Schwere Spätdumpings

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    • Schwere Spätdumpings

      Hallo Leute,

      offenbar hatte ich mich vor Jahren hier schonmal angemeldet, konnte mich nur nicht mehr erinnern. Nun denn - hier mein Bericht:

      2008 habe ich einen Bypass bekommen und auch brav um die 45 kg abgenommen. Nach einer Weile habe ich ein bisserl wieder zugenommen, dann aber auch wieder abgenommen und bin jetzt seit einiger Zeit stabil bei um die 95 kg plus minus. Vom Gewicht her eigentlich ganz zufrieden.

      Ich habe aber regelmäßig Dumpings, die zwar nicht ganz so angenehm sind, aber inzwischen weiß ich, nach einer halben Stunde ist der Spuk wieder vorbei, dann hätte ich eben nicht ein ganzes Stück Torte/die zweite Handvoll Gummibärchen/das letzte Stück Schoki essen dürfen. Selber schuld.

      Richtig richtig schlim sind jedoch die Spätdumpings. Die bekomme ich von allen Arten Kohlenhydraten, selbst ein Stück Vollkornbrot kann sie auslösen, wenn ich Pech habe. Vor allem in Kombination mit längerem Sitzen wird es echt kritisch. Man sollte meinen, das wäre kein Problem, aber jeder Besuch im Cafe, bei Freunden, etc. überall sitzt man gemütlich und snackt was. Es reicht also, wenn ich in ein Cafe gehe, dort ein belegtes Brötchen esse und eine Stunde sitzen bleibe. Wenn ich dann aufstehe und rumlaufe, sinkt mein Blutzuckerspiegel derart, dass ich massiv unterzuckere.

      So ist es mir ein paarmal passiert, dass ich durch die Unterzuckerung nichts mehr sehen konnte und buchstäblich blind im Supermarkt stand. Dann ging das Zittern los und ich wusste Bescheid.

      Vorletztes Jahr im November hat es mich dann wirklich übel erwischt. Wir waren Frühstücken im Cafe und sind anschließend einkaufen gegangen. Im Supermarkt konnte ich dann wiedermal nix sehen. Oha, dachte ich noch, reg dich nicht auf, in einer Minute kommt die Sicht wieder, besorg dir etwas Traubenzucker und gut ist. Tatsächlich blieb die Sicht weg, ich merkte noch, wie sich mein ganzer Körper verkrampfte und wurde ohnmächtig.

      Offenbar muss ich schwer mit dem Schädel auf den Boden geschlagen sein. Ich hatte ein Schädel-Hirn-Trauma, dass mich 5 Tage ins Krankenhaus gebracht hat - und das Schlimmste: durch die Schwipp-Schwapp-Bewegung meines Hirns in der Hirnschale beim Aufprall ist der Riechnerv abgerissen. Das heißt, ich kann für alle Zeit nichts mehr riechen und infolge dessen auch nichts mehr schmecken...

      Zusätzlich ist mir seitdem schwindelig. Offenbar hat dieser Unfall eine vestibuläre Migräne ausgelöst, die auch nur mit schweren Medikamenten behandelbar wäre, sonst muss man es einfach aushalten, bzw. mit speziellen Übungen etwas trainieren. Ausdauersport soll möglicherweise helfen.

      Nun ja, durch den ständigen Schwindel habe ich nun auch noch Panikattacken bekommen und muss Psychopharmaka nehmen, damit ich einigermaßen funktioniere. Und das alles wegen einem doofen belegten Brötchen.

      Nichtsdestotrotz will ich nicht auf ein "normales" Leben verzichten und auch mal eine Scheibe Brot im Restaurant o.ä. essen...

      Ich überlege trotzdem, mich nochmal im Krankenhaus, in dem ich operiert wurde, vorzustellen, vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, den Bypass umzubauen, damit ich in Zukunft von massiven Hypoglykämien verschont werde, oder es hilft ein Kohlenhydratblocker oder Zimtkapseln oder so.

      Habt ihr Tricks auf Lager?

      Erstmal viele Grüße und ich freue mich auf eure Berichte!

      Katinka
    • Hallo Katinka

      meine Frau und ich litten beide auch unter den sog Spätdumpings, nicht gleich so ausgeprägt wie du, aber doch auch belastend.

      uns wurde vor 5 oder 6 Jahren (glaube ich) ein zusätzliche Magenband inpantiert, also RNY plus Magenband. Sinn und Zweck ist, dass das Essen langsamer in den Dünndarm fliesst/rutscht. Bei uns funktioniert das bestens. Zusätzlich lässt sich damit auch das Gewicht etwas steuern.

      Alternativ wird auch ein sog Fobiring eingebaut, kam aber gem Chirurg in unser Fall nicht in Frage.

      Wir haben gerade jetzt die 10 JaKo...

      Gruss

      Sandro