Dienstag:
Am Dienstag, 12.6. fuhr ich nach Hamburg. Im Krankenhaus war ich gegen 9.30 Uhr und meldete mich in der Aufnahme. Dort bekam ich ein Armband ums Handgelenk geklebt, was aber nicht so richtig kleben wollte. Die Dame sagte mir noch, das es vor allem für die OP wichtig sei – aber da hatte ich es schon längst nicht mehr.
Oben auf Station bat man mich noch um ein wenig Geduld, da mein Bett noch nicht frei war. In der Zwischenzeit war ich in der Cafeteria und auch schon beim Anästhesisten zum Narkosegespräch. Als mein Bett frei war konnte ich auch alle meine Sachen einräumen. Gar nicht so einfach, wenn man davon ausgehen muss, dass man ab dem nächsten Tag an vieles nicht mehr herankommt. Kurz danach wurden mir 5 Röllchen Blut abgenommen. Reserve für den nächsten Tag? ;)
Gegen 15.15 erwartete mich dann eine Überraschung. Der Herr vom Sanitätshaus kam vor meiner OP und hat für den Anzug Maß genommen. Sein Messergebnis ergab eine S bzw. aus seiner Sicht besser sogar XS. Aha! Aber dazu später mehr.
Stunde für Stunde wartete ich in meinem Zimmer auf das OP-Gespräch. Zwischendurch dachte ich schon, dass die OP verschoben werden
muss. Aber gerade als ich mit dem Abendessen begonnen hatte, sollte ich in die Ambulanz zum Gespräch und Anzeichnen. Dr. Jandali begann das Gespräch und zählte sehr viele Risiken auf. Das war schon ein wenig erschreckend. Insgesamt war es aber eine sehr angenehme Atmosphäre. Etwas später kam auch Dr. Müller hinzu. An einigen Stellen haben beide auch gemeinsam überlegt wie es sich am
besten machen lässt. Mit vielen lustigen Linien ging ich dann wieder etwas später auf mein Zimmer und habe erst einmal mein Abendessen beendet. Da ich mal wieder mit einer leichten Verstopfung zu tun hatte, ließ ich mir ein Zäpfchen geben, das auch gute Arbeit leistete. Zur Nacht nahm ich noch eine Schlaftablette, die wirklich gut war. Vor dem Zähneputzen genommen und nach dem Zähneputzen gerade noch ins Bett gekommen.
Mittwoch:
Gegen 7.45 Uhr kam eine Schwester zum Wecken und sagte auch, dass ich nicht mehr essen und trinken darf. Gleichzeitig erfuhr ich die
geplante OP-Zeit: 14.20 Uhr. Da ich am Vortag von einer anderen Patienten gehört hatte, dass sie nach einem Gespräch mit der KK einen zweiten Kompressionsanzug bekam, rief ich auch bei meiner KK an. Die nahmen sich etwas Zeit zur Beratung und riefen später zurück: Wenn man den Anzug 6 – 8 Wochen immer tragen muss ist es klar, dass man einen zweiten zur Wechselversorgung bekommt. Das gab ich auch auf Station weiter.
Die restlichen Stunden vor der OP verbrachte ich u.a. mit einigen Telefonaten. Zwischendurch brachte jemand den ersten Kompressionsanzug in der Größe S zu mir. Den sollte ich mit in den OP nehmen.
Gegen 12.30 Uhr telefonierte ich gerade mit Annette, da kam ganz plötzlich Bewegung auf. Ein Schwester brachte mir die kleinen Pillchen und ich sollte das nette Hemdchen und Höschen anziehen. Das war auch ganz schnell erledigt. Irgendwie wurde ich müde und schlief ein. Die nächsten Bilder, die ich habe sortiere ich in den OP. Ich sollte auf eine andere Liege klettern, dann waren da große Lampen – und das war es schon. Wach wurde ich gegen Abend auf der Aufwachstation. Mein erstes festeres Bild von dort sind Dr. Jandali und Dr. Müller, die mir sagten, dass alles planmäßig verlaufen war. Am Bauch hatte man 30 cm, an den Seiten 20 cm und am Rücken etwa 15 cm (hier weiß ich die genaue Zahl nicht mehr) entfernt. Sie sagten mir auch, dass ich nun den Anzug in der S an hätte, er aber zu klein sei. Ich würde eine Nummer größer benötigen. Soviel also zur XS von vor der OP gemessen.
Meinen Mann konnte ich auch kurz informieren. Er zittert immer besonders mit, meist deutlich mehr als ich.
Auf der Aufwachstation blieb ich 18 Stunden. Eigentlich wollte man mich auf die Intensivstation verlegen (wegen einer Erbkrankheit, die
bei mir bisher aber eher unauffällig verläuft). Dort war kein Bett frei und so blieb ich auf der Aufwachstation. Darüber war ich durchaus froh. Auf der Aufwachstation war es ruhiger als auf der ITS und trotzdem gab es eine sehr gute und enge Betreuung. Der Pfleger vom Spätdienst sagte mir, dass ich keinen Blasenkatheder hätte. Ich konnte wählen zwischen Pfanne oder Legung eines Katheders. Ich habe mich für letzteres entschieden, da ich das unkomplizierter fand. Mit der frischen Wunde wollte ich nicht auf einer Pfanne geröstet werden.
Ich denke, diese Entscheidung nahm mir auch einiges an Stress.
In der Nacht war ich oft wach, schlief aber auch sehr viel. Auch darüber war ich froh, zumal ich mich noch deutlich an die absolut schlaffreie Nacht nach der Bypass-OP erinnere. So war ich am nächsten Morgen deutlich ausgeruhter und konnte dem Tag auch sehr zuversichtlich entgegensehen.
Donnerstag:
Lustig fand ich die Visiten auf der Aufwachstation. Es gab nämlich mehrere, da es auch sehr unterschiedliche Patienten und Probleme waren. Es kam ein Geschwader ging zu einem Bett, sprach zumeist über den „Inhalt“ im Bett (erschreckend selten mit dem Patienten selbst!) und verschwand wieder. Und schon nahte die nächste Gruppe. Auch das kann Entertainment sein. Ich gehörte zum Glück zu den Ausnahmen, mit denen man sprach. Vielleicht waren die anderen aber auch noch nicht so gut sotiert.
Kurz bevor ich auf die normale Station verlegt wurde kam noch einmal Dr. Jandali um sich von meinem Wohl zu überzeugen. Er sagte mir
auch, dass ich auf Station den Anzug in der M bekommen würde.
Das Mittagessen auf Station war meine erste Mahlzeit nach der OP. Vorher bekam ich eine Zuckelösung als Infusion, so das ich keinen
Hunger hatte. Interessanter Weise waren meine Zuckerwerte gleich wieder am klettern – das erste Mal seit der Bypass-OP.
Wann ich den Anzug gewechselt habe weiß ich nicht mehr. Jedenfalls blieb ich gute 24 Stunden wirklich fest im Bett und setzte mich dann
gegen Abend mit Unterstützung einer Schwester auf die Bettkante. Ich stellte mich auch hin, fand das aber noch recht wacklig. Aber am selben Abend ging ich schon zur Toilette. Funktionierte dann alles recht gut.
Freitag:
Freitag war Verbandswechsel. Ich selbst konnte meinen Bauch noch nicht so richtig sehen und bat die Ärztin ein Foto mit meinem Handy zu machen. Und dann sah ich ihn. Zu dieser Zeit war er recht straff, hart und rundlich geformt. Blutergüsse konnte ich kaum erkennen. Es war aber alles gut. Bei der Visite wurde auch die erste Drainage gezogen. Es ging vorwärts! Später zog ich mich auch richtig an und ging ein paar Schritte vor dem Krankenhaus. Dabei war der Stoffbeutel sehr hilfreich. So konnte ich die Drainagebehälter
gut verstauen.
Sonnabend:
Bei der Visite wurden zwei weitere Drainagen gezogen. Bei der verbleibenden wurde der Behälter erneuert.
Meine Runde vor dem Krankenhaus wurde größer und ich wollte schon 2 x an die frische Luft. Außerdem merkte ich, dass mir eine Stelle am Rücken weh tat. Also ließ ich die Hose fallen, kletterte im Bad auf einen Stuhl und guckte im Spiegel nach. Mittig über dem Schnitt thronte ein gut ausgebildeter Bluterguss. In den folgenden Tagen sollte er noch Gesellschaft bekommen.
Insgesamt muss ich aber sagen, dass der Sonnabend mein „dunkelster“ Tag war. Die Sehnsucht nach zu Hause war riesig.
Sonntag:
Im verbliebenden Drainagebehälter hatten sich 50 ml angesammelt. Offensichtlich war es deutlich weniger als erwartet. Bei der Visite hieß es, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit am Montag nach Hause kann. Das tat sehr gut. Nachmittags lief ich über 30 Minuten um das Krankenhaus herum. Unter normalen Umständen hätte ich für den Weg gute 10 Minuten benötigt. Es war ebend alles etwas langsamer. Dann lief auch noch ein Jogger an mir vorbei und es kam mir wie ein Film aus einem vergangenen Leben vor.
Montag:
Endlich kam die Visite. Ja! Ich konnte nach Hause. Es dauerte noch ein paar Stunden bis mein Mann da war, aber kurz nach 14.00 Uhr
konnte ich los. Die Autofahrt klappte auch sehr gut. Zwischendurch musste ich mal pipi und wir nutzten eine Behindertentoilette. Gerade beim hoch und runter war es noch angenehm Hilfsmöglichkeiten zu haben. Zu Hause habe ich dann geduscht und die Anzüge gewaschen. So war ich etwa 2 Stunden ohne Anzug und fand das sehr unangenehm. Das Duschen selbst war sehr schön, aber das anschließende fönen der Pflaster nicht so ganz.
Inzwischen kann ich sagen, dass es von Tag zu Tag besser wird. Gestern habe ich mir auch die Haare im Stehen gewaschen. Ging recht gut. Das Mittagessen im Kollegenkreis war nicht so gut, hauptsächlich weil ich doch sehr gerne zwischendurch meine Positionen verändere. Das ist in einer solchen Runde nicht ganz einfach. Entsprechend bin ich heute und morgen ganz zu Hause und wechsel immer wieder die Positionen. Nur im Bett liegen ist auch nicht angenehm. Leichte Bewegungen sind zwischendurch durchaus entspannend. Meine
Narbe juckt an einigen Stellen, was ich positiv bewerte. Leichte Massagebewegungen sind dabei sehr angenehm. Die Fäden sollen am Montag gezogen werden. Vorher will ich auch nicht mehr duschen. Das habe ich zu unangenehm in Erinnerung. Leichte Haushaltstätigkeiten mache ich schon in sehr kleinen Schritten. Dabei geht es mir in erster Linie auch darum den Körper ein wenig in
Bewegung zu halten. Aber alles ebend sehr behutsam.
Schmerzen habe ich nur sehr selten. Die letzten Schmerzen hatte ich gestern im Bett als ich mal wieder die Schlafpositionen probierte.
Rückenlage mit angeklapptem Kopf- und Fußteil ist noch immer am bequemsten.
Fotos habe ich heute auch schon gemacht. Die stelle ich nachher ein.
Simone
Am Dienstag, 12.6. fuhr ich nach Hamburg. Im Krankenhaus war ich gegen 9.30 Uhr und meldete mich in der Aufnahme. Dort bekam ich ein Armband ums Handgelenk geklebt, was aber nicht so richtig kleben wollte. Die Dame sagte mir noch, das es vor allem für die OP wichtig sei – aber da hatte ich es schon längst nicht mehr.
Oben auf Station bat man mich noch um ein wenig Geduld, da mein Bett noch nicht frei war. In der Zwischenzeit war ich in der Cafeteria und auch schon beim Anästhesisten zum Narkosegespräch. Als mein Bett frei war konnte ich auch alle meine Sachen einräumen. Gar nicht so einfach, wenn man davon ausgehen muss, dass man ab dem nächsten Tag an vieles nicht mehr herankommt. Kurz danach wurden mir 5 Röllchen Blut abgenommen. Reserve für den nächsten Tag? ;)
Gegen 15.15 erwartete mich dann eine Überraschung. Der Herr vom Sanitätshaus kam vor meiner OP und hat für den Anzug Maß genommen. Sein Messergebnis ergab eine S bzw. aus seiner Sicht besser sogar XS. Aha! Aber dazu später mehr.
Stunde für Stunde wartete ich in meinem Zimmer auf das OP-Gespräch. Zwischendurch dachte ich schon, dass die OP verschoben werden
muss. Aber gerade als ich mit dem Abendessen begonnen hatte, sollte ich in die Ambulanz zum Gespräch und Anzeichnen. Dr. Jandali begann das Gespräch und zählte sehr viele Risiken auf. Das war schon ein wenig erschreckend. Insgesamt war es aber eine sehr angenehme Atmosphäre. Etwas später kam auch Dr. Müller hinzu. An einigen Stellen haben beide auch gemeinsam überlegt wie es sich am
besten machen lässt. Mit vielen lustigen Linien ging ich dann wieder etwas später auf mein Zimmer und habe erst einmal mein Abendessen beendet. Da ich mal wieder mit einer leichten Verstopfung zu tun hatte, ließ ich mir ein Zäpfchen geben, das auch gute Arbeit leistete. Zur Nacht nahm ich noch eine Schlaftablette, die wirklich gut war. Vor dem Zähneputzen genommen und nach dem Zähneputzen gerade noch ins Bett gekommen.
Mittwoch:
Gegen 7.45 Uhr kam eine Schwester zum Wecken und sagte auch, dass ich nicht mehr essen und trinken darf. Gleichzeitig erfuhr ich die
geplante OP-Zeit: 14.20 Uhr. Da ich am Vortag von einer anderen Patienten gehört hatte, dass sie nach einem Gespräch mit der KK einen zweiten Kompressionsanzug bekam, rief ich auch bei meiner KK an. Die nahmen sich etwas Zeit zur Beratung und riefen später zurück: Wenn man den Anzug 6 – 8 Wochen immer tragen muss ist es klar, dass man einen zweiten zur Wechselversorgung bekommt. Das gab ich auch auf Station weiter.
Die restlichen Stunden vor der OP verbrachte ich u.a. mit einigen Telefonaten. Zwischendurch brachte jemand den ersten Kompressionsanzug in der Größe S zu mir. Den sollte ich mit in den OP nehmen.
Gegen 12.30 Uhr telefonierte ich gerade mit Annette, da kam ganz plötzlich Bewegung auf. Ein Schwester brachte mir die kleinen Pillchen und ich sollte das nette Hemdchen und Höschen anziehen. Das war auch ganz schnell erledigt. Irgendwie wurde ich müde und schlief ein. Die nächsten Bilder, die ich habe sortiere ich in den OP. Ich sollte auf eine andere Liege klettern, dann waren da große Lampen – und das war es schon. Wach wurde ich gegen Abend auf der Aufwachstation. Mein erstes festeres Bild von dort sind Dr. Jandali und Dr. Müller, die mir sagten, dass alles planmäßig verlaufen war. Am Bauch hatte man 30 cm, an den Seiten 20 cm und am Rücken etwa 15 cm (hier weiß ich die genaue Zahl nicht mehr) entfernt. Sie sagten mir auch, dass ich nun den Anzug in der S an hätte, er aber zu klein sei. Ich würde eine Nummer größer benötigen. Soviel also zur XS von vor der OP gemessen.
Meinen Mann konnte ich auch kurz informieren. Er zittert immer besonders mit, meist deutlich mehr als ich.
Auf der Aufwachstation blieb ich 18 Stunden. Eigentlich wollte man mich auf die Intensivstation verlegen (wegen einer Erbkrankheit, die
bei mir bisher aber eher unauffällig verläuft). Dort war kein Bett frei und so blieb ich auf der Aufwachstation. Darüber war ich durchaus froh. Auf der Aufwachstation war es ruhiger als auf der ITS und trotzdem gab es eine sehr gute und enge Betreuung. Der Pfleger vom Spätdienst sagte mir, dass ich keinen Blasenkatheder hätte. Ich konnte wählen zwischen Pfanne oder Legung eines Katheders. Ich habe mich für letzteres entschieden, da ich das unkomplizierter fand. Mit der frischen Wunde wollte ich nicht auf einer Pfanne geröstet werden.
Ich denke, diese Entscheidung nahm mir auch einiges an Stress.
In der Nacht war ich oft wach, schlief aber auch sehr viel. Auch darüber war ich froh, zumal ich mich noch deutlich an die absolut schlaffreie Nacht nach der Bypass-OP erinnere. So war ich am nächsten Morgen deutlich ausgeruhter und konnte dem Tag auch sehr zuversichtlich entgegensehen.
Donnerstag:
Lustig fand ich die Visiten auf der Aufwachstation. Es gab nämlich mehrere, da es auch sehr unterschiedliche Patienten und Probleme waren. Es kam ein Geschwader ging zu einem Bett, sprach zumeist über den „Inhalt“ im Bett (erschreckend selten mit dem Patienten selbst!) und verschwand wieder. Und schon nahte die nächste Gruppe. Auch das kann Entertainment sein. Ich gehörte zum Glück zu den Ausnahmen, mit denen man sprach. Vielleicht waren die anderen aber auch noch nicht so gut sotiert.
Kurz bevor ich auf die normale Station verlegt wurde kam noch einmal Dr. Jandali um sich von meinem Wohl zu überzeugen. Er sagte mir
auch, dass ich auf Station den Anzug in der M bekommen würde.
Das Mittagessen auf Station war meine erste Mahlzeit nach der OP. Vorher bekam ich eine Zuckelösung als Infusion, so das ich keinen
Hunger hatte. Interessanter Weise waren meine Zuckerwerte gleich wieder am klettern – das erste Mal seit der Bypass-OP.
Wann ich den Anzug gewechselt habe weiß ich nicht mehr. Jedenfalls blieb ich gute 24 Stunden wirklich fest im Bett und setzte mich dann
gegen Abend mit Unterstützung einer Schwester auf die Bettkante. Ich stellte mich auch hin, fand das aber noch recht wacklig. Aber am selben Abend ging ich schon zur Toilette. Funktionierte dann alles recht gut.
Freitag:
Freitag war Verbandswechsel. Ich selbst konnte meinen Bauch noch nicht so richtig sehen und bat die Ärztin ein Foto mit meinem Handy zu machen. Und dann sah ich ihn. Zu dieser Zeit war er recht straff, hart und rundlich geformt. Blutergüsse konnte ich kaum erkennen. Es war aber alles gut. Bei der Visite wurde auch die erste Drainage gezogen. Es ging vorwärts! Später zog ich mich auch richtig an und ging ein paar Schritte vor dem Krankenhaus. Dabei war der Stoffbeutel sehr hilfreich. So konnte ich die Drainagebehälter
gut verstauen.
Sonnabend:
Bei der Visite wurden zwei weitere Drainagen gezogen. Bei der verbleibenden wurde der Behälter erneuert.
Meine Runde vor dem Krankenhaus wurde größer und ich wollte schon 2 x an die frische Luft. Außerdem merkte ich, dass mir eine Stelle am Rücken weh tat. Also ließ ich die Hose fallen, kletterte im Bad auf einen Stuhl und guckte im Spiegel nach. Mittig über dem Schnitt thronte ein gut ausgebildeter Bluterguss. In den folgenden Tagen sollte er noch Gesellschaft bekommen.
Insgesamt muss ich aber sagen, dass der Sonnabend mein „dunkelster“ Tag war. Die Sehnsucht nach zu Hause war riesig.
Sonntag:
Im verbliebenden Drainagebehälter hatten sich 50 ml angesammelt. Offensichtlich war es deutlich weniger als erwartet. Bei der Visite hieß es, dass ich mit großer Wahrscheinlichkeit am Montag nach Hause kann. Das tat sehr gut. Nachmittags lief ich über 30 Minuten um das Krankenhaus herum. Unter normalen Umständen hätte ich für den Weg gute 10 Minuten benötigt. Es war ebend alles etwas langsamer. Dann lief auch noch ein Jogger an mir vorbei und es kam mir wie ein Film aus einem vergangenen Leben vor.
Montag:
Endlich kam die Visite. Ja! Ich konnte nach Hause. Es dauerte noch ein paar Stunden bis mein Mann da war, aber kurz nach 14.00 Uhr
konnte ich los. Die Autofahrt klappte auch sehr gut. Zwischendurch musste ich mal pipi und wir nutzten eine Behindertentoilette. Gerade beim hoch und runter war es noch angenehm Hilfsmöglichkeiten zu haben. Zu Hause habe ich dann geduscht und die Anzüge gewaschen. So war ich etwa 2 Stunden ohne Anzug und fand das sehr unangenehm. Das Duschen selbst war sehr schön, aber das anschließende fönen der Pflaster nicht so ganz.
Inzwischen kann ich sagen, dass es von Tag zu Tag besser wird. Gestern habe ich mir auch die Haare im Stehen gewaschen. Ging recht gut. Das Mittagessen im Kollegenkreis war nicht so gut, hauptsächlich weil ich doch sehr gerne zwischendurch meine Positionen verändere. Das ist in einer solchen Runde nicht ganz einfach. Entsprechend bin ich heute und morgen ganz zu Hause und wechsel immer wieder die Positionen. Nur im Bett liegen ist auch nicht angenehm. Leichte Bewegungen sind zwischendurch durchaus entspannend. Meine
Narbe juckt an einigen Stellen, was ich positiv bewerte. Leichte Massagebewegungen sind dabei sehr angenehm. Die Fäden sollen am Montag gezogen werden. Vorher will ich auch nicht mehr duschen. Das habe ich zu unangenehm in Erinnerung. Leichte Haushaltstätigkeiten mache ich schon in sehr kleinen Schritten. Dabei geht es mir in erster Linie auch darum den Körper ein wenig in
Bewegung zu halten. Aber alles ebend sehr behutsam.
Schmerzen habe ich nur sehr selten. Die letzten Schmerzen hatte ich gestern im Bett als ich mal wieder die Schlafpositionen probierte.
Rückenlage mit angeklapptem Kopf- und Fußteil ist noch immer am bequemsten.
Fotos habe ich heute auch schon gemacht. Die stelle ich nachher ein.
Simone
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