Servus Maxl :hallo:
Nun zu Deine Fragen (in grün):
Wie lief es nach der OP?
Sehr gut, keine Komplikationen
Wie lange wart ihr im Krankenhaus?
Mit den Voruntersuchungen 7 Tage, da ich bereits einen Herzinfarkt habe
Bei wem habt ihr euch operieren lassen?
Dr. Hüttl, LMU-München, Großhadern (der Arzt ist jetzt in München-Bogenhausen) Ich will nicht groß Werbung machen, aber dieser Arzt ist einer der besten Ärzte im süddeutschen Raum, was AC-Chirurgie betrifft. Das werden hier im Forum viele Patienten bestätigen können.
Gab es Komplikationen, Schmerzen, Probleme? (bitte auch Kleinigkeiten, oder geringfügige Komplikationen)
Ja, kleine, im Bauch war ein Muskel gerissen, das schmerzte ein paar Tage, wenn ich auf der rechten Seite liegen wollte.
Wie lange hat es gedauert, bis alles wieder "normal" war nach der OP (bezogen auf Schmerzen, Bewegung)
Ca 3 Wochen, aber diese Zeit war nicht irgendwie schlimm, sondern ich durfte nichts Schweres heben.
Mit welchem Gewicht habt ihr die OP machen lasen? (interessiert mich vor allem, wenn es Komplikationen bei der OP gab)
135 kg, Gewicht, BMI 41, wegen dem voran gegangenen Herzinfarkt, unmittelbar nach der OP, zur Beobachtung 24 Stunden in der Intensivstation.
Wie lange habt ihr den Schlauchmagen schon?
Seit 2. Oktober 2009
Habt Ihr noch Hungerattacken? oder überhaupt Hunger?
Nein, Hungerattacken sind vollkommen verschwunden, ich muss aufpassen, dass ich die Mahlzeiten nicht vergesse, d.h. ich esse nach der Uhr.
Habt ihr das Gefühl euch fehlt was?
Nein, ausser Geld fehlt mir nichts.
Fehlt Euch das Essen?
Nein, ich esse immer genug (ca. 180 ml)
Fühlt ihr Euch schlapp, oder kraftlos?
Nein, das Gegenteil ist der Fall. Vor der OP konnte ich weder Sport treiben, oder Spazieren gehen. Heute schwimme ich 80 Minuten ununterbrochen oder fahre mit dem Radel , wenn es das Wetter erlaubt ca. 30 km Rundkurs in Inntal, bei etwa 25 km/h Durchschnittgeschwindigkeit. Ich muss nur darauf achten, dass ich nicht im Unterzucker lande, deshalb spritze ich an Sporttagen kein Insulin.
Was für ein Futter-Typ wart ihr?
Durch die Insulinresistenz bekam ich vorallem nachts Heißhunger, der mich weckte, das ist heute völlig verschwunden.
Habt ihr den Weg unterschätzt, oder überschätzt?
Nein, ich wusste genau, auf was ich mich einlasse mit der OP.
Hat sich das, was ihr auf euch genommen habt mit der OP, gelohnt?
Ohne Frage, ich wäre wahrscheinlich nicht mehr am Leben.
Hat die OP auch euren Kopf entlastet, oder blieb die Gier nach schlechtem essen?
Natürlich hat es den Kopf entlastet, denn die Angst vor dem plötzlichen Herztod oder Schlaganfall sind Vvergangenheit.
Also vor der OP war Currywurst ein Genuss, heute: pfuiteufel. Tatsächlich lebe ich heute wesentlich unbekümmerter, denn die Angst vor plötzlichen Herzinfarkt und/oder Schlaganfall sind einem aktiven Leben gewichen. Der Blutdruck stimmt, die Rücken- und Knieschmerzen sind vollkommen verschwunden, Diabetes ist nur noch unwesentlich vorhanden und die Dauermüdigkeit ist Vergangenheit.
Konntet ihr euer Essverhalten nach der OP leichter umstellen, als bei den zig Diäten vorher?
Das Essverhalten hat sich fundamental verändert. Bei mir hat sich das Geschmacksempfinden völlig geändert. Stark fetthaltige Speisen vertrage ich nicht mehr, so fallen auch die Schokoladen weg. Diät war für mich immer Verzicht und Verbot, das gibt es nicht mehr, ich kann essen, was ich vertrage, bis der Magen voll ist. Ab 180 ml kommt das Zeug wieder zurück, wenn ich glaube, den Teller leeren zu müssen, so einfach ist das.
Habt ihr auf Süßigkeiten und Cola und so was leichter verzichten können, weil ihr keinen Hunger hattet?
Warum sollte ich keine Cola trinken oder mal ein Bonbon essen dürfen? Ich habe sogar, wenn ich Sport treibe, immer Cola dabei, um Unterzuckerung zu vermeiden. Allerdings nicht zum Durst löschen, da trinke ich Leitungswasser (ist bei uns excellent) mit einem Spritzer Zitronensaft und Süßstoff.
Wie zeitintensiv ist die Nachsorge bei euch?
Nach drei und sechs Monaten ist Nachsorge, da geht der ganze Tag drauf. In München wird das sehr intensiv erledigt, von wegen 5 Minuten. Mein nächster Termin ist im Oktober, wieder sehr intensiv und gründlich. Hinzu kommt immer ein kompletter Stoffwechseltest inkl. Bluttest, der sich gewaschen hat.
Und nicht zu letzt - mit all eurem heutigen Wissen und Erfahrungen - würdet ihr es wieder tun?
Kurz: Sofort und ohne zu zögern!!
Die Frage geht an alle - auch an die NICHT-Magenschlauch-Besitzer
Essen ist ja auch soziale Kommunikation(mit Freunden essen gehen, eingeladen werden und so, im Job, die Feiertage und so) Fehlt euch das irgendwie? Oder fühlt ihr euch eher befreit, weil es kein Kampf mehr ist?
Ja das ist sehr belustigend, denn meine Freunde und Kollegen staunen nicht schlecht, wenn ich mit einem fast leeren Teller antanze. Was ich allerdings nicht mehr mache, in SB-Restaurants gehen, denn da zahlt man eine Pauschale und z.B. für eine Chinasuppe 14 € hinzublättern, kommt mir zu teuer vor, denn nach dem Süppchen geht nicht mehr.
Ich würde mich über viele Meinungen freuen. Im Komplikationenbereich stehen nur 2 Beiträge. ich möchte gerne möglichst viel wissen, damit ich weiß was auf mich zukommen kann.
Grundsätzlich ist die Entscheidung für oder gegen eine OP absolut von der eigenen Historie abhängig und kann eigentlich nur mit dem Arzt besprochen werden. Ich hatte eine sogenannte Risikoabwägung gemacht, wobe ich alle Faktoren in die Waagschale geworfen hatte. Ich habe auch die worst case-Situation, für beide Möglichkeiten in Betracht gezogen. Bei mir kam folgendes heraus. Ohne OP noch eine Lebenserwartung von 2-3 Jahre, wenn alles Gut geht. Herzstillstand bei der OP mit Reanimation im OP-Saal. Wichtig ist aber, dass man sich vor der OP richtig schlau macht. Ich hatte mir einen Fragenkatalog aufgeschrieben und diese Unklarheiten penetrant nachgefragt, bis für mich alle Fragen und Zweifel beseitigt waren. So bin ich ohne jede Angst oder Aufregung in die OP gegangen.
Der Doc sagte mir, er habe noch keine ernsthaften Komplikationen bei der OP erlebt. Würde er mir sagen, wenn er jeden zweiten tag Komplikationen hatte? Ich möchte es von Euch wissen - ihr seit wie ich und kein Halbgott in weiß ;
Na, das mit den "noch nie" stimmt nicht ganz, denn immerhin besteht statistisch bei 1:1000 die Möglichkeit, dass etwas schief geht. Und tatsächlich, wie das Forum zeigt, sind Patienten auch schon nach der OP verstorben. Das Risiko steigt auch mit der Zunahme der Fettleibigkeit, das ist nun mal Fakt. Aber auch dieses Risiko kann man durch gezieltes Beobachten hier im Forum minimieren, denn man liest immer wieder Dinge, die einfach nicht hätten passieren dürfen. Man muss einfach redundant denken, dann ist man relativ sicher bei und nach der OP. Und dafür ist das Forum da, dass man auf den Fehlern lernt und sie nicht gleichgültig vernachlässigt.
Salve, Du alter Preusse,
Hermann aus dem tiefen Oberbayern, hinter den hohen Bergen :imgriff:
Nicht vergessen SHG in Rosenheim am 28. April 19:00 Uhr
im Klinikum Anfahrt siehe Homepage shg-rosenheim.de
Thema Ernährungsberatung einmal anders, Eine Biologin klärt auf.
Nun zu Deine Fragen (in grün):
Wie lief es nach der OP?
Sehr gut, keine Komplikationen
Wie lange wart ihr im Krankenhaus?
Mit den Voruntersuchungen 7 Tage, da ich bereits einen Herzinfarkt habe
Bei wem habt ihr euch operieren lassen?
Dr. Hüttl, LMU-München, Großhadern (der Arzt ist jetzt in München-Bogenhausen) Ich will nicht groß Werbung machen, aber dieser Arzt ist einer der besten Ärzte im süddeutschen Raum, was AC-Chirurgie betrifft. Das werden hier im Forum viele Patienten bestätigen können.
Gab es Komplikationen, Schmerzen, Probleme? (bitte auch Kleinigkeiten, oder geringfügige Komplikationen)
Ja, kleine, im Bauch war ein Muskel gerissen, das schmerzte ein paar Tage, wenn ich auf der rechten Seite liegen wollte.
Wie lange hat es gedauert, bis alles wieder "normal" war nach der OP (bezogen auf Schmerzen, Bewegung)
Ca 3 Wochen, aber diese Zeit war nicht irgendwie schlimm, sondern ich durfte nichts Schweres heben.
Mit welchem Gewicht habt ihr die OP machen lasen? (interessiert mich vor allem, wenn es Komplikationen bei der OP gab)
135 kg, Gewicht, BMI 41, wegen dem voran gegangenen Herzinfarkt, unmittelbar nach der OP, zur Beobachtung 24 Stunden in der Intensivstation.
Wie lange habt ihr den Schlauchmagen schon?
Seit 2. Oktober 2009
Habt Ihr noch Hungerattacken? oder überhaupt Hunger?
Nein, Hungerattacken sind vollkommen verschwunden, ich muss aufpassen, dass ich die Mahlzeiten nicht vergesse, d.h. ich esse nach der Uhr.
Habt ihr das Gefühl euch fehlt was?
Nein, ausser Geld fehlt mir nichts.
Fehlt Euch das Essen?
Nein, ich esse immer genug (ca. 180 ml)
Fühlt ihr Euch schlapp, oder kraftlos?
Nein, das Gegenteil ist der Fall. Vor der OP konnte ich weder Sport treiben, oder Spazieren gehen. Heute schwimme ich 80 Minuten ununterbrochen oder fahre mit dem Radel , wenn es das Wetter erlaubt ca. 30 km Rundkurs in Inntal, bei etwa 25 km/h Durchschnittgeschwindigkeit. Ich muss nur darauf achten, dass ich nicht im Unterzucker lande, deshalb spritze ich an Sporttagen kein Insulin.
Was für ein Futter-Typ wart ihr?
Durch die Insulinresistenz bekam ich vorallem nachts Heißhunger, der mich weckte, das ist heute völlig verschwunden.
Habt ihr den Weg unterschätzt, oder überschätzt?
Nein, ich wusste genau, auf was ich mich einlasse mit der OP.
Hat sich das, was ihr auf euch genommen habt mit der OP, gelohnt?
Ohne Frage, ich wäre wahrscheinlich nicht mehr am Leben.
Hat die OP auch euren Kopf entlastet, oder blieb die Gier nach schlechtem essen?
Natürlich hat es den Kopf entlastet, denn die Angst vor dem plötzlichen Herztod oder Schlaganfall sind Vvergangenheit.
Also vor der OP war Currywurst ein Genuss, heute: pfuiteufel. Tatsächlich lebe ich heute wesentlich unbekümmerter, denn die Angst vor plötzlichen Herzinfarkt und/oder Schlaganfall sind einem aktiven Leben gewichen. Der Blutdruck stimmt, die Rücken- und Knieschmerzen sind vollkommen verschwunden, Diabetes ist nur noch unwesentlich vorhanden und die Dauermüdigkeit ist Vergangenheit.
Konntet ihr euer Essverhalten nach der OP leichter umstellen, als bei den zig Diäten vorher?
Das Essverhalten hat sich fundamental verändert. Bei mir hat sich das Geschmacksempfinden völlig geändert. Stark fetthaltige Speisen vertrage ich nicht mehr, so fallen auch die Schokoladen weg. Diät war für mich immer Verzicht und Verbot, das gibt es nicht mehr, ich kann essen, was ich vertrage, bis der Magen voll ist. Ab 180 ml kommt das Zeug wieder zurück, wenn ich glaube, den Teller leeren zu müssen, so einfach ist das.
Habt ihr auf Süßigkeiten und Cola und so was leichter verzichten können, weil ihr keinen Hunger hattet?
Warum sollte ich keine Cola trinken oder mal ein Bonbon essen dürfen? Ich habe sogar, wenn ich Sport treibe, immer Cola dabei, um Unterzuckerung zu vermeiden. Allerdings nicht zum Durst löschen, da trinke ich Leitungswasser (ist bei uns excellent) mit einem Spritzer Zitronensaft und Süßstoff.
Wie zeitintensiv ist die Nachsorge bei euch?
Nach drei und sechs Monaten ist Nachsorge, da geht der ganze Tag drauf. In München wird das sehr intensiv erledigt, von wegen 5 Minuten. Mein nächster Termin ist im Oktober, wieder sehr intensiv und gründlich. Hinzu kommt immer ein kompletter Stoffwechseltest inkl. Bluttest, der sich gewaschen hat.
Und nicht zu letzt - mit all eurem heutigen Wissen und Erfahrungen - würdet ihr es wieder tun?
Kurz: Sofort und ohne zu zögern!!
Die Frage geht an alle - auch an die NICHT-Magenschlauch-Besitzer
Essen ist ja auch soziale Kommunikation(mit Freunden essen gehen, eingeladen werden und so, im Job, die Feiertage und so) Fehlt euch das irgendwie? Oder fühlt ihr euch eher befreit, weil es kein Kampf mehr ist?
Ja das ist sehr belustigend, denn meine Freunde und Kollegen staunen nicht schlecht, wenn ich mit einem fast leeren Teller antanze. Was ich allerdings nicht mehr mache, in SB-Restaurants gehen, denn da zahlt man eine Pauschale und z.B. für eine Chinasuppe 14 € hinzublättern, kommt mir zu teuer vor, denn nach dem Süppchen geht nicht mehr.
Ich würde mich über viele Meinungen freuen. Im Komplikationenbereich stehen nur 2 Beiträge. ich möchte gerne möglichst viel wissen, damit ich weiß was auf mich zukommen kann.
Grundsätzlich ist die Entscheidung für oder gegen eine OP absolut von der eigenen Historie abhängig und kann eigentlich nur mit dem Arzt besprochen werden. Ich hatte eine sogenannte Risikoabwägung gemacht, wobe ich alle Faktoren in die Waagschale geworfen hatte. Ich habe auch die worst case-Situation, für beide Möglichkeiten in Betracht gezogen. Bei mir kam folgendes heraus. Ohne OP noch eine Lebenserwartung von 2-3 Jahre, wenn alles Gut geht. Herzstillstand bei der OP mit Reanimation im OP-Saal. Wichtig ist aber, dass man sich vor der OP richtig schlau macht. Ich hatte mir einen Fragenkatalog aufgeschrieben und diese Unklarheiten penetrant nachgefragt, bis für mich alle Fragen und Zweifel beseitigt waren. So bin ich ohne jede Angst oder Aufregung in die OP gegangen.
Der Doc sagte mir, er habe noch keine ernsthaften Komplikationen bei der OP erlebt. Würde er mir sagen, wenn er jeden zweiten tag Komplikationen hatte? Ich möchte es von Euch wissen - ihr seit wie ich und kein Halbgott in weiß ;
Na, das mit den "noch nie" stimmt nicht ganz, denn immerhin besteht statistisch bei 1:1000 die Möglichkeit, dass etwas schief geht. Und tatsächlich, wie das Forum zeigt, sind Patienten auch schon nach der OP verstorben. Das Risiko steigt auch mit der Zunahme der Fettleibigkeit, das ist nun mal Fakt. Aber auch dieses Risiko kann man durch gezieltes Beobachten hier im Forum minimieren, denn man liest immer wieder Dinge, die einfach nicht hätten passieren dürfen. Man muss einfach redundant denken, dann ist man relativ sicher bei und nach der OP. Und dafür ist das Forum da, dass man auf den Fehlern lernt und sie nicht gleichgültig vernachlässigt.
Salve, Du alter Preusse,
Hermann aus dem tiefen Oberbayern, hinter den hohen Bergen :imgriff:
Nicht vergessen SHG in Rosenheim am 28. April 19:00 Uhr
im Klinikum Anfahrt siehe Homepage shg-rosenheim.de
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