Mein OP-Bericht Bauchdeckenstraffung

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    • Mein OP-Bericht Bauchdeckenstraffung

      ich rückte am 28. märz 08 auf den tag genau 21 monate nach meiner bypass-op zur bauchdeckenstraffung in die klinik ein. ich musste mittags um 11.00 uhr da sein und wurde um 12.00 bereits richtung op geschoben. das schnittmuster hat mir der doc am abend zuvor in seiner praxis aufgemalt.

      ich bekam einen venösenzugang gelegt und wurde dann richtung op geschoben. nach einem kurzen gespräch mit dem pfleger und der narkoseärztin war ich im land der träume.

      als ich wieder zu mir kam, fühlte ich mich sehr wohl, keine schmerzen, keine übelkeit oder sonst was, komischerweise aber ein haufen nervöse schwestern. bald stellte sich heraus, dass die op nicht wie geplant 1,5 - 2h gedauert hatte, sondern 4 h, scheinbar hatten sie grosse probleme mit der blutstillung. ich hatte im ganzen 1,4 lt blut verloren wären der op, das wäre alles nicht so schlimm gewesen, hätte ich nicht wochen zu vor für die erste geplante op (die nie zustande gekommen ist) eigenblut gespendet, dass zwischenzeitlich weggeworfen werden musste. mein blutdruck lag bei 64/46 und mein puls bei 120 schlägen. mein doc beriet sich mit der narkoseärztin und schon bald verkündete man mir, es wäre besser für eine blutkonserve zuzustimmen. ok, man will ja, dass es einem rasch gut geht, also habe ich eingewilligt und im ganzen 3 konserven blut (2 gleich nach der op, die 3. bekam ich erst am tag darauf) und 2 konserven plasma erhalten. lange wurde beraten ob man mich in das nahe gelegene regionalspital verlegen wolle auf die intensivstation, da die klinik in der ich operiert wurde über keine intensivstation verfügt. abends gegen 22 uhr wurde dann aber entschieden, dass ich aufs zimmer durfte mit sehr engmaschiger kontrolle. da ich nun bettruhe verordnet bekommen hatte wurde mir irgendwann auch ein blasenkatheter gelegt.

      am 29.03.08 sollte ich mobilisiert werden, ich durfte mich an den bettrand setzen, kippte aber gleich wieder um, das war dan der entscheid zu blutkonserve nr. 3. nachmittags kamen meine eltern zu besuch und mein vater wurde gebeten bei der mobilisierung zu helfen, ich stand auf, ging mit hilfe ein paar schritte, sagte noch, mir würde so komisch und das nächste, dass ich wieder weiss, ist, dass 4 schwestern um mein bett stehen und ich den kopf tiefer hatte als die beine. ich war in ohnmacht gefallen, dank der hilfe meines vaters viel ich nicht zu boden sondern ins bett. abends wurde ich erneut mobilisiert, dieses mal mit hilfe der schwester und meinem mann. ich schaffte es, mir im stehen die zähne zu putzen und kollabierte erneut, aber auch hier hatte ich wieder glück, ich schaffte es jeweils bis zum bett :]

      am 30.03.08 durfte ich erneut auf, aber wieder war ich kurz vor dem kollabieren, daher liess man mir den venösenzugang noch und auch den blasenkatheter. abends schaffte ich es das erste mal mir die zähne im stehen zu putzen ohne zu kollabieren, jetzt ging es aufwärts. als erstes kam gleich der venösezugang weg.

      am 31.03.08 war es dann soweit, man konnte den blasenkatheter entfernen und die erste von 4 drainagen kam auch weg.

      am 01.04.08 konnte ich es zum ersten mal wagen, bis ins restaurant zu gehen, man was war ich da happy und drainage nr. 2 kam auch raus.

      am 02.04.08 wurde ich schon frecher, durfte meine ersten treppengehversuche starten, war wieder im restaurant anzutreffen und drainage nr. 3 kam raus.

      am 03.04.08 wurde ich entlassen, allerdings nicht wie geplant ohne drainage sondern mit drainage nr. 4. welche mich auch heute am 06.04.08 noch begleitet. die letzte drainage fördert nach wie vor sehr viel wundsekret und blut, so dass ich sie am freitag wechseln lassen musste und heute sicher auch noch mal.

      die schmerzen habe ich als nicht schlimm empfunden, das mühsame ist und bleibt der blutverlust mit dem ich auch jetzt noch arg zu kämpfen habe. leider haben sich einige stellen der naht entzündet, aber andere stellen sind schon super toll zugewachsen.
      Liebe Grüsse

      Swisslady
    • Hi Tanja

      Danke für den ausführlichen Bericht. Einiges wusste ich ja schon von unseren SMS'en, aber nicht so genau. Da hast Du ja echt was mitgemacht, huii. Kann es Dir grad gut nachfühlen. Aber zum Glück ist alles gut gegangen und es geht jetzt aufwärts. Gell so einen Blutverlust spürt man echt ne Weile. Ob evtl. das Verarbeiten des Fremdblutes auch viel Kraft braucht? Hab ich mir schon ab und zu überlegt, hab aber keine Ahnung, hihi.

      Jedenfalls wünsch ich Dir ganz doll gute Besserung und Heilung und superviel Freude mit Deinem Flachbauch. Wir lesen und hören uns :knuddel:
      Alles Liebe von Tanja =^..^=

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      Meine Fotos

      Wiederherstellungs-OP's -
      BDS + BS am 6.12.2006 + Oberschenkel- + Gesässstraffung am 31.10.2007 wunderbar überstanden:-)
    • RE: Mein OP-Bericht Bauchdeckenstraffung

      Hallo Tanja,

      das ist ja ein OP Bericht der heftigen Art. Da musste DU ja eine Menge aushalten.

      Lass es jetzt ganz langsam angehen. Mit viel Ruhe, Schonung und noch mehr Geduld wirst Du sicher bald wieder zu Kräften kommen. Dann kannst Du Dich sicher auch richtig über Deinen straffen Bauch freuen.
      Liebe Grüße :positiv:

      Conny

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      Alles, was du bist, alles was du willst, alles, was du sollst,
      geht von dir selbst aus. [SIZE=7] J. H. Pestalozzi[/SIZE]
    • die freude am flachen bauch ist gross, aber ich nerve mich einfach, dass ich dieses mal soooooo müde bin un noch jetzt kaum mit dem hund ein paar minuten spazieren gehen kann. auch nehme ich immer noch den kochservice meiner mam in anspruch. für mich ist das alles sehr aussergewöhnlich, den normal bin ich relativ schnell wieder fit und auf dem damm. ob's am fremdblut liegt, das ist eine gute frage.

      heute morgen habe ich den kontrolltermin beim plastiker, mal schauen, was er zur ganzen sache meint.
      Liebe Grüsse

      Swisslady
    • der spruch schönheit muss leiden hat wohl was :] nein im ernst, rückblickend empfinde ich das ganze nicht als soooo schlimm, glaube aber zum heutigen zeitpunkt nicht, dass ich mich noch mehr korrekturops unterziehen werde, aber man soll ja niemals nie sagen.
      Liebe Grüsse

      Swisslady
    • RE: Mein OP-Bericht Bauchdeckenstraffung

      Hallo Tanja,

      die Sache mit dem Spruch, bekommt bei den plastischen Operationen wirklich einen Sinn.

      Mir geht es ähnlich wie DIr, gerade in den ersten Wochen nach OP bin ich völlig bedient und sage immer, nie wieder.
      Aber wenn die WUndheilung dann abgeschlossen ist und ich wieder mobiler werde, dann sehe ich das Ganze schon wieder anders.

      Ich werde in dieser Woche meinen nächsten Antrag :
      Brust, Oberarme und Gesäßstraffung abgeben.

      Mal sehen ob die KK die Kosten auch dafür übernimmt. Im letzten Jahr haben sie diese Teile gestrichen.
      Liebe Grüße :positiv:

      Conny

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    • RE: @ Conny44

      Hallo Swisslady,

      das tönt ja alles nicht so gut, dein Körper mußte ja einiges aushalten und erholt sich erst langsam wieder von den Strapazen. Mach noch langsam :gutebesserung: für dich.
      Größe: 1,50m
      Gewicht: 19.12.06: 135,4 kg = BMI 60
      31.01.08: 85,4 kg -50 kg
      Bypaß-Revision am 29.07.2009 mit 103 kg
    • Hallo Tanja,

      ich habe keine Wiederherstellungs-OP, weil Gott sei Dank nicht nötig. Aber ich habe Stunden nach meiner 3. OP Blutkonserven bekommen. Meine Bettnachbarin, die nicht schlafen konnte und lesend im Bett lag (ich kam nicht auf die Intensiv, da ich schon dafür bekannt war, alles problemlos wegzustecken, und nach ein paar Stunden hörte die engmaschige Kontrolle eben auf), sah mal wieder zu mir rüber und zwar nicht nur auf mein Gesicht, sondern tiefer, und sah, dass unter meinem Bett eine große Blutlache war. Eine Drainage war gerissen, und kontrolliert wurde ich immer nur von der anderen Seite. Ich habe alles, was dann passierte, ganz bewusst erlebt, es aber als Traum abgetan, weil am nächsten Morgen kein Hinweis da war auf das, was gegen 4 Uhr früh passiert war, und meine Zimmernachbarin schwieg. Tage später - ich war alleine im Zimmer - fragte mich die Nachtschwester, wie es mir ginge; mir ging es selbstverständlich prächtig, na klar doch, was für eine Frage! Na ja, so selbstverständlich sei das nicht. In der Nacht nach der OP konnten Dr. Pomhoff Sie ja gerade noch zurückholen ... . Da wusste ich, dass mein "Traum" gar keiner war. Im OP-Bericht liest sich das so: "Eine postoperative Blutungsanämie musste auftransfundiert werden". Pommi gab mir auf Nachfrage sofort die Telefonnummer meiner Bettnachbarin, die mir die ganze Geschichte erzählte. So, das aber nur nebenbei.
      Ich war nach der Transfusion völlig daneben. Wochenlang. Kam überhaupt nicht mehr richtig zu mir, war schwach. Mein Sohn durfte Hühnerbrühe kochen, mehrfach täglich die Bettwäsche wechseln, weil ich ständig in einer Wasserlache lag - das kannst Du fast wörtlich nehmen - das Daunenbett und Kopfkissen waren völlig durchnässt - Gott sei Dank gibt es Wäschetrockner. Kam mit Not alleine die fünf Meter zur Toilette. Ich wollte mich zwingen, was zu tun; mein Sohn hat mir das Bügelbrett vor's Bett gestellt (mein Bett hat Seniorenbetthöhe - finde ich herrlich, kein Probleme beim Aufstehen!); ich habe es nicht fertig gebracht, ein lumpiges T-Shirt in einem Stück zu bügeln, sondern brauchte dazu drei Ansätze (dauert sonst eine Minute). Dann hab ich's aufgegeben. Mein Internist war völlig entsetzt und hat erst mal sofort Blut abgezapft, aber die Tests waren ok. Ich habe sechs Wochen gebraucht, um wieder einigermaßen 'lebendig" zu sein. Ich hoffe, ich komme nie wieder an einen Punkt, wo eine Bluttransfusion nötig ist!

      Lass es langsam angehen und schone Dich. Gute Besserung

      Yvette
      Wenn die, die schlecht über mich reden, wüssten, was ich über sie denke, würden sie noch viel schlechter reden!
    • @yvette

      wenn ich deinen bericht so lesen, geht es mir ja noch bestens. ich kann wenigstens schon wieder ein bisschen rumlaufen, auch wenn sonst noch nichts drin ist.

      @alle

      danke für euren zuspruch. trotzallem geht es mir psychisch gut, es gab in der ganzen zeit nicht eine träne, den wenn ich vor dem spiegel stehe, entschädigt das halt doch so für einiges.

      nun leg ich mich wieder hin, langes sitzen ist noch nicht drin.
      Liebe Grüsse

      Swisslady