Umsetzung der Tips der Ernährungsberatung

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    • Umsetzung der Tips der Ernährungsberatung

      Huhu!
      Ich hoffe mein Thema doppelt sich jetzt nicht irgendwo!

      Ich war jetzt in Vorbereitung für eine OP 3x bei der Ernährungsberatung.
      Mein bisheriges Essverhalten - natürlich geprägt mit dem schlechten Gewissen, da ich ja theoretisch weiß, was gut wäre - ist eigentlich ein Essen von einer Mahlzeit zur nächsten. Kaum Sättigungsgefühl, große Portionen, viel Süßes und Knabber. Ja, auch Gemüse, Obst, mageres Fleisch, also quasi gesunde Ernährung (Zuviel) gepaart mit Naschen.
      Jetzt war ich also bei der Ernährungsberatung und habe den Auftrag 3 Mahlzeiten am Tag zu essen, nix dazwischen, Obst nur morgens, Eiweiß, Eiweiß, Eiweiß, natürlich nichts naschen. Konsequenz, wenn ich das nicht schaffe: Dann können Sie es nach der OP auch nicht schaffen!
      Vermutlich esse ich immer noch zu viel (ca. 1500-1800 Kalorien) und habe vorallem zwischen Mittag und Abend ständig Hunger, davon abgesehen, wie nörgelig und energiearm ich gerade bin, was sicher vom Zuckerentzug kommt.

      Wie ist das bei Euch gewesen? Hattet Ihr die gleiche Anweisung der Ernährungsberatung? Können die Operierten von Euch bestätigen, dass ich (mit meinem aktuell ja noch viel zu großen Magen) das schaffen muss, weil es sonst keinen Sinn macht zu operieren?
      Ich merke ja selbst, dass das auch Kopfsache ist, daher wären mir Eure Erfahrungen sehr wichtig.
    • Ich habe noch keine Erfahrung mit Ernährungsberatung, glaube aber, dass ich derlei Ratschläge nicht umsetzen würde (deshalb gehe ich auch gar nicht erst hin....).

      1500-1800 Kalorien sind auch nicht zu viel, es sei denn, du wärst nur ganz klein, aber bei mir z.B. liegt der Grundumsatz bei ca. 1600 Kalorien, und ich bin 164 cm groß. Man muss über dem Grundumsatz essen, also in meinem Fall mehr als 1600 Kalorien. Natürlich nimmt man dann nicht so schnell ab, sondern langsamer, aber das ist auch gesünder.

      Was das Umsetzen angeht: ich glaube, es gibt nicht eine bestimmte Essensregel wie z.B. 3 Mahlzeiten und kein Naschen, die für alle Menschen gleich gut funktioniert. Das muss jeder individuell herausfinden, weil man ja später auch auf Dauer damit zurechtkommen muss. Manche Menschen kommen z.B. besser mit 5 Mahlzeiten klar, andere mit 3 oder sogar nur 2 Mahlzeiten. Bei 5 Mahlzeiten kann das Problem sein, dass man jedes Mal die Versuchung hat, zu viel zu essen. Bei 2 oder 3 Mahlzeiten kann das Problem sein, dass sich dazwischen zu viel Heißhunger aufbaut und man dann bei den Mahlzeiten stärker zuschlägt oder einfach insgesamt frustrierter ist als bei 5 Mahlzeiten. Da ist aber jeder vom Typ her anders.

      Gar nicht mehr Naschen kann sinnvoll sein, aber auch nicht für jeden. Manche, die versuchen, sich etwas komplett zu verbieten, halten das eine Weile durch und irgendwann werden sie schwach und essen dann die 3-fache Menge davon.

      Also musst du sehen, was dir leichter fällt und womit du auf Dauer klarkommst.
    • Hallo,

      also das sind ja mal klare Ansagen... mein lieber Scholli!

      Ich sag mal so: wenn wir das alle so hinbekommen hätten, hätte niemand die OP wirklich gebraucht!!!

      Ich finde schon, dass man das ein wenig üben kann, also eiweißhaltig zu essen, wenig naschen usw.... Und man sollte sich auf jeden Fall schon frühzeitig damit auseinander setzen: was tut mir gut nach der OP, welche Eiweißlieferanten sind besonders gut...sowas eben

      Aber vieles bringt eben wirklich die OP: du hast (im besten Fall) kein Hungergefühl, eine innere Sperre, die dich daran erinnert, wenn du mal zuviel isst, oder dir etwas nicht gut tut. Und zusätzlich hast du einen Riesenansporn es zu schaffen!!! Und das treibt ebenfalls an, finde ich. Also ich für mich kann sagen, ich habe mir unglaublich viele Fragen gestellt vorher, sehr viel gelesen, neue Infos aufgesaugt wie ein Schwamm, aber ich hätte mir vorher wirklich nicht vorstellen können, wie es nach der OP wirklich wird! Lass es einfach auf dich zukommen...

      Ich kenne auch viele, die vor der OP gesagt haben: jetzt genieße ich nochmal alles, was danach nicht mehr geht....und die haben dann alles in sich reingeschaufelt. Muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

      Mein EB hat mir immer wieder eingebleut: nichts ist verboten! Sag dir nicht: das darf ich nicht! Denn damit fängt jede Diät an und daran scheitert jede Diät!

      Daran halte ich mich! Viel Eiweiß, ja, aber ich esse mittlerweile fast alles, nur eben in ganz übersichtlichen Mengen! Und eben auch mal ein Eis, oder Pizza oder Kuchen, oder was auch immer! niemals ein schlechtes Gewissen haben! Lieber nur ein wenig davon, als permanent diesen Verzicht zu spüren.

      Da muss so jeder seinen Weg finden!

      Und den wirst du eben auch finden!!! Sei achtsam mit dir und schau, was dir gut tut!

      Alles Gute für dich!
    • Was ein Humbug, sorry. Leider kennen viele ErnährungsberaterInnen sich überhaupt nicht mit den Wirkmechanismen bariatrischer OPs aus! Wenn man es ohne schaffen würde, bräuchte man ja keine OP! Die OP schafft die metabolischen Voraussetzungen, die man vorher nicht hatte.

      Und das mit den 3 Mahlzeiten ist ebenso Unsinn. Klar, wenn es einem dabei gut geht, wunderbar! Ich würde allerdings niemals die notwendige Proteinmenge oder eine erträgliche Kalorienzufuhr (die es mir erlaubt meinen Stoffwechsel NICHT zu ruinieren!) in 3 Mahlzeiten schaffen! Oft esse ich 7 Mahlzeiten, natürlich nicht alle gleich groß, manchmal ist es nur ein Shake oder Obst oder ein Ei.
      Leider hinken viele "Berater" in diesem Bereich neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen hinterher. Besser man informiert sich aus verschiedenen Quellen.
    • Vielen Dank für Eure Antworten! :) Ich bin jetzt ein bisschen zuversichtlicher, weil ich schon Schiss hatte, dass ich so einen Eingriff wie die OP anleiere und es dann doch nicht schaffen kann, so wie mir prophezeit wurde.
      Ich bemühe mich also weiterhin, die Vorschläge umzusetzen, aber wenn es eine Zwischenmahlzeit sein muss, kann ich damit leben! Das wäre mein Fazit.
    • Ich bin auch nicht unbedingt einverstanden mit den Ratschlägen von "Ernährungsfachleuten". Vor allen Dingen, wenn ich Margarine essen soll! Die Natur hat keine solche "Panscherei" in ihrem Programm, daher sind für mich viele Lebensmittel schon "tote Mittel". Auch Milchfett aus Quark, Sahne und Co. sei ungesund? Komischer Weise sind meine Cholesterin-Werte im "dunkelgrünen Bereich" - wie kann das nur sein....
    • Huhu! So zuversichtlich ich nach euren Antworten gewesen bin: die Ernährungsberatung hat mich heute wieder völlig aus dem Konzept gebracht. Als sie sich meinen Ernährungstagesplan angeschaut hat und an einem sonst sehr vorbildlichen Tag das Nogger Choc entdeckte, hat sie konstatiert, dass ich für die OP noch nicht bereit bin. Ich hatte ihr erklärt, dass ich mich sehr bemühe, die Ratschläge umzusetzen und dass es mir sehr schwer fällt zwischen 12.30 und 23 Uhr nur eine Mahlzeit zu haben. Auch war ich sehr offen darin, dass es mir an stressigen Tagen nicht immer gelingt so wenig zu essen und mich der Süßhunger dann manchmal übermannt. Ihre Meinung ist, wenn ich es jetzt nicht umgesetzt bekomme, werde ich es auch nach der OP nicht schaffen, weil sich durch das früher eintretende Sättigungsgefühl nach der OP mein Denken nicht verändert. Tatsächlich fällt mir die Ernährungsweise, die sie mir auferlegt hat extrem schwer, weil mir die Menge einfach gar nicht ausreicht und ich auch noch keinen Energielieferant gefunden habe, der den Süßkram ersetzt. Meine Einwände, dass ich, wenn ich es schaffe mich dauerhaft zu ernähren, wie sie es für angemessen hält, ja von allein abnehmen werde und keine OP mehr brauche, beantwortete sie, dass das natürlich das beste sei, aber abnehmen vor der OP notwendig ist, um die OP-Risiken zu mindern. Jetzt ist ja nur noch der letzte Termin vor der OP übrig.
      Bekomme ich von ihre eine Bescheinigung, dass ich teilgenommen habe oder muss sie bescheinigen, dass ich erfolgreich teilgenommen habe? Ich bin gerade emotional etwas angegriffen, weil ich natürlich mit dem Diät halte versagt habe, wie auch die OP-Fähigkeit aberkannt wurde. Bin ich ein hoffnungsloser Fall? Was wäre denn die Alternative: Fett bleiben?
    • So ein Quatsch! Wenn es allen so leicht fallen würde, Diät zu halten, wären solche OPs nicht notwendig. Punkt. Das hast du schon ganz richtig erkannt und ich finde es von der Ernährungsberaterin anmaßend und wenig hilfreich, dich deswegen so runter zu putzen. Wie das mit der Bescheinigung ist, kann ich dir leider nicht sagen, bei mir lief das alles lockerer ab. Ich hatte auch ganz wahrheitsgemäß immer mal was Süßes oder einen Softdrink in meinem Ernährungsprotokoll und die Ernährungsberaterin ist drüber weg gegangen, meinte, solange das im Rahmen bleibt, ist sowas auch kein Problem. Warte ihren Bericht ab, letztendlich musst du nur nachweisen, dass du Ernährungsberatung hattest, nicht dass du dich stur an ihre Vorstellung von Ernährung gehalten hast.
    • Absolut unverständlich!

      Wenn du das könntest, bräuchtest du die OP nicht!!!

      Ich an deiner Stelle würde darüber mal mit meinem AC sprechen, mal sehen, was der dsazu sagt. Und dann ggf. die EB wechseln.

      Und mach dir bitte keine Sorgen: Nach der OP wirst du das hinbekommen! Nicht nur, dass der Magen kleiner wird, der Hunger eventuell ganz wegfällt, ich hab zum Beispiel einen ganz anderen Geschmack. Ganz ganz selten habe ich mal Apetit auf was Süßes...und wenn ich dem dann nachgebe, dann empfinde ich das als viel zu süß! Vor der OP hab ich super gerne Fast Food gegeseen, das widert mich nun an. Oder auch fettiges, frittiertes...Vorher brauchte ich keinen Hunger zu haben, aber hab ich was frittiertes gerochen, musste ich es haben ;-)

      Lass dich nicht verunsichern bitte!
    • Wenn ich das so lese, was deine EB von sich gibt - da kommt mir das
      Ich persönlich würde mir schleunigst eine kompetente EB suchen, wenn das nicht infrage kommt für dich, weil keine Alternative vorhanden ist:
      Der Tipp ist sicher nicht ganz "legal" - aber letzlich kann keine EB der Welt nachprüfen, ob du wirklich das gegessen hast, was auf der Liste steht ;) Du musst es nur mit deinem Gewissen vereinbaren können.
      Vor der OP ist es wirklich unwichtig, was du isst, und wie die anderen schon sagten, nach der OP ist es eh ganz anders.
      [Blockierte Grafik: http://www.diaet-ticker.de/pic/weight_loss/136170/.png]

      Op-Gewicht (07.11.): 137,0 kg
      Gewicht (10.11.) : 139,0
    • Naja, im Prinzip sind ihre Vorschläge schon "sinnvoll". Weil das tatsächlich gute Ratschläge sind, um abzunehmen. Aber wie die anderen hier, sehe ich es genauso - wenn wir das alle vorher schon geschafft hätten, dann hätten wir die OP nicht gebraucht. Es ist einfach ein riesen Unterschied, ob man dieses Verhalten einhält und ständig das Gefühl hat zu hungern, oder ob man (was im Idealfall nach der OP so ist) kein Hungergefühl hat, bzw dieses sofort gestillt ist und man problemlos lange Zeiten überbrücken kann.

      Ich stimme ihr vollkommen zu, dass man sich so NACH der OP ernähren "sollte". Nicht immer, aber im großen und ganzen eben schon. Das vor der OP dauerhaft zu schaffen halte ich aber auch für völlig unrealistisch UND ich bin nicht der Meinung, dass das etwas über den Erfolg oder Misserfolg hinterher aussagt. Allerdings bin ich immer noch eine massive Verfechterin, das Essverhalten nach der OP grundlegend zu ändern (meiner MEinung nach ist die "Honeymoonphase" genau dafür da, sich relativ problemlos an gesunde, ausgewogene und einem vernünftigen Mass entsprechende Ernährung zu gewöhnen). Ich finde es nicht gut, hinterher genauso weiter zu machen, wie vorher, nur mit weniger. Und meine inzwischen doch länger dauernden Erfahrungen und Beobachtungen bestätigen, dass genau diejenigen auch die meisten PRobleme mit Halten des erreichten Gewichts haben.

      Aber VORHER - mach Dir da mal keine Gedanken. Und eine "Bewertung" durch die Ernährungsberatung gibt es sowieso nicht - da brauchst Du nur den Nachweis, dass Du eine Beratung hattest.

      Fürs OP-Risiko ist es natürlich immer gut, wenn man weniger wiegt. Und ich würde an Deiner Stelle auch versuchen ein bisschen anzunehmen (ich hab in dem halben Jahr MMK ca. 6 kg abgenommen - und das kann man auch mit hin und wieder mal einem Nogger Choc schaffen :zwinker: ). Mach Dich nicht verrückt. Nach der OP ist alles anders - und viiiiiiiel einfacher zu machen !!!!!!
      Liebe Grüße von Gaugele


      Erstgespräch 19.07.2012 mit 186 kg >>> Schlauchi-OP 20.02.2013 mit 169,5 kg >>> BDS 23.01.2015 mit 90 kg
      Mein OP-Bericht Mein OP Bericht Schlauchi am 20.02.2013
    • gaugele schrieb:

      Allerdings bin ich immer noch eine massive Verfechterin, das Essverhalten nach der OP grundlegend zu ändern (meiner MEinung nach ist die "Honeymoonphase" genau dafür da, sich relativ problemlos an gesunde, ausgewogene und einem vernünftigen Mass entsprechende Ernährung zu gewöhnen). Ich finde es nicht gut, hinterher genauso weiter zu machen, wie vorher, nur mit weniger. Und meine inzwischen doch länger dauernden Erfahrungen und Beobachtungen bestätigen, dass genau diejenigen auch die meisten PRobleme mit Halten des erreichten Gewichts haben.
      Da bin ich ganz bei dir
    • Schon in dem Wort: "Ratschläge", steckt das Wort "Schläge", welche sich für einige Hilfesuchende als sehr fatal erweisen könnte. Denke daran, dieses Fachpersonal "tut auch nur seinen Job"
      :407: :wersuchtfindet:
    • @Sigrada. Das ist ja das, was es so niederschmetternd macht. Ja, die Dame ist extrem fordernd und auch unsensibel und vermutlich mag sie mich genauso wenig wie ich sie. Aber ich befürchte natürlich , dass sie recht hat.
      Dass alles, was ich von ihren Tipps umsetze, nicht ausreicht und ich mit meinem Denken noch nicht zu den gesunden Menschen dazugehöre. Sie prophezeit mir, dass ich scheitere und das ist ja auch meine schlimmste Angst.
      Natürlich hat sie nach der Aussage, dass sie mich nicht für OP-bereit hält, nicht gesagt, was für eine Alternative es zur OP gibt. Stattdessen hat sie gefragt, was ich jetzt machen will. Tja, wenn ich das wüsste! :/
    • Also das ist ja eine "nette" Dame. Sorry, aber eine psychologische Beurteilung Deines Verhaltens und Deiner lernfähigkeit nach OP ist NICHT ihre Aufgabe. Sie soll Dich BERATEN, wie Deine Ernährung aussehen soll, alles andere ist weder ihr Fachgebiet, noch ihre Aufgabe. Such Dir eine andere !!!!
      Liebe Grüße von Gaugele


      Erstgespräch 19.07.2012 mit 186 kg >>> Schlauchi-OP 20.02.2013 mit 169,5 kg >>> BDS 23.01.2015 mit 90 kg
      Mein OP-Bericht Mein OP Bericht Schlauchi am 20.02.2013
    • Hallo

      also, von der Sache her hat deine EB vielleicht sogar recht (sehe ich ähnlich wie Gaugele). Aber jetzt kommt für mich der Knackpunkt: was nützt dir die beste Fachkompetenz, wenn sie nicht gepaart ist mit einer gewissen Sozialkompetenz und Empathie? Und die vermisse ich bei deiner EB komplett. Und deshalb bin ich auch der Ansicht, dass du eine EB finden musst, die dich auch emotional abholt und sich auf dich und deine Persönlichkeit einlässt.

      Ich habe mal gesagt, ein EB ist zu 50% auch Psychologe, denn Essverhalten und Emotionen sind sehr eng gekoppelt und wenn ein EB nur sein Konzept "durchprügeln" will, ohne auf das Seelenleben des Abnehmwilligen einzugehen, dann geht das nach hinten los.

      An deiner Stelle würde ich exakt noch 1 x hingehen und ihr genau das sagen: dass du keinerlei Zweifel an ihrer Fachkompetenz hast, dich allerdings unverstanden fühlst.

      Wenn du schon in einem AZ bist, frag nach - die haben i.d.R. auch EB, mit denen sie zusammenarbeiten. Da ist bestimmt auch für dich der richtige dabei.

      Alles Gute!
      Chi
      +++
    • Du hast ja nur noch einen Termin da - da holst Du Dir den Zettel ab, wo drin steht von wann bis wann und mit dem jeweiligen Gewicht Du dort beraten wurdest. Das brauchst Du für den Antrag. Ob die Beratung errfolgreich war oder sie mit Dir glücklich ist oder Du da was gelernt hast, sind nur Nebeneffekte. So sah ich es.

      Nach der OP steht es Dir ja offen, zu einer anderen EB zu gehen für den nächsten Beratungsblock. Ich muss aber zugeben, dass ich das auch nicht gemacht habe, obwohl meine EB und ich auch nicht auf einer Wellenlänge lagen. Genau gesagt hat mir die 12 x EB - außer interessanten Hinergrundinfos zum Arzt und der OP, den Erfolgsaussichten, der KK-Prüfung und solcherlei FAQs - hinsichtlich Ernährungstipps nichts gebracht, außer dass mir "Eweiß, Eiweiß, Eiweiß" erfolgreich eingetrichtert wurde.

      Übrigens: Bei mir war es gerade anders herum: Ich hatte es mir über die Zeit mühsam angewöhnt, nur noch 3 x im 5-Std-Rhytmus zu essen. Und die EB sagte, ich müsse unbedingt 6 x am Tag essen als Übung für die Post-OP-Zeit. Zudem in 150 ml/g Portionen die letzten Wochen vor der OP (Flüssigphase) - notfalls 10 x am Tag, wenn ich nicht satt würde. Kalorienvorgaben gab es eh nicht... Wenn die KK jedenfalls nicht 6 Mahlzeiten sehe, würden sie mir den Antrag auf jeden Fall ablehnen. :335:

      Auch sie war bei meinen Protokollen eher ungnädig. Bei mir hieß es, ich müsse noch gewaltig umdenken, als ich einmal morgens ein halbes Dinkelbrötchen und mittags das andere Dinkelbrötchen notiert hatte (Frühstück und Mittagessen je ein halbes belegtes Brötchen - ich fand mich eigentlich ziemlich gut...) - kein Mensch brauche Brot - sie esse auch keines!

      Aber wenigstens war sie in einem Punkt beruhigend: Die KK wisse ja, dass ich ein Problem mit dem Essen habe - deswegen ja der Antrag auf eine bariatrische OP! Auch wenn das Ernährungsprotokoll nicht perfekt sei und ich nicht viel abgenommen hätte. Auf meine Frage, wie viel ich in dem halben Jahr MMK abnehmen solle für die KK, sagte sie: 3 Kilo reichen - zunehmen sei defintiv nicht vorteilhaft, aber sich mehr anstrengen/mehr abnehmen lohne sich auch nicht, da ich im nächsten Jahr ja eh 50 Kilo abnehmen würde. Recht hatte sie! :P

      Also: Wenn Du ein "hoffnungsloser Fall" bist, scheinst Du ja gerade OP-geeignet zu sein - sonst bräuchtest Du ja keine OP, wenn es für Dich so leicht wäre, die Erährungstipps umzusetzen. Lass Dich nicht kirre machen - nach der OP beginnt ein neuer Lebensabschnitt - und dann solltest Du ernährungstechisch bewusst essen. Aber auch dann finde ich ein Nogger choc hier und da völlig ok - 226 Kcal werden nicht Dein Untergang sein. Wo ist das Problem, solange Du nicht täglich 3 davon verputzt?

      Die recht pauschale Aussage, dass Du abnehmen müsstest um das OP-Risiko zu minimieren, halte ich für sehr Gießkannen-technisch. Klar ist eh jedes Kilo weniger besser für den Körper. Aber ob es jetzt wirklich viel ausmacht für dIe OP, ob Du ein paar Kilo mehr oder weniger hast? Wenn Du an einer kritischen Gewichtsgrenze wärst, bei der AC gesteigerte Risiken für die OP sieht und für die Du soundsoviel Kilo auf jeden Fall abnehmen solltest - dann hätte er es Dich wissen lassen!

      Fazit: Die EB versucht Dich auf den richtigen Weg zu bringen - sie meint es gut, aber sie kann sich nicht in Dich hineinversetzen, sie übertreibt es und ihre taffe Strategie erzeugt Druck, Stress und Versagensängste - lass Dich davon nicht verunsichern und gebe Dir einfach weiterhin Mühe - das wird reichen! :positiv:
      Viele Grüße, Tanka

      OP-Vorbereitung mit 139 Kg | Sleeve-OP mit 134 Kg | Ziel erreicht (nach 18 Monaten und 76 Kg Abnahme) mit unter 65 Kg! :D
    • Meine Anweisungen vor OP waren...Eiweiß Eiweiß Eiweiß... Trinken, in kleinen schlucken und nicht mehr Flasche ansetzen und schütten. Ich sollte meine 3 Riesen Mahlzeiten auf 5 kleine splitten und was das naschen angeht... Nichts verbieten, hochwertiges naschen und genießen. Das ganze bitte nicht tgl, sondern ein Tag pro Woche und drauf freuen. Dann aber nicht fressen.
      Kalorien esse ich ca 1300 tgl.

      Nach OP esse ich sehr oft, denn ich muss zusehen, daß ich das mit dem Eiweiß auf die Kette bekomme. Am besten wäre auch Shake, aber die hab ich über. Trinken, trinken, trinken. Mein Geschmack hat sich extrem vom süßen wegbewegt. Lieber mal ne Scheibe Käse oder paar Nüsse. Gelüste auf süß nur 1x im monat durch die Regel. Eis vertrage ich garnicht mehr. Maximal wasser Eis oder Sorbet. Darum keine Sorgen machen zumüssen, ist entspannend.

      Wir müssen das Essen nach der OP völlig neu erlernen und Ernährungsberatung ist meistens nur gut und wertvoll, wenn es von Diätassisistenten kommt, denn Ernährungsberater haben oft null plan von den OPs. Selbst in den Zentren und Rehakliniken arbeiten nur ausgebildete Diätassisistenten.

      Ich wünsche dir alles erdenklich Gute für deinen Weg. Lass dir nix einreden, denn du schaffst alles, wenn du willst.
      Niemand darf mir das Gefühl von Minderwertigkeit geben ohne mein Einverständnis.

      Elenore Rossevelt
    • Meine erste Ernährungsberaterin - tatsächlich empfohlen vom AZ - war fachlich und persönlich ein Totalausfall. Die wollte es sich einfach machen, ihr Konzept durchziehen und die Kohle kassieren. Sagt zu mir "Essen Sie keine Gans!" In meinem f......sch...... Leben habe ich noch keine Gans gegessen, weil ich diese Viecher nicht mag.
      Nach der zweiten Beratung habe ich sie gefeuert. Klar hätte ich auch höflich sein können und eine Ausrede finden. Wollte ich aber nicht! Und habe ihr sehr freundlich, aber deutlich, gesagt, dass ihre Beratung meinen Ansprüchen nicht genügt.
      Aus Rachsucht hat sie dann an mir - und meiner Erlaubnis - vorbei einen üblen Bericht an das AZ geschrieben. § 203 StGB: Ein neuer Fall für den Staatsanwalt.

      Meine neue - richtige - Ernährungsberaterin hat von Anfang an eine sehr individuelle Beratung gemacht. Und auch erst einmal herauszufinden versucht, wer ich denn bin. Welche Art Dicke ich bin. Was viele nicht wissen.................Dicke sind nicht alle gleich und nicht aus den gleichen Gründen dick. Und auch Ernährungsberater wissen das nicht immer oder wollen es nicht wissen.
      Mit ihr zusammen optimiere ich auch schon vor meiner OP meine Ernährung. In kleinen Schritten und das ist für sie - und primär natürlich für mich - auch völlig ok. Wir haben die Tatsache berücksichtigt, dass ich kochen kacke finde z.B. Ich meine......................Ich verstehe ja das Prinzip von kochen.....................Nur nicht, was das mit mir zu tun hat.
      Wir haben mein Frühstück optimiert (angefangen damit, überhaupt erst einmal eines zu mir zu nehmen) und die Art meiner Ernährung umgestellt. Als nächster Schritt folgen die Portionsgrößen. Sie lässt mir meinen Weg und schubst nur manchmal leicht in eine Richtung.
      Aber die drei Mahlzeiten-Vorgabe hat sie auch erwähnt. Wegen Stoffwechseloptimierung. Bisher waren´s bei mir eher zwei, dann aber so richtig. Da ich weder Süßesser (große Güte, wo ich dann wohl so gelandet wäre gewichtstechnisch) noch Zwischendurchesser bin, klappt das schon.

      Ich möchte einfach bereits vor meiner OP so nah wie möglich an das Hinterher ran. Und wenn ich ein wichtiges Ziel habe, bin ich ausgesprochen eisern. Mein Problem ist eher, dass ich Kurzstrecke bin und langfristig wieder in alte Muster verfalle. Und genau an dieser Stelle hoffe ich auf Hilfe durch die OP.

      Für mich ist die EB einfach nicht nur ein Punkt auf meiner Vorbereitungsliste, den ich gezwungenermaßen abhaken muss, ich möchte tatsächlich etwas lernen. Nach 35 Jahren Beschäftigung mit meinem Gewicht und schon vier erfolgten Ernährungsberatungen ist das möglicherweise nicht mehr ganz so viel. Aber auch wenig kann genug sein.
      Und daher würde ich immer wieder wechseln, wenn ich merke, das was da passiert ist nicht gut für mich.
      Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.
      Wer sagt´s? Der Albert sagt´s.
      In diesem Sinne Mädels und Jungs.............Go for it and keep it up.