Diabetes steigt trotz sinkendem Gewicht

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    • Diabetes steigt trotz sinkendem Gewicht

      So gut ich mich in Adipositaschirurgie auskenne, so wenig kenne ich mich im Detail mit Diabetes aus. Ich schiebe bzw. schob das Thema immer weit weg von mir, obwohl es letztendlich der Auslöser war, warum ich mich habe operieren ließ. Meine Eltern und Großeltern waren Diabetiker, meine Eltern waren insulinpflichtig. Papa fand man auf der Straße mit einer Unterzuckerung, aber man dachte, er wäre betrunken. Ein paar Stunden später starb er. Soviel als Vorgeschichte. Ich dachte, mit meinem Bypass bin ich sicher vor Diabetes, aber so ist es leider nicht. Leider hat mein früherer Hausarzt meine Werte nie ernst genommen bzw. sogar ignoriert. Mein neuer HA ist hier anders, wobei ich sagen muss, dass er auch Internist ist. Warum ich aber jetzt schreibe, hat folgenden Hintergrund. In den letzten 3 Jahren habe ich gut zugenommen und parallel dazu stieg auch mein Zuckerwert. Vor 3 Jahren war mein Hba1c bei 6,4 - seit letzter Woche 8,3. Ich nehme seit ca. 2 Jahren Medikamente. Metformin habe ich nicht vertragen, weshalb ich jetzt pro Tag 1 x Jardiance und 1 x Xelevia nehme. Dennoch ...der Zucker steigt. Was ich aber nicht verstehe, dass ich in den letzten Monaten ca. 7 kg abgenommen habe. Ich dachte immer, dass mit weniger Gewicht auch der Zucker sinkt. Das einzige was noch dazu kommt, dass ich vor 2 Wochen wieder infiltriert wurde, wo u. a. auch Kortison gespritzt wird. Ansonsten habe ich durchschnittlich Bewegung, sehr viel Stress und Ärger auf der Arbeit - aber ansonsten soweit alles o.k. Was vielleicht noch etwas "anders" ist als bei Anderen, dass ich nach JEDEM Essen ein Dumping habe. Heute hatte ich wieder einmal eine BZ-Messung gemacht, da ich ganz stark transpirierte. Ich habe vorher nur einen Kaffee mit Milch (2/3 Kaffee und 1/3 Milch) getrunken und hatte wieder 212 BZ. Ich mag schon gar nicht mehr "richtig" essen, weil ich Angst vor Dumpings habe. Nun aber die Frage. Wieso steigt trotz sinkendem Gewicht der BZ?
    • Liebe Ramona,

      das kann viele Auslöser haben... das Cortison, Stress, Entzündungen im Körper, usw.
      Hast Du mal mit Deinem Arzt geredet?
      BZw. könnte er Dir mal einen Freestyle Libre Sensor rezeptieren? Ich weiss nur nicht, ob Du ihn über Kasse finanziert bekommst, wenn Du nicht spritzt. Dann könntest Du mal gucken, wann die hohen Werte kommen....nach dem Essen, nachts, oder zuerst starkes Absinken des BZ und dann wieder steigen, oder auch in den frühen MOrgenstunden durch körpereigene Botenstoffe

      Liebe Grüsse
      Carmen
      ...This is the way we want it to be, this is The Way Of The Warrior...

      Hammerfall, Way of the Warrior, CD Renegade


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    • Ich würde dir da zu einem Diabetologen raten, Internisten haben zwar auch Ahnung von Diabetes, aber Diabetologen sind da noch spezialisierter und haben andere Diagnostikmöglichkeiten. Mein Mann hat z. B. immer nur morgens nüchtern zu hohe Werte und es wurde in der Praxis genau untersucht, warum das so ist.
    • Ramona.
      Google doch einmal über: Somogyi-Effekt, Dawn-Effekt bei Diabetes, Gluconeogenese in den frühen Morgenstunden, den Einfluss von Stresshormonen auf den Blutzucker,
      Da wirst du bestimmt über einige Antworten oder Lösungsansätze lesen können. :positiv: wie elenayasmin schon angemerkt hat.
    • Liebe Ramona,

      du gehörst in die Hände eines guten Diabetologen, das ist erstmal das Allerwichtigste!

      Dann solltest du einmal über 3 Wochen ein Blutzuckertagebuch führen. Das ist, wenn man es richtig macht, sehr aufwändig, aber äußerst hilfreich.

      Wichtig sind:
      - Blutzucker nüchtern
      - Blutzucker vor und 2 Stunden nach einer Mahlzeit
      - Blutzucker vor dem zu Bett gehen

      Wichtig ist auch, zu notieren, was man grob gegessen hat.
      Damit kann man sehr gut feststellen (also der Diabetologe) wo die Spitzen sind im BZ, woran es liegt (Nahrung), aber du solltest auch außergewöhnliche psychische Belastungen dort notieren, sie Stress, Ängste, etc.

      Und damit solltest du dann beim Diabetologen vorstellen werden. Das ist das allerbeste, was du machen kannst.

      Hol dir eine Überweisung und mache einen Termin aus. Jetzt. :positiv:
      Grüße von Tanni
      RNY-Magenbypass am 24.06.20
      Mein Bypass-Tagebuch
    • Ich danke Euch - dann werde ich das Problem nochmals in Angriff nehmen.
      Ich habe ja einen "richtigen" Diabetologen, aber er möchte, dass ich mich spritze und DAS will ich nicht.
    • Dann würde ich mir evtl eine Zweitmeinung bei einem anderen Diabetologen holen. Erstmal sollte nach den Ursachen geforscht werden, denn normal ist das bei sinkendem Gewicht sicherlich nicht.
    • Ramona,
      wenn Du nachts öfters wach bist, hat auch der Zuckerwert zwischen 2 und 3 Uhr morgens grosse Aussagekraft. Vielleicht kannst Du dann mal messen?

      Hat Dein Diabetologe schon mal was von den "neuen" Diabetesmedikamenten gesagt? Xelevia oder ähnliches...
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    • Vielen Dank für Eure Antworten. Ich war bzw. wollte mittlerweile zu einem Diabetologen vor Ort, den mir mein Internist empfohlen hat. Wartezeit -> September 2019 !!!
      Ich soll die Blutwerte der letzten zwei Jahre und alle OP-Berichte und Arztbriefe vorbeibringen. Die Ärzte gucken sich die Mappen dann und entscheiden, wie wichtig der Termin für den Patienten ist und melden sich dann. Bisher bekam ich keinen Termin. Ich bekam allerdings noch keinen Anruf. Des Weiteren bekam ich so eine Art Insulinspritze. Es nennt sich trulicity 1,5 mg und muss nur einmal wöchentlich gespritzt werden. Ich habe jetzt eine Monatspackung bekommen und nach der letzten Spritze, also nach 4 Wochen, wird mein Hba1c-Wert neu gemessen.
      Nimmt noch jemand dieses Medikament und welche Erfahrungen habt Ihr nach Anwendung von trulicity 1,5 mg
    • das bekam ich auch..werte stabil... alles ok. . habe allerdings durchfall bekommen. Habe es aber nur von mai bis 18. August genommen, da dann der sleeve am 21.08. Gemacht wurde. Danach keinen Diabetis mehr.
    • Liebe RAmona,

      ich möchte Dir keine Angst einjagen, aber das Zeug hat mich total krank gemacht... alle 2 -3 Tage altes Essen erbrochen (in den ganzen Tagen im Magen gesammelt)... ganz übel. und bei meinen Zuckerwerten hats überhaupt nix gebracht....

      liebe Grüsse

      Carmen
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    • Hallo, Ramona.
      Ich habe ein ähnliches Präparat als Tablette erhalten. Sie hatte wenig Einfluss auf meine Zuckerwerte, dafür dauernd Migräneanfälle vom "Feinsten". Bekannt sein wird dir das Präparat Victoza, dieses greift auch in den gleichen Regelmechanismus der sog. Darmhormone ein.
    • Liebe Ramona,
      Hattest Du vor der Op auch schon Diabetes?
      Bei mir läuft auch grade was nicht richtig.... schwitzen, innere Unruhe, änder dann auch zittrige Hände..zuerst habe ich das auf die Wechseljahre geschoben...... hab mir nun ein BZ Messgerät besorgt und nach dem Essen 213 gemessen, zwei Std später nur noch 50....
      muss sagen, dass ich zum Eiweis auch Kohlenhydrate esse......
      wie verteilst Du die Anteile Kh / Eiweiß in Dein Essen?
      Ich für meinen Teil werde meine Ernährungsberaterin kontaktieren.
      Och drücke Dir die Daumen, dass Du keine Nebenwirkungen bekommst und die neuen Medis bei Dir helfen.

      Leine Grüße
      Cara
    • Ich hab truelicity genommen vor der OP - klasse!!!
      Zuckerwert wesentlich besser geworden, Hunger reduziert, Abnahme angekurbelt.
      Ich durfte es auch noch 4 Wochen nach dem Bypass nehmen, auch da alles super. Dann war mein Zuckerwert im Normalbereich eingependelt und somit das truelicity unnötig geworden.
      Ich hatte - wenn überhaupt - nur positive Nebenwirkungen, siehe oben.
      Beginn 6-monatiges MMK: 11.08.2016, 132,4 kg
      Beginn 3-monatiges MMK: 13.02.2017, 133,0 kg
      Beginn der Eiweißphase: 04.05.2017, 123,3 kg
      Gewicht am OP-Vor-Tag: 17.05.2017, 119,5 kg
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      Wer mich dick nicht will, hat mich schlank nicht verdient!
      Dort, wo man nicht segeln kann, muss man wohl oder übel rudern...
    • @Ramona die Nachteule wurde in Deinen Blutuntersuchungen auch geschaut, inwiefern Dein Körper noch eigenes Insulin produziert?
      Nach meiner Diagnose im Januar 2016 hatte ich auch eine recht lange Wartezeit bis zum Termin beim Diabetologen, wollte aber direkt tätig werden und habe mich daher viel belesen. Da ich in der Pharma-Branche arbeite und auch durchs Studium etwas Ahnung hatte, ging das gut mit Zugang zu Studien und auch dem Verständnis der Zusammenhänge.

      Diabetes Typ 2 beschreibt ja eigentlich die genaue Erkrankung nicht, sondern nur die Auswirkungen (also Blutzucker dauerhaft zu hoch). Die Mechanismen, die dahinter stehen, können unterschiedlich sein. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Wege, die man bei der Behandlung gehen kann.

      Ich gelte seit einem Jahr als geheilt, HbA1c ist seitdem nie über 5 gewesen. Medikamentenfrei und ohne Magen-OP.
      Ohne eine genaue Analyse der Hintergründe mittels Blutuntersuchungen etc. wird aber jede Medikamentierung nur ein Versuch sein. Gibt es noch andere gute Diabetologen in der Nähe oder vielleicht eine spezialisierte Klinik?

      @Cara wurdest Du mal auf Hyperinsulinämie getestet?
      11.01.2016: 139,5 - Tiefstgewicht: 64,6kg
      Ernährungsumstellung und Sport seit Januar 2016, Zielgewicht erreicht Januar 2017 :D
      WHO-Start September 2017
    • Vielen Dank für Eure Tipps und Erfahrungswerte.
      Ich hatte vor der OP (vor 18 Jahren) noch kein Diabetes. Die Werte sind aber sicherlich schon so lange zu hoch, was aber meinen ehemaligen Hausarzt nicht besonders störte. Mein neuer Internist ist gut, aber er hat mich trotzdem zu einem Spezialisten geschickt, da die Kombination Magenbypass, ohne Pouch, Diabetes und noch viele andere Begleiterkrankungen nicht so einfach ist. Ich habe vor dem Pen Xelevia und Jardiance genommen .... jetzt nur noch Jardiance. Stress soll ja für Diabetes mit verantwortlich sein, weshalb es sein kann, dass es besser wird, da ich meinen Job gekündigt habe. Der arbeitstechnische Stress machte mir nichts aus, aber die massiven atmosphärischen Störungen der Kolleginnen waren nicht mehr hinnehmbar. Ich weiß mittlerweile sehr gut, was Mobbing ist und wie sehr dies belastet. Nach 3 Jahren machte ich jetzt Schluss damit, da mir meine Gesundheit wichtiger ist. Am meisten litt ich unter "Frustessen", wenn ich auf der Arbeit war. So bekämpfte ich die atmosphärischen Störungen.
    • @Linvala nein, bin noch nicht getestet. Habe jetzt mal zwei Wochen immer wieder BZ gemessen und er war nur zwei Mal zu hoch und ist dann in den Keller gerauscht. Also mache ich nun Ernährungstagebuch und BZ-Messungen.

      Ich lese weiter interessiert bei Euch mit.
      Ich wünsche Euch frohe Weihnacht und einen guten Rutsch
      :glocken:
    • Heute wurde nach 4 Wochen Truelicity ein Zwischentest mit Hba1C-Wert gemacht, wobei 4 Wochen Einnahme eigentlich zu kurz sind. Jetzt kommt aber das tolle. Ich habe einen Hba1C-Wert von 7,6. Dies bedeutet in 4 Wochen von 8,3 auf 7,6. Mein Internist ist begeistert, wie stark es angeschlagen hat und meint auch, dass der Zucker noch weiter sinkt. Wir vermuten, dass mein Körper mit Bypass, fehlenden Pouch und subtotaler Kolektomie zu wenig aufnimmt und deshalb evtl. noch weitere Medikamente nicht so wirken, wie es sein sollte. Ich bekomme jetzt im neuen Jahr wieder Truelicity verschrieben. Was auch auf den Pen zurückzuführen ist, dass mir aktuell nur wenig schmeckt. Ich habe Appetit auf dieses und jenes und wenn es auf dem Tisch steht bzw. nach dem ersten Bissen ist alles vorbei. Mag ich nicht ... schmeckt mir nicht. Auch die Veränderungen sind auf das Medikament zurückzuführen. In den Staaten wird das Medikament oftmals als sog. Livestyle-Medikament verschrieben, da viele Patienten aufgrund des Medikamentes abnehmen.
      Interessant wäre noch zu wissen, ob meine Kündigung, die ich am 06.12. abgegeben habe, sich ebenfalls positiv auf den Diabetes auswirkt. Wer hat Erfahrung
    • @Ramona die Nachteule


      Bei mir hat der Arbeitsplatzwechsel einiges gebracht, aber nach einigen Monaten ging das Mobbing dort auch wieder los... nur andere Auslöser....


      Hast Du schon einen anderen Arbeitsplatz?

      Carmen
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      Hammerfall, Way of the Warrior, CD Renegade


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