtung mehr schauen müsste, dass sich ein Therapeut mit Suchtproblematik auskennt. Die Frage ist dann nur noch, ob ein Therapeut, der sich sonst mit Alkohol- oder Drogensüchtigen beschäftigt, überhaupt einen Übergewichtigen aufnehmen will??
    • Das ist ein spannendes Thema, mit dem ich mich auch auseinandersetzen möchte.
      Mein größter Wunsch : Nie wieder dick sein und nie wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen.
      Wie kann ich das schaffen ?
      Startgewicht 113,6 kg im Juli 2017- Op-Gewicht 104 kg am 30.8.17 und aktuell 62 kg

      Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. (Oscar Wilde )

    • Stine89 schrieb:

      Das ist ein spannendes Thema, mit dem ich mich auch auseinandersetzen möchte.
      Mein größter Wunsch : Nie wieder dick sein und nie wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen.
      Wie kann ich das schaffen ?
      In dem du an deinem Verhalten arbeitest.
      Auf psychologischer Ebene.
      Aber auch auf gedanklicher Ebene.
      Erkenne, wann und warum du zuviel oder falsch isst und finde heraus, was du stattdessen tun kannst - als zu essen.
      Ich habe es letztlich ohne psychologische Hilfe geschafft, aber mit viel Literatur, Austausch mit Gleichgesinnten und unendlich viel Arbeit an mir selbst und an meinem inneren Kind, wie du hier im Thread auch nachlesen kannst. Zugute kamen mir natürlich vorherige psychologische Therapien, die mir zwar allesamt gar nichts brachten, außer Krankheiten, Suizid und Übergewicht, ABER, ich habe dadurch viel psychologisches Wissen bekommen und habe es, im Gegensatz zu meinen Therapeuten, richtig bei mir angewandt.
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
      Mein Bypass-Tagebuch
    • Danke Tanni für deine Antwort.
      Bei einem Therapeuten oder Psychologen war ich noch nie.
      Ich werde mich aber weiter in das Thema einlesen .
      Es bleibt spannend.
      Startgewicht 113,6 kg im Juli 2017- Op-Gewicht 104 kg am 30.8.17 und aktuell 62 kg

      Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. (Oscar Wilde )

    • Hallo Zusammen,

      AUCH ich gehöre zu den Langzeitoperierten. Leider auch mit gut 20 kg Gewichtszunahme in den letzten Jahren.
      Bin im Frühsommer zum Checkup gewesen. Pouch ist klein und ok. Blutwerte ok.
      Auch ich kann die Finger nicht von ungesunden Lebensmitteln lassen. DUMPING kenne ich nicht und meine Portionsgrösse ist auf eine normale Erwachsenenportion angewachsen.

      Ich kann essen ohne Sättigung. Nur in ganz seltenen Fällen macht mein Magen nach kleinen Mengen dicht.

      Das LIPÖDEM, die Wechseljahre und viel zu wenig Sport in den letzten 2 Jahren haben auch ihr Nötiges dazu getan. Kalkschulter und angerissene Bizepssehne würden inzwischen operiert. Jetzt muss ich die ständig entzündeten kleinen Wirbelgelenke meiner Kreuz und Steissbeingegend noch in den Griff bekommen, damit ich wieder ordentlich laufen kann.

      Dr. THALHEIMER hat mit eine Ernährungsumstellung mit z. B. Intervallfasten empfohlen. Ausserdem meint er, 12 JAHRE nach OP immer noch mehr als die Hälfte der Gewichtsabnahme gehalten zu haben, sei doch ein grosser Erfolg.

      Ich möchte aber wieder wenigstens 10 bis 15 kg abnehmen, nur mein innerer Schweigen und steht mir im Moment noch sehr im Weg

      Liebe Grüße
      Conny
      Liebe Grüße :positiv:

      Conny

      ---------------------------------------------------
      Alles, was du bist, alles was du willst, alles, was du sollst,
      geht von dir selbst aus. [SIZE=7] J. H. Pestalozzi[/SIZE]
    • Hallo ihr Lieben,

      auch ich gliedere mich in den Bereich der langzeitoperierten "Versager" ein.

      2007 mit Magenband habe ich tatsächlich von 150 kg auf 80 kg die Abnahme geschafft, allerdings damals schon mit viel zuviel Essen aber gleichzeitiger Übergeberei.

      Ich habe mir nie wriklich eingestanden dass das nicht der richtige Weg war, da ich ja abgenommen habe und für die Ärzte war ich Vorzeigepatientin. Man muss ja auch nicht alles berichten, so erfuhren die nie von meinen mindestens 10 Übergebungen tagtäglich. Während dem Essen mind. 3 Mal zur Toilette um wieder Platz zu machen und weiter essen zu können. Wie krank war das.
      Irgendwann nahm ich natürlich trotzdem zu und das Band verutschte auch und wurde entfernt.
      Natürlich hatte ich ja in keinster Weise meine Ernährung umgestellt und nahm in schneller Zeit viel zu.

      Nach einigen Monaten bei ca 130 kg bekam ich dann den RNY Bypass in Offenbach. (2014)

      Die Abhnahme verlief recht schleppend. Ich vertrug alles und auch von den Portionen her war es für mein Befinden doch sehr viel was ich essen konnte.

      Da ich aber es mir und allen beweißen wollte dass ich das auch kann habe ich es tatsächlich auf ca. 113 kg geschafft und hier stehe ich und nichts passiert mehr.

      Mittlerweile wurde ich auch einem Zwerchfellbruch und einem blind Loop operiert aber auch hier hatte nur die Flüssigphase danach etwas Erfolg und mit normalen Essen nahm ich das auch zu.

      Dumpings habe ich von zuviel Süßem oder zuviel Essen generell aber nicht massiv,

      Essen kann ich normale Portionen und leider könnte ich nach 2 Stunden gleich wieder eine normale Portion essen. Es ist ein tagtäglicher Kampf um nicht wieder nach oben zu steigen.

      Ich habe auch irgendwie keine Kraft mehr um irgendwelche Diäten oder irgendetwas zu machen. Wenn es wieder 2 kg mehr werden gehen die dann auch wieder irgendwie runter. Und ich habe Angst davor dass das irgendwann nicht mehr so ist.

      Ich muss auch dazu schreiben daß bei mir nie ein MMK erforderlich war. Damals war ich in Würzburg, die machten die Untersuchungen, es wurde eingereicht und gut war. Nur zur Info mit 1,80 m und 150 kg und keinen Begleiterkrankungen war ich auch nicht der Extremfall für eine bariatrische OP. Im Nachhinein wünschte ich mir es wäre nicht ganz so einfach gewesen.....

      So nun wisst ihr auch über mich Bescheid. OPs will ich eigentlich keine mehr weil die müssten bei mir im Kopf stattfinden........

      Liebe Grüße
      Anja
    • Hallo Bigmom,

      hast du denn auch eine Therapie bekommen wegen deinem Essverhalten? Es erinnert ja ein bisschen an Bulimie mit dem Übergeben.

      Ich selbst bin nicht operiert, aber ich glaube, ich hätte auch ein großes Problem damit, nicht mehr jederzeit auch mal mehr essen zu können, wenn es mich überkommt, weil das bei mir eine psychologische Funktion hat.
      Vielleicht ist das bei dir auch so, und dann müsste man ja auch schauen, wie man das verändern kann, oder wie man das Essen mit etwas anderem ersetzen kann, damit du nicht mehr darauf angewiesen bist.
    • Hallo,

      Mit 1,80 und 113 kg bist Du ja nicht sehr "mopsig". Kannst Du nicht erstmal versuchen das Gewicht zu halten und Mal Luft holen. Therapie weiss ich nicht inwieweit die wirksam ist, das muss man ausprobieren. Vielleicht macht eine Reha in einer guten Klinik auch Sinn. Etwas nimmt man ja immer mit.
      Liebe Grüsse Heike ...... und @llseits einen schönen Tag :katze:
    • Hallo Tamiko,

      Therapien..... hab ich alles dann versucht, allerdings ohne irgendwelche nennenswerte Ergebnisse. Es ging bisher kein einziger auf die Problematik Esssucht/Fresssucht.... ein. Lustigerweise kam dann auch schon der Kommentar, oh, da weiss ich nicht so Bescheid da sollten Sie sich einlesen...... war dann ganz lustig. Wir waren dann immer beim Thema Kindheitsbewältigung und sogar Richtung Depression (ja hat meine Mutter seit über 40 Jahren!!! und es war ihre Therapeutin) Wurde dann aber doch recht schnell ausgeschlossen.

      Bulimie kann ich zu 100% ausschliessen. Nach der Magenbandentnahme musste ich mich kein einziges Mal mehr übergeben.........

      Ich esse (grase) wenn ich zum Beispiel einen blöden Fall auf dem Schreibtisch liegen habe...... oder wenn es mir langweilig ist oder wenn ich mich belohnen will oder, ach ich finde tausende Ausreden..... ich weiß was ich falsch mache aber etwas dran ändern.......

      Laut den Therapeuten und auch Ernährungsberatern habe ich keine Essstörung (!!!!?????)

      Und das Essen ersetzen habe ich alles probiert, wahrscheinlich nicht alles was es gibt aber sehr vieles. Geholfen hat mir komischerweise das Stricken oder dann wieder das Rauchen... Meine Hände waren beschäftigt..... Jetzt rauche ich nicht mehr und stricken mag ich auch nicht mehr.... irgendwann finde ich das Richtige für mich.

      Liebe grüße
      Anja


      Hallo Heike,

      ja du hast recht ich bin bei weitem nicht mehr sehr mopsig. Aber ich war bei 80 kg, das hatte ich gedanklich noch nie. Ich war schon immer extrem dick und nach dieser Zunahme fühle ich mich wieder so richtig dick.

      Bestes Beispiel wir waren im Europapark und ich habe bei jeder Achterbahn gefragt ob ich da reinpasse.........
      Die haben schon blöd geschaut, aber was die liebe Psyche mit uns macht.....

      Mein Beine sind nach einer Oberschenkelstraffung voll Wasser und eigentlich dicker wie je zuvor. Einen Hinternhabe ich durch einen Bodylift gar nicht mehr dafür Flanken und Oberarme ohne ende...... Das ist jetzt jammern auf hohem Niveau und eigentlich müsste ich echt zufrieden sein aber ich bin es nicht wirklich.

      80 kg will ich gar nicht mehr wiegen das war mir viel zu stressig. Ich war genervt, motzig und nie gut drauf. Ich denke da hat mir meine Schutzschicht gefehlt.

      So 90 kg bis 95wären ok, dann bin ich ja wieder quasi bei den 20 kg zuviel ;-)

      Und Rehaklinik....... erstens bin ich selbständig.. (gute Ausrede für fast alles) und zweitens gebe ich dem eigentlich von vorne herein keine Chance und dann hat es auch wirklich keinen Wert. Das was ich bisher alles mitgemacht habe (erste Abnehmkur mit 9(!) Jahren im Schwarzwald dann wieder Klinik mit 12.... und immer weiter. Es hatte nie Erfolg.

      Liebe Grüße
      Anja
    • Nikolausi schrieb:

      völlig off Topic

      Fender schrieb:

      Die Gene können durch neues Verhalten mit der Zeit zum Glück verändert werden (neueste Forschung, hat mich auch überrascht dass sich Geninformationen durch Replikation verändern im Laufe der Zeit und das in Abhängigkeit des Verhaltens, aber das ist eine gute Neuigkeit)
      Hallo @Fender
      Die Quelle dieser absurden Behauptung würde mich sehr interessieren.

      Könnte man seine Erbmasse durch Verhalten ändern, hätte das ungeahnte und auch katastrophale Auswirkungen. Auf der anderen Seite würde sich die Frage stellen, warum Krebspatienten nicht einfach ihr Verhalten ändern, um sich selber zu heilen. ?( Die ganze Krebsforschung, die sich mit Genetik befasst, wäre dann obsolet, wenn es doch so einfach ist in seine Genetik selber durch Gedanken und Verhalten einzugreifen.

      Eine Replikation ist eine 1:1 Abbildung, nicht nur in der Kunst, sondern auch beim geteilten DNA- oder auch RNA-Strang. Tritt da eine Veränderung auf, wäre das eine Mutation, die sich dann repliziert. So kann man blaue Wellensittiche rosa färben oder in rote Blüten gelbe Blumen einbauen. Nur beim menschlichen Genom funktioniert das nicht so einfach und schon gar nicht durch positive Gedanken. Gut möglich, dass in 100.000 Jahren die Weisheitszähne weg evolutioniert sein werden, aber die Behauptung, dass man mit einem veränderten Verhalten sein Genom beeinflussen kann, ist so absurd, dass mir fast die Worte fehlen.
      Hallo Nikolausi,
      ich glaube du verwechselst da etwas. Worauf Fender sich bezog nennt man Epigenetik. D.h. dass sich bestimmte Erbinformationen durch äußere Einflüsse z.B. Stress verändern. Nachkommen bekommen eine veränderte Stressverarbeitung vererbt. Die hormonelle Achse des Nachkommen verschiebt sich hin zu einer erhöhten Cortisol-ausschüttung mit sämtlichen daraus erwachsenden Folgen für die Stressverarbeitung, was eben auch zu einem veränderten Essverhalten führen kann. Und ganz nebenbei finde ich es keinen schönen Ton einem anderen Forums-Mitglied "Absurdität" bei seinen Beiträgen vorzuwerfen.
    • Hallo,

      Ich würde 2013 operiert und hatte dann von 124 kg aud 63 kg abgespeckt. Dann hatte ich wieder 4 kg zugenommen. Das könnte ich dann halten bis voriges Jahr, dann hätte ich nochmal 3 Urlaubskilos drauf. Die einfach nicht weichen wollten. Wegen eines dauerndes Refuluxes würde ich jetzt zu einem Bypass umgestellt. Das hat mich jetzt wieder auf 68 kg gebracht. Ich wollte nie wieder die 7 davor haben und dann war es doch passiert. Ich denke, das es so eine „Bauchkopfgeschichte“ ist. Ich dachte ich hätte mit der OP alles gemacht, dass das nicht mehr passiert, habe aber nicht bedacht, dass der Kopf auch „mitgenommen“ werden muss. Wenn ich mir anschaue, wie ich mich am Ende ernährt habe, gräuselig. Ich hatte mich aus dem Forum abgemeldet, weil ich dachte, brauche ich nicht mehr. Das war eine grasse Fehleinschätzung. Nach der OP geht es eben nicht von alleine. Das weiß ich jetzt auch. Aber ich würde sagen es ist ein Fehlverhalten, man wird dadurch nicht zum Versager. Das sehe ich so nicht.
    • Der Grund, warum ich so selten hier bin ist der, dass ich mit meinen eigenen Dämonen kämpfe. Meine Wiederzunahme ist ausgesprochen moderat, allerdings hatte ich ja auch gar nicht so viel abgenommen. Ich bin immer noch an der Grenze zu meinem Zielbereich aber mein Verhalten war außer Kontrolle geraten.
      Mein Höchstgewicht waren 132 Kilo, durch VT runter bis auf 124,8 was dann auch mein OP Gewicht war. Mein niedrigstes Gewicht waren 82 Kilo, kurzzeitig nach der Bein-Straffung mal 80 aber das konnte ich nicht halten. Hab dann schlagartig innerhalb einer Woche 4 Kilo draufgepackt und dann hat es sich hochgeschaukelt bis auf 87. Kurz blitzte auch mal die 88 auf.

      Wenn man bedenkt, dass ich pro Tag ca 80-90g Zartbitter-Nuss-Schokolade verdrückt habe über lange Zeit, ist das schon fast ein Wunder. Kuchen, Eis, Latte Baileys (Tassimo) kam ja noch öfter mal obendrauf. Sport hasse ich nach wie vor, da gibt's also auch keinen Ausgleich.

      Vor der OP und das erste halbe Jahr danach hatte ich VT, habe viel gelernt aber ich war wieder an einem Punkt, wo ich gar nicht klar kam und das Wissen aus der Therapie schlichtweg nicht geholfen hat. Ich war kurz davor, wieder ein paar Termine zu nehmen aber dann fiel das Wort "Impulskontrolle" und das hat mich stutzig gemacht. Das ist nach meinem Wissen und Empfinden und nach meiner Erfahrung auf Dauer aussichtslos. Reine Symptombehandlung ohne an die Ursachen zu gehen.

      Ich habe eine Ausbildung zur EB an der Paracelsusschule gemacht, vom Arbeitsamt finanziert (nicht Job-Center) aber das Wissen konnte ich gar nicht umsetzen. Mein Verhaltensproblem war der Hauptgrund, denn etwas wissen und etwas machen sind völlig verschiedene Dinge. Dazu kommen noch diverse Unverträglichkeiten durch meinen zickigen Schlauch. So geht Rohkost bei mir z.B. gar nicht, nach einer halben Mohrrübe habe ich Magenschmerzen. Ich futterte weiter meine Schokolade und ich hab echt am Rad gedreht, wenn ich keine im Haus hatte.

      Und dann habe ich in der Paracelsusschule ein Seminar zur Essstörungstherapie gefunden, eigentlich eine Fortbildung für Heilpraktiker Psychologie. Die Dozentin war selbst jahrelang magersüchtig mit bullimischen Anfällen und hat einen sehr interessanten Ansatz. Nach einem Workshop war ich sehr angetan und hab das Seminar belegt. Und auch wenn vieles zunächst merkwürdig und banal anmutet, ich bin jetzt weg von der Schokolade. Kuchen und Eis gibt's gelegentlich weiterhin aber auch nicht mehr so oft.

      Vor 14 Tagen mussten wir unseren 15 Jahre alten Hund einschläfern lassen und das war fast schon traumatisch für mich. Aber ich hab durchgehalten. Ok, es hat geholfen, dass Kaufland an dem Tag meine Sorte Schokolade nicht da hatte und was anderes mag ich nicht bzw ich hab gar nicht nach einer Alternative geguckt. Nix da und das war völlig ok für mich. War fast schon wie ein Zeichen.

      Das läuft jetzt noch nicht so sehr lange aber ich denke, ich bin überm Berg. Das Gewicht zieht nur langsam nach, ich schwanke jetzt nicht mehr zwischen 86 und 87 Kilo sondern zwischen 85 und 86. Das Gewicht ist aber gar nicht so relevant sondern das Verhalten. Klar wäre es schön, wenn es noch weiter runter gehen würde. Die 80 oder 79 hätte ich schon gerne aber im Moment zählt erstmal -keine Schokolade-.

      Für die Berliner gibt es eine Essverhaltengruppe (als Selbsthilfe), die sich regelmäßig trifft um am Problem zu arbeiten und auch um sich einfach mal auskotzen zu können. Falls da jemand Interesse hat, gerne bei mir melden.

      Ich hab jetzt nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, das ist sicher auch nichts für jeden aber es ist ein interessanter Ansatz mit vielen kleinen Dingen, die man machen kann und die dann etwas bewirken können. Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass ich das in den Griff bekomme und auch das Gewicht nochmal etwas senken kann. Diabetes steht auch schon wieder vor der Tür, durch die viele Schokolade brauche ich Tabletten aber auch da denke ich, dass ich die wieder loswerde, wenn mein Verhalten jetzt stabil bleibt.
      14.04.14 OP Gewicht 124,8 Kilo bei 1,65m 01.09.14 UHU 99,7 Kilo 15.12.14 U90 seit 01.05.15 nicht mehr adipös U85______inkl Corona Kilos jetzt 88/89 Kilo


      Jeden 2. Dienstag im Monat um 17h trifft sich die SHG im Martin-Luther-Krankenhaus Berlin. Zur Zeit nur online bei Facebook facebook.com/groups/1646631915475507
    • @VanitaLuna Vielen lieben Dank für diesen interessanten und ausführlichen Bericht. Ich selber habe die Magen-OP erst vor mir und natürlich ist es die Ultima-Ratio, aber es beruhigt ein bißchen, daß es völlig normal ist, dass hinterher noch Probleme auftreten können und man auch daran arbeiten kann.

      Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe hier die ganzen positiven Berichte, aber nachdem ich seit fast dreißig Jahren an meinem eigenen Körper scheitere, habe ich unheimliche Angst zu versagen.

      Liebe Grüße Zentis
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      Juli 2018 Beginn MMK
      01.02.19 Mein Bypass Paulchen ist eingezogen :D
    • @Zentis59 mir ging’s genau so. Ich hab immer gedacht, der Bypass funktioniert bei allen, aber wird er das auch bei mir? Hat er ;)

      Zum Gewicht: ich war ja mal bei 67 kg und irgendwie hat mein Körper entschieden, dass es zu wenig für mich ist. Bei 72 kg hat er sich dann eingependelt (bis ich dann durch falsche Ernährung wieder hoch auf 83,6 kg war)...ich glaube inzwischen daran, das jeder Körper sein eigenes perfektes Gewicht für sich hat, egal was der BMI sagt. Das ist individuell. Heute bin ich bei 75kg. Ich glaube auch, das mein Körper durch meine momentane Wundheilung deutlich mehr kcal verbraucht. Bei der BDS war es auch so, ich hab während der Heilung bei gleicher Ernährung wie immer 5 kg verloren. Bin gespannt wie es sich bis Ende des Jahres entwickelt
      Liebe Grüße, Sabse

      22.10.2013 Magenbypass-OP mit 142 kg -> 74 kg abgenommen

      WHO´s:
      10/2015 -> Fettschürzenresektion
      08.10.2018 -> Bruststraffung und Liposuktion beider Oberschenkel
      12.03.2019 -> Oberschenkel- und Oberarmstraffung
      13.09.2021 -> Bauchstraffung