Zunahme - Angst- Panik ... WARUM

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    • Zunahme - Angst- Panik ... WARUM

      Ich möchte mich bei Simone als erstes bedanken, dass Du diesen wirklich tollen Thread hier im Forum ins Leben gerufen hast -> Leichte Zunahme - ich will den Kampf gleich aufnehmen ... wer noch? :dubistprima:

      Was mir bei dem Thread auffällt, dass viele wieder in ihr altes Essverhalten zurückfallen. Des Weiteren fiel mir auf, dass viele vor allem wieder in die Süßigkeitenfalle tappen. Mich würde deshalb, interessen, ob Ihr nach der OP gänzlich auf Süßigkeiten verzichtet habt und jetzt die Motivation, evtl. durch das bereits erreichte Ziel, nicht mehr ausreicht. Eine andere Variante wäre, dass bei einigen die statt gefundene Verhaltenstherapie zu Ende geht/ging und diese zur Aufarbeitung, warum wir dieses "falsche" Essverhalten hatten, nicht mehr vorhanden ist. Die vorerst letzte Möglichkeit die mir jetzt persönlich einfällt, dass wenig oder gar keine VT gemacht wurde und nun die, sog. Honeymoon-Phase vorbei ist. Anfangs regelt viel das ausgewählte Verfahren, aber nach ca. 1 1/2 Jahren "zieht" sich die Krücke immer mehr zurück.

      Wir sollten uns dennoch nicht verrückt machen, denn die Studien sagen aus, dass eine Zunahme von bis zu 10 % durchaus noch im Normalbereich liegt. Das wissen auch die meisten User/Innen, aber vor bzw. unmittelbar nach der OP blenden wir es oftmals aus oder sagen uns, das nehme ich in Kauf. Wenn ich erstmal 60 Kilo abgenommen habe, dann kann ich mit einer Gewichtszunahme von bis zu 6 Kilo ganz gut leben. Haben wir dann unser Ziel erreicht, haben die meisten ein oder mehrere plastische Wiederherstellungsoperationen hinter sich, haben schicke Klamotten gekauft und dann kommt es zu dieser bis zu 10 %igen Gewichtszunahme. Dann spielt unser Kopf verrückt. Wir bekommen Panik und steigern uns immer mehr rein. Wir setzen uns enorm unter Druck und vergessen dabei oftmals, was wir erreicht haben. :panik:

      Es gibt so viele Menschen, die ohne Operation ebenfalls solche Gewichtsschwankungen haben, aber sie gehen anders (entspannter) damit um bzw. wiegen sich nicht so oft oder gar nicht und setzten sich deshalb diesen enormen Erwartungsdruck "ich muss es schaffen" gar nicht auseinander. Zwischenfrage an die Betroffenen. Wie oft habe Ihr Euch vor der Operation gewogen? Ih weiß aber aus eigener Erfahrung, wie groß die Angst ist, das Erreichte nicht halten zu können. Auf einmal dreht sich wieder alles oder zumindest ziemlich oft der Alltag ums das Essen und dem Gewicht, anstatt das "leichtere" Leben zu genießen.
    • Hi Ramona,

      bei mir ist es so: Ich bin nach wie vor eßgestört. Die Störung habe ich bereits als Kind entwickelt und sie wurde erst im jungen Erwachsenenalter therapiert (stationäre Psychotherapie in Fachklinik für Eßstörungen). Ich mußte dort auch lernen, daß ich die Störung wohl nie mehr wegbekomme, sondern nur bestmöglich mit ihr leben kann. Ich habe sie weitreichend kleingearbeitet, aber sie ist eben noch da und verlangt Kompromisse.
      Die Honeymoonphase hat bei mir 4 Jahre gedauert. Ich habe die ganze Zeit über Süßigkeiten gegessen (außer die ersten Monate nach OP, da war mir nicht danach) und trotzdem abgenommen. Das ist jetzt vorbei. Jetzt muß ich anfangen, aufzupassen. Das allein erzeugt schon Panik, nur dieser Gedanke: Du mußt jetzt lebenslang aufpassen, was Du ißt, sonst wirst Du wieder fett.
      Ich habe 88 kg abgenommen, wollte unbedingt die 100 schaffen. Jetzt wär ich froh, die 88 wieder zu haben, sprich, auf der Waage die 7 vorne zu sehen. Und nein, ich weigere mich innerlich total, 10% wieder zuzunehmen. Das sind fast 9 kg!!! No Way! Dagegen will ich kämpfen.

      :hallo: Cyanita
    • Ich habe mich auch vor der OP täglich gewogen.

      Das, was mir gerade passiert erinnert mich fast bis in Detail an vor 20 Jahren. Damals hatte ich einfach so etwas über 35 kg abgenommen. Mein damaliges Ausgangsgewicht waren die 97 kg und ich nahm innerhalb von gut 5 Monaten auf 60,5 kg ab. Das konnte ich ca. 1,5 Jahre halten.
      Dann kam der Sommer 1993. Ich war 5 Wochen in Israel und Ägypten unterwegs. Eine wirklich tolle Zeit. Nach etwa 2/3 der Zeit habe ich mich in Eilat am Roten Meer gewogen - und fiel fast von der Waage. Ich wog aus heiterem Himmel 65 kg. Mein Essverhalten hatte sich nicht doll verändert. Ich war sehr viel unterwegs (es war ein Campingurlaub - also mit Zelt - und ich war als alleinreisende Frau unterwegs). Die eine Woche im Sinai war auch eine reine Wanderwoche. Also nichts mit großen Buffets und liegen in der Sonne.
      Nach diesem Sommer ging es mit meinem Gewicht wieder hoch - Stückchen für Stückchen. Im Schnitt 5 kg im Jahr. Dabei gab es immer Phasen wo besonders viel passierte. So verrückt wie es klingt hatte ich schon mehrmals Phasen mit täglich einem kg mehr. Dabei handelte es sich meist um ca. 5 - 7 kg in einem solchen Block. Momentan sind es täglich ca. 300g.

      Von den 10 % weiß ich. ein statistisches Mittelmaß. Es gibt reichlich Leute die mehr zunehmen und es gibt auch Leute die weniger zunehmen. Natürlich hofft und möchte man zur letzten Gruppe gehören.

      Das es ein Kampf sein würde war mir klar. Aber ich denke das ich durch die OP und die Menge des verlorenen Gewichtes und all der anderen Sachen im Vorfeld diesmal so gut vorbereitet in die Situation gehe wie vorher nicht. 40 Jahre leben mit Diäten, Ernährungsberatung etc. müssen ja auch etwas positives mit sich bringen. Auch die Therapie der letzten Jahre muss sich meiner Meinung nach hier niederschlagen.

      Simone
    • Hallo Ramona,

      um auf deine Frage einzugehen: Nach der Bypass-OP habe ich ein Jahr lang überhaupt keine Schoki und Co. gegessen. Irgendwann kam dann zum Cappucino der obligatorische Keks dazu und irgendwann auch ohne Cappu 2 Kekse = keine Probleme = ich war erstaunt. Dann habe ich getestet: 10 Butterkekse am Stück :rotwerd: = keine Probleme, tja, das war´s dann. Soll nicht heißen, dass ich jetzt dauernd Megamengen an Keksen esse, aber die Hemmschwelle ist weg, die Sucht hat mich wieder, der Bypass zuckt sich nicht, wenn ich falsch esse...

      Mein Essverhalten hat sich dahingehend geändert, dass ich viel Vollkornprodukte esse, viel Obst/Gemüse :hase: , Milchprodukte, keine Fertigessen mehr kaufe. Soweit so gut. Nur wenn Süßigkeiten ins Spiel kommen ist alles vorbei. Ich muss auch nicht traurig oder frustiert sein, um Süßes zu essen, so wie früher. Einfach weil ich LUST auf Süßes habe und dem nicht widerstehen kann...

      Die Sucht ist geblieben und ich werde lernen müssen, damit zu leben. Wenn es so bleibt, wie es ist, werde ich es schaffen. Ob allerdings dann noch einige Kilos verschwinden... wohl eher nicht.

      Mein Fazit: nach der OP gar nicht erst mit Süßigkeiten wieder anfangen - mir würde es damit besser gehen...

      LG
      hosta
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      Dez. 2010: 130,1 kg
      OP-Gewicht am 24.08.2011: 121 kg
      leben und leben lassen.....
    • Auch wenn ich noch lange nicht ans "Gewicht halten" denke, so möchte ich trotzdem auf meinem Weg gewichtsmäßig nicht zwischendurch wieder hoch gehen. Bevor ich mit dem abnehmen angefangen habe, gehörten Süßigkeiten jeden Tag dazu. Am Nachmittag mal eben eine Tafel Schokolade und/oder eine Packung Jaffa Kekse, abends noch eine Tüte Lakritz oder Haribo, alles kein Problem. Und ich habe immer erst aufgehört, wenn die jeweilige Packung leer war. Seltsamerweise kann ich heute die Süßigkeiten im Kühlschrank oder Schrank liegen lassen, es macht mir nichts aus. Und wir haben immer Süßigkeiten im Haus, da mein Mann gerne mal etwas nascht. Allerdings habe ich auch schon Sachen weg geworfen, weil sie längst abgelaufen waren. Ich wünsche mir, daß ich weiter so locker damit umgehen kann und nicht wieder in dieses alte Verhalten zurück falle.

      Allen anderen wünsche ich, daß ihr eure Ziele erreicht und halten könnt.
    • Mein niedrigstes Gewicht war mal 69 kg....... - ich habe also im Laufe der Jahre diese 10 % (hatte ja 100 kg abgenommen) wieder zugenommen.

      Das war in den ersten vier Jahren nach OP und ich hatte da schon sehr damit zu kämpfen - vor allem nachdem ich mir vorgenommen hatte, dass 75 kg mein Höchstgewicht bleiben sollte.

      Jetzt ist meine Schallmauer 80 kg - damit kann ich gut leben und komme damit zurecht und habe mich damit abgefunden.
      Was aber nicht bedeutet, dass das ganz einfach ist. In den letzten Monaten hatte ich massiven famililären Stress was dazu führte, dass ich die 85 kg weit überschritten hatte. Jetzt kam zu meinem allgemeinen Stress auch noch der Frust und die Versagensangst.

      Ich habe gesehen, dass es immer haltloser nach oben geht..... und ich musste mir ganz kräftig in den Hintern treten um dem Einhalt zu gebieten. Ein wenig half mir auch die Situation in der ich meinen Vater sehen musste - er lag schwer krank auf Intensiv und es war für ihn wie das Pflegepersonal eine Quälerei (150 kg) - genauso wollte ich nie mehr werden. Das hat mir den "Schweinehund" ausgetrieben und ich war mir sicher - so weit lasse ich es nie mehr kommen. Jetzt ist sogar die 8 wieder verschwunden und ich hoffe noch ein paar Kilos zu schaffen ......

      Jeder muss sich darüber im Klaren sein, dass die OP kein Selbstläufer ist...... es kommt die Zeit, da ist alles wieder wie vorher..... na ja nicht ganz - mir hat die OP geholfen schlank zu werden - schlank bleiben muss ich mir erarbeiten.

      Das ESSEN wird nie mehr Mittelpunkt meines Lebens sein..........
      Langeweile, Frust, Stress, Sehnsucht, Trauer ....... all das geht nicht weg - egal wie viel ich esse.

      :]
      Elisabeth

      Höchstgewicht 05/2006 * 170,0 kg * BMI = 59,52 * OP Gewicht 15.05.2006 * 165,0 kg * RNY-Bypass
      niedrigstes Gewicht 69 kg - lange Zeit gehalten bei 75 kg - aktuell 81 kg

      18!! Jahre nach OP
    • Meine OP ist 4 Jahre her, das erste Jahr lief die Abnahme
      von selber, dann ging es ½ Jahr nur noch Gramm weise weiter, bis es im 2 Jahr
      zum Stillstand kam, selbst in der Reha bin ich mit dem gleichen Gewicht wieder
      nach Hause, habe dort sehr viel Sport gemacht hat alles nichts gebracht.


      Im 3 Jahr ging dann die Zunahme los, ohne viel an meinem Eß verhalten
      geändert zu haben, 10 Kilo hat es gebracht.


      Im 4 Jahr war wieder Stillstand, konnte essen was ich wollte
      immer das gleiche Gewicht, jetzt seit etwa 2 Monate geht es wieder langsam
      runter mit dem Gewicht, 1 Kilo pro Monat.





      Ich esse seit der OP nichts süßes mehr, trinke nur Kaffee
      oder Stilles Wasser, weil ich nicht anders mag, vor Süßem ekle ich mich
      richtig.





      Ich habe akzeptiert das der Körper sich nicht zwingen lässt,
      deshalb bin ich zu frieden auch wenn mein Gewicht noch hoch ist, fühle ich mich
      wohl, bin fit brauche keine Medikamente mehr.





      Ich vertraue drauf dass mein Stoffwechsel sich irgendwann
      eingependelt hat.


      45 Jahre auf Diät waren für meine Körper doch eine große
      härte.
    • ... nun bin ich ja für meine Verhältnisse "schlank" geworden.

      Also kann ich mir doch auch hin und wieder etwas gönnen!?!

      Theoretisch eindeutig JA.
      Praktisch heißt "mir etwas gönnen" - mehr als 3 Mahlzeiten am Tag ODER eine Tüte (34 gr) Chips ODER ein Bier ODER ...

      KLAR ist DAS kein Beinbruch! Klar ist das nicht dramatisch ... dramatisch für mich, mit jeder Ausnahme tue ich mich schwerer wieder in die Disziplin der vergangenen 2,5 Jahre zu finden.

      UND hab mal vor kurzem (emotional schwierige Situation) wieder vor Augen geführt bekommen,
      DAS ich eine absolute Emotionsesserin bin! Erschreckend .... nicht, wegen 2 oder von mir aus auch 7 kg (10%) mehr.
      Erschreckend, weil ich nach wie vor größte Mühe habe, dann aufzuhören, "mich wieder einzufangen" ....

      - Fazit; LEBENSAUFGABE.
      Nicht schlimm - echt nicht - aber aufmerksam bleiben ist für mich zentral.
      LG wanda
      Op 03/11 - Größe 174 cm - Maximalgewicht 143 kg - Abnahme über 14 Monate ziemlich konstant.
      : :kaffee10: : Ziel- Lauf - Wunschgewicht erreicht / Halten seit 06/12 - mit "Schwankungen".

      "Humor ist der Knopf, der verhindert, daß der Kragen platzt". Ringelnatz
    • Ich bin ja "schon mal" in die Falle getappt und habe mehr als 20% meines damals verlorenen Übergewichtes wieder zugenommen. DAS war und ist ein Schock für mich - aber richtig gelernt habe ich daraus auch nicht, muss ehrlich sein und es mir zugestehen...
      Habe z.B. die letzten Tage wieder gegrast und geschlemmt - mit dem Ergebnis, dass ich 1 kg zugenommen habe. Was ist schon 1kg denken sich jetzt vielleicht viele...ABER genau mit diesem einen einzigen Kilogramm fängt das Elend ja wieder an!!! Gut, ich glaube, ich bin immer noch in der Abnehmphase, vielleicht ist das "nur" eine normale Gewichtsschwankung. Doch die Panik sitzt im Nacken, grad aus meiner Erfahrung heraus!

      In den nächsten Wochen werde ich aufhören zu rauchen!!! Da gebe ich mir für die nächsten Monate max. 5kg als "Zunahmeerlaubnis". Mehr nicht! Und wenn es doch mehr werden sollte, werde ich das eingesparte Geld wohl oder übel doch in ein Fitnessstudio investieren müssen :zwinkert:

      GlG und danke für den Thread
      bubble
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      08.03.2007 RNY-OP in FFM/SH Dr. Weigand, Gewicht 183kg
      26.07.2012 Fobi-Ring-OP an der UK Freiburg Dr. Karcz, Gewicht 116,7kg
      Von BMI 65 auf aktuell BMI 29