230 Kilo mit 13 Jahren - Operation

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    • Ist schon mein Eindruck. Das fängt mit einem existierenden, aber scheinbar hauptsächlich abwesenden leiblichen Vater an. Das geht weiter mit einer (meinem Eindruck nach) ungesund symbiotischen Verhältnis zwischen Mutter und Sohn. Die eine profitiert (unbewußt, nicht manipulativ!) von einem hilfsbedürftigen Sohn, der seinerseits durch die aufopfernde Betreuung in einer Unselbständigkeit gehalten wird, mit der er sich aber auch selber ganz gut arrangiert. Die Tatsache, dass er schon als Kleinstkind übergewichtig war, gibt einen Hinweis darauf, dass die Problematik eher durch erlerntes Eßverhalten ausgelöst ist denn durch eine traumatische Erfahrung. Und schließlich die Beobachtung der EB, dass er immer dann gut abgenommen hat, wenn er selbständig war und Bestätigung für eigenverantwortliches Handeln erhalten hat. Wie gesagt, dass ich dass da sehe und benenne, heißt nicht, dass ich irgendjemandem einen Vorwurf mache. Schuld, Verantwortung und Einflussmöglichkeit sind ganz unterschiedliche Dinge. Wissen wir, mit welchen Mustern die leiblichen Eltern aufgewachsen sind? Welche eigenen Kämpfe sie austragen müssen? Kennen wir alle Details? Nein, insofern ist unsere Wahrnehmung und Einschätzung natürlich lückenhaft. Einen Vorwurf kann ich höchstens den Ärzten machen. Die EB sagte ja am Ende, dass er mit Süßigkeiten kompensiert. Was das sei, hätte niemand rausfinden können. Da frage ich mich schon, was die Psychologen da gemacht haben, der Junge schien ja clever und zugänglich zu sein.
    • Oh, @Schnutzelchen, das sehe ich anders und habe ich anders wahrgenommen.

      Der Junge hatte dies sehr früh ausgeprägt und die Mutter profitiert nicht davon, sie leidet und ist überfordert, was nach der dauerhaften Notwendigkeit, diese Extremsituation der extremen Fettsucht ihres Sohnes zu handeln, für mich nachvollziehbar ist.

      Aber ich weiß es auch nicht. Du hast es anders gesehen. Wer weiß... Ich tue mich schwer hier zu verurteilen. Und das ist es letztendlich.
      Ich bin froh, dass ich solche Probleme nicht handeln musste.

      Aber jetzt Gute Nacht!

      Viele Grüße,
      Lorenzia
      .
      Nichts schmeckt so gut, wie sich Schlanksein anfühlt...
      Und das kann ich bestätigen: Traumgewicht erreicht! Fühlt sich großartig an!


      ... Nun nicht mehr so aktiv im Forum... Aber sicherlich noch ab und an dabei...
    • Ich bin mir gar nicht sicher ob es Sinn macht das hier nochmal aufzurollen. Aber eine kurze Sache will ich noch ergänzen.

      Ich behaupte das kein Mensch auf die Welt kommt und ne Essstörung hat. Das hat nichts mit den Genen usw. zu tun. Wenn ein Kind bzw. ein Jugendlicher übergewichtig wird, dann liegt die Ursache in seinem Umfeld! Das ist eben Fakt.
      Es werden Verhaltensmuster übernommen die den Eltern/Geschwister/Freunden vielleicht gar nicht klar sind oder die falsch beim Betreffenden ankommen. Eine gesunde Ernährung in der Kindheit oder schlanke Eltern sagen nichts darüber aus ob das Kind mal Probleme mit Übergewicht bekommt. Für den Großteil von uns ist das Essen eine Ersatzlösung für alle denkbaren Sachen. Gerade beim Umgang mit Emotionen wird das Kind stark geprägt von der Familie.

      LG Mavie
    • Und ich behaupte mal @Mavie88, dass Deine Behauotung falsch ist.
      Mal aus dem Netz zu der Thematik (Quelle ANAD 2016):


      Ursachen von Essstörungen
      Essstörungen sind multifaktoriell bedingt und haben somit nie nur eine Ursache. Sie entstehen durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren.
      Aus diesem Grund sollten weder Betroffene noch Angehörige oder Partner sich fragen, ob sie Schuld an der Entstehung der Essstörung haben. Denn die Beschäftigung mit der Schuldfrage hilft im Heilungsprozess nicht weiter. Manche Faktoren können nicht beeinflusst werden oder können zumindest heute nicht mehr verändert werden. Die Suche nach den Ursachen ist dennoch notwendig für die Therapie des Betroffenen, um die Entstehung der Erkrankung zu verstehen und um beeinflussbare Faktoren positiv zu verändern.
      Einige mögliche Ursachen sollen im Folgenden aufgezeigt werden:

      Biologische Ursachen
      • genetische Disposition
      • Einfluss bestimmter Hormone und Neurotransmitter
      • individuelles Normalgewicht ist genetisch bedingt
      Individuelle Ursachen
      • geringes Selbstwertgefühl
      • hoher Perfektionismus
      • hoher Leistungsanspruch
      • hohes Kontrollbedürfnis
      • geringe Konfliktfähigkeit
      • traumatische Erlebnisse, wie z.B. sexueller Missbrauch
      • Schwierigkeiten bei der Stressbewältigung
      • Fütterstörungen, Essprobleme oder Übergewicht in der Kindheit
      Familiäre Ursachen
      • Essstörung oder andere psychische Erkrankung eines Elternteils
      • Fehlen positiver Vorbilder in Bezug auf Essverhalten oder Figur
      • fehlende Streitkultur
      • Unterdrückung von negativen Gefühlen
      • problematische Ablösungsprozesse, z.B. übermäßige Kontrolle durch die Eltern
      • Übernahme von zu viel Verantwortung durch das Kind (z.B. nach Scheidung)
      Soziokulturelle Ursachen
      • vorherrschendes Schönheitsideal, verbreitet durch die Medien
      • Thematisierung von Essen, Figur, Gewicht und Aussehen unter den Gleichaltrigen
      • Vergleich unter Gleichaltrigen, Mobbing oder negative Kommentare


      So einfach ist das alles wohl nicht. Auch nicht die Schuldfrage betreffend.

      Viele Grüße,
      Lorenzia
      .
      Nichts schmeckt so gut, wie sich Schlanksein anfühlt...
      Und das kann ich bestätigen: Traumgewicht erreicht! Fühlt sich großartig an!


      ... Nun nicht mehr so aktiv im Forum... Aber sicherlich noch ab und an dabei...
    • @Lorenzia: Ich spreche nicht von Schuldzuweisungen. Das würde mir nie einfallen da so viel unterbewusst abäuft.

      Aber nimm es mir jetzt bitte nicht übel aber die Aufstellung hinkt leider etwas.
      Woher kommen den Individuellen Ursachen? Die Dinge die da aufgezählt sind, entstehen nicht plötzlich , sondern sind Ergebnisse aus der Entwicklung jedes Einzelnen. Und wer beeinflusst unsere Entwicklung zum großen Teil? Ganz am Anfang dieser ganzen Ursachen steht immer der Einfluss des Umfelds. (Sexueller Missbrauch nehme ich hier aber komplett raus! Das steht außer Frage)

      Bei den biologischen Ursache unterscheibe ich Punkt 1 und 2. Aber bei Punkt 3 verstehe ich leider nicht was du meinst. Normalgewicht ist bei jedem individuell klar, aber inwieweit ist das eine Ursache für Essstörungen? Normalgewicht ist in erste Linie der Körperfettanteil und dann der BMI.

      Die soziokulturellen und die familiären Ursachen unterstreichen meinen vorherigen Post. Der Einfluss des Umfelds auf unsere Verhaltensmuster!

      Aber am Ende ist es natürlich richtig, dass uns mehrere dieser Punkte in eine Essucht treiben können.

      LG Mavie

      PS: Du hast es ja schon oft geschrieben bekommen, aber trotzdem: Super Profilbild :D
    • Ich finde das Teile der Aussagen von Mavie88 durchaus ihre Richtigkeit haben und Deine Lorenzia gehen tiefer ins Detail der Ursachen.

      Habe den Ursachentest durchgeführt. Ohne die biologischen Ursachen (die kann ich nicht berurteilen),
      komme ich bei den Anderen auf sage und schreibe 15 Treffer. Wie könnte ich also schlank sein?