Hallo Ihr Lieben!
Bevor ich meine Gedanken zum Thema Selbstwahrnehmung mit Euch teile, hier einmal kurz mein Abnehm-Werdegang:
Mein Höchstgewicht lag 2004 bei 160 kg. Mit knapp 145 kg ging ich 2007 in die Magenbypass-OP. In weniger als einem Jahr nahm ich so bis auf 95 kg ab. Dann stagnierte mein Gewicht, bis es 2010 wieder bis auf 106 kg anstieg. 2011, zu meiner Bauchdeckenstraffung, wog ich dann wieder 95 kg, 2012 zur Bauchkorrektur-OP 85 kg. Die nächsten 3 Jahre pendelte sich mein Gewicht auf gute 90 kg ein, bis ich es 2015 schaffte, bis auf 75 kg runter zu kommen. Danach stetiges Auf und Ab mit einem Gewicht zwischen 75 und 85 kg. Seit Juni ernähre ich mich Low carb und wiege aktuell zwischen 69 und 71 kg (je nach Wassereinlagerungen) bei einer Körpergröße von 1,72 m.
Letztes Jahr fasste ich neuen Mut zur Beantragung diverser WHOs. Im August 2017 bekam ich die Brüste und Oberarme (Selbstzahler) gestrafft, im November 2017 die Oberschenkel (Reinfall, da nur C-Schnitt und dadurch kaum Straffung), im März 2018 hinterer Bodylift (auch nicht zufriedenstellend) und im Juni 2018 die laterale Thoraxwand. Da die Oberschenkel aufgrund von Fehleinschätzung seitens des PCs mit der falschen OP-Methode operiert wurden, bekomme ich in 2 Wochen endlich meinen T-Schnitt.
Aber nun zum eigentlichen Thema:
Ich trage mittlerweile Konfektionsgröße 36/38, teilweise passen mir Oberteile in 32/34. Aber ich stehe oft vor dem Spiegel und denke, dass das alles nicht sein kann, dass die sich mit der Größe vertan haben müssen. Der Mensch, den ich im Spiegel sehe, ist zwar nicht mehr übergewichtig, aber dennoch fühle ich mich nicht schlank und kann von dem Gedanken nicht loslassen, noch weiter abnehmen zu müssen.
Erst vor einer Woche haben mir 2 Kolleginnen unabhängig voneinander gesagt, dass ich langsam aufhören sollte mit dem Abnehmen, das ich ja wohl schlank genug sei. Eine sagte sogar, mein Gesicht sei schon ganz eingefallen. Ich habe diese Aussagen belächelt, weil ich das ganz und gar nicht so empfinde. Ich schaue mir meine "speckigen" Unterarme an, meine dicken Unterschenkel, meine unförmigen Oberschenkel, mein Oberbauch quillt im Sitzen über den Hosenbund - nein, denke ich, ich bin nicht schlank, da geht noch was.
Es ist gerade so, als hätte ich ein komplett verzerrtes Selbstbild. Dabei muss ich immer an die Magersüchtigen denken (ich arbeite in der Psychiatrie), die sich selbst als zu dick empfinden, wenn sie in den Spiegel sehen, obwohl sie es augenscheinlich nicht sind, ganz im Gegenteil.
Ich bin nicht magersüchtig, aber ich bin abnehmsüchtig, weil ich nichts anderes kenne. Seit ich denken kann, kämpfe ich mit meinem Gewicht. Mittlerweile bin ich 41 Jahre alt. Es ging immer nur darum, weniger zu wiegen, schlanker zu werden. Und der Gedanke, wieder zuzunehmen, ist für mich undenkbar. Wieder zuzunehmen - vielleicht sogar mit Absicht - widerstrebt mir. Und gleichzeitig habe ich Angst davor, niemals zu wissen, wann es genug ist, wann ich mein Ziel erreicht habe.
Ich muss dazu sagen, ich mache zurzeit keine klassische Diät. Ich esse nicht wenig, ich esse sogar richtig gut. Ich verzichte halt weitestgehend auf die schlechten Kohlenhydrate und mache mir vieles selber. Mittlerweile kann ich sogar Marzipan und Schokolade machen, sodass ich wirklich auf gar nichts verzichten muss, auf das ich Lust habe. Ich hungere mich also nicht dünn, sodass die Gefahr einer klassischen Magersucht nicht besteht, dafür esse ich zu gerne.
Ich wünschte nur, ich könnte mich irgendwann so sehen, wie die anderen mich sehen. Ich hoffe, wenn meine Oberschenkel gemacht sind, kann ich endlich erkennen, wie schlank ich wirklich bin, ohne dass mein Blick nur auf meine dicken Oberschenkel gerichtet ist. Ich lese die Etiketten in meiner Kleidung, erkenne die Größen, aber ich kann es nicht glauben und fühle mich trotzdem neben schlanken Frauen übergewichtig. Und noch immer springe ich auf Werbung an, die wieder das neueste Buch zum Abnehmen anpreist oder irgendwelche Schlankheitspillen. Da muss ich mich jedes Mal wieder daran erinnern, dass ich das nicht mehr brauche. Aber es ist so verdammt schwer, wenn man über Jahrzehnte darauf konditioniert war, dass dünner immer besser ist.
Geht es nur mir so, oder gibt es auch andere unter Euch, die mit denselben Dämonen kämpfen?
Ganze liebe Grüße
Eure Dani
Bevor ich meine Gedanken zum Thema Selbstwahrnehmung mit Euch teile, hier einmal kurz mein Abnehm-Werdegang:
Mein Höchstgewicht lag 2004 bei 160 kg. Mit knapp 145 kg ging ich 2007 in die Magenbypass-OP. In weniger als einem Jahr nahm ich so bis auf 95 kg ab. Dann stagnierte mein Gewicht, bis es 2010 wieder bis auf 106 kg anstieg. 2011, zu meiner Bauchdeckenstraffung, wog ich dann wieder 95 kg, 2012 zur Bauchkorrektur-OP 85 kg. Die nächsten 3 Jahre pendelte sich mein Gewicht auf gute 90 kg ein, bis ich es 2015 schaffte, bis auf 75 kg runter zu kommen. Danach stetiges Auf und Ab mit einem Gewicht zwischen 75 und 85 kg. Seit Juni ernähre ich mich Low carb und wiege aktuell zwischen 69 und 71 kg (je nach Wassereinlagerungen) bei einer Körpergröße von 1,72 m.
Letztes Jahr fasste ich neuen Mut zur Beantragung diverser WHOs. Im August 2017 bekam ich die Brüste und Oberarme (Selbstzahler) gestrafft, im November 2017 die Oberschenkel (Reinfall, da nur C-Schnitt und dadurch kaum Straffung), im März 2018 hinterer Bodylift (auch nicht zufriedenstellend) und im Juni 2018 die laterale Thoraxwand. Da die Oberschenkel aufgrund von Fehleinschätzung seitens des PCs mit der falschen OP-Methode operiert wurden, bekomme ich in 2 Wochen endlich meinen T-Schnitt.
Aber nun zum eigentlichen Thema:
Ich trage mittlerweile Konfektionsgröße 36/38, teilweise passen mir Oberteile in 32/34. Aber ich stehe oft vor dem Spiegel und denke, dass das alles nicht sein kann, dass die sich mit der Größe vertan haben müssen. Der Mensch, den ich im Spiegel sehe, ist zwar nicht mehr übergewichtig, aber dennoch fühle ich mich nicht schlank und kann von dem Gedanken nicht loslassen, noch weiter abnehmen zu müssen.
Erst vor einer Woche haben mir 2 Kolleginnen unabhängig voneinander gesagt, dass ich langsam aufhören sollte mit dem Abnehmen, das ich ja wohl schlank genug sei. Eine sagte sogar, mein Gesicht sei schon ganz eingefallen. Ich habe diese Aussagen belächelt, weil ich das ganz und gar nicht so empfinde. Ich schaue mir meine "speckigen" Unterarme an, meine dicken Unterschenkel, meine unförmigen Oberschenkel, mein Oberbauch quillt im Sitzen über den Hosenbund - nein, denke ich, ich bin nicht schlank, da geht noch was.
Es ist gerade so, als hätte ich ein komplett verzerrtes Selbstbild. Dabei muss ich immer an die Magersüchtigen denken (ich arbeite in der Psychiatrie), die sich selbst als zu dick empfinden, wenn sie in den Spiegel sehen, obwohl sie es augenscheinlich nicht sind, ganz im Gegenteil.
Ich bin nicht magersüchtig, aber ich bin abnehmsüchtig, weil ich nichts anderes kenne. Seit ich denken kann, kämpfe ich mit meinem Gewicht. Mittlerweile bin ich 41 Jahre alt. Es ging immer nur darum, weniger zu wiegen, schlanker zu werden. Und der Gedanke, wieder zuzunehmen, ist für mich undenkbar. Wieder zuzunehmen - vielleicht sogar mit Absicht - widerstrebt mir. Und gleichzeitig habe ich Angst davor, niemals zu wissen, wann es genug ist, wann ich mein Ziel erreicht habe.
Ich muss dazu sagen, ich mache zurzeit keine klassische Diät. Ich esse nicht wenig, ich esse sogar richtig gut. Ich verzichte halt weitestgehend auf die schlechten Kohlenhydrate und mache mir vieles selber. Mittlerweile kann ich sogar Marzipan und Schokolade machen, sodass ich wirklich auf gar nichts verzichten muss, auf das ich Lust habe. Ich hungere mich also nicht dünn, sodass die Gefahr einer klassischen Magersucht nicht besteht, dafür esse ich zu gerne.
Ich wünschte nur, ich könnte mich irgendwann so sehen, wie die anderen mich sehen. Ich hoffe, wenn meine Oberschenkel gemacht sind, kann ich endlich erkennen, wie schlank ich wirklich bin, ohne dass mein Blick nur auf meine dicken Oberschenkel gerichtet ist. Ich lese die Etiketten in meiner Kleidung, erkenne die Größen, aber ich kann es nicht glauben und fühle mich trotzdem neben schlanken Frauen übergewichtig. Und noch immer springe ich auf Werbung an, die wieder das neueste Buch zum Abnehmen anpreist oder irgendwelche Schlankheitspillen. Da muss ich mich jedes Mal wieder daran erinnern, dass ich das nicht mehr brauche. Aber es ist so verdammt schwer, wenn man über Jahrzehnte darauf konditioniert war, dass dünner immer besser ist.
Geht es nur mir so, oder gibt es auch andere unter Euch, die mit denselben Dämonen kämpfen?
Ganze liebe Grüße
Eure Dani